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Das Leben mit "Leben" füllen...

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    #16
    Hallo liebe Naranja,

    solche Glaubenssätze sind ja auch hartnäckig und man muss sehr viel Geduld haben. Wenn es schon besser ist als früher, dann ist das doch schon ein toller Erfolg!

    Mir wurde auch immer gesagt, ich bin nicht gut genug. Dann hab ich begonnen mir die Menschen genauer anzusehen und jeder hat seine Fehler. Egal wie perfekt die Hülle vielleicht sein mag, irgendwo liegt doch immer ein Fehler verborgen. Und dann habe ich mir diese Fehler angeschaut und gesagt: "Siehste, die anderen sind auch nicht perfekt und ich muss auch nicht perfekt sein!" Was heisst das überhaupt "gut genug"? Wer definiert denn, wann wir "gut genug" sind? Unsere Eltern? Unsere Partner, Freunde, Lehrer, Chefs, Kollegen oder die Werbung oder wer auch immer?

    Wenn Du mich fragst, gibt es sowieso kein "gut genug", weil dieses "gut genug" nur der subjektiven Wahrnehmung von Menschen unterliegt und was der eine toll findet, findet der andere schlecht. Das sagt nichts über das Objekt der Betrachtung aus sondern nur über die eigenen Ansichten und Definitionen der Betrachter - soll schlichtweg heissen: Ein Baum bleibt ein Baum, egal ob er A zu viele braune Blätter trägt oder ob B ihn wunderschön findet, egal ob C ihn am liebsten absägen würde, weil er ihn stört oder ob D ihn einfach nur hässlich findet. Der Baum IST einfach und das was die anderen von ihm denken existiert nur in ihrer eigenen Wahrnehmung, es hat in Wirklichkeit aber gar nichts mit dem Baum zu tun.

    Ergo - wir sind gut, weil wir einfach wir sind.

    Natürlich darf es nicht so sein, dass man sein Selbstwertgefühl nur daraus zieht, dass man anderen Menschen hilft. So war das auch nicht gemeint, sondern vielmehr so, dass es einfach als eines von vielen Dingen im Leben dazu dienen kann, das eigene Leben mit sinnvollen Dingen aufzufüllen.

    Ich habe sehr viel Zeit alleine verbracht und hab mich sehr abgekapselt von meiner Umwelt. Irgendwann gab es dann einen Zeitpunkt, an dem ich einer Nachbarin völlig spontan anbot, ihr beim Ausräumen der Wohnung ihrer verstorbenen Mutter zu helfen. Die Nachbarin war sehr dankbar für die Hilfe und ich merkte das erste mal, wie gut es tun kann, wenn man anderen hilft und zwar nicht wie früher, damit sie einen lieb haben sondern einfach nur, weil man etwas für jemand anderen tun möchte, ganz ohne Hintergedanken. Das war schon ein tolles Gefühl.

    Dass Du auf dem Land lebst, wusste ich nicht. Was könnte es denn noch für kreative Dinge geben, die Du auch da tun kannst?

    Hmm... Putzen sehe ich auch nicht als kreative Tätigkeit, wobei es schon Zeiten gab, in denen ich schon auch Spaß am Putzen hatte. Aber Kreativität bedeutet für mich eher, etwas mit meinen Sinnen erschaffen.

    Zu hohe Ansprüche können natürlich hinderlich wirken. Die Frage ist ja - für wen mache ich jetzt was kreatives? Es geht ja nicht darum, eine Doktorarbeit abzuliefern sondern Raum zu schaffen für die eigene Schöpferkraft.

    Wir alle gehören "dazu", schon allein, weil wir ein und der selben Spezies angehören. Das was Du tust, zählt immer, nur sind nicht immer Menschen anwesend, die einem auch die Anerkennung für die eigene Leistung geben. Das heisst aber nicht, dass es deshalb nicht zählt.

    Was mir das Gefühl gibt, lebendig zu sein, sind die Momente, in denen ich einfach nur aus dem Bauch heraus "mache". Es sind die Momente, wenn ich meinem Gefühl folgen kann, egal ob es mir sagt "ich möchte spazieren gehen" oder "ich koche jetzt" oder "ich singe jetzt". Leider kann man diesem Bauchgefühl nicht immer folgen, wenn man arbeiten muss. Aber es ist ein sehr schönes Gefühl und ich freue mich immer, wenn ich ihm nachgeben kann.

