Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

LebensRollen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    LebensRollen

    Hallo ihr,

    mich bewegt da schon länger eine Frage,die ich hier gerne zur Diskussion stellen möchte:

    In unserem Alltag müssen wir oft sehr facettenreich agieren.
    Da ist man z.B.mal Mutter, dann wird das Kind zur Tagesmutter, Kita gebracht, dann gehts zur Arbeit z.B. ins Büro, wo man akkurat und seriös sich den betrieblichen Gegebenheiten anpassen muss.
    Dann vielleicht noch ein Gang zur Behörde, wo man für sein Recht kämpfen muss- auch dort agiert man ggf anders als z.B. im Job
    Daheim irgendwann angekommen trifft man sich vielleicht mit Freunden in einem Café oder lebt ein Hobby- man ist wieder "man selbst".

    Mich interessiert, wie man am geschicktesten all diese Lebensrollen (dieses Beispiel entspringt meiner Phantasie) unter einen Hut bekommt.
    Wann ist man man selbst, wann eher eine Art Marionette im System?
    Wie gelingt es Euch, abzuschalten von Rolle A, um neue Kraft zu tanken fürs eigentliche?
    Und wie machen das Schauspieler, dessen Job es ja ist, vorgegebene Rollen nicht nur zu spielen, sondern sich damit auch ein Stück weit identifizieren? Ob es da nicht schnell zu Vermischungen kommt zw. Realität und Fixion?

    Fragen über Fragen.
    Bin gespannt, was ihr dazu so denkt!

    #2
    Wir sind nun mal vielschichtig, sind anpassungfähig und haben eine Palette an Emotionen und Verhaltensweisen zur Verfügung, um in unterschiedlichen Zusammenhängen entsprechend reagieren zu können. Das zeichnet uns u.a. in unserer Art aus, wir sind flexibel und anpassungsfähig (oder opportunistisch) wie kaum eine andere Spezies in dieser Vielschichtigkeit.

    Das ist unsere Art, und ich glaube nicht, daß es sich hier lediglich um "Marionettentum" für irgend ein System handelt, genauso wenig glaube ich, daß man über den Tag verteilt je nach Situation eine "Maske" trägt und in anderen "echter" ist.

    Früher versuchte ich das auch zu trennen. Irgendwann bin ich dahinter gestiegen, daß meine Vorstellung von dem, was ich an mir als "echt ich" sehen wollte, sehr stark auch davon beeinflußt war, welche Wertigkeiten man bestimmten Verhaltensweisen verleiht. Typisch menschlich und natürlich von zeit- und gesellschaftsgemäßen Moralvorstellungen beeinflußt.

    Nein. Wir sind so vielfältig. Und das ist gut so.

    Kommentar


      #3
      Das ist ja mal ein interessantes Thema!

      Ich hatte früher folgende Vorstellung (heute weiß ich nicht mehr so genau, was ich darüber denke):
      Man ist im Grunde immer man selbst, aber in verschiedenen Variationen. Man zeigt also je nach Situation eine bestimmte Facette etwas mehr von sich als die anderen Facetten, die 'Betonung' liegt anders.

      Inzwischen habe ich aber die Erfahrung gemahct, dass einen insbesondere das Berufsleben sehr 'formen' kann. Ging zumindest mir so. Ich habe auch noch keine LÖsung dafür...

      Kommentar


        #4
        Ich mache mir auch gerade Gedanken darüber - zumal ich im Job doch zu viel schlucken muss (anpassen, unterdrücken, Dinge tun, die nicht 'meins' sind).

        In allen anderen Lebensbereichen kann ich 'ich' sein - auch wenn ich für mein Recht kämpfe - im Job verliere ich das Gefühl fur mich öfter (als ob man in einen zu kleinen Käfig passen muss).

        Aus meiner Sicht: solange die Situation für mich passt,
        (Auch beim Steuerberater: macht keinen Spaß, aber wie ich bin ist letztlich nicht für die Steuererklärung entscheidend. .also kann ich ich sein) bin ich einfach nur facettenreich. Ich brauche also nichts unterdrücken, sonder zeige einfach stärker die sachliche oder fröhliche Seite.
        Dann ist es für mich im Fluss.

