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Tintenweberin: Im Streifelsfall...

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    Tintenweberin: Im Streifelsfall...

    Gerade hatte ich eine witzige Idee für einen ganz persönlichen Faden...

    Es passiert mir relativ oft, dass ich mich beim Austausch über die unterschiedlichsten Themen falsch verstanden oder auch ein bisschen "angepieselt" fühle. Selten genug ist es eine PN wert und allzu oft würde eine weitere Diskussion über den strittigen Punkt den Rahmen des ursprünglichen Fadens sprengen.

    Daher habe ich beschlossen, alle Gegen-den-Strich-Bemerkungen, die mir die Mühe wert sind, in Zukunft einfach in diesen Faden zu kopieren um das fragliche Thema bei Bedarf an dieser Stelle weiter zu erörtern.

    Selbstverständlich lade ich euch auch dazu ein, Bemerkungen der Tintenweberin, die ihr missverständlich oder widerspruchsbedürftig findet, mit hier her zu bringen, um sie in einem Gespräch mit mir ebenfalls genauer zu beleuchten.

    Von nun an also bitte alle Streit- und Zweifelsfälle in den Begegnungen mit der Tintenweberin bitte hier lang...:pfeilessen:

    #2
    Zitat von Rainer-JGS Beitrag anzeigen
    Danke, liebe Tintenweberin,
    ich weiß es zu schätzen, daß Du meine Beiträge mit soviel Interesse verfolgst, aber das Teufelchen hättest Du diesmal wirklich im Kästchen lassen können, denn wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sicher hier um das - in der deutschen Sprache übliche und bewährte - generische Maskulinum, welches die männliche Form als Sammelbegriff für männlich und weiblich versteht und nur wenn man ausdrücklich das weibliche Geschlecht betonen möchte, ist es geboten die weiblich Form zu verwenden.
    Einspruch, Euer Ehren!

    Das Wort "Autor" ist eine Berufsbezeichnung. Wenn du von einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe bücherschreibender Menschen sprechen würdest, könnte ich deiner Argumentation folgen. Aber du sprichst von einem bestimmten Menschen, der ein bestimmtes Buch geschrieben hat, in diesem bestimmten Fall ist der Mensch weiblichen Geschlecht und damit eine Autorin.

    Es ärgert mich nicht, dass du die Autorin des genannten Buches nicht kennst, aber ich finde es anmaßend in diesem Fall selbstverständlich davon auszugehen, dass es ein (männlicher) Autor ist oder, dass "es" sich im Falle seiner Zugehörigkeit zur anderen Hälfte der Menschheit sicher irgendwie mit angesprochen fühlen wird...

    die Tintenweberin

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      #3
      An alle Tintenweber und -innen!

      Zitat von Tintenweberin Beitrag anzeigen
      Einspruch, Euer Ehren! Das Wort "Autor" ist eine Berufsbezeichnung. Wenn du von einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe bücherschreibender Menschen sprechen würdest, könnte ich deiner Argumentation folgen. Aber du sprichst von einem bestimmten Menschen, der ein bestimmtes Buch geschrieben hat, in diesem bestimmten Fall ist der Mensch weiblichen Geschlecht und damit eine Autorin ... ich finde es anmaßend in diesem Fall selbstverständlich davon auszugehen, dass es ein (männlicher) Autor ist oder, dass "es" sich im Falle seiner Zugehörigkeit zur anderen Hälfte der Menschheit sicher irgendwie mit angesprochen fühlen wird...
      Irrtum Deinerseits geschätze Tintenweberin!

      Deinen weiblichen Autorenstolz (Autorinnenstolz?) in Ehren, aber Dein absichtliches Aufmanderln bzw. 'Aufweiberln' zeigt nur zu deutlich, daß Du - verständlicherweise durch den schrägen Zeitgeist des unnötigen sprachlichen aufweiberlns getäuscht - die gramatikalische richtige Anwendung des generische Maskulinums falsch verstanden hast.

      Auch, wo es sich um eine einzelne Person handelt, deren Tätigkeit z.B. der Autorenschaft und nicht deren geschlechtliche Eigenschaft betont werden soll, ist das generische Maskulinum durchaus grammatikalisch richtig am Platze und wurde und in dieser Weise schon immer so gebraucht und von allen richtig verstanden. (Nachzulesen in jedem deutschen Grammatik-Buch!)

