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Schreiben nach Julia Cameron...

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    Ich drück Dir die Daumen, Filu!

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      jetzt bin ich total engesteckt!
      hab mir gestern gleich 3 bücher von julia cameron bestellt....ihr habt mich echt total neugierig gemacht! bin schon sehr gespannt!
      OS

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        ehm eine frage: um was für karten handelt es sich dabei? also ich glaube martin hatte die erwähnt..
        beste grüße
        con

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          Hallo, alle miteinander!

          Ich habe gestern mit den Morgenseiten begonnen, nachdem ich die letztes Jahr schon unregelmäßig geschrieben hatte, um mich mit schmerzlichen Gefühlen auseinanderzusetzen, dann aber "natürlich" aufgehört hatte, als es mir besser ging.

          Jetzt lese ich gerade Julia Camerons Buch und will versuchen, da wirklich eine Gewohnheit draus werden zu lassen.

          Nun ergeben sich für mich gerade zwei Fragen:

          Erstens stelle ich fest, daß meine Gedanken oft extrem sprunghaft sind, und natürlich schneller, als ich schreibe. Da passiert es dann z.B., daß ich noch am Fertigschreiben eines Gedanken bin, und auf einmal springt mein Geist ganz woanders hin. Da ist mir dann oft unklar: Schreibe ich jetzt den Satz fertig, oder folge ich sofort dem neuen Gedankengang.

          Wie handhabt Ihr das so?

          Ich für mich versuche zu spüren, welcher Gedanke "der Wichtigere ist" und dem zu folgen, also meist blieb ich bei dem Satz, und bin dem neuen Gedanken erst gefolgt, wenn er bzw. seine Fortführung noch da war, wenn der vorige Satz fertig war.

          Ich könnte natürlich auch einmal damit experimentieren, wirklich immer dem aktuellen zu folgen, sprich auch mitten im Satz aufzuhören ...

          Was meint Ihr?

          Und die zweite Frage: Gerade heute ist es mir passiert, daß so in etwa bei der Mitte der zweiten Seite ein total spannendes bei mir wohl gerade anstehendes Thema aufkam, und ich dann merkte, über das könnte ich jetzt ewig weiterschreiben. Und dann stellte sich mir, als ich mich dem Ende der dritten Seite näherte die Frage: Weiterschreiben oder aufhören?

          Es hat sich dann zwar heute ohnehin so ergeben, daß ich ein für mich schlüssiges Ende des Gedankenganges genau so hinbekommen habe, als die Seite voll war, dennoch stellt sich mir die Frage: Ist es besser zu sagen: Drei Seiten. Und dann Ende. Auch mittendrin - aber mein Unterbewußtsein wußte ja vorher, daß ich drei Seiten zur Verfügung habe, und wenn ein Thema so spät auftaucht, daß es die drei Seiten sprengen würde, dann soll es halt ohne die Seiten weiter daran arbeiten.

          Oder dann einfach weiterschreiben - was dann entweder dazu führt, daß ich das Thema zu einem Ende bringen kann, es sich selbst erschöpft, oder daß dazu immer noch weitere Ideen kommen, und ich irgendwann der Zeit wegen aufhören muß, oder daß ich irgendwann vielleicht willkürlich abbreche, dann möglicherweise aber aus einem Widerstand heraus?

          Wie handhabt Ihr das?

          Wahrscheinlich bin ich schon wieder 'mal zu perfektionistisch, und die Antwort ist: Probier's einfach aus - was ich im Prinzip eh so sehe. Mich würde nur interessieren, wie Eure Erfahrungen damit sind.

          lg,

          MP

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            hallo MissPig,

            zur ersten Frage: Wenn mein Geist während dem Schreiben eines Satzes springt, folge ich immer dem neuen Gedanken und breche den angefangenen Satz ab. Das kann gerade am Anfang beim "Warmschreiben" ziemlich oft sein. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Mein Kriterium dabei ist: Welcher Gedanke kommt gerade? Was will wirklich raus? Und es ist auch interessant zu sehen, wohin das führt. Durch das Zulassen kommen für mich am ehesten unterdrückte Dinge an die Oberfläche, die bearbeitet werden wollen. Auch wenn es peinlich oder unangenehm wird. Genau dann wird es interessant. Ich denke, der Verstand neigt gerne dazu, so etwas abzublocken. Dann bringen die Morgenseiten nicht so viel.

            Und dass ich am Ende meiner Schreibzeit weiterschreibe, kommt selten vor, da ich dann meist keine Zeit mehr habe.
            Ich denke mir, morgen ist auch wieder ein Tag und die wichtigen Sachen melden sich früher oder später sowieso wieder.