        Wenn ich diesen 'Fluss' im Job aber verliere (das merke ich stark, wenn a) der kuenstliche Druck ueberwiegt, ich b) massiv uebersteuert werde und c) mich aufgrund der massiven Überstunden und Reisetaetigkeit meine Seele nicht mehr einholen kann), dann wird es sehr unangenehm.

        In dem Kontext (aber auch auf Familie) lese ich gerade mal wieder in 'die Revolte des Körpers' von Alice Miller.

        Eine Lösung fehlt mir also auch - im Grunde gehe ich davon aus, dass nur Veraenderung helfen wird (entweder andere Division im Job oder mehr Gewicht aufs Private, so dass das berufliche an Gewicht und damit Macht verliert)
        Also Fazit:.ich moechte keine Rollen spielen sondern immer ich sein, im Fluß.

        Und damit keine Notwendigkeit haben, erst mal Kraft tanken u muessen (weil mich der Job leerbrennt) sondern mit Freude an allem agieren.

        Das wird in anderen Lebensbereichen schon authentisch - also bin ich zuversichtlich, dass es ausbaufähig ist.

        Um es klar zu stellen: es gibt auch Tage, an denen es im Job bereits funktioniert - aber mein Bereich ist einfach zu xyz, als dass es dauerhaft klappen kann.

        Das ist keine genaue Antwort auf Deine Frage - aber ich mag einfach keine Rollen spielen, sondern ich sein. Mein Leben leben.

        Wie Schauspieler das machen, weiß ich nicht. Aber ich vermute, der Unterschied ist, dass die Arbeit und Kunst ist, jemand anderen darzustellen. Man muss sich selbst aber bei Gehaltsverhandlungen, im Team bei Besprechungen etc nicht verbiegen (also sein Sein in seinem wahren Leben nicht anpassen)

        Und damit ist die 'Rolle' einfach Arbeit, weil der Schauspieler gut eine Illusion schaffen kann.

        Kommentar


          #5
          ich habe im theater gearbeitet und schauspieler gefragt, weil auch mir diese frage brannte. die antworten waren unterschiedlich. die einen trugen ihre rolle bis nach hause, die anderen legten sie nach ihrem letzten auftritt wie ihr kostüm ab. wieder andere spielten keine rolle, hatten nur ihren text und die gänge aus dem stück zu übernehmen -joseph bierbichler allen voraus.
          wenn überhaupt 'rolle' , dann spüre ich sie auf ämtern oder so. bei allem anderen habe ich sie glücklicherweise nicht nötig.

          Kommentar


            #6
            Lieber Benno,

            Zitat von benno Beitrag anzeigen
            ich habe im theater gearbeitet und schauspieler gefragt, weil auch mir diese frage brannte. die antworten waren unterschiedlich. die einen trugen ihre rolle bis nach hause, die anderen legten sie nach ihrem letzten auftritt wie ihr kostüm ab. wieder andere spielten keine rolle, hatten nur ihren text und die gänge aus dem stück zu übernehmen -joseph bierbichler allen voraus.
            Spannend, diese unterschiedlichen Aussagen von Schauspielern!
            Ich vermute ja immer, dass man etwas von dem, was man da spielt, in sich und außerdem eine Verbindung dazu haben muss, um es schauspielerisch überzeugend rüberbringen zu können. Es gibt einfach Schauspieler, die z.B. keinen glaubwürdigen Bösewicht spielen können, und ich denke eben, dass das so ist, weil sie - wenn sie sonst schauspielerisch fähig sind - einfach keinen Bezug zu "ihrem Bösen" (in sich) haben. Aber ich denke auch, dass man sich über das Schauspielen sehr gut kennenlernen und regelrecht "ausloten" kann, indem man eben eine Verbindung zu Aspekten seinerselbst schafft, die man sonst nicht rauslassen würde (ich sage nur: Psychodrama, Theatertherapie etc..)

