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schmerzfrei zu sich stehen-wie macht ihr das?

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    schmerzfrei zu sich stehen-wie macht ihr das?

    Hallo ihr Lieben!

    In meinem Leben gibt es ein immer wiederkehrendes, bedrückendes Gefühl.
    Ich kann nicht genau sagen, ob es Schuldgefühle sind oder eine schlechtes Gewissen ist, was mich da umtreibt.
    In manchen Situationen ecke ich insbesondere bei meinem Freund mit alleine einer Meinung die ich als solche auch äußere an.
    Bei Menschen, mit denen ich keine Liebesbeziehung habe, fühle ich mich scheinbar unabhängiger, sodass mich entsprechende Reaktionen nicht so schmerzen.
    Bei meinem Freund ist es jedenfalls so, dass er mir mit entweder beleidigt sein, Schweigen oder indem er mir über den Mund fährt zu verstehen gibt, dass er einen berechtigten Grund hat, sauer zu sein.
    Es erschließt sich mir leider selten, was es ist, was er hat, ebenso wenig versteht er, wenn ich verletzt bin.
    Mal ganz davon ab, dass es sicher bedenkenswert ist, eine Beziehung zu leben, in denen beide in solch unterschiedlichen Erlebnis- und Gefühlswelten leben, dass sie sich nicht verstehen können.
    Das will ich hier gar nicht lösen.
    Bei mir zu bleiben und zu mir stehen, das schaffe ich.
    Aber ich wünschte, dass ich es schaffe, dies ohne solche seelischen Qualen aushalten zu müssen. Die äußern sich dann auch in körperlichen Schmerzen und hindern mich daran, meine alltäglichen Dinge zu erledigen, Spaß zu haben.
    Es geht nicht darum, andere Kommunikationsformen mit meinem Freund zu finden.
    Das habe ich alles schon hinter mir und habe festgestellt, dass das alles nichts nutzt.
    Ich weiß, dass ich dieses Gefühl aus meiner Kindheit kenne.
    Angst vor Liebesverlust, weil ich "nicht das liebe Mädchen" bin.
    Meine Mutter hat mit mir nicht geredet, wenn ich "nicht lieb" war.
    Das hat lange dazu beigetragen, dass ich in Beziehungen bei einem Streit nicht in der Lage war, auf jemanden wieder zu zugehen.
    Die Verletzungen aus Kindertagen, wenn ich mich bei meiner Mutter entschuldigte und von ihr wieder Zuwendung haben wollte, machte es mir unmöglich.
    Mittlerweile geht das wieder, führt jedoch bei meinem Freund zu ähnlichem Verhalten, wie bei meiner Mutter.
    Er ist selber Gefangener seiner Kindheit und daraus entstandener Marotten und ich will ihn weder therapieren noch analysieren.
    Ich möchte für mich einen Weg finden durch diese Situationen leichter durchzugehen.
    Ich möchte nicht nur sagen: ich könnte wenn ich wollte, aber ich will nicht, sondern mich bei dem Nein auch wohl fühlen.

    Wie schafft ihr das? Zu euch stehen und euch den Tag trotz der schlechten Laune des anderen in Reaktion darauf nicht vermiesen zu lassen.

    Das ist das einzige, was ich für mich tun kann, denn ich habe erkannt, dass ich ohnmächtig bin, das Verhalten des anderen beeinflussen zu können.

    Ich freue mich auf eure hoffentlich zahlreichen Antworten.

    Yemanya.

    #2
    Hallo Yemanya,

    Ich übe auf diesem Gebiet selbst noch, möchte aber trotzdem versuchen Dir darauf zu antworten.

    Mir hilft es ungemein wenn ich mir dann z.B. sage dass ich allein es in der Hand habe ob und wenn ja wie es mich beeinflußt.

    Du kannst auch einfach innerlich Aufzählen wofür Du dankbar bist, man kann in jeder Situation etwas finden um dankbar zu sein.

    Es gibt auch Situationen wo Du nicht der eigentliche Grund bist, sondern derjenige über etwas ganz anderes aufgebracht ist, Du warst halt einfach nur gerade im Weg.

    Sich zu entschuldigen erfordert Größe und wenn Du es schaffst über Deinen Schatten zu springen wirst Du jedes Mal etwas größer, das solltest Du Dir auch vor Augen führen, egal was andere darüber denken. Du wächst dabei

    Liebe Grüße
    Diana

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      #3
      Hallo Yemanya (Du heißt ja fast wie ich ;)

      Ich kenne das auch.

