Zitat von MasterofTheory
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- Aufmerksamkeit
- Zeit
- Fokussierung (keine Ablenkung), ganz dabei sein
Einmal angenommen, du willst ein Bücherregal ausmisten, aber kannst dich nicht dazu aufraffen. Wenn du antriebslos bist, dann hätte es keinen Sinn, sich vorzustellen, es "eben schnell zu tun", damit du es hinter dir hast, denn das erzeugt unterbewusst die Aussage: "Es ist mir unangenehm, das zu tun, ich mag das nicht, das ist anstrengend/uninteressant/langweilig....".
Was stattdessen besser wäre, ist, dir a) richtig Zeit zu nehmen für diese Aufgabe, also keinen Druck aufzubauen es schnell hinter dich bringen zu müssen, b) dich aufmerksam (oder bewusst) mit dem Thema/der Aufgabe zu beschäftigen ("Wie löse ich die Aufgabe am geschicktesten, am besten... wie ziehe ich den größten Nutzen aus dem Ergebnis?") und c) dich ganz hinzugeben, alles andere erst mal als "unwichtig" zu deklarieren/definieren, dich voll und ganz der Aufgabe widmen und dich nicht ablenken zu lassen.
Wenn du dieses ausprobierst, dann wirst du plötzlich feststellen, dass dir Ideen kommen, wie dir dein aktuelles Projekt (eben z.B. Bücherregal ausmisten) plötzlich richtig Spaß machen kann. Dann kommst du nicht nur darauf, dass du alte Bücher und Müll rausschmeißt, sondern eventuell auch ne Liste mit allen Büchern machst, um z.B. nen Büchertausch im I-net zu machen, vielleicht ordnest du die verbleibenden Bücher auch in einer neuen Sortierung, vielleicht nach Themen, nach Schriftstellern, nach Alphabet, vielleicht merkst du dabei auch, dass dir gewisse Bücher fehlen und merkst dir vor, dass du ein paar neue kaufen/ausleihen willst... vielleicht aber entscheidest du dann auch, im Regal noch Platz für anderes zu machen als nur für Bücher, vielleicht entscheidest du dich auch dazu, dass das Regal nicht nur entstaubt gut aussehen würde, sondern auch schön glänzend mit eingeriebener Holzpolitur?
Je mehr man sich (zeitlich gesehen) mit etwas beschäftigt, umso aufmerksamer wird man und umso "fokussierter" wird man dabei auch... man gerät in "Fluss", es macht plötzlich Spaß, es ist leicht. Und ganz automatisch wächst da die Liebe zum gegenwärtigen "Ding" oder der Aufgabe.
Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie gut das funktioniert. Ich z.B. "hasse" bügeln... es macht keinen Spaß, es ist langweilig, es ist nervig (da immer wiederkehrend). Deswegen schieb ich das auch gern vor mich her, obwohl ich das Ergebnis (alles fein säuberlich im Schrank) sehr genieße/n würde. Wenn ich mir dann aber richtig Zeit dafür nehme, ich mir erlaube da keinen schnellen Erfolg herbeiführen zu müssen und mir Gedanken drum mache, welches Ergebnis auf welche Weise für mich am höchsten wäre, dann kommt dann doch der Drang, die Aufgabe zu "erledigen"... und wenn ich erst mal dabei bin und fokussiert dabei bleibe, dann kann ich plötzlich nicht mehr aufhören... dann macht's doch wieder Spaß und es nimmt mich völlig ein. Und das schon bei so simplen Sachen wie "bügeln" oder "ausmisten".
Meiner Erfahrung nach kann man also seine Liebe/Hingabe zu so ziemlich allem erblühen lassen. Man muss nur den richtigen Weg finden/gehen. Und manchmal ist es der, aus allem eine kleine Wissenschaft zu machen
Ich wünsche dir sehr, dass deine Antriebslosigkeit in Zukunft immer "kürzer" wird und die Beschäftigungszeit mit den guten Dingen immer länger!
- Vespi



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