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    #46
    Zitat von Nomada Beitrag anzeigen
    Tintenweberin hatte eine sehr prägnante Anleitung zum Switchen geschrieben.
    Ich wünsche Dir viel Mut und Geduld mit Dir!
    Nomada
    Liebe Nomada,

    herzlichen Dank für Deinen Hinweis. Ich hatte das Posting von Tintenweberin bisher nicht gesehen und deshalb natürlich auch nicht gelesen. Ich finde das Switchen hier sehr gut und verständlich erklärt.

    Liebe Tintenweberin deshalb auch an Dich vielen herzlichen Dank!

    Liebe Grüße
    Anneliese

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      #47
      Ja, auch von meiner Seite ein herzliches Dankeschön für die Switch-Info. Das klingt ja schon mal sehr interessant.

      Ansonsten stecke ich leider momentan wieder in dieser fürchterlichen Situation, dass das Schweigen meines Freundes mich völlig fertig macht. Letztes Wochenende war es noch so toll. Und ich hatte das Gefühl, dass wir endlich sowas wie eine gute Balance zwischen meinem Bedürfnis nach Nähe und seinem Bedürfnis nach Distanz und Freiraum gefunden hatten. Während der letzten Woche hörte ich dann jedoch mal wieder kaum ewas von ihm. Erstes Indiz, dass was nicht in Ordnung ist, aber da ich wusste, dass dies Woche für ihn vollgepackt mit Terminen war, habe ich mir erst noch mal keine Sorgen gemacht. Aber normalerweise verabreden wir donnerstags abends immer schon irgendwas für das Wochenende. Nur diesmal kam gar nichts. Genau wie bei den letzten Malen, als er Luft und Zeit zum Nachdenken brauchte. (Eine andere Erklärung wäre sonst nur, dass mit seiner Tochter oder seinen Eltern etwas ist.)

      Ich ertrage diese Ungewissheit nicht, fühle mich total zurückgewiesen - obwohl er mir doch Mittwoch Abend noch einen kurzen Gruß "nur so" geschickt hat - für mich ein Zeichen, dass alles okay ist. Ich habe ihm heute eine Mail geschrieben, in der ich meine Gefühle und Gedanken habe anklingen lassen - verbunden mit der Bitte, sich auf alle Fälle zu melden. Bislang ist da noch nix gekommen. Ich kämpfe seit Stunden gegen die Tränen und grübele und grübele. Mein Magen meldet schon wieder "psychosomatische Magenschmerzen im Anflug" und ich möchte nur rennen. Egal wohin.... nur rennen. Nicht stehenbleiben. Denn wenn ich stehen bleibe, wirbeln die Gedanken nur durcheinander. Und ich kann ruhig in mich hineinhören, da ist soviel Blabla und so viele Stimmen... die sind da dauernd. Ich brauche jemanden, zu dem ich reden kann, damit die Gedanken sich überhaupt ordnen lassen. Aber ich habe niemanden, mit dem ich jetzt reden kann...

      Aber natürlich löst das auch nicht das Problem. Ihr glaubt nicht, wie lange ich schon an diesem Problem herumfühle. Es kommt nichts. Ich finde keine Stimme in mir. Da ist nur Chaos und die Einsamkeit. Die Angst, diesen Freund zu verlieren. Ich weiß, dass die Beziehung nicht gut für mich ist, aber ich kann noch nicht ohne ihn. Er ist meine einzige Stütze, der einzige Mensch, der mich in den Arm nimmt und bei dem ich Nähe finde - auch wenn nicht so intensiv, wie ich es gerne hätte. Aber ohne ihn...? Ohne einen Menschen? Wieder alleine da stehen? Ohne körperliche Nähe? Nein, das geht momentan nicht...

