Ich habe in meinen Kreisen leider niemanden zum reden. Nein, ich drücke mich falsch aus, ich kann nicht darüber reden. Deshalb möchte ich jetzt gerne darüber schreiben.
Schon als ich ganz klein war, hatte ich große Probleme über längere Zeit Anschluss zu finden. Meine Freundinnen wechselten schnell und nur eine blieb bis heute.
Meine Eltern heirateten wegen meines Bruders und auch ich war, ich zitiere meinen Vater ,,ein Unfall''. Mein Vater wollte niemals heiraten sondern immer mal wieder eine Freundin haben. Im Gegensatz zu meiner Mutter die bereits verheiratet war und in dieser ,,Ehe'' geschlagen wurde.
Demnach war die Beziehung meiner Eltern nie besonders gut gewesen, was ich aber niemals sah. Ein Kind kennt es schließlich nicht anders.
Mein Vater erlitt mehrere Schlaganfälle und schon vor Jahren meinten die Ärzte es sei ein Wunder, dass er noch lebe. Aber er schaffte es immer und ich verstand nie richtig was zu Hause los war.
In der Schule lief es nicht besser. Ich war stark übergewichtig und ,,anders'' als andere und wurde gemobbt. Ich war die Außenseiterin.
2004 dann, starb meine Mutter an Lungenkrebs, einem Schlaganfall, Herz-Kammer-Vorhof-flimmern und einem Tumor im Kopf. Es war hart. Mehr weiß ich nicht was ich dazu schreiben kann. In den darauf folgenden Wochen oder Monaten war ich, ich glaube einmal wöchentlich bei einer Psychologin. Ich kam damit zurecht, zumindest besser als mein Bruder.
Am Todestag meiner Mutter holte mich unsere Nachbarin rüber, deren Tochter meine beste Freundin ist. Dort lebte ich drei Monate, bis zu den Sommerferien.
Noch in den Sommerferien schickte mein Vater mich auf letzten Wunsch meiner Mutter hin zu meiner Patentante, ih glaube so um die 50 Kilometer weiter in eine andere Stadt in der ich kaum jemanden kannte. Mein Bruder blieb mit seinen sieben Jahren mehr auf dem Buckel bei unserem Vater, der ihm erzählte, ich sei aus freiem Willen gegangen. Die Verwandten aus der Umgebung war man ja so ziemlich egal.
Nun gut, ich nahm schon vor den Sommerferien ziemlich viel ab und hatte kurz nach den Sommerferien schon 20 Kilo weniger auf den Hüften. Auch schloss ich ,,Freundschaften'' die aber wieder zerbrachen und mit denen ich noch mer Ärger hatte als zuvor. Das Mobbing fing auch wieder an, bis ich mich meiner Klasse und einigen anderen Leuten gegenüber ganz verschloss. Natürlich nicht meinen richtigen Freunden.
Ich lernte Leute kennen und durch ihnen natürlich auch andere. Und sie akzeptierten mich so wie ich bin.
Dennoch waren es die falschen Kreise. Ich habe ziemlich viel getan um dazu zu gehören und diese Leute tranken und nahmen Drogen.
Ich war so naiv.
Irgendwann war ich soweit während der Schulzeit zu trinken.
Noch bevor ich dort hinein geriet fing ich mit dem Ritzen an. Nein, nicht um aufmerksamkeit zu bekommen, sondern weil ich dachte es würde mir helfen.
Dann traf ich meinen Ex-Freund. Er war natürlich nicht mein erster Freund, nur waren die anderen nicht der Rede wert. Einfach Jungs die einen verarschen, wie es sie halt so oft gibt.
Ich dachte natürlich, dass ich ihn lieben würde und verlor auch relativ schnell meine Jungfräulichkeit. Auch fing ich damals leider mit dem ,,Rauchen'' an.
Und nach zwei Monaten war es dann vorbei. Wegen einer anderen.
Und genau in den Tagen zog mein Bruder nach London.
