Selbstoptimierung

[Gast]

Das ist eine vordergründige Sicherheit, die man sich damit verschafft. Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Ich kenne so viele Menschen, auch Ärzte, die kerngesund gelebt haben, und die es plötzlich und ohne Vorwarnung erwischt hat mit Hirnschlag, Herzinfarkt oder Krebs.
Sicher kann man einiges tun, aber diese absolute Sicherheit, die man uns da verkaufen will, die gibt es nicht. Man setzt sich nur unter Druck und vergisst dabei das Leben.

[Condor2]

Erzähl mal: Habe ich gearbeitet oder abgekürzt?

Nana, ein ehrenwerter Zauberer verrät seine Tricks auch nicht.

[Maika]

Rückzieher, Condor

[Condor2]

Taktik.

[Gast]

Taktik.

Angst, falsch zu liegen?

[Rosie]

Moin ,bringen uns diese Überlegungen weiter hier in unserer Diskusion?
Rosie

[Nordhimmel]

Warum kontrollieren Menschen ihren Körper auf diese Art und Weise?
Manche vermessen sich ja richtig.
Alles soll immer optimal sein.

Das würde durchaus Sinn machen wenn der Mensch eine Maschine wäre. Und das ist das Bild das hier erzeugt wird.

Wenn du "deine Maschine" gut pflegst, ihr das richtige "Benzin" gibst, immer brav "Öl" nachfüllst und alle "Werkstatttermine" wahrnimmst, dann wird sie nicht auf der "Überholspur" schlapp machen und am "Straßenrand" liegenbleiben.

In einer Gesellschaft in der Konkurrenzdenken so hochstilisiert wird wie bei uns, ist das eine Denkweise die Sinn macht.

Zudem stärken die ganzen "Hilfsmittel" unsere Wirtschaft die ja auch immer jedes Jahr weiterwachsen muss, egal ob die Welt dabei zugrundegeht.

Vielen Menschen fehlt zudem das "spirituelle". Die Kirchen locken nicht mehr, also erhebt man schnell mal eine Lebensweise zur "Religion". Aufgefallen sind mir da immer mal wieder überzeugte Veganer die sogar ihre Hunde fleischfrei ernähren und sich nicht darum scheren dass Hunde eben Fleischfresser sind und aufgrund der mangelhaften Ernährung früh sterben und oft verkrüppeln.

Die meisten Menschen leben heute wie Maschinen. Und da man "aufgeklärte" Menschen nicht mehr so einfach ausbeuten kann, geht man eben über die Schiene "Selbstotimierung". Da beuten sich die Menschen (freudig) selbst aus um irgendeinem Ideal zu entsprechen, das von den Medien kreiert wird.
Dummerweise funktioniert es noch nicht zufriedenstellend weil Menschen eben keine Maschinen sind. Und nach 20-30 Jahren "Selbstausbeutung" klappen die meisten dann doch zusammen und fallen der Gemeinschaft zur Last. Eine Maschine würde man dann wegwerfen.

[Gast]

was willst du ausprobieren, wenn du dein ich gar nicht kennst?r

Meine Selbstfindung besteht darin, verschiedene Tätigkeiten und Verhaltensweisen auszuprobieren, um zu sehen, ob sie zu mir passen, irgendetwas in mir, im positiven Sinne, "zum Klingen" bringen und sich so als Teil meines Selbst herausstellen.

Ich glaube, jede Person ist so vielschichtig, dass es ein Leben lang neue Facetten zu endtdecken gibt.

Was Du "Arbeit" nennst, werde ich also niemals abschließen und somit auch nicht zur Deiner Art des "Erforschens und Ausprobierens" eines "endgültigen" Standes kommen.

Moin ,bringen uns diese Überlegungen weiter hier in unserer Diskusion?

Vielleicht hilft es jemandem, sein Selbst weiter zu ergründen.

Da beuten sich die Menschen (freudig) selbst aus um irgendeinem Ideal zu entsprechen, das von den Medien kreiert wird.