      Mir geht aber andererseits euer Rat mit dem "den Schmerz durchschreiten" nicht aus dem Kopf. Einerseits weiß ich ungefähr, was ihr meint. Aber andererseits... ich weiß nicht, wie ich das bewerkstelligen soll. Ich habe diesen Schmerz schon so oft verspürt - aber nie hat sich etwas an der Intensität geändert. Er ist da, er macht mich hilflos, das kleine Mädchen hat das Ruder fest in der Hand und ich stehe hier nur dumm herum und finde keinen Ausweg. Ich kann für mein kleines Mädchen keine Hilfe sein, weil mein Erwachsenen-Ich genau dasselbe durchleidet. Mein Erwachsenen-Ich steht nicht über den Gefühlen und kann beruhigende Worte sprechen. Noch hat es irgendeine Idee, wie wir beide aus dieser Situation heraus kommen. Ich stehe quasi neben der Kleinen und habe genauso jämmerliche Angst wie sie.
      Ich kann auch nicht sagen, wie der Schmerz sich anfühlt. Er ist halt da... *ratlosmitderschulterzuck*. Er füllt mich aus. Er macht mich kribbelig. Ich will nur rennen, dem Schmerz entkommen. Ich will etwa anfassen, treten, schubsen, irgend etwas tun, bei dem ich merke, dass es den Schmerz (wie auch immer) beeinflusst. So dass ich merke, dass ich den Schmerz zu fassen kriegen kann. Aber er entwischt mir im er wieder. Er ist in mir und ich finde keinen Zipfel, an dem ich ihn festhalten und irgendwie aus mir herauszerren kann (stelle ihn mir gerade wie ein großes Taschentuch vor).

      Liegt es vielleicht auch daran, dass ich nicht weiß, was ich in mir heilen soll? Meine Seele, ist klar. Aber das ist dann trotzdem doch ein sehr abstrakter Begriff. Denn wie will ich die verletzte Seele heilen? Mit Antibiotika? Pflaster? Schienen? Ruhigstellen? Ist es nicht eher so, dass man die Wunde noch weiter aufreißen muss? Was tun? Wie habt ihr das gemacht?
      Denn alles in mir willl jetzt nur mit diesem Freund reden und ihm sagen, wie ich mich fühle, was mir Angst macht. Ich will wissen, wovor er Angst hat, um für ihn da sein zu können, ihm zu helfen, ihn zu heilen. Nicht, um anschließend Dankbarkeit oder sowas zu bekommen. Aber dass seine Heilung vielleicht die Erkenntnis in ihm auslöst, dass er mich doch eventuell liebt... Zu märchenhaft und naiv? Wahrscheinlich...

      Ich weiß, ich rede ziemliches Durcheinander. Vielleicht wird es euch klar - ich blicke da nicht durch. Sieht jemand von euch da den roten Faden, den Anfasspunkt? Ihr würdet mir damit sehr helfen...

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        #48
        Hallo missisara!

        Das erste, was mir in den Sinn gekommen ist, als ich deine Zeilen gelesen habe: Hab Vertrauen! Vertrauen in dich selbst, Vertrauen in ihn und eure Freundschaft. Es besteht keine Gefahr für eure Freundschaft, nur weil er sich ein paar Tage nicht meldet. Seine Gefühle für dich ändern sich nicht von heute auf morgen. Deine doch auch nicht, oder? Warum sollte es also bei ihm der Fall sein? Ich weiß, dass es in dieser Situation schwer ist, aber versuch loszulassen.
        Ich weiß nicht, ob dir das etwas hilft, aber das ist mir zu deinen Zeilen eingefallen...


        Liebe Grüße
        Barbapapa

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          #49
          Hallo Barbapapa,

          vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte. leider hat sich inzwischen herausgestellt, dass ich richtig lag mit meiner vermutung. Und nun muss ich sehen, ob da überhaupt was zu retten ist und wenn ja, was. Denn wir sind halt schon etwas länger über das Platonische hinaus. Und dann wird es schwierig (uch glaube sogar unmöglich) zurück zum Status "nur Freund/nur Freundin" zu kommen. Also bedeutet das, einen Freund komplett zu verlieren. Und der Gedanke tut halt weh... Und meine Hilflosigkeit noch mehr...

          Liebe Grüße
          Isara

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            #50
            liebe Isara,

            ich drück dich einfach mal, das tut mir leid mit deinem freund für dich!

            du fragst, wie das geht, durch den schmerz durch, dich selbst heilen. ich glaube, du bist mittendrin.
            wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du dich ihm gezeigt, mit deinen gefühlen, deinem wunsch nach nähe und deiner bitte nach rückmeldung, das hat sich dann doch schon etwas zwischen euch verändert, oder? und jetzt gerade sieht es so aus, als würdest du weder deine bitte noch deinen wunsch erfüllt bekommen und das tut dir sehr weh- und du drückst den schmerz und den kummer nicht weg, sondern nimmst ihn wahr.

            mir würde es genau so gehen an deiner stelle, das würde mich auch verletzen und weh tun. das wichtige ist jetzt, nicht die schuld bei dir und auch nicht bei hm zu suchen, nicht an diesem schmerz zu zerbrechen. sondern zu sehen, was ist. zwei menschen mit unterschiedlichen aktuellen bedürfnissen. beide dürfen sein.

            ich würde dir wünschen, dass du deine zeit jetzt für dich nutzt und dir selber etwas schönes gönnst, machst.

            alles liebe und gute dir!