Nach ein paar Wochen kamen wir dann wieder zusammen, aber die Beziehung war nie mehr wie am Anfang. Es gab ein ewiges hin und her und es wurde immer schlimmer. Er machte immer wieder wegen anderen Schluss und ich schaffte es einfach nicht einen endgültigen Schluss-Strich zu ziehen. Ich fühlte mich so alleine und wie schon erwähnt dachte ich, ich würde ihn lieben. Er betrog mich mit meiner besten Freundin und drohte mir manchmal sogar, dass er mich schlagen würde, wenn ich nicht den Mund halte. DAS habe ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Und ich drohte ihm sogar mit einer Anzeige. Meiner besten Freundin verzieh ich irgendwann, ihm nicht mehr. Denn sie hat es noch viel schwerer als ich.
Ich war nicht mehr bei mir in der ganzen Zeitspanne in der ich mit ihm zusammen war. Ich meine, wir wollten ein Baby! Meine Güte, ich bin erst 19 und wollte schon mit 17 ein Baby. Wie blöd war ich denn bitteschön? Möchte ich mir mein Leben wirklich selber noch schwerer machen, als es schon ist? Jetzt möchte ich erst ein Kind haben, wenn ich genügend Geld zurück gelegt habe.
Sommer 2008 zogen mein Ex und ich dann zu meinem Vater in das Haus mit rein.
Es war nicht schön, denn mein Vater war sehr krank und egal was ich tat, ich konnte es ihm einfach nicht recht machen. Irgendwann nach einer weiteren Trennung zog mein Freund dann aus und auch nach einer ,,Versöhnung'' blieb er dort weg.
Mein Ex war mit einem Typen befreundet der kein gutes Umfeld hatte und der sehr aggressiv ist. Und ich ,,freundete'' mich mit seiner schwangeren Freundin an. Ja... Super.
Einmal war ich bei ihnen. Dort wo sein Kumpel früher wohnte und die beiden tranken.
Seine Freundin und ich saßen dabei, haben uns relativ gut unterhalten, als Der Kumpel mir etwas eingoss und zu mir rüber schob. Ich sagte ich wolle nichts trinken und ich weiß nicht, er hat solche eine Aggressivität in der Stimme und er guckt und schreit mich an: TRINK! Ich war so erschrocken und ich dachte, naja gut, ein Glas ist ja in Ordnung. Nur gin das so immer weiter. Ich war so eingeschüchtert, ich wollte nichts falsch machen und hatte tierische Angst vor ihm.
Ich kann mich kaum noch an etwas von diesem Abend erinnern. Ich weiß nur, dass ich, als ich von der Toilette kam, hörte wie er sagte, dass er mich ein gazes Jahr nur verarscht hat und noch immer die Schwester seines Kumpels lieben würde, wegen der er mich schonmal verließ.
Ich bin ausgetickt und habe mir ein Messer geschnappt um mir die Pulsadern aufzuschneiden. Eine Welt brach für mich zusammen. Er wohnte doch sogar bei mir! Und genau das sahen die kleinen Geschwister seines Kumpels. An diesem Abend vergaß ich den Füller und das Döschen meiner Mutter bei ihnen. Ich weiß nicht mehr wirklich was dann war, nur dass ich zu meiner besten Freundin gefahren bin.
Wir waren noch oft bei ihnen in der neuen Wohnung und ich weiß auch nicht wirklich warum ich immer wieder dort hin gegangen bin. Vielleicht weil ich mich einsam fühlte? Weil meine beste Freundin für Monate auf Kur war?
Es war nicht schön.
Und dann starb mein Vater. Ich kam aus meinem Zimmer runter und er lag im Sterben. Er hatte 9 offizielle Schlaganfälle hinter sich und eine schwere Lungenkrankheit, er war Alkoholiker und Kettenraucher. un hatte sein Leiden endlich ein Ende. Aber es tat so weh.
Meine Pflegemutter, wisst ihr noch? Meine Nachbarin die mich damals zu sich holte, als meine Mutter starb, nahm mich auch dieses mal zu sich.
Meinen Kleinen Rottweiler-Welpen musste ich leider weggeben. Und auch mit meinem Ex-Freund beendete ich zu dieser Zeit vollkommen die Beziehung. Das war im Februar 2009.
