Schöne Menschen

[Hubert1]

Wer kommt nur auf so einen bekloppten Versuch? Korrekte Versuchsanordnung wäre ja wohl, den Frauen Bilder von Männern vorzusetzen und auch da nach Farbzusammenhängen zu suchen ... und nicht etwa Bilder von Frauen. Und wenn schon: was hat denn die Lesbenfraktion entschieden? Und wie haben die Schwulen reagiert? Und was macht die Farbe "Rot" generell in unserem Körper. Welche Vorgänge werden stimuliert, welche gebremst?

Für MICH klingt die gesamte Chose bestenfalls erheiternd aber wenig wissenschaftlich.

Ich habe mir gerade mal die Mühe gemacht, mir die Studie in der Original-Veröffentlichung anzusehen. (habe aber nicht die 11 Dollar für den gesamten Text investiert)

PsycNET

Die Wissenschaftlichkeit würde ich ihr nicht absprechen wollen, dazu ist das Institut auch wohl zu renomiert.
Aber letztlich ist es doch die Fragestellung die hinter so einer Untersuchung steht und da kann man natürlich sehr unterschiedlich vorgehen.
Was mir auf den ersten Blick auffällt: Der Affe in uns ist doch wohl stärker als wir allgemein denken.
Wer Interesse hat, es gibt eine große Anzahl an Kommentatoren zu dieser Studie im Internet.

[Gast]

Danke für den Link, Hubert!

Auch renomierte Institute sind nicht davor gefeit das zu tun, was in der Wissenschaft ziemlich gang und gäbe ist: Wenn Du ein bestimmtes Ergebnis willst ... stell die richtigen Fragen

Ich finde übrigens den Affen in uns gar nicht so unattraktiv.

[Hubert1]

Auch renomierte Institute sind nicht davor gefeit das zu tun, was in der Wissenschaft ziemlich gang und gäbe ist: Wenn Du ein bestimmtes Ergebnis willst ... stell die richtigen Fragen

So viel Ideologie würde ich der Wissenschaft per se nicht unterstellen wollen.
Ich denke, es gibt innerhalb der Wissenschaft dafür auch zu viele ausgereifte Persönlichkeiten, die sich für diese Dinge nicht instrumentalisieren lassen würden. Nach der Vita der beiden Autoren zu urteilen, würde ich sie zu dieser Gruppe zählen.

Aber sicherlich: Es gibt da auch eine Menge an pseudowissenschaftlichem Zeug, dass es zu entlarven gilt. Ich denke, genaues Hinsehen und Hinterfragen ist der beste Schutz diesen Leuten nicht auf den Leim zu gehen.

Ich finde übrigens den Affen in uns gar nicht so unattraktiv.

Da weiss ich jetzt nicht genau, was Du damit meinst. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du nicht Männer mit einer Burt Reynolds Gedächtnissmatte attraktiv findest, oder ?

[Gast]

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du nicht Männer mit einer Burt Reynolds Gedächtnissmatte attraktiv findest, oder ?

Nein ... die nun nicht unbedingt. Aber etwas mehr Instinkt von Zeit zu Zeit stünde manch einem sich hochentwickelt wähnenden Menschlein ganz gut zu Gesicht (oder zu was-auch-immer)

[Hubert1]

Nein ... die nun nicht unbedingt. Aber etwas mehr Instinkt von Zeit zu Zeit stünde manch einem sich hochentwickelt wähnenden Menschlein ganz gut zu Gesicht (oder zu was-auch-immer)

Da gebe ich Dir recht, und wenn der feht, wird aus den schönen Menschen schnell ein häßlicher Haufen.....

[Eámanë]

So viel Ideologie würde ich der Wissenschaft per se nicht unterstellen wollen.

Sicher nicht permanent, aber in vielen Dingen schon. Die Wissenschaft und Forschung ist numal von der Finanzierung abhängig....

Und im übrigen, ich finde es auch nicht bedrohlich, schlimm oder erschreckend, dass wir auf manches schlicht reagieren.
Schlimm finde ich nur, dass sich der Mensch einbildet völlig selbst bestimmt zu sein und anderen Tieren gegenüber eine ziemlich hohe Arroganz an den Tag legt.

