Hallo Ihr Lieben,
viele Menschen, lange Zeit auch ich selbst, suchen immer nach einer merkwürdigen Art der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet für sie, dass alle gleich sein sollen, alle gleich behandelt werden sollen, alle das gleiche bekommen sollen. Es ist glaube ich kein so neuer Gedanke, dass dies gar nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat, weil: wir sind gar nicht alle gleich. Jeder ist anders. Jeder hat seine Geschichte. Und in sofern unterscheiden wir uns in unserer Andersartigkeit gar nicht von anderen. Je nachdem, wer man gerade ist, bedarf man anderer Dinge, anderer Erfahrungen und anderer Bedingungen.
Es gibt Gruppierungen, die Aufgrund von Ähnlichkeit auch ähnliches brauchen. Es gibt Dinge von denen haben wir einen Überschuss, an anderen haben wir einen Mangel. Wäre es da nicht sinnvoll, von dem was wir im Überschuss haben etwas an Menschen abzugeben, die daran Mangel haben? Wie verwerflich wäre es denn, etwas zu nehmen an dem wir Mangel haben, an dem andere jedoch einen Überschuss haben?
Sehr theoretisch. Ich will nur sagen, das mir dieses ständige Ausgleichsdenken auf den Keks geht. Oh, mein Nachbar hat dies...also muss ich dass. Jener hat das gemacht...also muss ich dies tun, damit es wieder ausgeglichen ist. Nein, dass hat gar nichts mit Dankbarkeit zu tun sondern mit einem verqueren Schuldigkeitsdenken. Und genau dieses unterbindet wirkliche Dankbarkeit. Dankbarkeit ist einfach ein schönes Gefühl, dass einen überkomt, wenn man etwas bekommen hat, was einem wirklich fehlte. Wenn ich anstatt diese Dankbarkeit zuzulassen immer nur vorschiebe: Was muss ich jetzt geben damit es wieder ausgeglichen ist. Dann ist kein Platz für Dankbarkeit, weil aus der ganzen Sache dann ein Geschäft geworden ist, bei dem ich für das bezahle, was ich empfangen habe.
Natürlich kann man auch solche Geschäfte machen und nicht selten wird man das müssen, weil eben viele Menschen NUR Geschäfte machen können/wollen. Sie wissen gar nicht, wie schön auch einfach Dankbarkeit sein kann, noch geben sie auch nur ein Härchen her, wenn sie nicht die Aussicht auf Gegenleistung wittern.
Irgendwann ging mir das so auf den Keks, dass ich da bewußt ausgestiegen bin. Eigentlich könnte man vermuten, dass man da nicht einfach aussteigen kann, wenn die anderen nicht mitmachen. Aber das stimmt nicht. Diese ganze Sache ist (wie sicherlich so einiges) eine Sache der eigenen inneren Einstellung. Wenn ich mich entschließe zu helfen, dann überlege ich mir, bin ich beim helfen frei von Erwartungen dem anderen Gegenüber? Oder erwarte ich dafür etwas als Gegenleistung (das kann auch ein ganz subtiles Gefühl davon sein)? Beantworte ich mir diese Frage mit: ich bin frei. Dann helfe ich auch einfach so. Meistens kommen dann so Angebote wie: ich könnte dafür das für dich tun oder dir jenes geben. Aber das lehne ich dann ab, weil ich mich für "keine Erwartung" entschlossen habe. Es gibt auch Leute, die sich da nicht abwimmeln lassen. Denen sage ich dann: "Ich brauche nichts als Gegenleistung. Wenn du dich dann besser fühlst, kannst du mir was geben, aber du musst nicht." Interessanter Weise kommt mit diesem Freisprechen von Zwangsdankbarkeit eine echte Form der Dankbarkeit auf. Und dann sind überaschende Begebenheiten nicht selten...und dann ist es an mir dankbar zu sein. :)
Habe ich in mir gefunden, dass ich doch eine Erwartung habe, dann spreche ich sie frei aus. In diesem Fall wird aus meiner Hilfe dann ein Geschäft. Was nicht schlimm ist. Es ist eine gegenseitige Übereinkunft. Das gute ist. Jeder weiß woran er ist. Das ist auch schön.