      Bei mir klappt es nicht ohne Schmerz aber der Schmerz ist nicht so durchdringend, wenn ich ihn akzeptiere und zulasse. Ich sage mir dann, dass die kleine yemaya gute Gründe für den Schmerz hat und versuche sie liebevoll in den Arm zu nehmen und zu trösten. Ich sage ihr, dass heute andere Zeiten sind und dass es nicht mehr gefährlich für uns ist, wenn jemand nicht mit uns redet.
      Und dass ich mit ihr immer reden und sie lieb haben werde, auch wenn andere das gerade nicht tun. Das tröstet sie dann schon aber Tränen fließen erstmal trotzdem.
      Außerdem versuche ich mir in solchen Situationen vor Augen zu halten, dass das Verhalten der anderen Person nichts mit mir zu tun hat, sondern ihr (manchmal verzweifelter) Versuch ist, für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Sie kann es halt nicht besser und auch dafür gibt es Gründe.
      Im besten Fall bekomme ich dann Mitgefühl, wodurch das Ganze für mich leichter zu ertragen wird. Klappt aber nicht immer.

      LG
      yemaya

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        #4
        Hallo Yemaya,

        ich kann das sehr gut nachempfinden, weil ich genauso gefühlt habe, jahrzehntelang.
        Weil ich der Liebe meiner Mutter nachgelaufen bin, war ich erpressbar und habe mich selbst vergessen. Ich hab mich in eine Depression reinmanövriert, aus der ich nur mit viel Müh und Not und Hilfe von Therapeuten wieder rausgekommen bin.
        Dennoch hatte ich noch jahrelang große Schwierigkeiten, mich selbst zu verwirklichen, weil ich immer dachte, ich verletze jemanden.
        Erst nachdem ich begonnen hatte, mein Selbstbewusstsein zu stärken, hat sich das gegeben.
        Ich darf so sein, wie ich bin; wer mich dann nicht mag, auf dessen "Liebe" bin ich eh nicht angewiesen.

        Bleib also bitte dran am Thema, es lohnt sich!

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          #5
          Zitat von Yemanya Beitrag anzeigen
          ...Ich möchte nicht nur sagen: ich könnte wenn ich wollte, aber ich will nicht, sondern mich bei dem Nein auch wohl fühlen.
          Hallo Yemanya,
          Ich bin nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe - ein anschauliches Beispiel würde es für mich vielleicht deutlicher machen. Deshalb kann ich mit meinen Worten auch völlig daneben liegen.

          Wenn es geht Dir darum geht, zu Deiner Meinung zu stehen, ohne Dich mies zu fühlen, gerade dann, wenn es bedeutet, gegenüber jemandem Nein/eine andere Meinung zu sagen, der Dir wichtig ist, dann hilft es mir, wenn ich mir verdeutliche, dass ich nicht ein grundsätzliches Nein zu diesem Menschen sage, sondern zu dessen Idee, Ansicht, Vorschlag oder was auch immer. Ich sage also nicht zu dem Menschen Nein, sondern zu seiner Äußerung. Und deshalb brauche ich kein Schlechtes Gewissen zu haben oder mich lausig zu fühlen.

          Und zu mir, mit meinen Gefühlen und Ansichten, habe ich dann Ja gesagt. Der andere ist mir so wichtig, dass ich meine ehrlichen Gefühle, meine Meinung sage. Damit zeichne ich ihn doch aus. Also kein Grund, sich schlecht zu fühlen.
          Ja zu sich selber zu sagen, scheint mir eine wichtige Voraussetzung zu sein, sich in einer solchen Situation nicht mies zu fühlen.

          *Möglicherweise habe ich mich völlig vergaloppiert, wenn ich Dich falsch verstanden habe.

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            #6
            Oh, ihr Lieben, danke für eure wertvollen Antworten

            @Diana29
            Seit einiger Zeit sehe ich das mit der Entschuldigung etwas spezieller.
            Wenn ich zu jemandem sage: entschuldige bitte! gebe ich ihm die Verantwortung für meinen Seelenfrieden. Erstens ist das nicht mein Ziel, eine Entschuldigung auszusprechen, damit mir jemand Absolution erteilt, sondern zweitens möchte ich nur sagen, dass mir etwas leid tut.
            Das kann auch bedeuten, dass ich sage, das es mir leid tut, wenn jemand sich durch mein Verhalten verletzt fühlt, ich es deswegen jedoch nicht falsch finde oder revidiere.
            Ich selber sage deshalb nicht mehr "entschuldigung", sondern "tut mir leid".