Die Reaktion auf "Schönheit" sehe ich übrigens ähnlich wie auf Farben wie Rot (mal abgesehen davon: wäre es anders würde sich sämtliche Werbung nicht rentieren und ein gesamter Wirtschaftszweig mit vielen Arbeitsplätzen wäre hinfällig):
Der visuelle Sinn ist der am besten ausgeprägte bei uns. Das wird irgendwie seinen Grund haben.

[Hubert1]

Sicher nicht permanent, aber in vielen Dingen schon. Die Wissenschaft und Forschung ist numal von der Finanzierung abhängig....

ja, diese Tendenzen gibt es, leider.
In dem Fach, dass ich studiert habe hat es in den letzten Jahrzehnten dazu geführt,dass es sich zu einem Spielfeld für mathematisierende Spinner entwickelt hat, deren Modelle allesamt untauglich sind. Die jüngste Finanzkrise zeigt, dass niemand in der Lage ist diese Entwicklungen modellhaft zu beschreiben.

Und im übrigen, ich finde es auch nicht bedrohlich, schlimm oder erschreckend, dass wir auf manches schlicht reagieren.
Schlimm finde ich nur, dass sich der Mensch einbildet völlig selbst bestimmt zu sein und anderen Tieren gegenüber eine ziemlich hohe Arroganz an den Tag legt.

Die Professoren Roth und Singer (ich hoffe ohne Geld der Industrie) haben durch ihre Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Hirnforschung insbesondere auf dem der neuronalen Netzen festgestellt, dass der Mensch sozusagen "alles andere als selbstbestimmt" ist. Wir sind nicht Herr im eigenen Haus, wie Freud mal gefragt hat. -zumindest nicht so, wie wir meinen.

Die Reaktion auf "Schönheit" sehe ich übrigens ähnlich wie auf Farben wie Rot (mal abgesehen davon: wäre es anders würde sich sämtliche Werbung nicht rentieren und ein gesamter Wirtschaftszweig mit vielen Arbeitsplätzen wäre hinfällig):
Der visuelle Sinn ist der am besten ausgeprägte bei uns. Das wird irgendwie seinen Grund haben.

Nach meinem Kenntnisstand ist der Geruchsinn des Menschen am ausgeprägtensten. (Möchte ich mich jetzt aber nicht zu 100% darauf festlegen). Was die Arbeitsplätze in der Werbung angeht. Ich versuche Werbung zu ignorieren, wo es nur geht. Immer schafft man das nicht, wegen mir könnte man komplett darauf verzichten.

Oh Gott, wir sollten wieder über schöne Menschen reden....
Vielleicht mal darüber was die Werbung damit zu tun hat.

[Auf der Suche]

Schönheit entsteht für mich aus dem innerern Bestreben, das Gute in sich zur Entfaltung zu bringen.
Wer das versucht und dabei bleibt es immer wieder zu versuchen ist denke ich einfach nur wunderschön.
Dazu bedarf es weder großen Tuns im Außen und schon gar keiner "Power", wie auch immer die aussehen kann.

Ich finde, wenn jemand mit sich versucht im Reinen zu sein, mit sich versucht authentisch zu sein, mit sich versucht seine guten Eigenschaften zur Blüte zu bringen, hat dieser Mensch so viel Schönheit, dass ich ihn immer nur anschauen könnte.....

Gespielte Äußerlichkeiten, in welcher Form auch immer finde ich nicht attraktiv und schon gar nicht schön

[expat]

Da magst du Recht haben, aber das war hier nicht das Thema des Threads. Es ging primär um Ästhetik, um Attraktivität, wobei ich sehe, dass gegen eine solche Betrachtungsweise hier bisweilen ein großer Widerstand auftaucht. Die Konzentration auf Teilbereiche bedeutet nicht, dass man die Ganzheitlichkeit vergisst oder andere Bereiche auf Dauer in seinem Leben ausklammert. Da wo in einer Zehntelsekunde über Attraktivität oder Nichtattraktivität entschieden wird, bleibt keine Zeit für innerliche Schönheit. das kommt dann später.