    Was mich noch motiviert ist, wenn ich körperlich etwas zustande gebracht habe, also wenn ich Blumen umtopfe, im Garten arbeite, die Wohnung putze, einen langen Spaziergang mache, Sport mache usw. Bewegung gibt mir ganz viel Schwung, das hat mir all die Jahre am Schreibtisch irgendwie das Leben gerettet, weil ich mich über den Sport wenigstens etwas abreagieren konnte.

    Lg
    Lane

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      #17
      liebe Lane,

      Ja, stimmt, es gibt kein „gut genug“.
      es geht darum dass ich lerne, mich selbst zu akzeptieren wie ich bin.

      natürlich gibt es genug möglichkeiten, kreativ zu sein. Mein haupthindernis ist wohl mein perfektionismus.
      Auch eine helfende tätigkeit ist möglich - jedoch möchte ich lieber woanders hin, wo mich niemand kennt.
      ich helfe gerne anderen, allerdings habe ich auch teilweise schon negative erfahrungen gemacht – dass ich kritik statt dankbarkeit bekam..

      Zitat von Lane777 Beitrag anzeigen
      Wir alle gehören "dazu", schon allein, weil wir ein und der selben Spezies angehören. Das was Du tust, zählt immer, nur sind nicht immer Menschen anwesend, die einem auch die Anerkennung für die eigene Leistung geben. Das heisst aber nicht, dass es deshalb nicht zählt.
      In der vergangenheit war ich oft außenseiter, hatte das gefühl, nicht dazu zu gehören.
      Fühlte mich überflüssig, wie das 5. rad am wagen. Fühlte mich wie gar nicht existierend.
      Und auch heute ist es noch oft so..
      ich tue mir nach wie vor schwer mit kontakten zu anderen.
      ja ich stimme dir zu, oberflächliche menschen haben es leichter im leben.


      ich habe den eindruck, du bist auf einem guten weg, merkst was dir gut tut, und wünsche dir mut und durchhaltevermögen, ihn weiter zu gehen.

      lg
      naranja

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        #18
        'Ihr lernt nicht für die Schule, sondern für Euer Leben.' erzählt man uns der Schule