      Bis in jüngster Zeit einige Tintenweberinnen ( jetzt -rinnen da die Betonung auf dem Geschlecht und nicht auf der Funktion liegt) auf die Barikaden stiegen und zur sprachlichen Geschlechter-Revolution aufriefen, zum Schaden aller Schreiber und Leser, die jetzt irregleiteterweise glauben, sie müßten sich beim Schreiben bis zur Unkenntlichkeit verbiegen, bis endlich alle, im Sinne des gernerischen Maskulinums gebrauchten Formulierungen, ausgetilgt sind. Nur auf die 'Menschin' habe sie vergessen, doch wie lange noch!

      Unser guter, alter wirklicher Geheimrat Johann Wolfgang (ich darf Wolfi zu ihm sagen) würde sich im Grabe umdrehen, wäre er genötigt, das 'Gender- Mainstrem' korrekte Geschreibsel so macher, sich poltisch hochmodern gebärdenden - unsere schöne deutsche Sprache gar schröcklich verhunzenden 'Schreiberlinge und Schreiberinnenlinge' - durzuchlesen.

      (Hier wäre natürlich 'Schreiber' richtig, da das Bedeutungsgewicht auf dem Schreiben liegt, weil dieser Schmarrn mitlerweile, sowohl von Männern als auch von Frauen, verzapft wird. Anders wäre es, wenn dies nur Frauen täten, dann hätte ich wohl 'Schreiberinnenlinge' schreiben müssen - oder?

      So jetzt bist Du wieder drann, meine liebe unerschröckliche und streitbare Tintentextschreiberin - sagt Rainer, einer der Dich schätzt wie keiner - auch wenn, Du so ganz anders schwätzt!

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        #4
        Hier schreibt die "Menschin", die sich immer riesig freut, wenn jemand sie so anredet, nicht wegen der weiblichen Form, sondern einfach deshalb, weil ich es als liebevoll empfinde.

        Kommentar


          #5
          Zitat von Rainer-JGS Beitrag anzeigen
          So jetzt bist Du wieder drann, meine liebe unerschröckliche und streitbare Tintentextschreiberin
          Viele Grüße von Tante Wiki und Herrn (oder Frau) Duden...

          Die Redaktion des Duden empfiehlt in ihrer Zeitschrift Sprachspiegel,[36] in bestimmten Fällen das generische Maskulinum in seine geschlechtsspezifischen Formen aufzulösen. Das gelte insbesondere bei der direkten Ansprache („Bürgerinnen und Bürger“) oder in Formularen. Die Duden-Redaktion erklärt das generische Maskulinum nicht für abgeschafft, erkennt aber an, dass eine „Breitenwirkung der feministischen Sprachkritik“ eingesetzt habe, und beim Verfassen vieler Texte niemand mehr um die „Frage der angemessenen sprachlichen Berücksichtigung von Frauen“ herumkäme. Gemäß Duden Band 9 („Richtiges und gutes Deutsch“) ist das „große I“ rechtschreibwidrig. Der Band gibt jedoch Hilfestellungen zur alternativen Formulierung (Splitting).

