Respekt

[Tamina]

Bonny, Du sollst Dich doch nicht raushalten, ich wollte Dich darauf aufmerksam machen, dass das Wort Respekt eben auch und heute wohl viel häufiger mit dem Begriff Wertschätzen belegt ist.

[Gast]

Das mag ja sein, aber für mich nicht. Deshalb kann/mag ich nichts dazu schreiben. Das würde dann nur so aussehen, als ob ich euch von meinem Sprachverständnis überzeugen wollte.
Wie ich es verstehe, habe ich ja schon geschrieben.
Ich bin nicht böse oder sowas, ich respektiere eure Sicht.

[Tamina]

[packs]

Ich frage mich gerade, ob und wie weit "Respekt" mit "Macht" verknüpft ist oder war. Waren es früher "mächtige" Männer (sic!), denen man Respekt entgegenzubringen hatte, rein schon aus Eigennutz, um nicht von ihnen Strafen zu kassieren, ist Respekt heute vielleicht wirklich eher Anerkennung.

Für mich liegt in "Respekt" auch Distanz. Wenn ich jemanden respektiere, bin ich meistens auf Distanz mit ihm. Ich würde nicht sagen, ich respektiere meine Freunde... Da wären es andere Worte: Ich schätze sie, ich finde sie kompetent, ich achte ihre Grenzen etc...

[FrauMond]

Ich habe mit dem Begriff Respekt große Schwierigkeiten. Auf Anhieb könnte bzw. kann ich euch keine Person nennen, vor der ich Respekt habe. Es ist ein Begriff, der für mich in eine andere Zeit gehört.
(......]
Respektspersonen kenne ich lediglich aus meiner Kindheit, das waren Menschen, die angeblich automatisch höher gestellt waren als ich und denen man zu folgen hatte, egal, welch dumme Sachen sie von sich gaben.

Diese Art "Respektspersonen" kenne ich auch und ich halte das für eine Art Pseudorespekt, den ich als "blinden Gehorsam" deklarieren würde, der zwar gefordert wurde, den ich jedoch so gut wie immer verweigerte. Ich war wohl sowas, wie ein "extrem schwieriges Kind", weil ich es einfach nicht einsah, mich unhinterfragt unter zu ordnen. Und das war bereits recht früh der Fall, nicht erst in der Pubertät.

Heute gibt es für mich im Wesentlichen zwei Sorten von ehrlichem und echtem Respekt, wobei beide Sorten mit meinem Wertesystem korrelieren.

Die erste Variante ist der "grundsätzliche Respekt", den ich versuche jedem Menschen entgegen zu bringen und zwar in gleicher Weise, wie ich ihn mir für mich selbst vom Gegenüber wünsche.

Die zweite Variante ist ein "übergeordneter Respekt", den ich Menschen zolle, die (in meinem Erleben) mir wichtige Werte authentisch und stringent vertreten. Das sind idR auch Menschen, an denen ich mir gerne ein Beispiel nehme und von denen ich versuche zu lernen und zwar noch intensiver, als ich das im Umgang mit anderen Leuten sowieso bereits anstrebe.

Auch gibt es solche Personen, die womöglich menschlich gar nicht groß mit mir auf einer Linie liegen, die jedoch auf ihrem Fachgebiet sehr große Fertigkeiten erlangt haben, wovor ich immer Respekt habe, weil hartes und zielstrebiges sowie nachhaltiges und dauerhaftes Arbeiten etwas ist, für das ich große Achtung empfinde. Achtung/Anerkennung (einer Leistung) und Respekt (vor dem Ergebnis) sind somit ebenfalls zwei wichtige Komponenten meines Respektsempfindens.

Liebe Grüße in die Runde!
Frau Mond

[Gast]

Ich bin mir noch nicht wirklich klar darüber, was genau Respekt heißt. Einerseits finde ich es eher neutral im Sinne von Anerkennung im Gegensatz zu dem negativen "Respektsperson".

Andererseits finde ich, muss Respekt auch von außen erkennbar sein.
D.h. er muss sich in meiner Haltung nach außen ausdrücken und verstanden werden können.

Wie müsste denn dann die zugrundeliegende Haltung heißen?

[FrauMond]

Für mich liegt in "Respekt" auch Distanz. Wenn ich jemanden respektiere, bin ich meistens auf Distanz mit ihm. Ich würde nicht sagen, ich respektiere meine Freunde... Da wären es andere Worte: Ich schätze sie, ich finde sie kompetent, ich achte ihre Grenzen etc...

Das empfinde ich persönlich anders. Für mich ist Respekt (das was ich "grundsätzlichen Respekt" nenne, siehe mein letztes Posting) etwas sehr Unmittelbares im menschlichen Miteinander. Es ist ein Konglomerat aus Akzeptanz, Toleranz, Achtsamkeit, Wohlwollen und Wertschätzung. Wenn ich mit dieser Grundhaltung in einen Kontakt gehe, kann ich meiner Erfahrung nach nur gewinnen, selbst wenn mein Gegenüber respektlos oder sogar aggressiv ist. Das trennt die Spreu vom Weizen, ich habe mich meiner Prämissen gemäß (mir selbst treu bleibend) verhalten und kann um eine Lernerfahrung reicher weiter meines Weges ziehen.

