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Durchstehen oder sich leicht machen?

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    Durchstehen oder sich leicht machen?

    Hallo Ihr Lieben,

    mich bewegt eine Frage, auch verstärkt seid ich hier im Forum bin. Was meint Ihr, soll man schwierige Situationen durchstehen...sich durchbeißen oder soll man versuchen, sich das Leben so einfach wie möglich zu machen?
    Zur Erläuterung: ich hatte in meinem Leben einige Situationen, wo ich unter Druck war, oder mit den Menschen nicht gut klar gekommen bin. Jeder kennt sowas: Schwierigkeiten...böser Chef...Ärger mit Kollegen / Mitschülern...Angst vor bestimmten Situationen (z.B. Prüfungen).
    Immer habe ich die Zähne zusammengebissen und habe es durchgestanden. Oft war das gut, denn danach ging es weiter. Aber manchmal frage ich mich, ob man es sich nicht leichter machen sollte im Leben. Ob ich nicht manchmal zu streng mit mir war.
    Auf der anderen Seite erlebe ich in meinem Bekanntenkreis einige junge Leute, die nichts richtig durchziehen. Die beim leisesten Hauch von Schwierigkeiten aufgeben und somit einfach keine Ausbildung fertig bekommen. Sowas geht ja irgendwie auch nicht, oder? Manchmal habe ich hier schon gelesen: der eigene Bauch, weiß, was gut für mich ist. Das mag sein. Aber wenn ich immer auf ihn gehört hätte, hätte ich nie Auto fahren gelernt und würde nie Sport machen.

    Ich hoffe, ich habe das jetzt halbwegs erklärt, was der Hintergrund meiner Frage ist und bin gespannt, ob jemand dazu etwas einfällt.

    Liebe Grüße,
    Glühwürmchen

    #2
    Zitat von Glühwürmchen Beitrag anzeigen
    Hallo Ihr Lieben,

    mich bewegt eine Frage, auch verstärkt seid ich hier im Forum bin. Was meint Ihr, soll man schwierige Situationen durchstehen...sich durchbeißen oder soll man versuchen, sich das Leben so einfach wie möglich zu machen?

    Manchmal habe ich hier schon gelesen: der eigene Bauch, weiß, was gut für mich ist. Das mag sein. Aber wenn ich immer auf ihn gehört hätte, hätte ich nie Auto fahren gelernt und würde nie Sport machen.
    hallo glühwürmchen,

    is ein spannendes thema über welches ich viele gedanken habe.

    da gabs mal meine exbeziehung. die führte ich schleppend über 20 jahre.
    ich habe durchgestanden aber es wäre viel schwieriger gewesen früher aufzugeben.
    da wäre einiges den bach hinunter gegangen. irgendwie habe ich die kurve bekommen,
    so lange durchzustehen bis es "leichter" ging sich zu trennen.
    das widerspricht jetzt deiner überschrift gell, aber auch das gibt es.

    zum thema führerschein, meinen fürs auto hab ich in jungen jahren gemacht,
    den fürs motorrad erst mit 40 nachgeholt.
    was jetzt für dein beispiel heißt, wer weiß was in 5 jahren ist, wenn du als jugendlicher kneifst.....

    oder gar sport. ich war bis zu diesem knackpunkt 40 jahre alt zu werden,
    ein richtiger sportmuffel.
    figürlich konnte ich es mir mit ach und krach leisten, aber dann ging der
    zeiger auf der waage unaufhörlich höher bis es langte.
    seit dem sind 6 jahre ins lang gezogen und es gibt sportlich ups and downs,
    aber letztendlich wähle ich den schwereren weg der bewegung und mache
    es mir nicht leicht zu sagen "naja ab 40 nimmt man zu"

    wenn man sich selbst die türe offen lässt und sich zugesteht,
    dass die eigene meinung morgen schon wieder hinfällig sein kann,
    dann kann man vieles erreichen.
    und es kann sich auch die antwort des "bauchgefühles" ändern.

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      #3
      Ich kann die Frage so allgemein nicht beantworten.
      Das hängt davon ab, wie wichtig mir eine Angelegenheit ist.
      Beruflich, vor allem in der Ausbildung, habe ich mich durchgekämpft.
      Bei anderem lasse ich schon mal laufen.

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        #4
        Was ist leicht, was ist schwer?
        Warten, bis der Leidensdruck sooo groß ist, dass man im letzten Moment noch sich ändert?
        Sich ganz bewusst für einen scheinbar leichteren Weg zu entscheiden und dann feststellen, dass es eine Sackgasse war?

        Eigentlich denke ich bei meinen Entscheidungen wenig über leicht oder schwer nach.

        Krankenschwester wollte ich unbedingt werden, da gab es ganz viele Gründe und das konnte mir keiner Ausreden. Meine Eltern hielten den Beruf für mich zu schwer. Mich reizte es damals an meine Grenzen zu kommen.
        Als ich schwanger war und die Frage, ob heiraten oder nicht, da überwog der Wunsch nach geordneten Verhältnissen, aber ob das der leichtere Weg war? Keine Ahnung.

