Diese Seite verwendet Cookies, bitte beachte hierzu die Details in unserer Datenschutzerklärung Mit der weiteren Nutzung dieser Seite erklärst Du Dein Einverständnis zur Verwendung von Cookies.
Daran sehe ich das scheitern, weil "die da oben" es beschliessen müssten
Ich glaube ein wichtiger Aspekt des Selbstverständnisses zukünftiger Grundeinkommens"empfänger" ist, sich nicht passiv darauf zu verlassen, dass irgendwer wo oben irgendwas tut, und sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen.
In Finland wurden Mitglieder der Grundeinkommensbewegung gefragt, wie es kam, dass eine rechte Regierungskoalition, deren Parteien es entweder ablehnten oder indifferent waren, das Grundeinkommen ins Programm aufnimmt - die Antwort war simpel: Weil die Bevölkerung ein Grundeinkommen will* und die Politiker wussten, dass man ohne BGE im Programm zumindest zu nennen, keine Wahl gewinnen kann.
Natürlich geht DANN die Mitgestaltung der BürgerInnen erst los, die dafür sorgen müssen, dass keine größere Ungerechtigkeit daraus wird, und ihre Interessen** gewahrt werden.
Und - mal völlig vom Grundeinkommen abgesehen - das sollten wir eh, oder?
Wen willst du denn wählen? Für mich gibt es keine Partei, die voll und ganz das vertrott, was ich möchte, und die dann auch noch in der Lage wäre, das finanziell und gesetzlich durchzudrücken.
Ich sehe das wie Bonny und wähle wahrscheinlich wieder das "kleinere Übel".
Natürlich muss sich jeder einzelne aktiv beteiligen an der Politik, damit sich etwas ändert. Ich habe es allerdings noch nie geschafft, einen Nichtwähler zur Wahl zu bekehren.
Ob die Demonstrationen, an denen ich teilgenommen habe, etwas bewirkt haben? Keine Ahnung, ob dabei mehr herausgekommen ist als das gute Gefühl für mich, zumindest nicht untätig gewesen zu sein. Und auch hier: es gelingt kaum, jemand zum Mitmachen zu bewegen, der nicht von allein drauf gekommen ist.......
Viele sind ja nicht einmal bereit, eine Petition zu unterzeichnen, weil sie sich nicht festlegen wollen.
Das klingt vielleicht jetzt nach Resignation, ist es aber nicht, ich mache weiter
Und auch hier: es gelingt kaum, jemand zum Mitmachen zu bewegen, der nicht von allein drauf gekommen ist.......
Da habe ich zum Glück auch andere Erfahrungen gemacht:
Allein schon das Miteinander-ins-Gespräch-kommen, jemandem ein paar Infos geben, der sich bisher nicht für das Thema interessiert hat, das Einladen, Diskutieren, etc, hat schon oft dazu geführt, dass sich jemand mit einem Thema dann auch mehr beschäftigt hat oder sich sogar entschloss, sich selbst mal mehr mit einzubringen.
Es ist mühsam und nicht immer erfolgreich, klar.
Ich muss sagen, dass ich denke, dass ob nun 10 000 auf der Straße sind, oder 100 000 ist völlig wurst ... klingt nach Resignation, ist es wohl auch.
Beispiel: wir sollen uns besser ernähren. Wir wollen die Massentierhaltung abschaffen. Wir wollen auch keine genmanipulierten Pflanzen usw ...
Kostet alles Geld. Wenn jetzt der Großteil der Bevölkerung so wenig verdient, dass BIO einfach nicht möglich ist, da hilft auch kein Bewußtsein über das "Schlechte" weiter ...
Und wenn das kein Grund zur Resignation, na dann weiß ich auch nicht. So wie bisher kann es nicht weitergehen ... was ist denn mit sozialen Gewissen ? Es gibt durchaus Parteien und Verbände, die sich das BGE auf die Fahne geschrieben haben. Hört die jemand ? Nö ....
Wer in keiner prekären Situation lebt, der kann sich doch getrost zurücklehnen ....
Ich muss sagen, dass ich denke, dass ob nun 10 000 auf der Straße sind, oder 100 000 ist völlig wurst ... klingt nach Resignation, ist es wohl auch.
Es verbraucht viel Energie, sich gegen den Strom zu stellen und für oder gegen etwas zu kämpfen. Die muss man erst mal haben, ja. Und es ist nur verständlich, dass da auch Resignation entstehen kann.
Deswegen muss auch jeder bei dieser Arbeit gut für sich sorgen.
Ich glaube nicht, dass es egal ist, ob oder wie viele auf die Straße gehen.