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              #51
              Hallo ihr Alle,

              wenn mir jemand vor drei Monaten gesagt hätte, dass eine "virtuelle" Umarmung mir helfen würde, mich in einer Einsam-und-allein-niemand-versteht-mich-und-niemand-hat-mich-lieb-Situationein wenig besser zu fühlen, hätte ich demjenigen einen Riesenvogel gezeigt. Aber es ist wirklich so: Zu lesen, dass ihr mich umarmt... ich fühle mich wirklich ein wenig besser. Das tut gut. Danke euch allen.

              Momentan kann ich leider trotzdem nur kurz antworten, da mein Kollege wegen eines Trauerfalls überraschend die ganze Woche ausfällt. Und das bedeutet für mich Doppelschichten - plus den abendlichen Terminen, die ich auch nicht absagen kann. Daher nur mal ganz kurz:

              Ich habe am Sonntag mit dem Freund reden und einiges klären können. Diese Bitte wurde also erhört... Er will seine Freiheit nicht verlieren - das muss ich nun einfach mal akzeptieren, ohne es ändern zu wollen. Wir möchten aber die Beziehung auch nicht abbrechen, weil wir einander schon wichtig sind. Ich werde halt schauen, ob ich mit dieser Konstellation klar komme. Und er will mir sagen, wenn was nicht in Ordnung ist, und sich nicht einfach distanzieren - er will es versuchen, weiß aber auch nicht, ob er das immer kann. Nun gut, wir wollen es versuchen... mal schauen, was dabei herauskommt.

              ich würde dir wünschen, dass du deine zeit jetzt für dich nutzt und dir selber etwas schönes gönnst, machst.
              Hm, das will ich nur eingeschränkt machen. Denn so bescheuert das jetzt auch klingen mag: Ich möchte, dass es mir schlecht geht. Denn sonst werde ich diesen harten Weg vielleicht nicht weiter gehen, sondern stehen bleiben, weil... "ach, sooooo schlimm ist das doch alles nicht!" Doch, es ist schlimm - und vielleicht brauche ich den Schmerz und die Verzweifelung, um weiter zu machen, damit ich sie irgendwann endlich mal los bin (oder wie auch immer).
              Aber keine Angst, ich sehe schon zu, dass ich mal was Leckeres esse oder ein Buch lese, wenn ich 'ne Auszeit brauche... Aber zu angenehm darf's einfach nicht werden. da kenne ich mich...!

              Dass die Schuld nicht bei ihm oder bei mir liegt... ja, ich glaube, dass ist mir klar. Ich will nur halt immer verstehen, u,m dann etwas zu ändern. Und dass das nicht geht in diesem Falle... darüber muss ich wohl noch etwas nachdenken...

              Überhaupt ist vielleicht für mich der Tenor, nicht alles sofort ändern zu wollen. Ich glaube, da muss ich dran arbeiten, das könnte nämlich durchaus ein richtiger Weg sein.

              Zu dem Schmerz. Hm... ja, ich weiß, dass ich augenblicklich durch den Schmerz gehe. Ich glaube nur nicht, dass er mich / ich ihn / ich mich heilen kann. Wie heeilt das? Wird es weniger - oder wie muss ich mir das vorstellen? Nicht mehr an die Person denken und Erinnerungen vernichten? Oder da sitzen und nichts tun? Ich weiß es einfach nicht. Und ich habe Sorge, dass sich danach - mal wieder - nichts geändert hat...
              Denn durch diese Art von Schmerz bin ich schon öfter gegangen. Aber da wurde noch nie etwas geheilt. Noch nie konnte ich mich in solchen Momenten auf mich beziehen und sagen "Na ja, ich habe ja immer noch mich." Ich kann den Schmerz auch gar nicht wegdrücken, denn er ist da. Ich habe keine Macht über ihn. Das ist ja das Vertrackte daran, dass ich offensichtlich jemanden brauche, der mir das Gefühl gibt, für mich da zu sein. Es ist diese abgrundtiefe Einsamkeit. Und nur das Bewusstsein, dass da jemand ist, der für mich da ist, lässt mich mich besser fühlen - bzw. schlecht, wenn derjenige mich zurückweist. In solchen Momenten bedeute ich mich überhaupt nichts. Und ich denke, da muss sich was ändern. Nur was? Und wie? Habt ihr 'ne Idee?