            Ich weiß, dass ich dem anderen Macht über meine Gefühle gebe.
            De facto ist es eben doch leider so, dass ich zwar oben Geschriebenes praktiziere, aber nicht fühle. Ich benötige scheinbar noch ein Puzzleteil, um diese Einstellung tatsächlich zu leben.
            Wenn sich jemand durch mein Verhalten verletzt fühlt, habe ich Angst vor Liebesentzug.
            Deinen Tipp, dankbar zu sein finde ich gut...es hilft zumindest die Zeit nicht so verloren zu finden.

            @Yemaya
            Ja, mir ist auch schon einmal unsere Namensähnlichkeit aufgefallen

            Das innere Kind in den Arm nehmen...ja, ein großes Thema immer wieder seit 5 Jahren für mich.
            Aber leider hilft es dann gerade nicht.
            Ich habe scheinbar solche Angst, nicht mehr vom anderen geliebt zu werden, wenn ich ihm weh tue, nicht brav bin, dass mein inneres Kind völlig verängstigt ist.
            Es ist leider auch so, dass ich nicht so viel Macht über meine Gefühle habe, wie ich sie anderen gebe.
            Dazu kommt, dass ich den Standpunkt des anderen meist verstehen kann und deswegen auch den verletzten Teil des anderen sehe.
            Manchmal bin ich auch einfach nur traurig und verletzt, weil jemand wieder mal nicht meinen Standpunkt wichtig nimmt und versucht mit emotionalem Druck etwas durchzudrücken.

            @Mensch
            Ich halte mich durchaus für selbstbewusst.
            Trotzdem holt mich meine Vergangenheit immer wieder ein.
            Wie hast Du es denn geschafft selbstbewusster zu werden, sodass Dich solche Momente nicht mehr so schmerzen?
            Ja, ich bleibe dran danke für Deine Ermunterung.

            @Mistral

            Du hast Dich überhaupt nicht vergallopiert.
            Danke für Deine Sichtweise.
            Ein Beispiel wollte ich bewusst nicht bringen, weil es dann wieder auch um den Anteil des anderen geht, es wird für und wider abgewogen, versucht zu verstehen.
            Ich möchte mir so wie Du es schilderst, treu bleiben, den anderen wertschätzen, indem ich ihm etwas sage.
            Aber eines habe ich erkannt vbei Deiner Antwort: ich lehne in dem Moment tatsächlich die ganze Beziehung ab. Wenn er sich so und so verhält, mich nicht versteht, emotionalen Druck ausübt, dann ist er nicht der Richtige für mich.
            Und damit beginne ich zu überlegen, wie ich mich am besten trenne, wie es danach weitergeht.
            Das alles verursacht dann weitergehende schlechten Gefühle.
            Was ich mit mir selber nicht so gut schaffe, mich nicht zu verurteilen für mein Verhalten und meine innere haltung, nur weil sie dem anderen nicht passt, mache ich mit dem anderen auch.
            Ich verurteile und lehne ab, untragbarer Umgang für mich, denke ich. Ich bin mehr wert, als so behandelt zu werden.

            Ob mich das Wissen darum nun in einer entsprechenden Situation weiterbringt...wer weiß?

            Ich grübele...

            Liebe Grüße

            Yemanya

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              #7
              Ja, wie hab ich das gemacht? Schwierige Frage. Quatsch, schwierige Antwort.......

              Ich war durch Gefühle, die ich mir ersehnte, manipulierbar; ich bin dadurch sehr krank geworden.
              Dann kam der Vorsatz: Ich lasse das niiiiiiiiiieeeeeee mehr mit mir machen!!!!!!

              Der Lernprozess war schwierig, ich hab oft überzogen, aber mit der Zeit bekam ich das richtige Feeling, und heute klappt es mit dem Nein-Sagen, mit der Durchsetzung meiner eigenen Interessen.
              Dabei bin ich durchaus nicht egoistisch, aber ab einem bestimmten Punkt ist eben Schluss.
              Das bin ich mir wert.

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                #8
                Toll, dass Du das geschafft hast!

