Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

grübeln

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    grübeln

    hallo,

    bin momentan extrem am grübeln. hab arbeitsmäßig vieles ausprobiert, war komplett falsch, hab mich fehl am platz gefühlt oder was durchgezogen nur damit ich was tue. war meistens unglücklich. die letzten monate hatte ich eine vorübergehende arbeitsstelle in der ich glücklich war. das erste mal. habe nicht gewusst, dass arbeiten so gut sein kann.
    jetzt hab ich wieder eine "normale" arbeit. arbeitszeiten sind super. mach gerade die dritte woche. und bin unglücklich. ich stopf mich sinnlos voll. bin müde. gereizt. habe pickel. es ist eine richtig gute arbeitsstelle - aber ich hab wieder das gefühl völlig falsch zu sein.

    von der persönlichkeit her bin/war ich schon immer unsicher. in den wintermonaten wars besser - ich hab soviel gelacht wie ganz selten, bin ausgegangen, hab mich wohlgefühlt. und abgenommen (tu ich immer wenns mir gutgeht - geht ganz von selbst).

    ich wohn zuhause. hab keinen partner. ich hätte chancen gehabt aber aus den jeweiligen zu der zeit begründeten entscheidungen nichts weitergebracht.

    und das alles schwirrt mir im kopf herum. alles zusammen. ich denk mir immer, ich sollte nicht soviel grübeln und einfach nehmen was kommt - aber wenn ich nicht dafür sorge dass was passiert steht alles still. ich muss was tun. und alles hat konsequenzen.
    wenn ich meiner firma jetzt sage, dass ich aufhöre muss ich das erklären - gesetzlich braucht man das nicht, aber menschlich bin ich aufrichtig und ihnen das schuldig. aber was ist das für ein grund "ich fühle mich da nicht wohl, ich kann das nicht, mir taugt das nicht". ich hab mich um die stelle bemüht und sie bekommen. dh. sie haben mir das zugetraut. und mich hat das angebot ja auch interessiert. früher hab ichs mal so gemacht. ein paarmal glaub ich. aber ich sollte jetzt mit fast neunundzwanzig jahren erwachsen genug sein und was durchziehen können.
    aber wenn ich mich dafür entscheide es durchzuziehen muss ich die arbeit aushalten. ich hab das schön öfter gemacht - einen job durchgezogen weil ich nicht wusste was ich sonst machen sollte. und absagen hab ich ja zig bekommen sodass ich irgendwie froh war, diesen jeweiligen job zu haben. auch wenn ich mich nicht wohlgefühlt hab, nicht schlafen konnte, die ganze zeit aggressiv oder deprimiert war, gefressen hab, mich zuhause vergraben und nicht mehr unter die menschen gegangen bin, mich wie der letzte dreck gefühlt,...

    ich hab versucht meine einstellung zu ändern. anzunehmen was ist und das beste draus zu machen. naja, wenn mir das ein besseres gefühl gegeben hätte, würd ich euch jetzt nicht meine ganzen grübeleien schildern... es gibt schließlich genug menschen die wirkliche probleme haben.

    ich fühl mich als mensch nicht vollwertig sondern eigenartig. ein sonderling der irgendwie überall unerwünscht ist - sei es privat, beruflich oder sonstiges... und solange ich so bin, werde ich nicht glücklich sein. weil ich nicht zu mir stehe. weil ich es den anderen recht machen versuche und dabei mich selber ignoriere. ich hab immer jene menschen beneidet, die einfach nur das tun was für sie gut ist. ich bin so dass ich zuerst für andere sorge. und das was übrigbleibt das nehm ich. ich weiß dass es an mir liegt aufzustehen und meinen weg zu gehn. aber wie?! ich geh mir selber schon so extrem auf die nerven!!! und es kommt ja noch dazu dass ich nicht mal weiß was mir guttut weil ich immer das getan hab, was ich dachte dass andere von mir wollten dass ich tue...

    hat jemand vielleicht auch diese grübeleien gehabt und ist da rausgekommen???

    #2
    Zitat von Cassie Beitrag anzeigen
    (...)die letzten monate hatte ich eine vorübergehende arbeitsstelle in der ich glücklich war. das erste mal. habe nicht gewusst, dass arbeiten so gut sein kann. (...)
    Hallo Cassie,

    was war das denn für eine Arbeitsstelle, die Du da vorübergehend hattest? Gibt es nicht die Möglichkeit, so etwas auf Dauer zu finden?

    LG
    Spunk

    Kommentar


      #3
      hallo spunk,

      vielen dank für deine antwort. doch, die arbeitsstelle die ich im winter hätte gäbs - allerdings nicht, wo ich jetzt wohne. dh. ein umzug muss sein, was vor- als auch nachteile hätte. was mir mehr kopfzerbrechen bereitet, ist dass ich im winter glück hatte mit den arbeitszeiten. da es gastgewerbe war gings schon drei wochen durch ohne freien tag - aber ich hab tagsüber nicht länger als bis sechzehn oder siebzehn uhr gearbeitet. arbeitsklima und gäste waren auch super.
      in meiner position sind allerdings arbeitszeiten zwischen 6 oder 7 bis 22 oder 23 uhr normal. also, ich mein jetzt nicht den ganzen tag arbeiten - aber so in schichten. das hatte ich auch in anderen häusern und da hab ich gemerkt dass ich für das schon zu "alt" bin. anfangs waren diese zeiten super, dann hats mir aber alles umgestellt: konnte nicht mehr schlafen,... mir gings einfach nicht gut. und zeit für ein privatleben hatt ich auch keins, weil wenn ich frei hatte war ich damals so fertig, dass ich nur geschlafen, gegessen oder ferngesehen hab. darum hab ich mir als alternative einen normalen bürojob gesucht - mit regelmäßigeren arbeitszeiten.
      jetzt hab ich diesen job und bin aber unglücklich. und gereizt-aggressiv. privatleben hab ich ja keins - durch meine vergangenheit hab ich den anschluss verloren. hab zwar jetzt am we und so frei - weiß aber nicht was ich mit mir anfangen soll. außer fernsehen und essen. das selbstvertrauen zu sagen "hier bin ich und das will ich tun und tu ich" hab ich nicht.
      hab schon überlegt und mich informiert noch eine ausbildung, lehre oder studium oder so zu machen. ist aber auch nicht meins.
      was mir freude machen könnte, wäre eine eigene familie... karriere in dem sinn ist nicht meins denk ich. wenns zeitlich geht dann zehn bis zwanzig stunden arbeiten. und schreiben.