Als die Freundin des Kumpels ihr Baby bekam, kam seine Schwester und verlangte die geliehene Tasche der frisch gewordenen Mutter zurück und ich meinte ich würde genre den Füller und das Dösschen meiner Mutter wieder haben. Und da ging es richtig los. Die Familie drohte mir, ich solle nicht mehr in diese Stadt kommen, sonst passiert etwas, sie beleidigten sogar meine Eltern. Aber langsam legte sich auch dies wieder, auch wenn es nicht geklärt wurde.
Von da an ging es mir langsam wieder besser.
Denn ich lebe jetzt in einer wunderbaren Familie die ich liebe und schätze
und die auch mich liebt und für nichts auf dieser Welt würde ich sie wieder hergeben, denn sie sind wie Eltern und wie eine Schwester für mich.
Ich habe mich wirklich in wahrhaft schlechten Kreisen aufgehalten, was meiner Familie niemals gefallen hätte und dies habe ich jetzt geändert. Aus dieser Zeit bleiben kaum noch Leute mit denen ich noch zu tun habe, was natürlich auch viel Langeweile und etwas Einsamkeit zu Folge hat, womit ich aber dennoch leben kann.
Haltet mich bitte nicht für asozial oder dumm, denn das bin ich nicht mehr.
Ja, ich gebe es zu.
Ich war asozial.
Ich war dumm.
Und SO naiv.
Aber ich habe mich geändert und bin schließlich ein intelligentes, junges Mädchen mit einem großen Herzen.
Ich dachte, dass jeder Mensch sich ändern könnte. Ja, natürlich, aber nur wenn man es will und die Menschen aus meiner Vergangenheit wollen nicht.
Jetzt schaue ich nach vorne, blicke in die Zukunft und möchte meinen verpatzten Realschulabschluss nachholen. Ich war nie dumm, nur faul.
Ich möchte eine amilie gründen, aber erst wenn ich ihr etwas bieten kann, mehr Freunde finden. Bessere Freunde als damals und auch Ansätze sind schon vorhanden. Nach meinem Realschulabschluss ziehe ich nach Hannover und beginne dort ein völlig neues Leben, so wie es meine Familie immer gewollt hätte. Und auch noch will.
Nächstes Jahr wird mein Bruder seinen Lebensgefährten heiraten, wie sehr ich mich darüber freue, ob sich das jemand vorstellen kann?
Gerne würde ich auch jemanden für mein Leben finden, doch daran glaube ich nicht. Denn wie kann man da, wenn man noch nicht einmal an die Liebe glaubt?
Ich glaube an die Lieber von Mutter zu Kind, Vater zu Kind, geschwisterliche und vielleicht auch noch freundschaftliche und Nächstenliebe, aber nicht an die wahre Liebe zwischen Mann und Frau. Oder zwischen gleichgeschlechtlichen. Das gibt es für mich einfach nicht.
Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist. In meinem Leben läuft jetzt alles so gut.
Ich besitze eine wunderbare Familie, wenige aber tolle Freunde und auch in der Schule läuft alles super! Ja, natürlich, ich sehne mich nach ,,romantischer Liebe'', nach Zärtlichkeit, nach einer Beziehung, aber irgendwie möchte ich das auch nicht. Ich möchte mich irgendwie nicht mehr binden.
Auch wenn ich glücklich bin, fühle ich mich leer. Es fehlt etwas, aber ich weiß nicht was, als ob ich nur zur Hälfte da wäre. Ich bin nicht vollständig.
Ich weiß nicht mehr seit wann es so ist. Seit meine Mutter starb? Vielleicht...!
Ich glaube nicht, dass jemand meine ,,tolle Lebensgeschichte'' bis zum Schluss liest, oder sich jemand genauer dafür interessiert und es sollte ehrlich nicht so viel werden, aber es war schön einmal so vieles los zu werden was einen beschäftigt.
Aber glaubt mir, das ist noch lange nicht alles.
Ich wünsche euch noch ein frohes, neues Jahr.