                Ich bin in den letzten Jahren scheinbar in der "Überziehungsphase" gewesen.
                Diesen Vorsatz habe ich ich einem Brief an mein inneres Kind wie in einem Vertrag besiegelt.
                Scheinbar habe ich von da an alles nachholen wollen, was ich bis dahin versäumt hatte und war entsprechend vehement.
                Durch die Reaktionen meiner Umwelt auf das Überziehen, bin ich dann stark verunsichert gewesen, was die Richtigkeit des Weges angeht.
                Ich dachte, ich hätte gar nichts verstanden, mache alles falsch, treffe die falschen Menschen.
                Wahrscheinlich ist es eben so, dass ich genau die getroffen habe, bei denen ich "üben" konnte.
                Heutzutage überziehe ich nicht mehr so sehr...aber immer noch.
                Nur der Schmerz über die Schuldgefühle, die man mir machen möchte und ich mir dann auch mache (ich fange in diesem Fall wieder den Ball), ist noch zu groß, als dass ich sagen könnte, damit kann ich gut leben.

                Vielleicht finde ich mit euren Tipps noch einen Weg, mich zu halten und zu trösten, wenn mich die Ablehnung meiner Person wegen meines Neins zu sehr schmerzt.
                Vielleicht schaffe ich aber auch, durch die Erkenntnis, dass ich den anderen auch ablehne in seiner Reaktion, die Situation als nicht so dramatisch zu empfinden, wie es bisher der Fall war.

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                  #9
                  Schuldgefühle habe ich nur ganz selten.
                  Denn meine Reaktion in solchen Momenten ist keine absichtliche Verletzung des Gegenübers, sondern die Wahrung meiner ureigensten Interessen.
                  Und die stehen gleichberechtigt neben denen der anderen. Nicht mehr und nicht weniger.
                  Wer dann wirklich mit Liebesentzug reagiert, der ist auch weder Partner noch Freund für mich; auch kein Feind, aber eben niemand, den ich in meinem Umfeld haben möchte.

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                    #10
                    Ja, das ist alles richtig, was Du sagt, sehe ich im Prinzip auch so.

                    Jedoch ist nicht jeder in der Lage, sich selber entsprechend zu verhalten.
                    Mein Freund z.B. ist leider nicht immer in der Lage mit meinem Nein umzugehen.
                    Jeder lernt eben auch durch Vorbilder und manchen fehlen auch die entsprechenden Korrektive im Leben.
                    Wenn jemand Chef ist, wird er wohl selten eine Grenze aufgezeigt bekommen.
                    Ich glaube nicht, dass mein Freund mich mit seiner Reaktion schneiden will.
                    Wenn ich das annehmen müsste, wäre wohl eine Trennung unausweichlich.
                    Vielmehr glaube ich, dass er erlerntes und vorgelebtes Verhalten nicht einfach abstellen kann.
                    Dass ich ihm dazu meine Meinung sage, ist für ihn oft unaushaltbar und macht ihn wütend.
                    Es ist schwierig jemanden zu kritisieren, ohne persönlich zu werden.
                    Die 4 Schritte-Methode so gut sie auch sein mag, auch kein Allheilmittel.

                    Er ist wahrscheinlich ähnlich aufgewachsen wie ich, denn sonst würde er nicht die gleichen Methoden benutzen, wie ich sie selber früher angewendet habe, als ich noch keine Kenntnis darüber hatte, wie wenig konstruktiv dies ist.

                    Ich habe viel Verständnis für meinen Freund, weiß auch, dass dies genau das ist, was mir von seiner Seite fehlt und dass er dieses Verständnis gar nicht zu schätzen weiß, weil er es nicht wahrnimmt.
                    Zumindest bekomme ich kein Feedback darüber.

                    Aber darum geht es ja hier nicht.

                    Das Leben mit meinem Freund ist meistens sehr schön und für mich mit sehr viel persönlicher Entwicklung verbunden.
                    Daher laufe ich nicht gleich weg, nur weil er ein paar unangenehme bzw. unreife Eigenschaften hat. Die habe ich auch auf anderen Ebenen.

                    Obwohl ich die Ursache seines Verhaltens nachvollziehen kann, tut es mir trotzdem weh und macht mir Angst.

                    Ich bin sicher, dass sich Muster nur aus dem eigenen Inneren Erleben verändern lassen. Wenn ich also niemandem mehr Macht über meine Gefühle gebe, dann werde ich anders agieren bzw. reagieren und mein Gegenüber muss automatisch ein neues Verhalten ausprobieren, um mit mir in einen Dialog zu treten.

