Hallo zusammen,
in diesem Faden geht es um die dunkle Seite unserer Psyche, die verdrängten Aspekte in uns, die wir krampfhaft unter dem Deckel zu halten versuchen und denen es trotzdem immer wieder gelingt, irgendwo durchzubrechen; meistens natürlich im dümmsten Moment.
Unsere unschönen Seiten, die wir zwar fleissig leugnen und bekämpfen, die dadurch aber nicht einfach verschwinden, sondern erst recht im Keller unserer Psyche randalieren.
Auf dieses Thema bin ich durch die Frage gekommen, ob erleuchtete Persönlichkeiten tatsächlich von diesen dunklen Seiten erlöst sind? Oder müssen sie im Gegenteil diese Aspekte Tag und Nacht kontrollieren oder haben vielleicht einen Weg gefunden, diese erfolgreich in ihr Leben zu integrieren und beispielsweise als Quelle der Kraft und Inspiration zu nutzen?
Beim Nachdenken bin ich auf erstaunlich viele Dinge gestossen, bei denen die dunkle Seite die Finger mit im Spiel hat. Das hätte ich so eindeutig nicht erwartet, denn schliesslich haben wir ja alle eine jahrelange Zivilisationszähmung, sprich Erziehung, durchlaufen. Wir wissen, was gut und schlecht ist und bemühen uns, wenigstens in der Öffentlichkeit diesem Ideal nachzuleben, um uns zu integrieren und sich keinen Ärger einzuhandeln.
Eine richtige Spielwiese für diese archaischen Elemente habe ich z.B. in der Gartenarbeit entdeckt. Dort geht es ja nicht nur darum, sich all der bezaubernden Formen, Farben und Düften zu erfreuen, sondern man macht sich im wahrsten Sinne des Wortes auch die Hände schmutzig.

Erde umstechen; Regenwurm hin oder her! Blattläuse vertilgen! Schnecken ausrotten! Unkraut ausreissen und verbrennen! Knollen ausbuddeln! Mit Gummistiefeln im Dreck herum-matschen! Zerhacken, zurechtstutzen, auslichten, umtopfen, häckseln, vertikutieren, sterilisieren und ganz wichtig: Rasenmähen! Dabei kommt die Menschheit so richtig in Fahrt. Je lauter und knatternder die Maschine ist, desto besser lässt sich dieses Urgefühl offenbar befriedigen. Und das ganz legal und gesellschaftlich akzeptiert.
Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, beginnt das ja schon gleich nach dem Aufstehen im Badezimmer. Die Bartstoppeln werden porentief abgesäbelt, lustvoll Pickel ausgedrückt, Wimpern gezupft und Zähne geschrubbt, als ob man mit diesem Gebiss an einer Pferdeauktion den absoluten Spitzenpreis erzielen möchte.
Was gibt es Befriedigerendes, als sich mit einem Offroader durch den Schlamm zu wühlen und den Sieg von Mensch und Maschine über die dreckige Natur davonzutragen? Leider trauen sich aber die meisten nur den ersten Schritt zu tun, sprich den Kauf eines Offroaders und müssen sich dann, mangels echter Kiesgruben-Kriegsbemalung mit einer Schlammpackung aus der Spraydose behelfen.
Spray On Mud! (Das Zeug boomt im Fall tatsächlich!)
Auch beim Putzen, Waschen, Einkaufen und ganz speziell bei Wegschmeissen und Entsorgen drücken klar erkennbar dunkle und destruktive Seiten durch, deren Ausleben uns aber ein wichtiges Gefühl der Befriedigung geben.
Das Interessante dabei ist, dass wir das niemals öffentlich zugeben würden. Schliesslich sind wir alle wohl erzogen und wollen alle nur das Beste für uns, unserer Familie und unsere Gesellschaft. Die eigentliche Motivation dahinter wird automatisch komplett ausgeblendet und mit einer rationalen Erklärung übertüncht.

Z.B. "Das Unkraut muss raus aus dem Garten, was denken sonst die Nachbarn!" Man ja nicht gut zugeben, dass einem das Ausreissen dieses Grünzeugs auch einen sinnlichen Kick verpasst und ein tief in uns verstecktes Urbedürfnis nach Machtausübung befriedigt.
Exemplarisch zu sehen bei uns in der Schweiz, wo sich Politiker darüber ereifern, dass abgelegene Alpweiden verganden und vom Wald zurückerobert werden, weil sie nicht mehr bewirtschaftet werden. Als rationales Argument wird dann die Biodiversität ins Feld geführt.
Dabei spielt sich der eigentlich Konflikt auf einer ganz anderen Ebene ab, nämlich in der archaischen Angst, den Kampf gegen die Natur zu verlieren.
Ich finde dieses Thema total faszinierend, denn beim genaueren Hinsehen entdeckt man überall die Handschrift unserer Keller-Bewohner. In diesem Ausmass hätte ich das allerdings nie erwartet.
Klar, auch ich habe für all meine Handlungen eine rationale Erklärung auf Lager. Spannend, wie sich da gerade eine ganz neue Welt auftut.
Vielleicht liesse sich auf dieser Basis auch der Hooliganismus etwas eindämmen, indem man die jungen Heisssporne wieder vermehrt Kartoffeln ausbuddeln lässt, als sinnliches Ventil für unterdrückte Emotionen und Bedürfnisse?
Serafin
in diesem Faden geht es um die dunkle Seite unserer Psyche, die verdrängten Aspekte in uns, die wir krampfhaft unter dem Deckel zu halten versuchen und denen es trotzdem immer wieder gelingt, irgendwo durchzubrechen; meistens natürlich im dümmsten Moment.
Unsere unschönen Seiten, die wir zwar fleissig leugnen und bekämpfen, die dadurch aber nicht einfach verschwinden, sondern erst recht im Keller unserer Psyche randalieren.