      im prinzip hätt ich - wenn ich nicht so kompliziert denken und stattdessen einfach leben würde - keine probleme. gut. soweit die theorie.
      in der praxis bin ich halt eine träumerin. ich hab genug ratgeberbücher etc. gelesen und mich zu ändern bemüht. da ich aber noch immer so verkorkst bin, habe ich was falsch gemacht.
      also mal was ganz anderes machen - mich annehmen. gut. und wie weiter? als kind war ich ich selber. da war aber nicht gut genug...
      und heut ists auch nicht anders wie ich in situationen erfahren hab, in denen ich mich bemüht hab, ich selber zu sein...

      es ist wahrscheinlich eh alles blödsinn was ich hier von mir gebe. aber so verkorkst denke ich zur zeit wirklich!

      Kommentar


        #4
        Hallo Cassie,

        ich finde nicht, daß es sich wie Blödsinn oder verkorkst liest.

        Darf ich Dich fragen, wie alt Du bist? Du schreibst einmal davon, daß Du gerne Familie hättest, dann, daß Du Dich für die Arbeitszeiten in der Gastronomie "zu alt" fühlst.

        Wenn Du mal so darüber nachdenkst... was genau macht denn für Dich die Faszination an einem Job in der Gastronomie aus? Der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen? Die Organisation an sich, der Ablauf? Wenn Du dem auf die Spur kommen kannst, vielleicht kannst Du dann etwas in ähnlicher Richtung finden, wo sich das, was Du magst, mit den Arbeitszeiten vereinen lässt? Vielleicht ein Job in einem Café, das abends nicht so lange geöffnet hat o. Ä.?

        Wenn Du sagst, Du hast Durch Deine Vergangenheit den Anschluß verloren, was stünde dann einem Umzug (zu einem neuen Job) im Wege? Gibt es etwas, was Dich da, wo Du jetzt bist, hält? (Außer dem Bürojob?) Neue Menschen, neue Verbindungen, Anschluß... lässt sich überall finden, wenn man sich wohl fühlt, oder?

        Karriere... weiß Du, ich glaube nicht, daß sich Karriere daran misst, wo man auf der Erfolgsleiter steht. Karriere im Sinn von Erfolg kann doch auch bedeuten, daß Du da glücklich bist, wo Du lebst und arbeitest. Ich denke, da gibt es nichts Festgelegtes.

        Das Du Dich verkorkst fühlst, obwohl Du etliche Ratgeberbücher gelesen hast, hat doch nichts mit Unfähigkeit zu tun! Eher wohl damit, daß die Ratgeberbücher dann nicht Dein Weg waren. Ich glaube nicht, daß sich alles auf jeden 1:1 anwenden lässt. Solche Bücher können Wegweiser sein, müssen es aber nicht zwangsläufig. Deshalb bist Du nicht unfähig oder kompliziert!

        Wenn Du sagst, Du warst als Kind Du selber, damit aber nicht gut genug... warst Du für Dich nicht gut genug, oder für die Anderen? Und diese Anderen... leben die Dein Leben, oder tust Du das?

        Wie wär's wenn Du mal versuchst, alles zusammen zu tragen, was Dir wichtig ist, was Du magst, was Dir Spaß macht? Und dann versuchst, aus diesem Puzzle etwas für Dich heraus zu finden, was Dich wirklich packt? Wie Du nicht sein sollst, hat man Dir ja scheinbar jahrelang eingetrichtert. Die Frage wäre dann doch jetzt: wie bist Du wirklich? Wie fühlst, wie siehst Du Dich? Und was kannst Du daraus machen?

        LG
        Spunk

        Kommentar


          #5
          hallo spunk,

          natürlich darfst du fragen wie alt ich bin - fast dreissig. hmmm, das schöne an der gastronomie so wies im winter war ist, dass ich viel zu lachen hatte. es hat mir freude gemacht. ich hab von allem etwas gemacht - empfang, mithilfe zimmer und service. und ich hatte abends frei. das war wunderbar! ich hab einfach nur ich selber sein können, musste mich nicht verstellen oder mehr sein als ich eigentlich bin. habe mich einfach nur wohl gefühlt - zum ersten mal.
          eigentlich wollte ich vorher gar nicht mehr in diesem bereich arbeiten, hab mir damals eine bürostelle gewünscht. dann aber diesen winterjob gemacht weil ich von den büros nur absagen bekommen hab. das hat sich für mich aber als glück herausgestellt, denn diese wintermonate waren super.

          vorhin habe ich meine alten tagebücher gelesen. und dort steht haargenau die arbeit beschrieben die ich jetzt habe. das ist mir fast unheimlich, dass ich das bekommen habe was ich mir gewünscht habe. vielleicht bin ich ja dort doch nicht so falsch.

          egal. ich werd mir jetzt deine fragen durch den kopf gehen lassen - vielen dank schon mal für die anregungen und die stärkenden worte!!!

          cassandra

          Kommentar

          Lädt...
          X