Seit ich versuche das generell so zu sehen, hat sich mein Problem mit übermäßiger Wut (ich bin ein Heißsporn) sehr gebessert. Es klappt nicht immer, aber immer öfter.

Liebe Grüße!
Frau Mond

[Strandundsonne]

Habe lange nachgedacht.

Der Begriff "Respekt" ist für mich kleinmachend. Jemand anders erhebt sich damit auf eine höhere Stufe und ich soll zu allem "ja" und "amen" sagen.

Wertschätzung bedeutet für mich etwas anderes. Jeder versucht sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen ohne als besser und allwissender dastehen zu mögen.

Für meine Begriffe, habe ich mich oft genug wertschätzend benommen. Irgendwann war es einfach genug. Immer und oft genug nur Rücksicht auf die Situation eines anderen Menschen nehmen zu müssen, ohne, dass mir dieser entgegengekommen ist, war einfach für mich zu viel.

Genug von diesem Thema. Dieser Mensch versteht mit Sicherheit sowieso nicht und sieht nur sich und seine Situation. Für mich ist es damit auch beendet!

[FrauMond]

Grüß Dich, Strandundsonne!

Der Begriff "Respekt" ist für mich kleinmachend. Jemand anders erhebt sich damit auf eine höhere Stufe und ich soll zu allem "ja" und "amen" sagen.

Das läuft bei mir eher unter "Arroganz".

Wertschätzung bedeutet für mich etwas anderes. Jeder versucht sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen ohne als besser und allwissender dastehen zu mögen.

Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die gleichen Worte von verschiedenen Menschen innerlich besetzt sind. Genau das, dieses Gleichwertige, dieses "auf Augenhöhe", macht für mich einen respektvollen Umgang miteinander aus. Dass das so unterschiedlich von uns empfunden wird, hilft mir besser zu verstehen, warum es so oft Missverständnisse zwischen Menschen gibt.

Für meine Begriffe, habe ich mich oft genug wertschätzend benommen. Irgendwann war es einfach genug. Immer und oft genug nur Rücksicht auf die Situation eines anderen Menschen nehmen zu müssen, ohne, dass mir dieser entgegengekommen ist, war einfach für mich zu viel.

Ich weiß ja nun nicht, in welchem Verhältnis Du zu der betreffenden Person stehst. Wobei es meiner Erfahrung nach natürlich deutlich schwieriger ist, jemanden in seine Schranken zu verweisen, bzw. man oft viel duldsamer ist, im Umgang mit Menschen, die man nicht verletzen möchte, weil sie einem nahestehen.

Dennoch ist es auch bei solchen Menschen wichtig, sich nicht endlos über Gebühr zurück zu nehmen, weil man sich damit selbst schadet und damit ist niemandem gedient. Ich habe mit sachlichen aber dennoch deutlichen Worten die besten Erfahrungen gemacht. Also Ross und Reiter zu benennen, anstatt auf meinem Ärger sitzen zu bleiben, der sowieso meist eher ein Ärger auf mich selbst war, weil ich den Mund nicht viel eher aufbekommen hatte.

Liebe Grüße!
Frau Mond

[Gast]

Jeder versucht sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen...

Poah und wo war dieser Teil Deiner Wertschätzung beim Rundumschlag im "Ich mache es sofort"-Faden?

Was Du da geschrieben hast, strotzt ja nur so von wenig fundierten Unterstellungen und kommt kein bisschen respektvoll oder wertschätzend rüber.

Genug von diesem Thema. Dieser Mensch versteht mit Sicherheit sowieso nicht und sieht nur sich und seine Situation. Für mich ist es damit auch beendet!

Also ging es hier gar nicht darum, unsere Definition von Respekt zu erfahren, sondern jemandem mit diesem Faden was "klar zu machen" - nämlich Dich und Deine Position wichtiger zu nehmen, oder was?

[FrauMond]

....

Ich habe das jetzt mal nachgelesen und bin einigermaßen erstaunt.

@Strandundsonne, an Deiner Stelle würde ich versuchen das Ganze offen zu klären. Drumherumgeeier gibt nur böses Blut.

Lieben Gruß!
Frau Mond

[Gast]

StrandundSonne, wäre es dann nicht einfacher, Dein Problem mit der anderen Person und den konkreten Anlass zu beschreiben?

Da ist so eine grundsätzliche Fragestellung doch wenig hilfreich.

[Condor2]

...und das ist genau das, was ich als respektlos empfinde. Du weisst keine adäquate Antwort, aber willst unbedingt das letzte Wort haben.

Da schnoddert man dann eben mal etwas vermeintlich Witziges hin und verweigert der ernsthaften Auseinandersetzung den Respekt.

Für mein Empfinden lautet die Übersetzung Deiner letzten Äußerung: LmaA!, weder freundlich, noch respektvoll.

Ich respektiere deine falschen Interpretationen. Du machst sie aufgrund deiner Persönlichkeit, deiner Erfahrungen und deiner Einstellungen.

Condor