Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Bedingungsloses Grundeinkommen: Auswirkungen?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von Vielzitzenmaus Beitrag anzeigen

    @Tar Retaw:
    Gerade im Niedriglohnsektor ist es nun mal so, dass kaum jemand gerne arbeiten geht. Bei 1800 Euro Grundeinkommen kann ich dir garantieren, dass es massenweise Kündigungen bei McDonalds, im Pflegebereich oder anderen Nidriglohnbereichen geben wird.
    Super! Das wird sehr schnell dazu führen, dass die Bereiche die lebensnotwendig sind (Pflege oder Müllabfuhr z.B.), nach der Kündigungswelle keine Niedriglohnbereiche mehr sind. Hach, ich wünschte, wir hätten heute schon ein System, das es allen ermöglicht zu kündigen...



    Kommentar


      Tar Retaw, nur zu Info:
      ich höre immer, dass die Müllabfuhrmitarbeiter gut bezahlt werden.

      Kommentar


        Zitat von Tamina Beitrag anzeigen
        Tar Retaw, nur zu Info:
        ich höre immer, dass die Müllabfuhrmitarbeiter gut bezahlt werden.
        hierbei kommt es darauf an, was jeder für sich als "gut bezahle" betrachtet.

        http://durchschnittseinkommen.net/muellmann-gehalt/

        Kommentar


          Vielzitzenmaus
          Also ich habe als Hartz IV Empfängerin 1150 Euro monatlich bekommen
          wie kann das gehen, der satz für hartz4 lag bis dato bei knapp über 400 euro? wie bist du an das dreifache gekommen?

          Tamina, müllabfuhrmitarbeiter bekommen ab 1500 euro brutto, wenn sie ungelernte kräfte sind. je nachdem wo (region) und wie sie (behörde) angestellt sind und welche qualifikationen sie vorweisen können, gibts auch mehr.

          Tar Retaw, ja, das schwebt mir auch vor, endlich eine gerechte entlohnung für "knochenjobs". ich finde auch, dass pflege, entsorgung, handwerk, etc. besser bezahlt werden sollten. wenn ich mir angucke, wie viele menschen in ihrem bürojob echt viel verdienen, und was sie dafür teilweise "leisten". not fair.
          ja, viele jobs werden aufgrund der digitalisierung wegfallen, fließbandarbeit ist ja heute schon kaum noch thema. einerseits gut, weil diese jobs die menschen kaputt machen, andererseits haben ungelernte dadurch immer weniger möglichkeiten, geld zu verdienen.
          imbisse und fast food stationen kann ich mir zukünftig auch gut vollautomatisiert vorstellen.

          für mich stellen wohnungen ein problem dar beim BGE - wieviel wohnraum steht jedem zu? wobei der mietwahnsinn ja auch mal ein ende haben muss, wie viele menschen arbeiten in erster linie, um ihre miete bezahlen zu können. da bleibt einigen ja auch kaum mehr übrig als der hartz4-satz. oder eben weniger. einheitliche mietsätze je quatratmeter, wirtschaftlich vernünftig, so dass die kosten für sanierungsmaßnahmen abgedeckt sind, aber miethaie dann bald der vergangenheit angehören? staatliche regulierung ist immer ein heikles thema, aber ... die blüten des kapitalismus auch.

          Kommentar


            Das mit den Mietpreisen wird sich dann auch regulieren Fortuna. Momentan bekommt man in manchen Regionen Arbeit, dafür aber kaum Wohnraum. In anderen Regionen steht Wohnraum leer weil alle da hinziehen wo es Arbeit gibt.

            Mit dem BGE werden noch mehr Arbeitsplätze wegfallen und jeder macht seine Ideen dort wahr, wo er gerade wohnt. Das wird öfter möglich sein, als man denkt.

            Große Firmen sind momentan wichtig weil sie den Markt bestimmen können. Also strebt jeder danach. Klein und dezentral wäre für den Kunden oft viel besser. Dann gibt es wieder Ansprechpartner für kaputte Geräte und das Reparieren wird wieder lohnen. Damit wäre der irren Ressourcenverschwendung die wir gerade zelebrieren auch ein Riegel vorgeschoben.