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          #5
          Zitat von Glühwürmchen Beitrag anzeigen
          soll man schwierige Situationen durchstehen...sich durchbeißen oder soll man versuchen, sich das Leben so einfach wie möglich zu machen?
          Beides, würde ich sagen.

          Durchbeißen für das Efolgserlebnis. Wenn alles in den Schoß fällt, das kann auch ganz schön öde sein.

          Und das Leben leicht nehmen. Das heißt, es sich nicht noch schwerer zu machen, als man es verdient hätte.

          Leichtigkeit, mit Ernsthaftigkeit verbinden, und zugleich den Spaß daran nicht verlieren, das ist durchaus möglich.

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            #6
            Zitat von Glühwürmchen Beitrag anzeigen

            mich bewegt eine Frage, auch verstärkt seid ich hier im Forum bin. Was meint Ihr, soll man schwierige Situationen durchstehen...sich durchbeißen oder soll man versuchen, sich das Leben so einfach wie möglich zu machen?
            Gemessen am Durchschnitt der Bevölkerung habe ich in meinem Leben vielleicht viel gelesen. Ich habe aber meines Wissens nicht eine Stelle gefunden in der es hieß. Du sollst Dir das Leben schwer machen.

            Aber eine Frage zum Verständnis. Ist ein Leben ohne Auto und Sport leicht?
            Ich finde nicht. Ganz im Gegenteil, es erleichtert das Leben ungemein.
            Der eine Satz gilt aber noch immer: Von nichts kommt nichts.
            Was aber meiner Ansicht nach völlig töricht ist, ist das Verharren in Situationen oder das Festhalten an Dingen, die einem überhaupt nichts bingen, z. B. den Führerschein für einen Bagger zu machen, wenn man auch in absehbarer Zeit nicht vorhat ein Loch zu baggern.

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              #7
              Zitat von Hubert1 Beitrag anzeigen
              Aber eine Frage zum Verständnis. Ist ein Leben ohne Auto und Sport leicht?
              Ich finde nicht. Ganz im Gegenteil, es erleichtert das Leben ungemein.
              Der eine Satz gilt aber noch immer: Von nichts kommt nichts.
              Was aber meiner Ansicht nach völlig töricht ist, ist das Verharren in Situationen oder das Festhalten an Dingen, die einem überhaupt nichts bingen, z. B. den Führerschein für einen Bagger zu machen, wenn man auch in absehbarer Zeit nicht vorhat ein Loch zu baggern.
              Und manchmal finde ich es auch gut, solche Dinge zu machen, selbst wenn ich in nächster Zeit nicht baggern möchte - manchmal kann es mir große Freude machen, mich selbst durch völlig "verrückte" Dinge durchzubeißen und dann zu sagen: "Hey, super, ich hab's geschafft!"

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                #8
                Hallo Glühwürmchen!

                Mir fällt dazu ein, dass es einerseits wichtig ist, zu erfahren, dass man die Fähigkeit besitzt Schwierigkeiten zu überwinden. Das steigert das Selbstwertgefühl. Aber man sollte unterscheiden, was ist machbar, und wo renne ich gegen eine Wand.
                Man sollte in solchen Situationen auch noch abschalten können, eine Situation, die mich halb krank macht, und die mich in Dauergrübeleien versetzt, würde ich versuchen zu vermeiden bzw versuchen aus ihr heraus zu kommen. Also nicht zu verbissen durch alles durchkämpfen und sich auch mal eventuelle Fehler verzeihen können.
                Auif der anderen Seite fühlt sich zu frühes und zu schnelles Aufgeben, eventuell nach scheitern an, und fördert nicht gerade den Mut, sich an neue Herausforderungen wieder heran zu wagen.

                Es ist also, wie fast immer im Leben: man muss den goldenen Mittelweg finden, und zwar für sich selbst! Denn ich finde, dass der Charakter da auch eine Rolle spielt. Es gibt Menschen, die fühlen sich erst richtig in ihrem Element, wenn es gilt, eine Krisensituation zu meistern, anderen bereitet schon alles, was von der Routine abweicht Bauchschmerzen. Die Letzteren sollten sich einfach kleinere Herausforderungen suchen.

                Zu deinem Beispiel „Führerschein“. Ich weiss jetzt nicht, was dir dein Bauch geflüstert hat, aber wenn es zum Beispiel ängstliche Gefühle waren , dann ist es in solchen Situatioen immer wichtig, zu unterscheiden, handelt es sich dabei um „gerechtgfertigte“ Ängste oder um „unangemessene“ Ängste. Unangemessen Ängste können einen dazu verleiten alle möglichen Situationen zu vermeiden, und das ist überhaupt nicht gut! Der Lebensradius kann dadurch immer kleiner werden, bis man sich gar nichts mehr zutraut. In dem Fall war es sicher gut, dass du dich durchgebissen hast!