Hoffentlich werden sich eure tiefsten Traäume und Wünsche erfüllen, ich schicke euch viel Liebe!
Ann-Kristin Elisabeth
Schon als ich ganz klein war, hatte ich große Probleme über längere Zeit Anschluss zu finden. Meine Freundinnen wechselten schnell und nur eine blieb bis heute.
Meine Eltern heirateten wegen meines Bruders und auch ich war, ich zitiere meinen Vater ,,ein Unfall''. Mein Vater wollte niemals heiraten sondern immer mal wieder eine Freundin haben. Im Gegensatz zu meiner Mutter die bereits verheiratet war und in dieser ,,Ehe'' geschlagen wurde.
Demnach war die Beziehung meiner Eltern nie besonders gut gewesen, was ich aber niemals sah. Ein Kind kennt es schließlich nicht anders.
Mein Vater erlitt mehrere Schlaganfälle und schon vor Jahren meinten die Ärzte es sei ein Wunder, dass er noch lebe. Aber er schaffte es immer und ich verstand nie richtig was zu Hause los war.
In der Schule lief es nicht besser. Ich war stark übergewichtig und ,,anders'' als andere und wurde gemobbt. Ich war die Außenseiterin.
2004 dann, starb meine Mutter an Lungenkrebs, einem Schlaganfall, Herz-Kammer-Vorhof-flimmern und einem Tumor im Kopf. Es war hart. Mehr weiß ich nicht was ich dazu schreiben kann. In den darauf folgenden Wochen oder Monaten war ich, ich glaube einmal wöchentlich bei einer Psychologin. Ich kam damit zurecht, zumindest besser als mein Bruder.
Am Todestag meiner Mutter holte mich unsere Nachbarin rüber, deren Tochter meine beste Freundin ist. Dort lebte ich drei Monate, bis zu den Sommerferien.
Noch in den Sommerferien schickte mein Vater mich auf letzten Wunsch meiner Mutter hin zu meiner Patentante, ih glaube so um die 50 Kilometer weiter in eine andere Stadt in der ich kaum jemanden kannte. Mein Bruder blieb mit seinen sieben Jahren mehr auf dem Buckel bei unserem Vater, der ihm erzählte, ich sei aus freiem Willen gegangen. Die Verwandten aus der Umgebung war man ja so ziemlich egal.
Nun gut, ich nahm schon vor den Sommerferien ziemlich viel ab und hatte kurz nach den Sommerferien schon 20 Kilo weniger auf den Hüften. Auch schloss ich ,,Freundschaften'' die aber wieder zerbrachen und mit denen ich noch mer Ärger hatte als zuvor. Das Mobbing fing auch wieder an, bis ich mich meiner Klasse und einigen anderen Leuten gegenüber ganz verschloss. Natürlich nicht meinen richtigen Freunden.
Ich lernte Leute kennen und durch ihnen natürlich auch andere. Und sie akzeptierten mich so wie ich bin.
Dennoch waren es die falschen Kreise. Ich habe ziemlich viel getan um dazu zu gehören und diese Leute tranken und nahmen Drogen.
Ich war so naiv.
Irgendwann war ich soweit während der Schulzeit zu trinken.
Noch bevor ich dort hinein geriet fing ich mit dem Ritzen an. Nein, nicht um aufmerksamkeit zu bekommen, sondern weil ich dachte es würde mir helfen.
Dann traf ich meinen Ex-Freund. Er war natürlich nicht mein erster Freund, nur waren die anderen nicht der Rede wert. Einfach Jungs die einen verarschen, wie es sie halt so oft gibt.
Ich dachte natürlich, dass ich ihn lieben würde und verlor auch relativ schnell meine Jungfräulichkeit. Auch fing ich damals leider mit dem ,,Rauchen'' an.
Und nach zwei Monaten war es dann vorbei. Wegen einer anderen.
Und genau in den Tagen zog mein Bruder nach London.