[Hubert1]

wobei ich sehe, dass gegen eine solche Betrachtungsweise hier bisweilen ein großer Widerstand auftaucht. Die Konzentration auf Teilbereiche bedeutet nicht, dass man die Ganzheitlichkeit vergisst oder andere Bereiche auf Dauer in seinem Leben ausklammert.

sicherlich nicht weil eine differenzierte Betrachtungsweise für unzulässig gehalten wird, sondern weil es etwas ungewöhnlich ist, seinen Focus auf Teilbereiche zu richten, bei Dinge, die wir gewohnt sind ganzheitlich zu betrachten, zumindest dann, wenn wir Menschen nicht danach aussuchen, ob sie geeignet sind auf Titelblätter zu erscheinen.
Jemand, der sich professionell mit "Schönheit" beschäftigt wird da sicherlich ganz anders rangehen und das auch noch vor dem Hintergrund seiner Zeit.
Angenommen, man würde die Mona Lisa in ein heute zeitgemäßes Outfit stecken, würde die als "schön" bezeichnet werden. Ich glaube nicht.

[Eámanë]

Nach meinem Kenntnisstand ist der Geruchsinn des Menschen am ausgeprägtensten.

Hihi, lieber Hubert.... ich stelle mir dich gerade als Hund vor.... bei denen trifft das zu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_(Wahrnehmung)

*otende*

[Eámanë]

Und denken wir doch auch mal an: Schönheit liegt im Auge des Betrachters (von wem war das nochmal???)

[Brida]

Attraktiv durch Ästhetik, schön durch schöne Gedanken, häßlich durch Gehässigkeit.
Emotionen und innere Einstellungen zeigen sich im äußeren Erscheinungsbild und beeinflussen die persönliche Ausstrahlung. Gut, dass man das nicht so eindeutig erkennen kann, nach dem Muster schwarz oder weiß.

[expat]

Attraktiv durch Ästhetik, schön durch schöne Gedanken, häßlich durch Gehässigkeit.
Emotionen und innere Einstellungen zeigen sich im äußeren Erscheinungsbild und beeinflussen die persönliche Ausstrahlung. Gut, dass man das nicht so eindeutig erkennen kann, nach dem Muster schwarz oder weiß.

Deshalb versucht man ja, durch "wissenschaftliche" Versuchsanordnungen die Faktoren zu trennen und auf ihren Einfluss hin zu untersuchen.

[Mary Jane]

Ich kann mir nur vorstellen, jemanden wirklich lieben zu können, wenn er einen für mich ansprechenden Charakter hat (das definiert wohl jeder anders, daher belasse ich es mal dabei).

Alles andere finde ich komplett uninteressant.

Natürlich hab ich auch gewisse Vorlieben, was das Aussehen angeht, ich kenne es, wenn einem jemand von der ersten Sekunde an sympathisch oder unsympathisch ist, ich bevorzuge es auch, wenn Männer z.B. nicht furchtbar dünn sind, größer als ich usw., in irgendeiner Art und Weise markant aussehen, aber der Charakter dahinter ist immer am reizvollsten.

Und warum ich mir da so sicher bin?
Ich hab schon oft Männer kennengelernt, die mir auf den ersten Blick nicht so zusagten. Und oftmals hatten die einen solchen Charakter, dass ich in diese nicht hübschen aber interessanten Menschen verliebt war wie niemals in einen äußerlich hübschen aber sonst uninteressanten Typen.

Ich habs oft erlebt, dass ich sie zuerst sah, dachte: "Naja..", sie dann nach und nach kennenlernte, mich immer mehr für sie begeisterte und sie dann schließlich sozusagen mit Haut und Haar ;) liebte.

Objektiv betrachtet hätte ich immer noch ihre Makel aufzählen können, aber das war dann plötzlich alles egal oder ich nahm es als positiv wahr. Ja, das ist eben der XY, und er ist toll, so wie er ist.

Und ich empfinde niemals mehr Mitleid, als wenn ich erlebe, wie Leute, die sich selbst als hässlich einschätzen, das krampfhaft und zwanghaft thematisieren, sich aus der Gesellschaft zurückziehen, humorlos werden, ungerecht und zu Jammerlappen mutieren, die es eigentlich nicht nötig hätten. Denn das hat keiner nötig.
Ein "hässlicher" (ich mag das Wort eigentlich nicht besonders) Mann mit Selbstbewusstsein und Humor ist tausendmal attraktiver als eine durchschnittlich oder hübsch aussehende, negativ eingestellte Duckmaus.

Die Art, wie jemand mit dem Leben umgeht, überdeckt bei jedem Menschen sofort das Aussehen, macht Hübsche in sekundenschnelle hässlich und umgekehrt. Und es ist viel prägender und stärker als das Äußerliche.