          Die Dudenredaktion formuliert folgende Empfehlungen für den Fall, dass alternativ formuliert werden soll:
          • Doppelnennung: Lehrerinnen und Lehrer
          • Bei Bedarf nach Verkürzung eine dieser beiden Kurzschreibweisen:
            • Schrägstrich: Mitarbeiter/-in. Die Schrägstrich-Schreibweise ist nur zusammen mit dem Bindestrich korrekt. Sie ist nur in solchen Fällen korrekt, bei denen die feminine Form nur durch Hinzufügen von Buchstaben an die maskuline Form am Wortende gebildet wird, also nicht bei Kollege/Kollegin und auch nicht bei Arzt/Ärztin, weil hier ein Umlaut gebildet wird.
            • Klammerbenutzung: Sie ist im Gegensatz zur Schrägstrich-Variante auch dann möglich, wenn zur Bildung des Femininum Buchstaben im Wortinneren hinzugefügt werden: Kolleg(inn)en.
          Falls sich im Wortinnern Buchstaben ändern, also z. B. bei Ärztin/Arzt, ist keine dieser beiden Kurzschreibweisen korrekterweise möglich. Bei Umformulierung eines Satzes in den Plural bieten sich oft Möglichkeiten, eine Kurzschreibweise zu benutzen, die sich im Singular nicht oder nicht so einfach bietet: Den Satz Jeder Autofahrer kennt dieses Problem kann man im Singular nur durch Doppelung sowohl von jeder als auch von Autofahrer so ausdrücken, dass beide Geschlechter genannt werden. Formuliert man ihn um in den Plural, kann man elegant eine Kurzform verwenden: Alle Autofahrer(innen) kennen dieses Problem. Beim Vorlesen sollten die genannten Kurzformen als Doppelnennungen ausgesprochen werden.
          • Ersatzformulierungen mit geschlechtsneutralen Wörtern, gebildet durch Adjektive, Partizipien und neue Zusammensetzungen:
            • Verwitwete statt Witwen und Witwer
            • Lehrerschaft statt Lehrerinnen und Lehrer
            • Redaktion statt Redakteure und Redakteurinnen
            • Ärztlicher Rat statt Rat des Arztes
            • Studierende statt Studenten und Studentinnen
          Zu diesen Ersatzformulierungen wäre auch die Variante des Entwurfs zu den europäischen Verfassungsverträgen zu zählen, bei welcher aus Gleichstellungsgründen abwechselnd die Begriffe Mensch und Person benutzt werden.
          Auch bei Berücksichtigung dieser Empfehlungen bleibt in Form von Komposita das generische Maskulinum erhalten. Das betrifft Wortzusammensetzungen, bei denen das generische Maskulinum an erster Stelle steht, z. B. „Fußgängerüberweg“, „Leserbrief“ oder auch „Bürgermeister/-in“ (hier auf den Bestandteil „Bürger“ bezogen, nicht auf „Meister/-in“).
          Durch die Verwendung von Ersatzformulierungen können jedoch unbeabsichtigte Mehrdeutigkeiten oder Bedeutungsverschiebungen erzeugt werden, da sie selten strikt synonym, sondern meist nur bedeutungsähnlich sind.
          Einen Sonderfall stellen gesellschaftliche Veränderungen dar, durch die traditionell „weibliche“ Tätigkeiten für Männer geöffnet wurden. Das Musterbeispiel hierfür ist der Beruf der Hebamme. Seitdem in Deutschland auch Männer diesen Beruf ausüben dürfen, wird er mit dem Wort „Entbindungspfleger/-in“ bezeichnet. „Politessen“ beiderlei Geschlechts werden neuerdings offiziell „Parkraumüberwachende“ genannt. Bezeichnend ist, dass mit der gesellschaftlichen Änderung zeitgleich ein Sprachwandel einsetzte, der verhinderte, dass männliche Entbindungspfleger als „Hebamme“ bezeichnet werden.


          Aber wenn dir das mit den vielen neuen Sprachregelungen zu kompliziert ist, dann hätte auch ein einfaches "Es tut mir Leid, wenn ich dich in Harnisch gebracht habe, liebe Tintenweberin. Bitte sieh es einem alten Mann nach, wenn er mit der neuen Zeit und ihrer Sprache nicht immer auf Stand ist" genügt...
          Zuletzt geändert von Tintenweberin; 28.07.2009, 17:35. Grund: Ergänzung

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            #6

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              #7
              Zitat von Tintenweberin Beitrag anzeigen
              Die Dudenredaktion formuliert folgende Empfehlungen
              Danke, liebe Tintenweberin.
              Habe ich gleich auch wieder etwas gelernt.

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                #8
                Zitat von Serafin Beitrag anzeigen
                Habe ich gleich auch wieder etwas gelernt.
                Ich auch, lieber Serafin...

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                  #9
                  Zitat von Mikamu Beitrag anzeigen
                  "michanschliess"

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                    #10
                    verstehe ich das richtig?

                    Die weibliche Form ist wie selbstverständlich IN der männlichen Form enthalten. (also Autor auch wenn es eine Frau ist)

                    Und sobald die männliche Form bei einer bisher weiblichen Form dazu käme wird die Ganze Bezeichnung geändert? (zB die Hebamme /der Entbindungspfleger)

                    Und wenn sich die weiblichen Wesen daran stören sind sie zickig oder haben sonst ein Problem?

                    Shaina, die ursprünglich mal einen Männerberuf gelernt hat...

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                      #11
                      Ich persönlich schätze es ebenfalls sehr, wenn ich als Frau wahrgenommen werde und gehe soweit, dass ich in einer Frauenrunde im allgemeinen auch die Sprache anpasse und z. B. sage: Könnte mir bitte EINE (nicht einer) von euch mal z. B. das Brot angeben?

                      Warum nicht? Die deutsche Sprache bietet uns diese Möglichkeit - und da ich Sprache auch sehr mag, darf ich damit auch spielen...

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                        #12
                        ich halte bei diesem thema die wagge zwischen spass und ernst sehr wichtig!

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                          #13
                          huch: waage

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                            #14
                            Hihi,
                            also ICH bin der Meinung, es sollte Hebamme und Hebammer heissen, hihi
                            Politesse und Politesser

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                              #15
                              Krankenschwester und Krankenbruder!

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