        Hallo Lane,

        wenn wir in der Schule wirklich für unser Leben lernen würden, müßte der Unterricht völlig anders aussehen. Dann würden wir dort lernen, wie wir unserem Leben einen Sinn geben können, der uns jeden Tag mit Begeisterung und Freude erfüllt. Dann würden wir dort auch lernen, wie wir unser ganzes Leben in blühender Gesundheit verbringen können, statt Krankenhäuser und Wartezimmer zu füllen.
        Vor längerer Zeit traf ich auf einem Spaziergang eine junge Frau mit einer Kamera in der Hand, die auf Motivsuche war. Sie fragte mich, wo es denn hier interessante Motive gibt. Dabei stand sie direkt vor einer kleinen Waldkapelle, die das Wahrzeichen des Ortes ist und bereits tausendfach fotografiert wurde. Spontan gab ich ihr den einen oder anderen Tip. Erst später fiel mir ein, dass ich ihr den falsche Rat gegeben hatte, denn es gibt keine guten oder weniger guten Motive, sondern es kommt immer darauf an, wie wir die gegebenen Motive betrachten und ins rechte Licht, in die rechte Position bzw. Perspektive setzen. Ganz genauso verhält es sich mit dem, was wir 'richtiges Leben' nennen. Unser Leben hat gerade so viel Sinn, wie wir ihm zu geben in der Lage sind.
        Hermann Hesse hat diesen Gedanken einmal sehr ähnlich formuliert: "Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind." Statt also nach einem geeigneten Motiv zu suchen versuchen wir doch einfach, ein beliebiges Motiv ins 'rechte' Licht zu rücken. Und unser heutiges Leben bietet unendlich viele Möglichkeiten, etwas sinnvolles zu tun, sinnvoll auch für uns selbst. Und wann tun wir etwas für unser eigenes Wohl? Schon der alte griechische Philosoph Platon wußte es bereits vor weit über 2000 Jahren:
        'Indem wir das Wohl anderer erstreben, fördern wir unser eigenes.' Ganz offensichtlich ist es kein Zufall, dass heute viele Menschen ehrenamtlich gemeinnützige Aufgaben übernehmen.
        Und wie sieht die Welt heute aus? Voller wunderschöner Aufgaben! (Ich könnte natürlich auch sagen: voller Mißstände, größter Gefahren, Ungerechtigkeiten und Katastrophen.) Da wir ja wissen, dass jede Krise auch ihre Chancen hat und dass es zu jedem Problem Lösungen gibt und dass da, wo ein Wille ist, es auch einen Weg gibt, gibt es unendlich viele Möglichkeiten, dem eigenen Leben einen Sinn zu geben. Doch nichts von all diesen schönen Dingen lernen wir in unseren Schulen. Unsere Schulen sind meilenweit davon entfernt, uns das zu lehren, was wirklich wichtig ist für unser Leben. Noch nicht einmal den richtigen Umgang mit unseren Mitmenschen lernen wir dort, geschweige denn, welchen Stellenwert wir Menschen in der Natur haben und was wir unserem Körper an Nahrung und Bewegung geben müssen, damit er uns ein langes Leben lang gesund und fit hält. Dafür lernen im Fach Gemeinschaftskunde, dass Demokratie alleine darin besteht, dass wir alle paar Jahre ein Kreuz auf irgendeinem Stimmzettel machen. Wir sind also bestens vorbereitet, nach der Schule ins Leben entlassen zu werden, um dort orientierungslos umherzuirren. Und der Kreis schließt sich dort, wo Psychotherapeuten denen, die an ihrer Orientierungslosigkeit verzweifeln, ihre Lösungen - meist Scheinlösungen - anbieten.
        In einem Heer von nach dem Lebenssinn Umherirrenden nach dem Sinn des Lebens zu suchen kann eine hochinteressante aber auch zermürbende Aufgabe sein. Und die vielen Heilsanbieter - allen voran die Religionen - machen es den Suchenden noch schwerer, sich zurechtzufinden.
        Aus Deinem Beitrag habe ich entnommen, dass Du eine Optimistin bist, die positiv denkt, sonst würdest Du hier nicht nach Lösungen für Deine Fragen suchen. Dann hättest Du aufgegeben und würdest in Deinem Kämmerlein Trübsal blasen.
        Du singst gerne und würdest gerne eine Gesangsausbildung machen, schreibst du. Nun, es läßt sich alles in Eigenleistung erlernen, wofür es teure Schulen gibt. Schreib eigene Texte, in denen Du Deine positive Sicht von der Welt ausdrückst, in denen Du den Menschen - und Dir selbst! - Mut machst. Komponiere selbst, wenn Du kannst. Trage alles zusammen, was eine gute Sängerin können muss, vom Gesang über die Mimik bis zur Körpersprache und übe, übe, übe. Such Dir Menschen, die Dir zuhören, Dir sagen, wo Du gut bist, wo Du weiter üben und Dich verbessern mußt. Das sind so ganz spontane Ideen von mir als vollkommen unmusikalischen Menschen.
        Einer der Gründer dieses Forums, Ralf Senftleben, hat mit seiner Frau Tanja Konnerth ein ganz wundervolles Projekt für Persönlichkeitsentwicklung - ZeitZuLeben - ins Leben gerufen. Es ist nach meiner Einschätzung das mit Abstand beste, was ich auf diesem Gebiet gefunden habe. Dort findest Du viele wertvolle Tipps für die eigene Entwicklung.
        Zum Schluss noch ein Hinweis: Gestern habe ich Dir bereits auf Deinen Beitrag unter Gesundheit zum Thema Magenschleimheitreizung geschrieben. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.
        Beste Grüße
        Reiner