Nach ein paar Wochen kamen wir dann wieder zusammen, aber die Beziehung war nie mehr wie am Anfang. Es gab ein ewiges hin und her und es wurde immer schlimmer. Er machte immer wieder wegen anderen Schluss und ich schaffte es einfach nicht einen endgültigen Schluss-Strich zu ziehen. Ich fühlte mich so alleine und wie schon erwähnt dachte ich, ich würde ihn lieben. Er betrog mich mit meiner besten Freundin und drohte mir manchmal sogar, dass er mich schlagen würde, wenn ich nicht den Mund halte. DAS habe ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Und ich drohte ihm sogar mit einer Anzeige. Meiner besten Freundin verzieh ich irgendwann, ihm nicht mehr. Denn sie hat es noch viel schwerer als ich.
Ich war nicht mehr bei mir in der ganzen Zeitspanne in der ich mit ihm zusammen war. Ich meine, wir wollten ein Baby! Meine Güte, ich bin erst 19 und wollte schon mit 17 ein Baby. Wie blöd war ich denn bitteschön? Möchte ich mir mein Leben wirklich selber noch schwerer machen, als es schon ist? Jetzt möchte ich erst ein Kind haben, wenn ich genügend Geld zurück gelegt habe.
Sommer 2008 zogen mein Ex und ich dann zu meinem Vater in das Haus mit rein.
Es war nicht schön, denn mein Vater war sehr krank und egal was ich tat, ich konnte es ihm einfach nicht recht machen. Irgendwann nach einer weiteren Trennung zog mein Freund dann aus und auch nach einer ,,Versöhnung'' blieb er dort weg.
Mein Ex war mit einem Typen befreundet der kein gutes Umfeld hatte und der sehr aggressiv ist. Und ich ,,freundete'' mich mit seiner schwangeren Freundin an. Ja... Super.
Einmal war ich bei ihnen. Dort wo sein Kumpel früher wohnte und die beiden tranken.
Seine Freundin und ich saßen dabei, haben uns relativ gut unterhalten, als Der Kumpel mir etwas eingoss und zu mir rüber schob. Ich sagte ich wolle nichts trinken und ich weiß nicht, er hat solche eine Aggressivität in der Stimme und er guckt und schreit mich an: TRINK! Ich war so erschrocken und ich dachte, naja gut, ein Glas ist ja in Ordnung. Nur gin das so immer weiter. Ich war so eingeschüchtert, ich wollte nichts falsch machen und hatte tierische Angst vor ihm.
Ich kann mich kaum noch an etwas von diesem Abend erinnern. Ich weiß nur, dass ich, als ich von der Toilette kam, hörte wie er sagte, dass er mich ein gazes Jahr nur verarscht hat und noch immer die Schwester seines Kumpels lieben würde, wegen der er mich schonmal verließ.
Ich bin ausgetickt und habe mir ein Messer geschnappt um mir die Pulsadern aufzuschneiden. Eine Welt brach für mich zusammen. Er wohnte doch sogar bei mir! Und genau das sahen die kleinen Geschwister seines Kumpels. An diesem Abend vergaß ich den Füller und das Döschen meiner Mutter bei ihnen. Ich weiß nicht mehr wirklich was dann war, nur dass ich zu meiner besten Freundin gefahren bin.
Wir waren noch oft bei ihnen in der neuen Wohnung und ich weiß auch nicht wirklich warum ich immer wieder dort hin gegangen bin. Vielleicht weil ich mich einsam fühlte? Weil meine beste Freundin für Monate auf Kur war?
Es war nicht schön.
Und dann starb mein Vater. Ich kam aus meinem Zimmer runter und er lag im Sterben. Er hatte 9 offizielle Schlaganfälle hinter sich und eine schwere Lungenkrankheit, er war Alkoholiker und Kettenraucher. un hatte sein Leiden endlich ein Ende. Aber es tat so weh.
Meine Pflegemutter, wisst ihr noch? Meine Nachbarin die mich damals zu sich holte, als meine Mutter starb, nahm mich auch dieses mal zu sich.
Meinen Kleinen Rottweiler-Welpen musste ich leider weggeben. Und auch mit meinem Ex-Freund beendete ich zu dieser Zeit vollkommen die Beziehung. Das war im Februar 2009.