Es war auch nicht egal, als sich ein paar Menschen strickend in den Bundestag gesetzt haben und verlacht wurden wegen ihren Vorstellungen und Meinungen, die so gar nicht in das Programm passten...
Und doch entwickelt sich manchmal aus einer kleinen Bewegung heraus sehr viel mehr. Nicht alle, aber manch andere werden angesteckt, machen mit oder engagieren sich in ähnlichen Bereichen.
Es gibt immer wieder auch Erfolgserlebnisse, von denen man leider nicht so viel hört wie von den Schreckensmeldungen.
Und dennoch: es gibt sie, die Erfolge, die oft auf die mühsame Arbeit der Initiativen zurück gehen.
Was wäre alles anders gelaufen, wenn sich damals die strickenden Menschen einfach zurückgelehnt hätten ?
Oder nicht irgendwann ein Mensch nicht auf die Idee gekommen wäre, dass eine Pflanze oder ein Tier schützenswert sein könnte ?
Kostet alles Geld. Wenn jetzt der Großteil der Bevölkerung so wenig verdient, dass BIO einfach nicht möglich ist, da hilft auch kein Bewußtsein über das "Schlechte" weiter ...
Natürlich können sich Menschen, die zB Grundsicherung oder Hartz bekommen, (noch) nicht die teure Bio-Ernährung leisten. Das stimmt.
Aber das bedeutet ja nicht, dass die, die genug Geld haben, sich nicht trotzdem Gedanken machen können und dann zB Bio kaufen können.
Man muss nicht direkt am Knopf eines Atommeilers stehen, um ihn auszuschalten, wenn man etwas bewirken will.
Alles und jeder hat Einfluss, im Positiven wie im Negativen.
Vieles fängt im Kleinen an.
Ich denke, dass sich erst dann etwas entwickelt, wenn ein Großteil der Menschen erkennt, dass eine andere Richtung notwendig ist. Das kann aber erst dann passieren, wenn es einen Großteil der Bevölkerung betrifft. So dass eben so viele auf die Straße gehen, dass die Bewegung nicht mehr übersehen werden kann. Oder dass es so viele Menschen betrifft, dass ein gewisser politischer Druck entsteht, dass eben Wahlen auch anders ausgehen.
Aber soweit ist es noch ? nicht ....
Mit reinem Kauf- oder Konsumverhalten wird das nicht gehen. Aus oben beschriebenem Grund ...
Insofern halte ich eine "Revolution" von unten für unwahrscheinlich. Klar kann man sich engagieren .... aber es bleibt ein Tropfen auf dem heißen Stein. Desweiteren sind die Aktionen der Aktivisten so zersplittert, dass momentan eine große Bewegung unmöglich erscheint. Die Abwertung der guten Ideen in den Medien (sei es durch gezielte Abwertung oder durch Ignoranz) tun ihr übriges ...
Ich sehe das nicht so pessimistisch, Kaktusine. Siehe auch die aktuelle Geschichte von sskkyy. (unter Plauderecke - Geschichten)
Danke für Deinen Hinweis auf die "BGE-Torunee", Tar Retaw. Am Sonnabend werde ich womöglich hingehen können.
---
Mir ist es gelungen, die Wiederholung von "Die Anstalt" zum Thema Arbeit zu sehen. Es war erstklassig.
Die grausamste Satire, die ich seit längerem gesehen habe. Supergut gemacht. Ist mir voll an die Nieren gegangen.
Es ging auch ganz viel um Leiharbeit. Und dann kam der harte Hinweis der Anstaltsinsassen: Gäbe es ein Grundeinkommen, hätte dieses zynische System keine Chance. (also die Ausbeutung von Leiharbeitenden).
Supergut die Fragen der Anstalt:
Wenn ich mir um Geld keine Sorgen machen müsste, womit würde ich mich dann beschäftigen?
Und als Essenz sozusagen:
Wenn ich keine Angst hätte (um den Lebensunterhalt), womit würde ich mich dann beschäftigen?
Also, da hat man doch einiges zum Grübeln. Das Satire-Team war in dieser Hinsicht gnadenlos... gut.
Ich verstehe Dich jetzt nicht ganz, sky. Hoffentlich hatte ich hier in den letzten Wochen klar gemacht, dass ich FÜR das bedingungslose Grundeinkommen bin.
Allein die Frage fand ich gut. Sich dem Gedanken hinzugeben, dass Existenzangst womöglich die Entfaltung des jeweiligen kreativen Potentials verhindert. ... Ähm... Entfaltung des kreativen Potentials zum Wohle der eigenen Gesamtgesellschaft.
Kommentar