Zitat von hobbes
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Keine Ankündigung bisher.
Lob und Anerkennung als wichtiger Teil der Kommunikation.
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Danke schön...Zitat von success Beitrag anzeigenAUSDRÜCKLICH EIN DICKES LOB FÜR DICH, .
Das ist übrigens ein weiterer Grund, warum ich Foren wie dieses hier so interessant finde: man erhält die Möglichkeit, mehr über Ansichten, Meinungen und Empfindungen anderer Menschen zu erfahren, als dies vielleicht oft in persönlichen Begegnungen möglich wäre.
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Gestern habe ich mich gefragt, warum ich bei diesem Thema eine Tendenz dazu habe, mich aufzuregen und missionarisch zu werden.
Ich hoffe, ich kann/konnte mich zurückhalten und bin es nicht (missionarisch).
Weil das im Grunde so ungefähr das wäre, was mich an Lob und Anerkennung stört. Dass ich da nämlich immer die Gefahr sehe, in "gut vs. schlecht", "richtig vs. falsch" abzugleiten.
Also: Das hast du gut gemacht = das hast du richtig gemacht = du bist ein guter Mensch, dich mag ich.
Wer bin ich denn, darüber zu urteilen?
Das ist das eine, die Absender-Seite.
Und wenn ich der Lob-Empfänger bin und dabei das Gefühl habe, ein anderer urteilt über mich, ein anderer will mir sagen, was richtig und falsch ist und wie ich mein Leben zu leben habe - dann hat das nun wirklich gar nichts positives mehr für mich.
Lustigerweise könnten die letzten beiden Posts als prima Beispiel dienen, was mich an dem Thema so stört.
Ich könnte zum Beispiel denken: Oh, success lobt den solipsist, success findet den solipsist ganz toll. Aber mich mag er nicht, weil ich eine andere (die falsche) Meinung habe.
Und wenn ich mir dann noch dazu wünsche, dass success mich doch auch ganz doll mögen soll. Dann verleitet mich das vielleicht dazu, mich zu verbiegen. Meine Meinung mehr oder wenig an das, was success für lobenswert hält, anzupassen. Damit er mich eben auch mag.
Übrigens würde ich mich immer noch interessieren, was du, @success, darunter verstehst, dass Kinder bestätigt werden.
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Gast
Zitat hobbes:
Und wenn ich der Lob-Empfänger bin und dabei das Gefühl habe, ein anderer urteilt über mich, ein anderer will mir sagen, was richtig und falsch ist und wie ich mein Leben zu leben habe - dann hat das nun wirklich gar nichts positives mehr für mich.
Genau das ist es, was mich an Lob stört. Jemand erhebt sich über mich und maßt sich an, mich zu beurteilen.
Es gibt noch einen anderen Grund, der sehr viel tiefer liegt.
Wenn meine Mutter mich als Kind lobte, dann war ich so, wie sie es wollte. Und das wollte ich auf gar keinen Fall sein.
Und noch ein Drittes:
Ich weiß einfach ganz praktisch nicht, wie ich mich bei einem Lob verhalten soll: Wie soll ich gucken, was soll ich sagen, außer danke?
Mir ist Lob peinlich.
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Gast -
Ich kann beide Argumente zum Thema Für und Wider von Lob gut nachvollziehen. Als Kind hab ich natürlich sehr von der Anerkennung und dem Richtigmachen gelebt, war sehr angepasst. Hatte sehr sehr lange immer die Stimme meiner Mutter im Kopf.... anderer Faden.
Trotzdem hab ich meine Kinder gelobt wenn sie gute Arbeiten schrieben, mal im Haushalt gehofen haben, was tolles gebaut haben etc. Sehr viele Gedanken, ob sie sich davon in eine Richtung bedrängt fühlten, hab ich mir nicht gemacht. Es war mir einfach ein Bedürfnis ihnen etwas Anerkennendes, Schönes zu sagen.
Im täglichen Umgang mit anderen Menschen sage ich auch oft lobende Worte. Wobei das Wort lobend etwas gönnerhaft klingt. Also ich mache Komplimente, wenn mir ein Kleidungsstück gut gefällt, die neue Frisur toll aussieht oder jemand etwas gut organisiert hat, eine Verkäuferin sich besonders viel Mühe mit mir gegeben hat, mein Mann sich mal am Kochen versucht hat etc. Ich hänge diesen Vorgang nicht hoch auf, sondern sage einfach, das hast Du toll gemacht, gefällt mir, hat alles prima geklappt, schmeckt gut........
Heute im Erwachsenenalter habe ich keinerlei Bedenken irgendwie manipulativ zu sein und fühle mich selbst auch nicht so, wenn mir ein Lob ausgesprochen wird. Es ist mir manchmal schon ein wenig peinlich, ich lerne jedoch, es einfach mal ohne Widerspruch anzunehmen (mein Mann sagt mir häufiger, ich solle mein Licht nicht immer unter den Scheffel stellen)
Das menschliche Miteinander ist viel angenehmer, wenn jeder die Arbeit und das Bemühen anderer anerkennt. Es erfreut die Herzen.