            Mein Eindruck ist, dass du deine Morgenseiten zu sehr mit dem Verstand bewertest. Einfach genau das schreiben, was hochkommt. Egal wie unlogisch, zerhackt, sprunghaft oder "unsinnig" das erscheint. Das ist ja auch die Vorgabe von Julia Cameron: Folge dem Bewußtseinsstrom und schreibe ihn nieder.


            liebe Grüße

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              Hallo,

              danke für den Faden. Ihr habt mich wieder an die Morgenseiten erinnert. Ich hab sie vor ein paar Jahren mal einige Monate lang geschrieben. Ihr habt mich jetzt motiviert auch mal wieder zu beginnen. Seit 2 Tagen schreib ich und find es wieder sehr gut.

              @MissPig: du hast ja echt viele Fragen. Am besten ist wirklich du testest die verschiedenen Varianten. Ich zB kann nicht anders, ich muss Sätze immer vollenden, ich springe zwar schon ein wenig in den Themen, aber selten im Satz. Das liegt mir einfach nicht so. Und sehr interessant finde ich, dass ich es immer schaffe, obwohl ich ja ganz frei schreibe am Ende der Seite meinen Gedankengang irgendwie abzurunden. Als ob mein Bewusstsein das Ende der Seite wahrnimmt. Bin da immer wieder verblüfft darüber.

              Ich schreibe nie länger, weil die Zeit einfach nicht da ist in der Früh, bin ein Morgenmuffel *gg*

              LG
              Meralia

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                Hallo gabelsberg und Meralia,

                danke für Eure Antworten.

                Und ich finde es richtig "lustig" auf die Frage nach dem Springen jetzt beide möglichen Antworten bekommen zu haben - letztlich wußte ich eh, daß beides zulässig ist und ich meines finden muß, oder daß es 'mal so 'mal so "richtig" sein kann, mir ging's mehr um den Austausch, wie andere das so machen. Auch, weil da vielleicht Ideen auftauchen könnten, ob es vielleicht noch eine dritte Art geben könnte, damit umzugehen.

                @gabelsberg: Ja, der Verstand ist streckenweise stark dabei - als ich letztes Jahr schon geschrieben hatte, war er das deutlich weniger, da bin ich tatsächlich viel mehr auch sprunghaften Gedankenimpulsen gefolgt. Das könnte daran liegen, daß ich in letzter Zeit sehr viel in der Früh geschrieben habe - E-Mails und in Foren, und ich von daher gerade sehr gewohnt bin, in der Früh sofort ins rationale Schreiben zu kommen.

                Aber ich habe großes Vertrauen, daß ich, wenn ich einfach experimentiere, auch wieder mehr ins "Schräge" kommen werde. Immerhin habe ich die letzten 3 Tage jedes Mal eine überraschende Einsicht aus dem Schreiben mitgenommen, das ist ja auch schon etwas.

                Ich halte meine Fragen trotzdem aufrecht, weil es mich auch von Anderen interessiert:

                Sätze fertigschreiben oder Wortfetzen folgen?

                Und nach 3 Seiten abbrechen, auch wenn mehr da wäre oder auch 'mal weiterschreiben, wenn's gerade so richtig fließt?

                Liebe Grüße allen Morgenseiten-Schreibern und -Schreiberinnen

                MP

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                  So,

                  mal diesen Thread nach oben schieben und ein kurzer Bericht, wie es mir mit dem Schreiben geht:

                  Ich schreibe jetzt seit dem 27. April täglich meine Morgenseiten, und bin richtig stolz zu vermelden, daß ich sie bisher erst ein mal ausgelassen habe, an einem Tag, an dem ich völlig verschnupft war und meine Nase dauerrann.

                  Ich möchte sie derzeit nicht mehr missen: Ich gehe gerade durch eine sehr intensive Phase der Veränderung, in der ich manchmal auch das Gefühl habe, fast verrückt zu werden. Zwar schreibe ich auch viel in andere Richtungen, vor allem e-mails, trotzdem haben die Morgenseiten ihre eigene Qualität.

                  Ich stelle erfreut fest, daß sie nicht immer gleich sind: Mittlerweile bin ich sehr gut darin geworden, einfach dem Gedankenstrom zu folgen, und manchmal sind das Sätze, manchmal Worte. Manchmal bin ich sprunghaft, manchmal systematisch. Manchmal fließt Gefühl, manchmal Ratio, manchmal Wüten, manchmal Freude. Generell habe ich allerdings das Gefühl, daß vor allem mehr von dem fließt, was ich sonst nicht ausdrücke: Also mehr das Wüten, das Fragen stellen, das endlos im Kreis wiederholen von Verwirrung. Was mich auch immer wieder stört, und dann schreibe ich darüber. Ich weiß nicht genau, was bei diesem Schreiben passiert, aber ich merke, daß es mir ein Bedürfnis ist. Und daß ich einfach fühle, daß es mir gut tut.