              Ganz liebe Grüße
              Isara

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                #52
                Zitat von missisara Beitrag anzeigen
                ...Oder da sitzen und nichts tun? Ich weiß es einfach nicht. Und ich habe Sorge, dass sich danach - mal wieder - nichts geändert hat...
                Denn durch diese Art von Schmerz bin ich schon öfter gegangen. Aber da wurde noch nie etwas geheilt. Noch nie konnte ich mich in solchen Momenten auf mich beziehen und sagen "Na ja, ich habe ja immer noch mich." Ich kann den Schmerz auch gar nicht wegdrücken, denn er ist da. Ich habe keine Macht über ihn. Das ist ja das Vertrackte daran, dass ich offensichtlich jemanden brauche, der mir das Gefühl gibt, für mich da zu sein. Es ist diese abgrundtiefe Einsamkeit. Und nur das Bewusstsein, dass da jemand ist, der für mich da ist, lässt mich mich besser fühlen - bzw. schlecht, wenn derjenige mich zurückweist. In solchen Momenten bedeute ich mich überhaupt nichts. Und ich denke, da muss sich was ändern. Nur was? Und wie? Habt ihr 'ne Idee?
                Wie wäre es erstmal ganz akut mit annehmen? "Ja, der Schmerz ist da, tut höllisch weh. Und das ist völlig richtig so. Und ich fühle mich einsam. Unendlich einsam und verlassen. Auch das ist gerade völlig richtig. Ich bedeute mir gerade gar nix, bin leer. Auch das ist genau richtig. Und da muss sich jetzt gerade überhaupt nichts ändern, weil es nämlich richtig ist. Jetzt gerade. (Und morgen zählt gerade nicht, der wird auch richtig sein)."

                Weil Du nämlich richtig BIST!

                Nur mal so als Anstoß, vielleicht ist da was bei?

                Nomada

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                  #53
                  Hallo Isara,

                  zwei Dinge:
                  Versuche mal, den Begriff "Schuld" in Verursacher umzuwandeln. Mir hat das sehr geholfen.
                  Und:
                  Ich habe jahrzehntelang jemand gebraucht, der für mich da war, an den ich mich anlehnen konnte. Ich glaubte, nicht "alleine" leben zu können, ohne "Mutterfigur".
                  Weißt du, wo das bei dir herkommt?
                  Ich hab es nach vielen,vielen Anläufen geschafft.In der schwierigen Zeit habe ich mich einfach angelehnt, egal bei wem, auch mal bei meiner Hausärztin.

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                    #54
                    Zitat von missisara Beitrag anzeigen

                    Zu dem Schmerz. Hm... ja, ich weiß, dass ich augenblicklich durch den Schmerz gehe. Ich glaube nur nicht, dass er mich / ich ihn / ich mich heilen kann. Wie heeilt das? Wird es weniger - oder wie muss ich mir das vorstellen? ...

                    Denn durch diese Art von Schmerz bin ich schon öfter gegangen. Aber da wurde noch nie etwas geheilt. Noch nie konnte ich mich in solchen Momenten auf mich beziehen und sagen "Na ja, ich habe ja immer noch mich." ...

                    Und ich denke, da muss sich was ändern. Nur was? Und wie? Habt ihr 'ne Idee?

                    Liebe Isara,

                    ... was muss... da kann ich Dir nicht raten, ich bin der geborene Anti-Spezialist fürs müssen. Aber was kann... das ist mir wichtig.

                    Ich glaube auch nicht, daß der Schmerz Dich, Du ihn oder Du Dich in diesem Sinne heilen kannst. Ich denke, es ist nicht der Schmerz, den man heilt. Sondern die Wunde, der man Zeit zur Heilung gibt.

                    So ähnlich wie bei dem kleinen, wilden Mädchen, das beim Rennen wieder einmal hingefallen ist und sich das Knie aufgeschürft hat. Den Schmerz, den das verursacht, den heilt man nicht. Man gibt der Wunde ZEIT zum heilen... irgendwann bildet sich eine Kruste über der Wunde... und irgendwann fällt diese Kruste ab. Tut sie's von allein, ist die Haut darunter geheilt. Knibbelt man vorzeitig an der Kruste, reißt die Wunde wieder auf, blutet erneut und das Ganze geht von vorne los.

