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Sich spiegeln, gespiegelt werden - wie geht das?

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    Sich spiegeln, gespiegelt werden - wie geht das?

    Hallo ihr Lieben,

    habe gestern eine superwichtige Erkenntnis über mich gehabt. Ich habe offensichtlich nie gelernt, zu erkennen, wie andere Menschen mich sehen, wie ich auf sie wirke. Das hat zur Folge, dass ich im Umgang mit anderen Menschen immer sehr unsicher bin - weil ich einfach nicht einschätzen kann, iwe ich bei ihnen ankomme. Warum ich das will und ob das überhaupt notwendig ist, sei jetzt mal dahingestellt und nicht Gegenstand dieses Fadens.

    Mich interessiert nun, wie Spiegeln funktioniert, was dabei ausgelöst wird, was im Kopf passiert und was im Unterbewusstsein abläuft. Wie läuft das Spiegeln zwischen zwei Menschen ab: sind sie sich sehr ähnlich - oder eher gegensätzlich gestrickt? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie lernt man das Spiegeln? Bzw. wie lernt man, damit umzugehen und seinen Nutzen daraus zu ziehen?

    Freue mich über ganz viele Vorschläge, Ideen, Erfahrungen und Tipps von euch, damit ich (hoffentlich) das nie Gelernte nachholen kann.

    #2
    liebe missisara,
    das spiegeln von dem du sprichst scheint ein anderes zu sein, das ich kenne...
    beim spiegeln, das ich meine, geht es vorwiegend um sich selbst und eigene erkenntnisse über sich selbst...
    wenn ich es richtig verstanden habe, möchtest du aber eher wissen, was andere über dich denken...
    hm.....
    eine schöne erfahrung für mich war mal eine übung, bei der ich andere einfach fragen sollte, wie sie mich sehen ( partner, eltern , geschwister, freunde,...)..welche eigenschaften finden sie für mich passend? was gefällt ihnen an mir? du könntest sie einfach um eine liste bitten oder sie spontan fragen und selber mit schreiben...
    wenn du das bei mehreren leuten machst, suchst du dir dann das heraus, was sich überschneidet...das scheint dann in der tat etwas von dir selbst zu sein....
    ich finde das echt total spannend...
    ich habe damals sehr gestaunt!
    OS

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      #3
      Hallo Orange Horse,

      nee, ich glaube, wir meinen schon das gleiche Spiegeln. Im Endeffekt geht es mir natürlich schon darum, Erkenntnisse über mich selber zu bekommen. Das Problem ist nur, dass ich nie gelernt habe, mich zu spiegeln. Für mich sind andere Menschen kein Spiegel, in dem ich lesen kann, sondern sowas wie eine leere Projektionsfläche. Na ja, der Erkenntnis möchte ich nun gerne Taten folgen lassen und lernen, wie ich mich spiegeln kann.

      Deinen Vorschlag finde ich prinzipiell klasse, denn da lernt man in der Tat sicher eine Menge über sich selber. Da ich jedoch den Hang habe, mich nach den Vorstellungen und Erwartungen anderer zu richten (weil ich mich ja selber nicht kenne), möchte ich deinen Vorschlag erst noch einmal zurückstellen. Denn ich muss lernen, zu fühlen bzw. meinem Gefühl zu trauen.

      Trotzdem schon mal besten Dank für deinen Beitrag.
      Zuletzt geändert von ; 06.05.2009, 09:45. Grund: zu fix abgeschickt... ;-)

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        #4
        hey missisara!

        ich bin mir nicht sicher, ob man es 'erzwingen' kann.
        fuer mich sind es immer ganz besondere menschen, eher seelenverwandte, wo ich mich spiegeln kann.
        einer war mein ex... zum teil sehr aehnlich in seinen ansichten (da nehme ich dann wahr, wie ich selbst agiere, wirke) und z.t. durch seine vergangenheit sehr contraire (sprich er hatte einige lebenserfahrungen wie party - job oder partner - leistung andersherum erlebt), so dass ich feststellen musste, dass es trotz gleichheit auch komplette spiegelbildlichkeit der lebenssituationen geben kann. auch das schaerft die selbstwahrnehmung der eigenen position im leben.
        mein seelenverwandter engel dieser tage zeigt mir seeeehr viele facetten meines seins.. und auch noch brach liegende entwicklungspotentiale. und ein seelenverwandter verwandter und ich, na, wir schaffen uns gegenseitig die existenzberechtigung, sprich wir sind zwar anders, aber doch okay & normal und es scheint wohl auch etwas mit unseren familiengenen zu sein.. also auch ein wenig ursachenforschung! und nicht nur zufall, wo man spiegel findet.