                  Gerade dieses Wochenende tauchte die Frage auf, ob ich in diesen Morgenseiten eigentlich meine Schattenseiten füttere. Denn gerade faszinieren mich meine Schattenseiten sehr - weil ich eigentlich gerade als ziemliche Lichtgestalt durchs Leben lustwandle. Und wo viel Licht ist, ist bekanntlich ja auch viel Schatten.

                  Und wenn mein Ziel ist, Liebe, Freude, Licht grenzenlos strahlen zu lassen, stellt sich mir dann die umgekehrte Frage: Wie gehe ich mit meinen Schatten um? Die will ich ja eher nicht ungehindert und voll in die Welt fließen lassen. Eine Antwort, die mir gut gefiel war: Wahrnehmen, anerkennen und nicht füttern. Und jetzt merke ich, daß diese Schatten oft fließen, wenn ich Morgenseiten schreibe. Dann kam also die Frage: Füttere ich die Schatten, wenn ich die drei Seiten lang auf's Papier fließen lasse?

                  Meine - vorläufige, alles hier ist Work in progress - Antwort war dann aber: Nein, ich nehme nur wahr. Denn da ich ja meine Gedanken im Schreiben der Morgenseiten versuche nicht zu lenken, sondern ihnen nur zu folgen, beweist die Tatsache, daß die Schatten fließen, daß sie da sind. Nur nehme ich sie normalerweise nicht wahr. Also würden sie ohne das geschrieben werden unverfolgt in den Tiefen meines Körpers irgendwie dahinvegetieren. Sogesehen gebe ich ihnen zwar Raum - drei Seiten in einem Buch - aber ich füttere sie nicht.

                  Aber, wie gesagt, solche und ähnliche Fragen tauchen auf. Und manchmal schreibe ich auch ganz banale Dinge, oft dermaßen banal, auch diesen Dingen gebe ich normalerweise in meinem Alltag gar nicht so viel Raum. Und da denke ich mir dann auch oft - bäh, wie banal. Das bin doch gar nicht ich, solche Dinge beschäftigen mich doch sonst gar nicht. Aber wieder - anscheinend ja doch, es ist ja mein Geist, der sie produziert und fließen läßt.

                  Und da das Fließen auch gerade eines meiner Themen ist - Fließen lassen, zulassen, nicht zurückhalten - glaube und hoffe ich einfach, daß dieses Fließen Lassen sich auch außerhalb der Morgenseiten auswirkt.

                  Im Fluß sein ...

                  ist doch ein schönes Bild. Und eines, dem ich mich gerade anzunähern versuche.

                  Ok, so viel aus meinen Gedanken zu den Morgenseiten nach etwas über drei Wochen, vielleicht gibt's ja den Einen oder die Andere hier, die ähnliche oder ganz andere Gedanken oder Erfahrungen beisteuern kann.

                  lg,

                  MP

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                    Hallo MissPig,

                    ich gratuliere zu den ersten drei Wochen!

                    Was du beschreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Dass beim Schreiben der Morgenseiten „Schattenseiten“ auftauchen, ist auch meine Erfahrung. Es gehört ja gerade zum Wert dieser Technik, dass der „Dreck unter dem Teppich“ herauskommt, den man anderweitig nicht finden würde (oder nur mit Hilfe eines Therapeuten). Ich denke nicht, dass man die Schattenseiten damit „füttert“, sondern im Gegenteil, dass das ein heilsamer Prozess ist.
                    Meine Meinung dazu ist, dass es genügt, das anzuschauen. Mehr muss ich damit nicht tun – oder kann ich auch oft nicht tun.
                    Bei mir kamen – und kommen immer noch - viele unangenehme Erinnerungen, z.B. von Versagen, Schuld und Scham, die ich eigentlich nie mehr ansehen wollte. Für das Ego ist das ein ziemlich demütigender Prozess, wenn ich z.B. erkenne, dass ich der Idiot war. Und dabei dachte ich immer, ich bin der Gute und die anderen sind die Blöden…
                    Also die Lichtgestalt könnte dabei den einen oder anderen gesunden Dämpfer erhalten …

                    Ich wünsche dir weiter viel Durchhaltevermögen.
                    Dranbleiben!

                    Liebe Grüße

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