                    Ich weiß, sehr vereinfacht ausgedrückt. Und ich weiß auch, daß Gefühle, die Schmerzen verursachen, viel schwerer zu heilen sind. Aber vielleicht hilft Dir dieses Bild, Dir den Schmerz, die Heilung und die Gesundung bildlich vorzustellen, be-greifbar zu machen, wenigstens ein Stückweit.

                    Es wird weniger... aber es dauert. Es braucht Zeit, wie alle Wunden. Und es bleiben Narben. Aber Wunden, die langsam heilen dürfen, bringen meistens Narben hervor, die belastbar sind, deren Narbenränder nicht wulstig und damit anfällig für neue Risse sind.

                    Du schreibst, noch nie konnte ich mich in solchen Momenten auf mich beziehen und sagen "Na ja, ich habe ja immer noch mich."

                    Das könnte ich so in der Form auch nicht. Ich brauche es, mich erst mal in den Schmerz fallen zu lassen, in Selbstmitleid zu baden, mich von allen verlassen zu fühlen. Denn nur dann... setzt bei mir die Phase ein, die mir hilft, mich selbst zu heilen. Was ich brauche, um aus dem Schmerz lernen zu können, wieder aufzustehen und weiter zu machen, ist Wut. Wut ist ein starkes Gefühl, eins, das mich dann wieder lebendig macht. Bliebe ich im Selbstmitleid, würde ich mich weiter mit Fragen beschäftigen, statt mich auf die Suche nach Antworten zu machen... könnte ich aus dem Schmerz und der Situation, die ihn verursacht hat, auch nichts lernen.

                    Diese Wut - das ist mir wichtig - lasse ich allerdings nicht an anderen aus. Ich nutze sie einfach, wie eine Art Energie, die mir neuen Schub gibt. Sie ist so eine Art Pflaster für die Schürfwunde auf der Seele.

                    Und in solchen Zeiten sage ich nicht "Na ja, ich habe ja immer noch mich", sondern "Gut, daß ich MICH habe!"

                    LG
                    Spunk

                    (Noch ein paar Gedanken von Anne Steinwart für Dich, die ich hier nicht einstellen kann... aber Du findest sie hier: lyrics ganz unten rechts auf der Seite, in grün...)

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                      #55
                      hallo,

                      evtl in dem zusammenhang auch interessant: die sendung planet wissen beschäftigte sich heute mit den spiegelneuronen und wird morgen vormittag zwischen 8 und 15 uhr auf insgesamt 4 programmen wiederholt - falls es noch jemanden interessiert.

                      viele grüße, sky

                      Kommentar


                        #56
                        Zitat von Spunk Beitrag anzeigen
                        ...Und in solchen Zeiten sage ich nicht "Na ja, ich habe ja immer noch mich", sondern "Gut, daß ich MICH habe!"
                        Suuuper Formulierungsoptimierung, danke!

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                          #57
                          Ich brauche es, mich erst mal in den Schmerz fallen zu lassen, in Selbstmitleid zu baden, mich von allen verlassen zu fühlen. Denn nur dann... setzt bei mir die Phase ein, die mir hilft, mich selbst zu heilen. Was ich brauche, um aus dem Schmerz lernen zu können, wieder aufzustehen und weiter zu machen, ist Wut.
                          Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor... Ich werde mich mal intensiver um das Akzeptieren meiner Wut kümmern müssen. (Ich weeiß, ich MUSS nicht, aber ich benutze das Wort in dem Sinne, dass sich nichts ändert/bewegt, wen ich nichts tue. Also MUSS ich etwas tun...) Denn die reine Wut über das Verlassenwerden (bzw. die Angst davor) wird von mir immer wieder mit Verständnis für den Anderen übertüncht. Aber ich muss mir zugestehen, dass ich nun mal wütend bin. Und ich muss vielleicht auch mal jemanden (den's betrifft) anpflaumen, denn sonst wird meine Wut ja doch nie ernst genommen. Vielleicht wandelt sie sich dann iorgendwann auch einfach in Energie um.

                          Versuche mal, den Begriff "Schuld" in Verursacher umzuwandeln. Mir hat das sehr geholfen.
                          Hm, ich habe gar nicht das Gefühl, hier von Schuld gesprochen zu haben. Zumindest nicht in wertender Form. Dass gewisse Sachen an dem einen liegen, der andere auch bestimmte Dinge tut oder sagt... nun gut, das sind Verursacher. Und als Verursacher meine ich das auch. Gut, dass du es noch einmal erwähnst.