Besonders überrascht (nicht selten verständlicher Weise auch verärgert) sind Leute auch, wenn sie es umgekehrt versuchen, d.h. sie schenken mir etwas, damit ich mich schuldig fühle und sie im Gegenzug irgendwie etwas bekommen oder auf mich einwirken können. Je nach Fall, sage ich ihnen auf den Kopf zu, dass sie mir das zwar schenken können aber dabei nichts bei mir erreichen werden (dann können sie sich das mit dem Geschenk noch mal überlegen), oder (bei Leuten die es einfach nie lernen), ich nehme es und sage Danke, wenn sie dann die Gegenleistung fordern sage ich, wieso, sagtest du nicht es wäre ein Geschenk, wenn das so ist nehm es zurück, ich brauche es sowieso nicht.
Hm, also wenn ich es so recht betrachte: Ich wehre mich gegen diese Form der Zwangsdankbarkeit und gegen die Wie-Du-Mir-So-Ich-Dir Mentalität. Sie ist so schwammig und mit Irrtümern und falschen Schuldgefühlen und -zuweisungen verbunden. Ich hatte darauf irgendwann keine Lust mehr.
Um so schöner ist es nun Dinge einfach zu geben. Ich glaube, jedes Ding hat seinen eigenen Weg und man sollte es auf seinem Weg nicht aufhalten. Manchmal ist es auch so, dass ich das Gefühl habe eine bestimmte Sache möchte zu einer bestimmten Person. Dann drücke ich dies der Person in die Hand und sage: "Hier, das wollte zu dir." Leute die mich kennen schmunzeln dann nicht selten und nehmen es einfach an. Und dann ist es an mir froh zu sein. Es ist einfach schön.
Ebenso ist es auch wenn Leute mir einfach so etwas zu teil werden lassen, auf eine ähnliche Art und ich weiß, sie geben es mir, weil sie Lust dazu haben und nicht, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen. Echte Dankbarkeit zu empfinden ist ein sehr hohes Gefühl - ein Hochgefühl ;) .
Fröhliche Grüße
FreeBird
viele Menschen, lange Zeit auch ich selbst, suchen immer nach einer merkwürdigen Art der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit bedeutet für sie, dass alle gleich sein sollen, alle gleich behandelt werden sollen, alle das gleiche bekommen sollen. Es ist glaube ich kein so neuer Gedanke, dass dies gar nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat, weil: wir sind gar nicht alle gleich. Jeder ist anders. Jeder hat seine Geschichte. Und in sofern unterscheiden wir uns in unserer Andersartigkeit gar nicht von anderen. Je nachdem, wer man gerade ist, bedarf man anderer Dinge, anderer Erfahrungen und anderer Bedingungen.
Es gibt Gruppierungen, die Aufgrund von Ähnlichkeit auch ähnliches brauchen. Es gibt Dinge von denen haben wir einen Überschuss, an anderen haben wir einen Mangel. Wäre es da nicht sinnvoll, von dem was wir im Überschuss haben etwas an Menschen abzugeben, die daran Mangel haben? Wie verwerflich wäre es denn, etwas zu nehmen an dem wir Mangel haben, an dem andere jedoch einen Überschuss haben?
Sehr theoretisch. Ich will nur sagen, das mir dieses ständige Ausgleichsdenken auf den Keks geht. Oh, mein Nachbar hat dies...also muss ich dass. Jener hat das gemacht...also muss ich dies tun, damit es wieder ausgeglichen ist. Nein, dass hat gar nichts mit Dankbarkeit zu tun sondern mit einem verqueren Schuldigkeitsdenken. Und genau dieses unterbindet wirkliche Dankbarkeit. Dankbarkeit ist einfach ein schönes Gefühl, dass einen überkomt, wenn man etwas bekommen hat, was einem wirklich fehlte. Wenn ich anstatt diese Dankbarkeit zuzulassen immer nur vorschiebe: Was muss ich jetzt geben damit es wieder ausgeglichen ist. Dann ist kein Platz für Dankbarkeit, weil aus der ganzen Sache dann ein Geschäft geworden ist, bei dem ich für das bezahle, was ich empfangen habe.