        ich weiss nicht, ob dir mein post hilft - aber ich wuensche dir einen spiegel. es ist sehr schoen, da man sich bewusster wahrnimmt und (vermutlich durch die bestaetigung all jener positiven eigenschaften) sich selbst mehr schaetzen lernt, in der gesamtheit des seins.

        beste gruesse vom
        kuestenmaedel

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          #5
          Hallo Kuestenkind,

          fuer mich sind es immer ganz besondere menschen, eher seelenverwandte, wo ich mich spiegeln kann.
          Hm, ehrlich gestanden, weiß ich nicht, was du damit meinst. Ich suche nach wenn man so will, konkreten Anweisungen. Was geht da vor sich, wenn ich mich spiegele bzw. gespiegelt werde? Wer hat da den aktiven, wer den passiven Part? Sagt jemand "Hey, spiegele das mal jetzt!"?

          Klingt vielleicht ziemlich dämlich, aber ich weiß es wirklich nicht, wie sowas geht. Na ja, erzwingen will ich natürlich nichts, aber es wäre halt schön, wenn ich das lernen könnte.

          Liebe Grüße nach China
          Isara
          Zuletzt geändert von ; 06.05.2009, 10:46.

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            #6
            uih, Isara, ich weiss gar nicht, ob das so geht.

            es ist mehr so, dass man auf einmal einem menschen gegenuebersteht und sagt, wow! das seh ich genauso. und hey, hier haben wir ja auch die gleichen ansichten. und ueber das & jenes muss ich genauso lachen. und hier reagiert der genervt, genau wie ich.

            Weisst du, es summieren sich auf einmal situation, gedanken, gefuehle, die so gleich (oder eben 100% contraire) sind. viel mehr als bei 'normalen' menschen, wo man meist nur in 1,2,3 lebensbereichen uebereinstimmungen hat und ansonsten vielleicht aehnlich tickt.

            naja, jedenfalls ist das so meine erfahrung.... dass es ohne das spiegelbild einfach nicht geht. und das kann man nicht bestellen, sondern es purzelt einem vielleicht mal ins leben. und dann geht's los - je besser man sich kennenlernt und je mehr man die normalen schutzmaentel und fassaden fallenlaesst.
            denn normalerweise zeigen wir kaum unser wahres ich.. und unser gegenueber auch nur begrenzt.

            sorry, ich fuerchte, das ist nicht, was due hoeren moechtest, oder?

            sei lieb gegruesst vom
            kuestenmaedel

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              #7
              Hm... vielleicht meinen wir doch etwas unterschiedliches...? Ich kenne ein paar Menschen, bei denen ich so fühle, wie du beschreibst. Das nenne ich aber eher Seelenverwandtschaft...

              Mir geht es aber eher um den "Selbsterkenntnisprozess". Also dass ich z. B. an dem Verhalten von Menschen merke, ob ich mich falsch verhalten habe - jetzt wirklich nur als Beispiel zur Veranschaulichung. Das ist nämlich das, was ich irgendwie nie einschätzen kann. Allgemeiner: was andere von mir denken (positiv oder negativ oder auch neutral), erkenne ich einfach nicht. Und das wäre doch das Spiegeln - oder...???

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                #8
                Zitat von missisara Beitrag anzeigen
                Hallo Orange Horse,

                nee, ich glaube, wir meinen schon das gleiche Spiegeln. Im Endeffekt geht es mir natürlich schon darum, Erkenntnisse über mich selber zu bekommen. Das Problem ist nur, dass ich nie gelernt habe, mich zu spiegeln. Für mich sind andere Menschen kein Spiegel, in dem ich lesen kann, sondern sowas wie eine leere Projektionsfläche. Na ja, der Erkenntnis möchte ich nun gerne Taten folgen lassen und lernen, wie ich mich spiegeln kann.
                Spiegeln ist vielleicht auch das falsche Wort. Ein Spiegel zeigt nur wie Du bist, nichts anderes. Er hat kein Eigenleben. Mitmenschen schon.
                Aber wenn Du andere Menschen beobachtest, ihre Reaktionen als angemessen oder unangemessen empfindest, dann setzt Du Dich automatisch in Relation zu ihnen. Ich würde das so und so machen etc. etc.
                Oder aber, so bescheuert, wie der Auto fährt, fahre ich ja ab und zu auch.
                oder aber, so schöne Ausreden, wie der erfinden kann, die könnten von mir sein.
                So unterschiedlich sind wir nun doch alle nicht, als würden wir nicht oft alle die gleichen Fehler machen. Und wenn man sie beim Nachbarn erkennt, erkennt man sie auch gleich bei sich selber.