                          Ich ackere mich gerade durch das Buch "Aussöhnung mit dem inneren Kind". (Ackern... weil es für mich wirklich Schwerstarbeit ist, in dem Wust von Wiederholungen, komplizierten Formulierungen und teilweise sehr abstrakten Beispielen die Essenz zu finden). Momentan sind (durch äußere Umstände) plötzlich andere Sachen wichtig. Ich hoffe aber, so mit etwas mehr Abstand und Leichtigkeit an die Sache herangehen zu können und vielleicht irgendwann ein Biold meines inneren Kindes zu finden. Denn mit der in dem Buch genannten Variante kann ich mich überhaupt nicht anfreunden.

                          Ich werde berichten...

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                            #58
                            Zitat von missisara Beitrag anzeigen
                            Und ich muss vielleicht auch mal jemanden (den's betrifft) anpflaumen, denn sonst wird meine Wut ja doch nie ernst genommen. Vielleicht wandelt sie sich dann iorgendwann auch einfach in Energie um.

                            Ich ackere mich gerade durch das Buch "Aussöhnung mit dem inneren Kind". (Ackern... weil es für mich wirklich Schwerstarbeit ist, in dem Wust von Wiederholungen, komplizierten Formulierungen und teilweise sehr abstrakten Beispielen die Essenz zu finden). Momentan sind (durch äußere Umstände) plötzlich andere Sachen wichtig. Ich hoffe aber, so mit etwas mehr Abstand und Leichtigkeit an die Sache herangehen zu können und vielleicht irgendwann ein Biold meines inneren Kindes zu finden. Denn mit der in dem Buch genannten Variante kann ich mich überhaupt nicht anfreunden.

                            Ich werde berichten...
                            hallo Isara,

                            mit dem buch wurde ich nicht richtig warm...ich finde wohl auch auf anderen wegen den zugang/ kontakt zu meiner kleinen...

                            ich hab da nochmal zwei sätze von dir hervorgehoben, die ich toll finde. jepp! wie schaut es denn heute bei dir aus?

                            liebe grüße

                            Kommentar


                              #59
                              Heute Morgen war wieder so ein Horrormoment des Schweigens für mich. Aaaaargh, wir hatten uns irgendwie alles erzählt, jedes Thema von allen Seiten beleuchtet... und plötzlich war es still. Ich, weil ich nix mehr zu sagen wusste, was nicht hohlphrasig geklungen hätte und er, weil... er wahrscheinlich froh war, dass ich mal endlich die Klappe gehalten habe. Komisch, aber ich konnt's in dem Moment nicht ansprechen...! Vielleicht demnächst mal - so als Spiegel á là "Habe ich das jetzt richtig gedeutet?".

                              Tja, das innere KInd will sich bei mir einfach nicht als eigenständiges Wesen herauskristallisieren, welches neben mir geht und das ich an die Hand nehmen und beschützen muss. Das fühlt sich total.... künstlich und gestelzt an. Ich glaube, ich komme besser mit einem Bild zurecht, wo die Kleine ein Teil von mir ist (wie z. B. die Lunge oder der rechte Zeigefinger). Einfach der Teil von mir, wo sich all die schlechten Erfahrungen eingenistet haben. Quasi ein extra Organ...?

                              Ob das allerdings ein zufriedenstellendes Bild ist, muss ich auch erst nochmal antesten.

                              ich hab da nochmal zwei sätze von dir hervorgehoben, die ich toll finde. jepp! wie schaut es denn heute bei dir aus?
                              Na ja, das Chaos, welches ich ansprach, ist immer noch akut. Aber da kann icch nichts dran machen - außer diesen Schritt in ein neues Leben wieder rückgängig machen. Na ja, und das will ich auf keinen Fall...

                              Kommentar


                                #60
                                liebe Isara,

                                ich weiß dass du da gar nicht drauf stehst , aber ich mag dein bild von deinem inneren kind.
                                mein inneres kind ist teil meines inneren teams (nach schulz von thun), ich glaub, manchmal ist sie mein innerer schweinehund, manchmal die kreative, die lustige, die plauschige, die mit den (inneren) tobsuchtanfällen...

                                mal so als "dein forums-spiegelchen": ich finde, du schreibst jetzt deutlich entspannter über das schweigen, das zwischen euch herrschte, als du es am anfang getan hast. lässt sich ja überprüfen...

                                liebe grüße

                                Kommentar

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