Natürlich kann man auch solche Geschäfte machen und nicht selten wird man das müssen, weil eben viele Menschen NUR Geschäfte machen können/wollen. Sie wissen gar nicht, wie schön auch einfach Dankbarkeit sein kann, noch geben sie auch nur ein Härchen her, wenn sie nicht die Aussicht auf Gegenleistung wittern.
Irgendwann ging mir das so auf den Keks, dass ich da bewußt ausgestiegen bin. Eigentlich könnte man vermuten, dass man da nicht einfach aussteigen kann, wenn die anderen nicht mitmachen. Aber das stimmt nicht. Diese ganze Sache ist (wie sicherlich so einiges) eine Sache der eigenen inneren Einstellung. Wenn ich mich entschließe zu helfen, dann überlege ich mir, bin ich beim helfen frei von Erwartungen dem anderen Gegenüber? Oder erwarte ich dafür etwas als Gegenleistung (das kann auch ein ganz subtiles Gefühl davon sein)? Beantworte ich mir diese Frage mit: ich bin frei. Dann helfe ich auch einfach so. Meistens kommen dann so Angebote wie: ich könnte dafür das für dich tun oder dir jenes geben. Aber das lehne ich dann ab, weil ich mich für "keine Erwartung" entschlossen habe. Es gibt auch Leute, die sich da nicht abwimmeln lassen. Denen sage ich dann: "Ich brauche nichts als Gegenleistung. Wenn du dich dann besser fühlst, kannst du mir was geben, aber du musst nicht." Interessanter Weise kommt mit diesem Freisprechen von Zwangsdankbarkeit eine echte Form der Dankbarkeit auf. Und dann sind überaschende Begebenheiten nicht selten...und dann ist es an mir dankbar zu sein. :)
Habe ich in mir gefunden, dass ich doch eine Erwartung habe, dann spreche ich sie frei aus. In diesem Fall wird aus meiner Hilfe dann ein Geschäft. Was nicht schlimm ist. Es ist eine gegenseitige Übereinkunft. Das gute ist. Jeder weiß woran er ist. Das ist auch schön.
Besonders überrascht (nicht selten verständlicher Weise auch verärgert) sind Leute auch, wenn sie es umgekehrt versuchen, d.h. sie schenken mir etwas, damit ich mich schuldig fühle und sie im Gegenzug irgendwie etwas bekommen oder auf mich einwirken können. Je nach Fall, sage ich ihnen auf den Kopf zu, dass sie mir das zwar schenken können aber dabei nichts bei mir erreichen werden (dann können sie sich das mit dem Geschenk noch mal überlegen), oder (bei Leuten die es einfach nie lernen), ich nehme es und sage Danke, wenn sie dann die Gegenleistung fordern sage ich, wieso, sagtest du nicht es wäre ein Geschenk, wenn das so ist nehm es zurück, ich brauche es sowieso nicht.
Hm, also wenn ich es so recht betrachte: Ich wehre mich gegen diese Form der Zwangsdankbarkeit und gegen die Wie-Du-Mir-So-Ich-Dir Mentalität. Sie ist so schwammig und mit Irrtümern und falschen Schuldgefühlen und -zuweisungen verbunden. Ich hatte darauf irgendwann keine Lust mehr.
Um so schöner ist es nun Dinge einfach zu geben. Ich glaube, jedes Ding hat seinen eigenen Weg und man sollte es auf seinem Weg nicht aufhalten. Manchmal ist es auch so, dass ich das Gefühl habe eine bestimmte Sache möchte zu einer bestimmten Person. Dann drücke ich dies der Person in die Hand und sage: "Hier, das wollte zu dir." Leute die mich kennen schmunzeln dann nicht selten und nehmen es einfach an. Und dann ist es an mir froh zu sein. Es ist einfach schön.
Ebenso ist es auch wenn Leute mir einfach so etwas zu teil werden lassen, auf eine ähnliche Art und ich weiß, sie geben es mir, weil sie Lust dazu haben und nicht, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen. Echte Dankbarkeit zu empfinden ist ein sehr hohes Gefühl - ein Hochgefühl ;) .
Fröhliche Grüße
FreeBird

. gut, dass du im außen solche situationen erlebst, damit du es im inneren nicht vergißt.

. Wenn ich bei mir so eine "Trotzreaktion" bemerke, dann bin ich im nächsten Augenblick hämisch am Grinsen...über mich selbst
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