            Kommentar


              liebe Nordhimmel,

              ja, da wäre wunderbar, wenn die global player ihre macht verlieren würden und der trend wieder zur dezentralen kompetenz gehen würde.

              das könnte den druck in großstädten wieder entspannen und das auf dem lande wohnen würde schnell an attraktivität gewinnen.

              wir müssen einen umgang mit dem internet finden, ich finde das irre zu beobachten, was da passiert. mir stellen sich immer die nackenhaare auf, wenn menschen da zu gutgläubig sind und an echte produktbewertungen u.ä. glauben ...das höchste gut ist immer noch die persönliche empfehlung, daran hat sich bis heute nichts geändert und das wird so bleiben.

              Kommentar


                Genau dieser regionale Gedanke und die lokale Vernetzung gefällt mir an der "Transition" Bewegung!
                https://www.transition-initiativen.de/
                Ein Wandel ist möglich, wenn sich die Leute zusammentun und gemeinsam ihre Situation verbessern und zwar von der Basis her! Ins Leben gerufen wurde die Bewegung 2005 vom Engländer Ron Hopkins. Seither haben sich bereits in vielen Städten auf der ganzen Welt Leute in Tansition-Town Gruppen zusammengefunden und begonnen, lokal ihre Umgebung zu verbessern und sich auch gegenseitig zu vernetzen. Da geht im Moment ziemlich was ab!
                Hier ein tolles Video von Ron Hopkins: https://www.youtube.com/watch?v=Tt4Cn0AS2WI

                Kommentar


                  Wir kommen jetzt zwar weit vom Thema weg, aber warum wird denn beworben? Weil "man" aufgrund des ewigen Wachstums gezwungen ist, Bedürfnisse zu wecken, wo es gar keine gibt.

                  Wenn jemand etwas kaufen muss weil er es braucht, wird er es so oder so kaufen. Wenn nicht mehr so viel Bedürfnisse geweckt werden müssen um die Wirtschaft am Laufen zu halten, wird sich vieles selbst regulieren.

                  In der alten DDR gab es Kühlschränke, die hielten problemlos 30 Jahre lang. Technisch ist es kein Problem jegliches Gerät so haltbar zu machen, dass ein Neukauf nach frühestens 20 Jahren nötig ist. Vermutlich geht es bei vielen Geräten noch deutlich mehr.

                  Genauso wie die ersten Nylons so gemacht waren, dass sie keine Laufmaschen bekommen konnten. Man erkannte aber schnell, dass man viel mehr davon verkaufen kann, wenn es Laufmaschen gibt. Und so wurde umgestellt. Auf Kosten der Umwelt und des Kunden.

                  Beispiel Drucker. Der Drucker kostet fast nichts. Man "bezahlt" ihn über den Kauf von Patronen. Und wenn er defekt ist, kann man ihn nur noch wegwerfen. Reparatur ist (falls überhaupt möglich) viel teurer, als der Kauf eines neuen Gerätes.

                  Ich habe in der Küche noch ein Radio, das ist mittlerweile 30 Jahre alt. Und es funktioniert prächtig. Natürlich sieht das komisch aus, ist ein Riesending für heutige Verhältnisse, aber hätte ich mir ein Neues nur wegen des Aussehens gekauft, hätte ich vermutlich über die Zeit sicherlich schon 3-5 neue Geräte kaufen müssen.

                  Kommentar


                    Da kommt mir immer folgendes Zitat in den Sinn:

                    "We buy things we don’t need
                    with money we don’t have
                    to impress people we don’t like.
                    "