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... geht mir hier gerade auch so, solipsistZitat von solipsist Beitrag anzeigenIch lese staunend mit offenem Munde eure letzten Beiträge... Eure Interpretationen und Gedanken zum Thema Lob sind mir so fremd, als ob wir in verschiedenen Kulturen aufgewachsen wären...
So als ob ich einer Fremdsprache zulese, oder zumindest einem Dialekt, der sich mir ganz anders erschließt...
So kann ich mit "Das gefällt mir" gut umgehen, es freut mich dann einfach, dass jemand ähnlich tickt wie ich, sich an Gleichem freut....
Bei einem "Das hast Du aber gut gemacht" fühle ich mich eher wie im Kindergarten, als wenn ich ein Bild gemalt habe und jemand mein Tun von einem mir unangenehmen "Obenherab" bewertet/beurteilt... Wie schnell daraus ein "Das hast Du schlecht gemacht" werden kann, fühle ich quasi gleich "mit geliefert"....
Ein adäquates "Das gefällt mir nicht" ist dann einfach nur Geschmackssache des Betrachters, kommt für mich aber eher aus Augenhöhe.
Ich freue mich daran, dass Du und success scheinbar den gleichen "Dialekt" sprecht und euch dabei wohl fühlt - meine "Mundart", bei der ich mich wohlfühle, wäre eben einfach eine andere...
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Ja genau. Ich frage mich gerade, ob es sich dabei vielleicht um regionaltypische Unterschiede handeln könnte. Ob es also von Gegend zu Gegend unterschiedlich sein könnte, wie man Lob und Anerkennung empfindet...Zitat von Pitti Beitrag anzeigen... geht mir hier gerade auch so, solipsist
So als ob ich einer Fremdsprache zulese, oder zumindest einem Dialekt, der sich mir ganz anders erschließt...
Vielleicht spreche ich das Thema in der nächsten interkulturellen Vorlesung mal an...
Zu der Frage, wie man auf ein Lob reagiert, habe ich vorhin beim Mittagessen drüber nachgedacht, wie das bei mir eigentlich ist: ich würde sagen, dass ich mich einfach darüber freue und meine positive Stimmung irgendwie situationsspezifisch zum Ausdruck bringe (durch Lächeln, positiv gestimmte Fortsetzung des Gesprächs,...)
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Im übrigen muss meiner Ansicht nach ein Lob nicht in solchen Worten ausgesprochen werden. Lob ist für mich etwas allgemeiner gefasst, und beinhaltet in meinem Verständnis einfach anerkennende Worte und eine Rückmeldung, dass mir etwas gefällt, gefallen hat, gut getan hat oder weitergeholfen hat.Zitat von Pitti Beitrag anzeigen.
Bei einem "Das hast Du aber gut gemacht" fühle ich mich eher wie im Kindergarten,
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Hallo hobbes,
hallo Bonny,
hobbes,
ich verstehe, was du sagen willst,
und denkst.
Dass ein Lobender sich über den Anderen erhebt, nur weil er lobt,
und dadurch praktisch Maßstäbe in seinem Sinne setzt,
ist für mich nicht nachvollziehbar nach allen meinen bisherigen Erfahrungen.
Auch solipsist und ich sind beispielsweise jeweils eigenständige Persönlichkeiten,
wo keiner auf das Lob des anderen angewiesen ist.
Klar ist aber auch, dass man sich mit Gleichgesinnten eher zusammenschließt,
sich mit ihnen gerne austauscht, sich gegenseitig motiviert.
Kinder bestätigt werden:
Ich vermittle den Kindern, dass ich sie so akzeptiere, wie sie sind.
Bonny:
Lobender über den Gelobten erhebt:
siehe vorher.
Alles was hier zum Lob geschrieben wird,
beruht auf völlig unterschiedlichen Erfahrungen.
( Beispiel deiner Mutter )
Ich verstehe auch dein Problem bei der Annahme von Lob, Bonny.
Ich habe selber nur Positives in diesem Zusammenhang erlebt,
und bin sehr froh und dankbar dafür.Zuletzt geändert von success; 11.06.2013, 11:21.
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Ja, so ist es wohl...Zitat von success Beitrag anzeigenAlles was hier zum Lob geschrieben wird,
beruht auf völlig unterschiedlichen Erfahrungen.
Auf jeden Fall habe ich aus diesem Thread gelernt, dass das Thema "Lob" ein unerwartet heikles Thema ist, mit dem man auch leicht in ein Fettnäpfchen treten kann, wenn man versehentlich jemanden lobt, der darauf empfindlich reagiert.
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Ja genau, da gehen "unsere Dialekte zusammen"Zitat von solipsist Beitrag anzeigenIm übrigen muss meiner Ansicht nach ein Lob nicht in solchen Worten ausgesprochen werden. Lob ist für mich etwas allgemeiner gefasst, und beinhaltet in meinem Verständnis einfach anerkennende Worte und eine Rückmeldung, dass mir etwas gefällt, gefallen hat, gut getan hat oder weitergeholfen hat.
... mehr noch als die gewählten Worte kommt für mich auch die Mimik beim Sprechen, die Tonlage und vor allem das "Spüren", dass Freude im Spiel ist, zum Tragen - und dann ist die Wortwahl für mich (fast) wurscht
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