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                      #11
                      liebe Yemanya,

                      oh das thema interessiert mich sehr!

                      ...die quadratur des kreises...konflikt zwischen zwei menschen, jeder will gesehen und gewertschätzt werden...ich versuche oft die quadratur des kreises möglich zu machen...du kannst dir vorstellen, dass das nicht gut klappt... wenn zwei was verschiedenes wollen, klappt es eben nicht immer, dass der eine den saft der zitrone und der andere die schale will...MEIN problem ist, dass ich vom anderen erwarte, dass er genauso viel verständnis hat...auf mich zugeht...nach einer lösung sucht...und ich bin beleideigt und verletzt, wenn er es nicht tut...dann wird er dafür von mir bestraft...

                      vor kurzem hab ich es geschafft, mir selber die nötige portion verständnis zu geben. ich habe gemerkt, ich kann nicht gleichzeitig die bedürfnisse der anderen und meine eigenen bedienen...aber ich kann den anderen mit mitgefühl begegnen und ihnen sagen: das hier ist mein handlungsspielraum, bis hierhin geht mein raum, das ist mir wichtig und möglich, und jetzt interessiert mich deiner...vielleicht hat es was mit grenzen ziehen zu tun...ICH bin dafür verantwortlich, meine grenze klar zu definieren und für mich zu sorgen. manchmal denke ich, diese verantwortung gebe ich oft an den anderen ab...um dann enttäuscht zu sein...

                      das nein zur sache und nicht zur person find ich auch ne wichtige sache...wobei es manchmal bei mir auch nicht ausbleibt, dass irgendwann ein nein zur anderen person dabei rauskommt...und das darf ich auch...

                      liebe Yemanya, du schreibst, du gibst deinem freund viel verständnis, und das wünschst du dir auch von ihm...und irgendwie scheint ihr euch an dem punkt zu verstricken...ich kenne diesen teufelskreis, ich gebe dir, was ich brauche, und je weniger ich davon bekomme, umso mehr packe ich drauf, damit der andere es endlich "merkt". funktioniert bei mir nicht so super... ich weiß nicht ganz genau, wie man das gut hinbekommen kann, aber ich denke, wenn man im dem fall sich SELBER das gibt, was man so sehnlichst vom anderen haben möchte, dann könnte sich etwas positives entwickeln...ich sage nicht, entziehe deinem freund dein verständnis. aber gib dir selber mindestens genau so viel. ein ganz kleines quentchen mehr. vielleicht hat es was mit selbstachtung zu tun, und wenn wir uns selber achten, tun es auch die anderen...

                      vielleicht ist das gerade alles auch sehr wirr was ich schreibe...ich tu es totzdem, weil es mir gerade wichtig ist...

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                        #12
                        Zitat von Yemanya Beitrag anzeigen
                        Hallo ihr Lieben!
                        Das ist das einzige, was ich für mich tun kann, denn ich habe erkannt, dass ich ohnmächtig bin, das Verhalten des anderen beeinflussen zu können.

                        schmerzfrei zu sich stehen-wie macht ihr das?
                        Yemanya.
                        das geht nicht ohne Schmerz.
                        Diesen zuzulassen macht dann fast von selbst das zu sich stehen, wenn man daraus keine Geschichte macht, sondern die Gefühle des Schmerzes oder der Verzweiflung und was noch alles hochkommt, einfach nur beobachtet.
                        Allerdings gibts zu diesem Prozess schon auch Hilfe von Aussen, Gute Bücher zum durcharbeiten z.B. von Chuck Spezzano oder Kinesiologie um zu den Wurzeln der Angst des Schlechten in sich vorzustossen usw