                    Zitat von Nordhimmel Beitrag anzeigen
                    Ich habe in der Küche noch ein Radio, das ist mittlerweile 30 Jahre alt. Und es funktioniert prächtig. Natürlich sieht das komisch aus, ist ein Riesending für heutige Verhältnisse, aber hätte ich mir ein Neues nur wegen des Aussehens gekauft, hätte ich vermutlich über die Zeit sicherlich schon 3-5 neue Geräte kaufen müssen.
                    Analoge UKW-Radiosender werden in der Schweiz voraussichtlich 2024 abgestellt. Bis dann müssen sich alle einen (in meinen Augen völlig überteuerten) digitalen DAB+ Empfänger kaufen. So will es die Radiobranche. Klar lassen sich damit mehr Sender empfangen, aber darüber hinaus, sehe ich wenig Vorteile für den Kunden.
                    Ich finde, vor einer Umstellung auf digital muss im Einzelfall gut überlegt werden, ob das auch tatsächlich Sinn macht oder ob lediglich dem Zeitgeist entsprochen wird.

                    Kommentar


                      War jemand von Euch bei irgendeinem der "Free Lunch Society" screenings diese Woche? Ich wollte eigentlich, hab's dann aber wegen Arbeit nicht geschafft.

                      Kommentar


                        Spannend, dass jetzt in der Coronakrise wieder über das Bedingungslose Grundeinkommen diskutiert wird!

                        Hier ist die Petition für Deutschland: Link
                        Und hier für die Schweiz: Link

                        Diese Krise zeigt es überdeutlich, dass das jetzige Wirtschafts- und Finanzsystem ein Schönwettersystem ist, dass genau so lange funktioniert, wie die Wirtschaft wächst und Ressourcen praktisch zum Nulltarif ausgebeutet werden können.

                        Aus der jetzigen Situation sollten unbedingt die Lehren gezogen werden, wie allen Menschen eine existenzielle Sicherheit geboten werden kann. Die Wirtschaft ist eigentlich lediglich Mittel zum Zweck! Es ist aber vorauszusehen, dass anschliessend unglaubliche Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Wirtschaft zu retten - um eine Struktur also am Leben zu erhalten, die buchstäblich abgewirtschaftet hat! Verrückte Welt!

                        Wer sagt denn, dass das jetzige System das einzig Richtige und Wahre ist? Dummerweise hat man es bisher versäumt, sich diese Frage ernsthaft zu stellen und alles Notwendige für einen Wandel in die Wege zu leiten.
                        "Don't change horses in the middle of the stream!" Mitten im Fluss kann man nicht einfach so das Pferd wechseln! Und genau in dieser Situation sind wir jetzt.

                        Trotzdem sollten wir uns jetzt Gedanken machen, wie es weiter geht, und vor allem, wie es besser gemacht werden kann als bisher!
                        Ob ein BGE die allein seligmachende Lösung ist, glaube ich nicht. Ich denke, es braucht einen fundamentalen Wandel hin zu einem neuen Konzept, wie wir Menschen in Zukunft zusammenleben und mit diesem Planeten umgehen sollen.

                        Kommentar




                          Flora
                          heftig nickend

                          Kommentar


                            die Auswirkungen wären das man sich für Nichts geschunden hat und diejenigen die nie viel getan haben fein raus sind auf kosten derer die sich geschunden haben
                            ist doch heute fast schon so ich" kenne "einige die auf Psychisch machen und Vergünstigungen haben von denen man nur Träumen kann für die ist das Leben ein Ponyhof!

                            Kommentar


                              Zitat von rose54 Beitrag anzeigen
                              die Auswirkungen wären das man sich für Nichts geschunden hat
                              Ja, das ist in der Tat eine sehr heilsame, wenn auch schmerzhafte Erkenntnis für viele. Dabei spreche ich nicht von jenen, die am Existenzminimum leben und jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen, um über die Runden zu kommen, sondern von all jenen, die materielle Wert zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben.
                              Ich hatte Nachbarn, die beide hart geschuftet haben, um ihr luxuriöses Haus, ihre teuren Autos, Ferien und andere Statussymbole zu finanzieren. Dabei ständig über den Stress geklagt, und letztlich doch nichts vom Leben gehabt haben.