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                  #9
                  Zitat von missisara Beitrag anzeigen

                  . Da ich jedoch den Hang habe, mich nach den Vorstellungen und Erwartungen anderer zu richten (weil ich mich ja selber nicht kenne), möchte ich deinen Vorschlag erst noch einmal zurückstellen. Denn ich muss lernen, zu fühlen bzw. meinem Gefühl zu trauen.
                  Sich nach den Erwartungshaltungen anderer zu richten machen m. E. Menschen, die geliebt werden wollen, einen ausgeprägten Hang zu Harmonie haben und Konflikte vermeiden wollen. Ich denke es hat weniger mit "sich selber kennen" zu tun.

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                    #10
                    Zitat von Hubert1 Beitrag anzeigen
                    Sich nach den Erwartungshaltungen anderer zu richten machen m. E. Menschen, die geliebt werden wollen, einen ausgeprägten Hang zu Harmonie haben und Konflikte vermeiden wollen. Ich denke es hat weniger mit "sich selber kennen" zu tun.

                    ja, ich denke auch, dass es mehr eine Frage ist, wie weit man authentisch ist.
                    Als Beispiel: ich habe jahrelang einerseits nach Glaubenssaetzen anderer gelebt und andererseits versucht, es allen recht zu machen (und vermutlich dennoch in vielen Bereichen meinen eigenen Charakter eingebracht). Gekannt habe ich mich ueberhaupt nicht, bewusst wahrgenommen auch nicht!

                    Nunmehr werde ich authentischer.. lebe mehr und mehr nach dem Motto Ich bin was ich bin! Aber dass ich mich wirklich kennen wuerde? Naja! Fest steht aber, dass ich dadurch immer freier werde, immer mehr positives (ja tatsaechlich, obwohl ich auch eher mal anecke... aber das Ausprobieren gehoert dazu) Feedback bekomme und dadurch wiederum mehr ueber mich selbst in Erfahrung bringe. Oder auch weitere Glaubenssaetze auf den Pruefstand stelle. Oder auch eher mal nachfrage, wie dies oder das eigentlich ist, weil ich merke, das mein Bild-meine Wahrnehmung doch sehr verquer ist.

                    Hmm, also wenn es Dir ums Feedback zu Deinem Verhalten, zu Deinem Aussehen und Auftreten geht, koenntest Du zB Freunde fragen, Dich mit 10 Worten zu beschreiben! Du koenntest auf Empfang schalten, wenn Du zB eine Party organisiert hast, Tanzen gehst etc (sprich Lob annehmen, Komplimente geniessen und daraus mehr Zutrauen fuer mehr Ichsein ableiten).
                    Du wirst merken, dass sich evtl. auch mal Freunde ueber Dich unterhalten.. weil sie zB sich ueberlegen, was sie tun koennen, damit es Dir besser geht. Aber auch dafuer musst Du dann ganz einfach mal nachfragen.... und irgendwann wird es normaler, leichter... Du erfaehrst mehr, nimmst mehr an und bist selbst so viel offener ....

                    Ich hoffe, das hilft Dir ein bissi weiter?

                    LG!

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                      #11
                      Sich nach den Erwartungshaltungen anderer zu richten machen m. E. Menschen, die geliebt werden wollen, einen ausgeprägten Hang zu Harmonie haben und Konflikte vermeiden wollen.
                      Da gebe ich dir Recht. Und das ist es, was ich ändern möchte.

                      Ich denke es hat weniger mit "sich selber kennen" zu tun.
                      Ich sehe da dennoch einen Zusammenhang. Denn wenn ich erkenne, wenn der andere positiv / negativ auf mich / mein Tun / meine Meinung reagiert, lerne ich mich ja auch im Bezug auf andere Menschen kennen. Kann mich quasi einordnen und kenne meinen Bezugspunkt innerhalb verschiedener Gruppen.

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                        #12
                        Zitat von missisara Beitrag anzeigen
                        Denn wenn ich erkenne, wenn der andere positiv / negativ auf mich / mein Tun / meine Meinung reagiert, lerne ich mich ja auch im Bezug auf andere Menschen kennen. Kann mich quasi einordnen und kenne meinen Bezugspunkt innerhalb verschiedener Gruppen.
                        Du kannst erkennen, wie andere auf Dich regaieren, vorausgesetzt Du deutest es richtig.
                        Aber sich selber kennen lernen, ist eher eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich. Selbstreflextion, Selbsterkenntnis, sich selber verstehen lernen..
                        Dabei können andere durchaus wichtig sein, aber eben als Reflextionpunkte oder als Bezugsgrößen.