Ich denke, das ist die Folge, wenn man vor lauter Optimierung das Selbst aus den Augen lässt. Und dieser Mechanismus scheint leider Gottes ziemlich oft zu greifen.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Angst vor dem Tod, wie Bonny und Rosie das sehen, für alle "Selbstoptimierer" der Hauptbeweggrund ist. Ich glaube, viele Menschen versuchen, sich auf ein aktuelles Ideal hin zu optimieren, um sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Es treibt sie einfach der Wunsch nach Anerkennung von (vermeintlich) Gleichgesinnten, wenn sie dem "gemeinsamen Ideal" möglichst nahe kommen. Wenn es Anerkennung für das Essen von Gemüsebuletten gibt, dann essen sie das "Zeug" halt und trauern verzweifelt ihrem Schnitzel hinterher, wenn es Anerkennung für sportliche Leistungen gibt, dann zwingen sie sich halt ins Fitness-Studio oder laufen jeden Morgen ihre zig Kilometer um den Ort und wünschten sich, sie könnten jetzt mit einem schönen Buch auf dem Sofa sitzen oder gemütlich den Frühstücks-Kaffee trinken. Da dieses Verhalten ihrem "Selbst" nicht entspricht, macht es sie nicht glücklich, ganz im Gegenteil. Manche geben auf, wenn sie es trotz aller Bemühung nicht auf den "grünen Zweig" schaffen, ab dem sie sich Anerkennung versprechen, und sind mit sich unzufrieden, andere verstärken ihre Bemühungen verzweifelt, um doch noch dahin zu kommen, und sind mit sich genauso unzufrieden.

[Gast]

Erst mal Entschuldigung, Rosie, fürs OT!

Ich verstehe unter Selbstoptimierung, mir die Verhaltensweisen und Denkmodelle anzueignen, die mir gut tun, unabhängig davon, ob andere das auch so praktizieren.

[Rosie]

Danke erst mal für eure Rückmeldungen

Ich habe bei meinem Ehrenamt, mit kleinen Kindern, gemerkt,das die Kids mir Geduld abverlangen.
Ich ,ja eh so der Typ "Spring ins Feld",lerne jetzt geduldig zu zuhören,geduldig zu warten ,geduldig zu basteln und so weiter.

Für mich erschließt sich das Feld der Geduld auf einmal ganz neu.
Und ich möchte das auch mit in meinen ganz normalen Alltag nehmen.
Hilft es mir vielleicht bei der Achtsamkeitsfindung.

Das ist für mich auch Selbstoptimierung.
Oder ist das bessere Wort wieder Selbstfindung,(wieder winke ,winke mach)
Für mich ganz überraschend.

Und total schön,weil es einen warmen Bauch macht.
Rosie

[Gast]

Für mich hat "Selbstoptimierung" die Grundannahme, dass es ein bestes Ich gibt. Und dass man sich daraufhin zu optimieren hat.

Das halte ich für falsch. Sich selbst verbessern: ja! In dem Punkt der gerade anliegt.

Wenn ich mich nicht wohl fühle, weil der Bauch mal wieder zu dick ist, dann ist es Zeit, was zu tun. Und dafür kann ich Sport treiben, die Ernährung ändern, auch reflektieren, wo das her kommt. Mir erscheint es dafür angemessen, mit etwas Disziplin weniger Süßkram in mich 'reinzustopfen und mehr Sport zu treiben. Und dann fühle ich mich auch wieder besser in/mit meinem Körper. Dafür brauche ich keine Fitness-Tracker oder so was.

Messen tue ich durchaus: den Puls beim Joggen, gerade wenn ich lange Zeit nicht gelaufen bin. Dann übertreibt man leicht
Den Blutdruck ab und zu. (Ich habe nun mal Bluthochdruck.)

Was ich mir für mich nicht vorstellen kann, ist eine ständige Kontrolle durch die derzeit vielbeworbenen Apps.

[Condor2]

Was Du "Arbeit" nennst, werde ich also niemals abschließen und somit auch nicht zur Deiner Art des "Erforschens und Ausprobierens" eines "endgültigen" Standes kommen.

Diesen Satz verstehe ich nicht. Was willst du mir damit sagen?

@Bonny
Im Internet schon gar nicht, da kann ja jeder alles behaupten.

Condor

[Gast]

Diesen Satz verstehe ich nicht. Was willst du mir damit sagen?

Dass wir die Selbstfindung ganz unterschiedlich angehen.

[Condor2]

Danke.

Anstatt Selbstoptimierung halte ich ein mit sich selbst im Reinen sein, für viel wichtiger.

Ich denke, dass viele Leute Selbstoptimierung betreiben, weil sie glauben, so besser vor Gott da zu stehen, aber Gott erwartet nichts von den Menschen, die ihn somit auch nicht enttäuschen können.

Condor

[Gast]

Also das glaube ich ja jetzt nicht, Condor, dass viele Menschen diesen Grund dafür haben.
Wer Selbstoptimierung im positiven Sinn versucht, der möchte, dass es ihm besser geht.