            Liebe Ladymaryann,

            um auf Deine Ausgangsfragen zurückzukommen:

            Mich interessiert, wie man am geschicktesten all diese Lebensrollen (dieses Beispiel entspringt meiner Phantasie) unter einen Hut bekommt.
            Wann ist man man selbst, wann eher eine Art Marionette im System?
            Im Laufe des Lebens probiert man sicherlich einige "Rollen" aus und wird manchmal - z.B. durch eine bestimmte Personenkonstellation - in bestimmte Rollen hineingedrückt. Aber man bekommt ja durch diese Erfahrungen auch heraus, welche Rollen einem nicht liegen oder entsprechen, d.h. mit welchen Rollen man sich einfach nicht wohlfühlt.

            Zum Beispiel habe ich mich irgendwann mal breitschlagen lassen, mich in einen Elternvorstand wählen zu lassen, und weiß inzwischen, dass ich dafür einfach nicht der richtige Mensch bin: mir liegt es nicht, mich stellvertretend für eine Mehrheit vollengagiert für Belange einzusetzen, die ich selbst gar nicht so problematisch finde, außerdem habe ich kein gut ausgeprägtes politisches und wirtschaftliches Gespür und keinen Spaß an noch einem zusätzlich Elterntreffen mit Glühwein. Ich bin in einer solchen Position einfach fehl am Platz. Und deswegen hat es mich auch enorm angestrengt, diese Aufgaben zu erfüllen. Selbst die Kleinigkeiten wie mal eine Mail oder ein Protokoll zu schreiben, haben mich bedeutend mehr Energie gekostet als in anderen Kontexten. In anderen Zusammenhängen dagegen mache ich die Erfahrung: Ja, hier bin ich richtig, das liegt mir, ich mache es gerne und gut. Und selbst wenn es in diesen Bereichen wie in jedem Job und jeder Aufgabe anstrengend werden kann, habe ich nicht den Eindruck, insgesamt weniger herauszubekommen als hineinzustecken.

            Solche Erfahrungen tragen dazu bei, dass ich meine "Rollen" sortieren und manche über Bord werfen kann. Und auch wenn es immer mal verzwickte Lebenssituationen geben kann, in denen es einen zwischen verschiedenen Bereichen fast zerreißt oder man aus einer Rolle nicht so ohne weiteres herauskommt, mache ich doch auch die Erfahrung, dass man sich zunehmend der Rollen entledigen kann, die einen nur Kraft kosten, und dass man sich dadurch selbst immer näher kommen kann.

            Wie gelingt es Euch, abzuschalten von Rolle A, um neue Kraft zu tanken fürs eigentliche?
            Ich denke in Bezug auf diese Frage ähnlich wie Maika es bereits formuliert hat: Je mehr ich mich mir selbst annähere und meine "Rollen" so gestalte, dass sie Aspekte von mir sind, ich mich nicht zu etwas verbiege, was ich nicht bin, desto weniger muss ich mich von einer Anstrengung dieser Rolle erholen. Dass ich daran natürlich auch noch arbeite, brauche ich wohl nicht eigens zu erwähnen

            Liebe Grüße in die Runde!
            Chaja

            Kommentar


              #7
              ladymaryann schrieb:

              "Wann ist man man selbst, wann eher eine Art Marionette im System?"

              dazu ist mir noch was positzives eingefallen. Ich habe zB als eine meiner Rollen/Aspekte eine Art "souveräne Maika", die sehr durchsetzungsfähig sein. In dieser Rolle fühle ich mich gar nicht als Marionette sondern im Gegenteil mitunter auch sehr stark, die Situation führend.

              Jedoch fällt mir das switchen mitunter schwer. Vor Jahren war ich in einem Helferberuf tätig und hatte dann einen Zusammenbruch und kam in eine Klinik. Dort hatte ich eine Zimmernachbarin, die genau meinem damaligen "Klientel" entsprach (wir sind heute noch befreundet). Sie sagte mir später, dass sie merkte wie ich nicht aufhören konnte ihr zu helfen und helfen zu wollen, wie ich die (sehr gute) HIlfestellung der Klinik ihr gegenüber innerlich nochmal überprüfte ob an alles gedacht war etc.
              Das finde ich fast schon gruselig, hatte ich mich mit dem Beruf doch nie wirklich identifiziert und war da mehr so reingerutscht - so war es mir zumindest vorgekommen ;) Eigentlich mochte ich das Helfen an sich nie besonders, weder privat noch beruflich. Es war eher so, dass ich das Gefühl gehabt hätte für die anderen, zB meine Zimmernachbarin eben wertvolles/nützlicvhes Wissen zurück zu halten. Noch heute merke ich diese Tendenzen bei mir.