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                          #13
                          Du kannst erkennen, wie andere auf Dich regaieren, vorausgesetzt Du deutest es richtig.
                          Ja, ich glaube, da tummelt sich bei mir der Hase im Pfeffer... Diese Deuten fällt mir sehr schwer, da ich das als Kind nicht gelernt habe. Im Laufe der Jahre habe ich dann alles über den Intellekt, den Kopf versucht zu beurteilen. Na ja, und dabei blieb das Bauchgefühl einfach auf der Strecke...

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                            #14
                            hallo missisara,
                            jetzt war ich ganz schön verwirrt beim lesen der letzten postings...
                            einerseits schreibst du, du möchtestweg vom beurteiltwerden von anderen, anderereseits möchtest du aber ihr feedback, um dich selbst einordnen zu können...
                            das musste ich erst mal auf mich wirken lassen...

                            vielleicht habe ich nun gedanklich den zugang, den du meinst...mal sehen....
                            wenn es das ist, was ich glaube, dann kann es auch an deinem umfeld liegen, dass du dich nicht einordnen kannst...vielleicht bistwarst du von menschen umgeben, die dir nie gesagt haben, was ihnen an dir gefällt oder warum sie so gerne in deiner nähe sind, mit dir zusammenm arbeiten...
                            dann fällt mir dazu auch etwas Schönes ein, das mir schon öfters passiert ist:
                            fang DU damit an!
                            fang mal an, für dich heraus zu finden, was du an bestimmten personen magst und warum du gerne in ihrer nähe bist oder mit ihnen zusammen arbeitest....irgendwann (oder vielleicht sofort) bekommst du auch etwas zu hören.....
                            so ging und geht es mir oft...
                            und da bekommt man dinge zu hören, die einen staunen lassen...
                            und wahre liebevolle worte (und ich meine damit nicht "einschleimen") hat schon so manche tür zwischen zwei menschen geöffnet...
                            und so manche selbsterkenntnis in gang gebracht......

                            OS

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                              #15
                              Hi Missi,

                              ich sehe zwei Wege.

                              1) du bekommst direkt gesagt, wie du auf andere wirkst. Dazu haben die anderen schon gute Anregungen gegeben.

                              2) du siehst dir selber mal genauer an, wie DU ANDERE wahrnimmst. Haben bestimmte Personen in deinem Umfeld Eigenschaften oder Verhaltensweisen, die dich so richtig kratzen? Dann sind diese Personen vielleicht dein Spiegel. Sieh dir mal an, ob du die Eigenschaften, auf die du so allergisch reagierst, vielleicht AN DIR SELBER nicht akzeptieren kannst. Sie passen nicht in dein Selbstbild. Deshalb kannst du sie an dir nicht wahrnehmen, sondern projezierst sie auf andere. Du hast sozusagen einen Blinden Fleck. Du erlaubst dir nicht, diese Eigenschaft an dir selbst wahrzunehmen. Deshalb hast du auch keine Ahnung, das andere sie an dir sehr wohl wahrnehmen. So lautet die Theorie, und ich habe sie in meinen Beziehungen oft bestätigt gefunden.

                              Beispiel:
                              Mich nervt arrogantes und herablassendes Reden. Von mir selber hatte ich immer das Bild, ein entgegenkommender Mensch zu sein, der alle anderen akzeptiert - also das Gegenteil von Arrogant. Ich konnte nicht wahrnehmen, dass ich andere manchmal sehr wohl von oben herab behandle. Als mir eine sehr gute Freundin diese Arroganz mal auf den Kopf zugesagt hat, war ich total überrascht und beleidigt -doch sie hatte recht.

                              Mich nervt auch, wenn Leute sehr selbstbewusst auftreten und sich in den Vordergrund spielen. Mich selbst sehe ich als anpassungsfähigen Menschen, der sich eher im Hintergrund hält. Ich habe mich nicht für selbstbewusst gehalten. Bis ich von anderen gehäuft das Feedback bekommen habe, dass sie mich für mein sicheres und selbstbewusstes Auftreten bewundern *staun*

                              Das gleiche könnte auch funktionieren bei Eigenschaften, die du an anderen sehr bewunderst. Probiere doch mal aus, ob auf diese Weise deinen Spiegeldn auf die Spur kommen kannst.

                              (Falls du was Lesen willst: Debbie Ford schreibt in "Die dunkle Seite der Lichtjäger" genau darüber, sicher gibt es bessere Autoren und Bücher zum Thema, aber dieses fällt mir spontan ein)

                              Gruss
                              Marigold

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