Als die Freundin des Kumpels ihr Baby bekam, kam seine Schwester und verlangte die geliehene Tasche der frisch gewordenen Mutter zurück und ich meinte ich würde genre den Füller und das Dösschen meiner Mutter wieder haben. Und da ging es richtig los. Die Familie drohte mir, ich solle nicht mehr in diese Stadt kommen, sonst passiert etwas, sie beleidigten sogar meine Eltern. Aber langsam legte sich auch dies wieder, auch wenn es nicht geklärt wurde.
Von da an ging es mir langsam wieder besser.
Denn ich lebe jetzt in einer wunderbaren Familie die ich liebe und schätze
und die auch mich liebt und für nichts auf dieser Welt würde ich sie wieder hergeben, denn sie sind wie Eltern und wie eine Schwester für mich.
Ich habe mich wirklich in wahrhaft schlechten Kreisen aufgehalten, was meiner Familie niemals gefallen hätte und dies habe ich jetzt geändert. Aus dieser Zeit bleiben kaum noch Leute mit denen ich noch zu tun habe, was natürlich auch viel Langeweile und etwas Einsamkeit zu Folge hat, womit ich aber dennoch leben kann.
Haltet mich bitte nicht für asozial oder dumm, denn das bin ich nicht mehr.
Ja, ich gebe es zu.
Ich war asozial.
Ich war dumm.
Und SO naiv.
Aber ich habe mich geändert und bin schließlich ein intelligentes, junges Mädchen mit einem großen Herzen.
Ich dachte, dass jeder Mensch sich ändern könnte. Ja, natürlich, aber nur wenn man es will und die Menschen aus meiner Vergangenheit wollen nicht.
Jetzt schaue ich nach vorne, blicke in die Zukunft und möchte meinen verpatzten Realschulabschluss nachholen. Ich war nie dumm, nur faul.
Ich möchte eine amilie gründen, aber erst wenn ich ihr etwas bieten kann, mehr Freunde finden. Bessere Freunde als damals und auch Ansätze sind schon vorhanden. Nach meinem Realschulabschluss ziehe ich nach Hannover und beginne dort ein völlig neues Leben, so wie es meine Familie immer gewollt hätte. Und auch noch will.
Nächstes Jahr wird mein Bruder seinen Lebensgefährten heiraten, wie sehr ich mich darüber freue, ob sich das jemand vorstellen kann?
Gerne würde ich auch jemanden für mein Leben finden, doch daran glaube ich nicht. Denn wie kann man da, wenn man noch nicht einmal an die Liebe glaubt?
Ich glaube an die Lieber von Mutter zu Kind, Vater zu Kind, geschwisterliche und vielleicht auch noch freundschaftliche und Nächstenliebe, aber nicht an die wahre Liebe zwischen Mann und Frau. Oder zwischen gleichgeschlechtlichen. Das gibt es für mich einfach nicht.
Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist. In meinem Leben läuft jetzt alles so gut.
Ich besitze eine wunderbare Familie, wenige aber tolle Freunde und auch in der Schule läuft alles super! Ja, natürlich, ich sehne mich nach ,,romantischer Liebe'', nach Zärtlichkeit, nach einer Beziehung, aber irgendwie möchte ich das auch nicht. Ich möchte mich irgendwie nicht mehr binden.
Auch wenn ich glücklich bin, fühle ich mich leer. Es fehlt etwas, aber ich weiß nicht was, als ob ich nur zur Hälfte da wäre. Ich bin nicht vollständig.
Ich weiß nicht mehr seit wann es so ist. Seit meine Mutter starb? Vielleicht...!
Ich glaube nicht, dass jemand meine ,,tolle Lebensgeschichte'' bis zum Schluss liest, oder sich jemand genauer dafür interessiert und es sollte ehrlich nicht so viel werden, aber es war schön einmal so vieles los zu werden was einen beschäftigt.
Aber glaubt mir, das ist noch lange nicht alles.
Ich wünsche euch noch ein frohes, neues Jahr.
Hoffentlich werden sich eure tiefsten Traäume und Wünsche erfüllen, ich schicke euch viel Liebe!
Ann-Kristin Elisabeth


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