Auf dieses Thema bin ich durch die Frage gekommen, ob erleuchtete Persönlichkeiten tatsächlich von diesen dunklen Seiten erlöst sind? Oder müssen sie im Gegenteil diese Aspekte Tag und Nacht kontrollieren oder haben vielleicht einen Weg gefunden, diese erfolgreich in ihr Leben zu integrieren und beispielsweise als Quelle der Kraft und Inspiration zu nutzen?
Beim Nachdenken bin ich auf erstaunlich viele Dinge gestossen, bei denen die dunkle Seite die Finger mit im Spiel hat. Das hätte ich so eindeutig nicht erwartet, denn schliesslich haben wir ja alle eine jahrelange Zivilisationszähmung, sprich Erziehung, durchlaufen. Wir wissen, was gut und schlecht ist und bemühen uns, wenigstens in der Öffentlichkeit diesem Ideal nachzuleben, um uns zu integrieren und sich keinen Ärger einzuhandeln.
Eine richtige Spielwiese für diese archaischen Elemente habe ich z.B. in der Gartenarbeit entdeckt. Dort geht es ja nicht nur darum, sich all der bezaubernden Formen, Farben und Düften zu erfreuen, sondern man macht sich im wahrsten Sinne des Wortes auch die Hände schmutzig.

Erde umstechen; Regenwurm hin oder her! Blattläuse vertilgen! Schnecken ausrotten! Unkraut ausreissen und verbrennen! Knollen ausbuddeln! Mit Gummistiefeln im Dreck herum-matschen! Zerhacken, zurechtstutzen, auslichten, umtopfen, häckseln, vertikutieren, sterilisieren und ganz wichtig: Rasenmähen! Dabei kommt die Menschheit so richtig in Fahrt. Je lauter und knatternder die Maschine ist, desto besser lässt sich dieses Urgefühl offenbar befriedigen. Und das ganz legal und gesellschaftlich akzeptiert.
Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, beginnt das ja schon gleich nach dem Aufstehen im Badezimmer. Die Bartstoppeln werden porentief abgesäbelt, lustvoll Pickel ausgedrückt, Wimpern gezupft und Zähne geschrubbt, als ob man mit diesem Gebiss an einer Pferdeauktion den absoluten Spitzenpreis erzielen möchte.

Was gibt es Befriedigerendes, als sich mit einem Offroader durch den Schlamm zu wühlen und den Sieg von Mensch und Maschine über die dreckige Natur davonzutragen? Leider trauen sich aber die meisten nur den ersten Schritt zu tun, sprich den Kauf eines Offroaders und müssen sich dann, mangels echter Kiesgruben-Kriegsbemalung mit einer Schlammpackung aus der Spraydose behelfen.
Spray On Mud! (Das Zeug boomt im Fall tatsächlich!)
Auch beim Putzen, Waschen, Einkaufen und ganz speziell bei Wegschmeissen und Entsorgen drücken klar erkennbar dunkle und destruktive Seiten durch, deren Ausleben uns aber ein wichtiges Gefühl der Befriedigung geben.
Das Interessante dabei ist, dass wir das niemals öffentlich zugeben würden. Schliesslich sind wir alle wohl erzogen und wollen alle nur das Beste für uns, unserer Familie und unsere Gesellschaft. Die eigentliche Motivation dahinter wird automatisch komplett ausgeblendet und mit einer rationalen Erklärung übertüncht.

Z.B. "Das Unkraut muss raus aus dem Garten, was denken sonst die Nachbarn!" Man ja nicht gut zugeben, dass einem das Ausreissen dieses Grünzeugs auch einen sinnlichen Kick verpasst und ein tief in uns verstecktes Urbedürfnis nach Machtausübung befriedigt.
Exemplarisch zu sehen bei uns in der Schweiz, wo sich Politiker darüber ereifern, dass abgelegene Alpweiden verganden und vom Wald zurückerobert werden, weil sie nicht mehr bewirtschaftet werden. Als rationales Argument wird dann die Biodiversität ins Feld geführt.
Dabei spielt sich der eigentlich Konflikt auf einer ganz anderen Ebene ab, nämlich in der archaischen Angst, den Kampf gegen die Natur zu verlieren.
Ich finde dieses Thema total faszinierend, denn beim genaueren Hinsehen entdeckt man überall die Handschrift unserer Keller-Bewohner. In diesem Ausmass hätte ich das allerdings nie erwartet.
Klar, auch ich habe für all meine Handlungen eine rationale Erklärung auf Lager. Spannend, wie sich da gerade eine ganz neue Welt auftut.

Vielleicht liesse sich auf dieser Basis auch der Hooliganismus etwas eindämmen, indem man die jungen Heisssporne wieder vermehrt Kartoffeln ausbuddeln lässt, als sinnliches Ventil für unterdrückte Emotionen und Bedürfnisse?

Serafin

) das thema nicht auf fotografisch einfangen und umsetzen könnte, frag ich mich gerade, also ganz subtil, sodass man die archaischen elemente der "bürgerpflichten" erst auf den zweiten blick erkennt ... das wünsche ich mir 



auf seine linke Hand dann haue mann mit aller Kraft mit der rechten Hand auf das Stimmchen und sage LAUT dabei: SHUT UP!
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