                              ... und diejenigen die nie viel getan haben fein raus sind auf kosten derer die sich geschunden haben
                              ist doch heute fast schon so ich" kenne "einige die auf Psychisch machen und Vergünstigungen haben von denen man nur Träumen kann für die ist das Leben ein Ponyhof!
                              Der beste Weg um unglücklich zu sein, ist sich mit anderen zu vergleichen und sich über andere aufzuregen, welche mehr zu profitieren scheinen!
                              Und sind wir ehrlich, die echten Schmarotzer sind nicht die unten im System. Die wirklichen Parasiten tragen Anzug und Krawatte, sind gefeierte Hedgefonsmanager die ganze Volkswirtschaften in den Ruin treiben, sind Politiker die ihrer Klientel Aufträge und Posten zuschachern und smarte Treuhänder welche Firmengewinne so lange um den Erdball schicken, bis keine Steuern mehr anfallen.
                              Klar ist es verwerflich, wenn jemand das Sozialsystem ausnutzt, keine Frage und das gehört auch sanktioniert! Aber wenn es einem wirklich ums Geld geht und nicht darum, einen Sündenbock für das eigene Unbehagen als Rädchen im System zu finden, muss man nach oben schauen und nicht nach unten.

                              Ich finde das Grundeinkommen genau deshalb so genial, weil jeder Mensch genau gleich viel bekommt. Wem das zum Leben reicht, perfekt! Und wer einen luxuriöseren Lebensstil bevorzugt, kann dafür arbeiten und sich das benötigte Geld zuverdienen.
                              Am wichtigesten finde ich, dass man niemandem mehr Rechenschaft schuldig ist, wie man sein Leben leben möchte! Wenn einer am Strand liegt, weil er nicht arbeiten mag, ist er jetzt ein fauler Kerl! Wenn einer auf seiner Luxusyacht liegt, die er mit den geerbten Millionen gekauft hat, ist er ein smarter Typ! Wo ist der Unterschied? Einer hatte einen wohlhabenden Papa und der andere nicht!

                              Seit das meiste Geld mit Kapital verdient wird und nicht mit Arbeit, ist die protestantische Ansicht, dass nur essen solle, wer auch dafür arbeite, sowieso eine Illusion.
                              Was uns wieder zum Ausgang führt, dass die Erkenntnis, sich für nichts geschunden zu haben, eine sehr heilsame Erkenntnis sein kann, die das Potential hat, den eigenen Lebenswandel grundlegend zu verändern.
                              Was ist mir tatsächlich wichtig?

                              Kommentar


                                Zitat von rose54 Beitrag anzeigen
                                ... ist doch heute fast schon so ich" kenne "einige die auf Psychisch machen und Vergünstigungen haben von denen man nur Träumen kann für die ist das Leben ein Ponyhof!
                                Danke, dass du dich dieses Gedankens angenommen hast. Ich kenne ihn auch, aber ich mag ihn nicht besonders.

                                Ich würde (manchmal) lieber etwas ganz anderes tun, habe mir aber im Lauf der Jahre ein Leben zusammengezimmert, das mir zu gut gefällt, um es einfach über den Haufen werfen und mich in ein bescheidenes Kämmerchen zurückziehen wo ich für den Rest meines Lebens Geschichten schreibe, die mir keiner abkauft.

                                Wenn ich Menschen treffe, die von einem bedingungslosen Grundeinkommen träumen oder die sich auf einer politischen Bühne dafür stark machen, ertappe ich mich auch immer wieder bei ähnlichen Gedanken wie du sie geäußert hast, weil ich durch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens nichts mehr gewinnen aber vermutlich einiges verlieren könnte.

                                Wie gesagt, ich mag diese Gedanken nicht, und erlaube ihnen in der Regel nicht einmal laut zu werden. Statt dessen stelle ich ihnen andere Gedanken gegenüber: Müssen es alle anderen schwer haben, nur weil ich es nicht immer leicht hatte? Bin ich nicht auch froh darüber, dass ich keinen Krieg erleben musste, obwohl meine Großeltern sogar zwei erlebt (und überlebt) haben? Hat mich mein Großvater darum beneidet? Und könnte es nicht vielleicht schön sein, zu sehen, dass die Generation unserer Enkel, unsere Kriege nicht mehr ausfechten muss ...?

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X