              Und da kommt dann dieser Marionettenaspekt ins Spiel. Ich denke, es hilft nur Übung im Umgang mit sich selbst, sich immer wieder vorsichtig zu fragen und auf den Bauch zu hören, ob da ein gewohnheitsmäßiger Impuls, eine Rolle aus einem spricht oder noch man selbst...

              Kommentar


                #8
                spannend. ja, wir HABEN viele rollen. manche mögen wir, manche weniger. ich überlege gerade, wann ich eine rolle spiele. bei vorstellungsgesprächen schauspielere ich. muss ich. wenn ich geld verdienen will. wobei ich da klar unterscheide zwischen zeitlich begrenzten rollen und endlosen rollen. ich kann mich in einem gespräch ganz anders geben, als ich sonst bin. ich kann mich aber nicht in einer beziehung anders geben, über einen längeren zeitraum hinweg. warum auch? da hab ich ja nur nachteile.

                also hängen unsere lebensrollen vom zweck ab? wenn uns eine rolle etwas gibt (geld), und sie vielleicht erfordert, dass wir chef "spielen" oder so tun, als ob wir ein produkt, dass wir verkaufen müssen, ganz toll finden - dann fällt mir ja nicht unbedingt ein zacken aus der krone. ist dann aber die frage, ob es langfristig funktioniert. wenn viel zeit für eine gespielte rolle drauf geht, dann opfern wir unter umständen zu viel wertvolle lebenszeit. zeit, sich nach einem anderen rollenmodell umzuschauen.

                müssen wir jede rolle annehmen, die sich aufdrängt oder die nahe liegend ist? also die nette nachbarin, vereinsmeierin, kitavorsitzende, etc. ich finde, hier gilt es klar abzuwägen, was man warum und wofür macht. wenn man die anerkennung braucht, die die rolle mit sich bringt? wichtig ist doch, ehrlich zu sich zu sein (erstmal zu sich!).

                liebe grüße

                Kommentar


                  #9
                  ach ja: als marionette fühle ich mich dabei eigentlich nicht. wenn bei mir einer die fäden in der hand hat, dann bin ich das!

                  Kommentar


                    #10
                    PS: Auch "die Schauspielerin" kann ja eine Rolle von mir sein...
                    Als Marionette fühle ich mich auch nicht.

                    Kommentar


                      #11
                      Vermutlich gibt es Rollen, die Aspekte der eigenen Persönlichkeit zeigen/betonen (bei mir die "souveräne Maika" - das BIN durchaus ich, nur halt nicht in jeder Situation meines Lebens) und anerzogene, aus der Gewohnheit agierende, von außen übergstülpte (oder zumindest als solche empfunden) Rollen. Wie meine "Helfer-Maika" bzw. die Marionette.

                      Diese Erkenntnis hilft mir jetzt irgendwie selber voll..!

                      Kommentar


                        #12
                        Liebe Maika,

                        Zitat von Maika Beitrag anzeigen
                        Vor Jahren war ich in einem Helferberuf tätig und hatte dann einen Zusammenbruch und kam in eine Klinik. [...]
                        Das finde ich fast schon gruselig, hatte ich mich mit dem Beruf doch nie wirklich identifiziert und war da mehr so reingerutscht - so war es mir zumindest vorgekommen ;) Eigentlich mochte ich das Helfen an sich nie besonders, weder privat noch beruflich.
                        Zitat von Maika Beitrag anzeigen
                        Vermutlich gibt es Rollen, die Aspekte der eigenen Persönlichkeit zeigen/betonen (bei mir die "souveräne Maika" - das BIN durchaus ich, nur halt nicht in jeder Situation meines Lebens) und anerzogene, aus der Gewohnheit agierende, von außen übergstülpte (oder zumindest als solche empfunden) Rollen. Wie meine "Helfer-Maika" bzw. die Marionette.