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          #19
          Zitat von Pure Zukunft Beitrag anzeigen
          Hallo Lane,

          wenn wir in der Schule wirklich für unser Leben lernen würden, müßte der Unterricht völlig anders aussehen. Dann würden wir dort lernen, wie wir unserem Leben einen Sinn geben können, der uns jeden Tag mit Begeisterung und Freude erfüllt. Dann würden wir dort auch lernen, wie wir unser ganzes Leben in blühender Gesundheit verbringen können, statt Krankenhäuser und Wartezimmer zu füllen.
          Hallo Reiner,

          Deinen kompletten Beitrag stimme ich zu und könnte ich auch unterschreiben. Auch, dass die Seite Zeit zu leben, von der ja dieses Forum kommt, eine der besten Seiten auf diesem Gebiet ist.

          Ich habe jetzt eine Frage, die Du jetzt bitte nicht als Kritik verstehen sollst. Weißt Du, woher diese Fäden und das Umdenken von Lane kommt? Mach Dir doch bitte mal die Mühe und lese Dir doch mal einen anderen Faden von Lane von A - Z durch. Den Faden findest du HIER. Um diese Thematik zu verstehen, sollte man gerade in diesem Fall Hintergrundwissen habe, was einem als Neuling schwer fallen kann, da man die Zusammenhänge nicht kennt.


          Zum Schluss noch ein Hinweis: Gestern habe ich Dir bereits auf Deinen Beitrag unter Gesundheit zum Thema Magenschleimheitreizung geschrieben. Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen.
          Das Selbe gilt auch für diesen, Beitrag, den Du in Lanes Faden "Magenschleimhautentzündung geschrieben hast. Selbst die Ärzte haben mittlerweile eingesehen, dass Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüre zum größten Teil psychosomatische Ursachen haben. Ich bin selber gelernter Bäcker und ich behaupte mal, ich kenne mich in der Ernährung doch ein wenig aus. Es kann daran liegen, wenn man einseitige Ernährung zu sich nimmt und nur auf Fertigproduckte zurück greift. Doch das ist selten die Ursache.

          Wenn Du den Faden gelesen hast, wirst Du Lane bestimmt besser verstehen.

          Lieben Gruß
          Wolle

          PS. Ich wünsche Dir viel Spaß im Forum und denke mal, dass wir noch einige sinnvolle Beiträge von Dir nochlesen

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            #20
            Hallo Wolle,

            danke für deine Hinweise. Ich werde die Vorgeschichte nacharbeiten und in meinen nächsten Beiträgen berücksichtigen.

            Beste Grüße
            Reiner

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              #21
              Hallo Reiner,

              vielen Dank für Deinen Beitrag und ich gebe Dir da genau wie Wolle 100% Recht. In meinem Faden steht alles drin von mir und ich muss sagen, dass ich auf wackeligen Beinen in ein neues Leben gehe, allerdings auch eine derjenigen bin, die immer mal wieder Rückschläge hinnehmen muss. Das macht es oft nicht leicht, aber ich halte daran fest - grundsätzlich geht es vorwärts.

              Ich werde die Tage näher auf Deinen Text eingehen, im Moment bin ich zu geschafft dafür.

              Lg
              Lane

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                #22
                Hallo Wolle,

                hast Du eine Ahnung, was Dein Beitrag zu meinem Thema und der Hinweis auf meine Thematik für mich bedeutet? Ich hab noch nie erlebt, dass jemand sich die Mühe gemacht hat, sich irgendwie in welcher Form auch immer für mich einzusetzen. Ich danke Dir von Herzen, das ist wirklich der schönste Beweis dafür, wieviel sich schon verändert hat und auch dafür, dass man tatsächlich mit wachsender Entwicklung neue Menschen in sein Leben "zieht", die von der Sorte, mit der man auch von Herzen gerne zu tun hat. Das gibt mir grade heute Abend sehr viel Mut und ist wirklich ein schönes Zeichen - um das ich vorhin noch gebeten habe, bevor ich hier reinsah.

                Fühl Dich gedrückt, wenn Du magst.

                Lg
                Lane
                Zuletzt geändert von ; 02.08.2010, 20:36. Grund: vertippselt

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                  #23
                  Ei Lane, das ist ja lieb von dir. Von dir lass ich mich doch gerne drücken

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