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                          #13
                          Liebe Fortuna,
                          so wie Du Dein Problem beschreibst, geht es mir auch.
                          Nur dass ich ihn nicht bestrafe, sondern den Eindruck habe, dass er mich mit Missachtung straft...so wie meine Mutter früher...
                          Mich selber wertschätzen dabei. Da hast Du sicher recht ist das wichtigste und für mich auch tatsächlich schwerste.
                          Heute wieder gab es so einen nichtigen aber eben typischen Anlass:
                          Mein Freund nörgelte heute und gestern Abend nur rum...er sucht immer an jedem Vorschlag meinerseits den Nachteil.
                          Irgendwann fragte ich um Hilfe zu einer Sache und er meinte das könne er nicht.
                          Ich hatte den Eindruck verarscht zu werden, weil er genau das worum ich ihn gebeten habe, schon einmal gemacht hat.
                          Ich fragte ihn, ob er in einem anderen Ton mit mir reden könne.
                          Und schon heißt es, ob ich nicht mal überlegen könne, ob es manchmal besser sei, wenn ich einfach meine Mund halte.
                          Ich habe meinen Mund gehalten und gedacht, dass er das jetzt besser selber getan hätte.
                          Nach einer Weile war ich wieder gut gelaunt, er war jedoch nun beleidigt und zeigte mir seine kalte Schulter.
                          Ich habe mir selber gesagt, dass es gut war um einen anderen Ton zu bitten.
                          Seine Reaktion tat mir weh, aber ich habe meine Aktion mir selber gegenüber gewertschätzt.
                          Trotzdem verdirbt es mir den Tag...
                          Danke viva58 für Deinen Literaturtipp.
                          Ich habe gerade gesehen, dass ich tatsächlich Bücher von Chuck Spezzano habe.
                          Die werde ich mir noch einmal vornehmen.
                          Kann mich gar nicht mehr so recht erinnern...

                          Schönen Novemberregentag euch
                          Yemanya.

                          Kommentar


                            #14
                            liebe Yemanya,

                            du schluckst da aber auch ne menge runter, oder? rate mal, woher ich das kenne? mein lieblingsbeispiel ist eine freundin, die lieber einen ausflug gemacht hat als mir beim renovieren zu helfen, heut würde ich mir sehr wünschen, dass ich mich so wichtig nehme zu sagen: wow, ich hab mich auf dich verlassen, du lässt mich jetzt alles alleine machen, echt? klar kann ich es nicht ändern, aber ich bin enttäuscht, ich hatte auf dich gebaut...(der konflikt bricht eh an irgendeiner stelle auf, wenn nicht jetzt, dann irfendwo anders...)

                            warum werden wir nicht endlich direkter, was haben wir zu verlieren? frag ihn doch mal direkt, warum er nörgelt..."was hat dir denn die petersilie verhagelt, ist das ein grund meinen tag ebenfalls zu ruinieren, nicht nett..." ich finde es gut, dass du dir einen anderen ton erbeten hast! weißt, machmal spiegel ich automatisch mein gegenüber, das ist dann ganz lustig, ich stell mir gerade sein gesicht vor, wie du ihm sagst: na, wenn du mir den mund verbietest würd ich mir aber auch sehr wünschen, du hättest das besser auch nicht gesagt! wie garstig!

                            "ich weiß dass du das kannst, also willst du mir gerade nicht helfen? sag doch bitte lieber nein, damit kann ich besser leben."

                            wir sollten es uns wert sein, respektvoll behandelt zu werden. und ich meine damit nicht, zurückzuschlagen. sondern einfach klar machen, wow, das verletzt mich, das möchte ich nicht. warum machst du das?

                            chuck spezzano "wohnt" auch neben meinem bettchen, da schmöker ich auch gerne ein bisschen vor dem schlafen gehen...

                            Kommentar


                              #15
                              Ich kann dir das Buch "Ein Kurs in Wundern" empfehlen, in diesem Buch geht es u.a. genau um das Problem welches du beschreibst.

                              Du glaubst ein anderer Mensch kann dir irgendetwas geben, weil das so ist kann er es dir auch wieder nehmen. Wenn er es dir gibt dann fühlst du dich glücklich aber wenn er es dir nimmt dann fühlst du dich verletzt. Dieses Muster ist ein Teufelskreislauf in dem viele gefangen sind, aber nur weil sehr viele darin gefangen sind heißt es nicht das es normal ist.

                              Eine Lösung könnte sein: Verbringe viel Zeit mit dir alleine, z.B. jeden Tag mindestens 30-60 Minuten in dennen du einfach nur da sitzt und nichts tust außer dich selbst zu beachten. Lerne es mit dir selbst so zu kommunizieren das du dir selber gute Gefühle machen kannst ohne das du etwas äußeres dazu brauchst. Hör auf Bestätigung in der äußeren Welt zu suchen und lerne es dir selber Bestätigung zu geben. Sowas nennt man auch Selbstliebe, und jeder kann sie lernen, egal was in der Kindheit auch immer vorgefallen sein mag. The past does not equal the future.

                              Liebe Grüße

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