                        Diese Erkenntnis hilft mir jetzt irgendwie selber voll..!
                        Ja, wenn der Beruf, den man ausübt, nicht wirklich zu einem passt, kann das verheerende Folgen haben! Immerhin verbringt man einen großen Teil des Tages mit dieser Tätigkeit, und wenn man da ständig gegen die eigenen Interessen oder Bedürfnisse anarbeiten muss....

                        Du hast ja offenbar den Beruf gewechselt und Dir ein neues Betätigungs- und damit auch Entwicklungsfeld gesucht!? Ich habe genau die entgegengesetzte Bewegung hinter mir, denn nach meinem depressiven Zusammenbruch und einer entsprechenden Auszeit hat es mir gut getan hat, in einen helfenden Beruf hinein zu wechseln. Es muss einfach individuell passen!

                        Ich finde es wichtig, sich immer mal wieder vor Augen zu halten, dass man nicht ein Leben lang an eine Berufsentscheidung, die man noch in oder kurz nach der Schulzeit getroffen hat, gebunden ist. Und manchmal sind zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedliche Tätigkeiten "genau richtig": Warum nicht Lebensabschnittsberufe haben?

                        Liebe Grüße,
                        Deine Chaja

                        Kommentar


                          #13
                          Ich bin noch in der Umorientierungsphase. Ich hätte gegen Lebensabschnittsberufe wirklich rein gar nichts eihnzuwenden ;) - stehe jedoch jetzt schon vor dem Problem, dass ich einen wirklichen Wechsel gar nicht finanzieren kann... aber das ist ein anderes Thema.

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von Fortuna Beitrag anzeigen
                            (...) oder so tun, als ob wir ein produkt, dass wir verkaufen müssen, ganz toll finden - dann fällt mir ja nicht unbedingt ein zacken aus der krone.
                            Also das wäre ein Rolle, die könnte ich nicht spielen. Das ist dann keine Frage mehr von "die Rolle will ich nicht spielen, die kostet mich zu viel Kraft", nein, das ginge einfach nicht.
                            Aber na ja, die Verkäuferinnen-Rolle liegt mir eh nicht sonderlich, vielleicht liegt es auch daran.

                            Zitat von Fortuna Beitrag anzeigen
                            bei vorstellungsgesprächen schauspielere ich. muss ich. wenn ich geld verdienen will.
                            Und auch das liegt mir fern. Oder nein, vielleicht nicht fern. Vielleicht meinen wir das gleiche und drücken es nur anders aus? Wenn ich merke, der andere will etwas von mir, will, dass ich so und so bin. Oder anders gesagt, ich merke, wenn ich so und so bin, kommt das gut an, also gebe ich dem anderen mehr davon.
                            Ich kann aber nur das geben, was in irgendeiner Form auch in mir ist. Ich könnte jetzt nicht schauspielern, dass ich die tollste Verkäuferin aller Zeiten bin. Erstens würde ich das nicht hinkriegen und zweitens - wofür sollte ich das tun? Um den Verkäuferinnenjob zu bekommen? Allein bei der Vorstellung wird mir schon übel.
                            Warum also schauspielern, um einen Job zu bekommen?
                            Unter Schauspielern verstehe ich: so tun, als ob. So tun, als wäre ich jemand anders.
                            Oder habe ich das jetzt falsch verstanden. Vielleicht meintest du damit auch nur eine dieser vielen Rollen, die man so innehat.

                            Kommentar


                              #15
                              Warum also schauspielern, um einen Job zu bekommen?

                              Mal ganz überspitzt gesagt: Weil du immer noch du selbst sein kannst, sobald du den Job hast ;)
                              Vorstellungsgespräch ist eine Ausnahmesituation, wo du normalerweise überzeugen willst und nur diesen einen Shot hast. Der Verkäuferinennjob ist daher kein gutes Beipsiel, denn den möchtest du ja eh nicht. Und klar, zu hoch pokern und sich komplett verstellen oder Kompetenzen komplett vortäuschen sollte man nicht, dass kann nach hinten los gehen.
                              Aber man darf schon dick auftragen im Bewerbungsgespräch mMn. Die dir gegenüber sitzen, gucken ja auch nur nach ihren eigenen Interessen, warum sollte ich das nicht tun?

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X