                Ein sehr interessantes Thema!
                LG Florida

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                  #9
                  Ich habe mich auch immer durchgekaempft - aber war damit nicht recht gluecklich. Vielleicht auch, weil die Ziele nicht so recht frei gewaehlt waren, aber der Ergeiz besagte "Durchhalten" sei der einzige Weg.

                  Gerade merke ich, dass aber genau das, ein Ziel zu haben, auch viel Gutes in sich hat.

                  somit wuensche ich mir nun ein Ziel, das ich selbst gerne waehle, und fuer das ich mal wieder kaempfen kann. Freiwillig und gerne.

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                    #10
                    Zitat von elandi Beitrag anzeigen
                    Und manchmal finde ich es auch gut, solche Dinge zu machen, selbst wenn ich in nächster Zeit nicht baggern möchte - manchmal kann es mir große Freude machen, mich selbst durch völlig "verrückte" Dinge durchzubeißen und dann zu sagen: "Hey, super, ich hab's geschafft!"
                    Ja, das sehe ich auch so, aber dann ist es eine völlig andere Situation als Glühwürmchen sie beschreibt. Es ist wie einen Berg besteigen. Von der sportlichen Aktivität einmal abgesehen, (schwimmen oder laufen ginge ja auch) ein ziemlich sinnloses Unterfangen.
                    Trotzdem kann es ein großes befriedigendes Gefühl auslösen, denn wir sind hier in der Regel intrinsisch moltiiert. Das ist was anderes, als wenn jemand morgens am Frühstückstisch sizt und denkt: Wofür das Ganze?

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                      #11
                      Hallo Ihr Lieben,

                      Ihr habt das Thema wirklich schon gut beleuchtet und einiges an neuen Aspekten für mich aufgetan. Merci!

                      [quote=Hubert1;497581]Gemessen am Durchschnitt der Bevölkerung habe ich in meinem Leben vielleicht viel gelesen. Ich habe aber meines Wissens nicht eine Stelle gefunden in der es hieß. Du sollst Dir das Leben schwer machen. quote]

                      Danke, Hubert! Das richtige Wort zur richtigen Zeit!!!
                      Ich neige wahrscheinlich dazu, alles immer durchziehen zu wollen, auch wenn es unangenehm ist. Und das muß ich vielleicht garnicht...ich denke nur immer, ich muß.

                      Liebe Grüße,
                      Glühwürmchen

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                        #12
                        Sich das Leben schwer machen sollte man nicht, aber oft lohnt sich ein Dranbleiben, - das hab ich gelernt, seit ich mit meinem Mann zusammen bin. Der ist recht hartnäckig, hat mir dadurch schon einiges z.B. an Geld wieder zurückgeholt (Steuer/Beihilfe), was ich schon aufzugeben bereit war.
                        Allerdings gab es auch Dinge, da fand ich das Dranbleiben einfach nur belastend...

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                          #13
                          Wie so oft, macht die Dosis das Gift. Huberts Satz hat mir seinerzeit übrigens auch den Tag gerettet. Nachträglich Danke, Hubert!

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                            #14
                            Liebes Glühwürmchen,

                            vielleicht unbeabsichtigt, aber unter Umständen ist die Antwort (bzw. eine Möglichkeit) schon in Deiner Überschrift zum Faden versteckt...

                            Durchstehen oder sich leicht machen

                            Vielleicht wolltest Du ursprünglich noch ein "es" dazwischen tippseln...? Es sich leicht machen?

                            Durchstehen... am Boden bleiben und die Situation verbissen durchkämpfen oder

                            sich leicht machen... eine andere Perspektive einnehmen... vielleicht von oben drüber... mit etwas Abstand betrachten... es nicht so nah an sich heran lassen? Ist das "es sich leicht machen"?

                            Klar... auf den ersten Blick bleibt z. B. der böse Chef ein böser Chef, aber... vielleicht hat es Gründe, daß er so ist. Die siehst Du evtl. nicht, wenn Du vor ihm stehst. Aber wenn Du Deinen Blickwinkel erweiterst... vielleicht erkennst Du dann mehr von dem, was ihn so sein lässt? (Lässt sich auch auf andere Situationen anwenden.)

                            Und erkennst so, daß sich leicht machen im Sinne von sich vordergründig aus einer Situation ziehen nicht unbedingt etwas mit dem Abschieben von Verantwortung zu tun haben muss?

                            Nur so ein Gedankensplitter zwischendurch...

                            LG
                            Spunk

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                              #15
                              Hallo Spunk,

                              es war mir garnicht aufgefallen, daß da etwas fehlt. So gesehen hast Du recht...es ist schon in der Überschrift eine Antwort enthalten. Und es ist sogar ein schönes Wortspiel. Hätte ich glatt übersehen. Danke!

                              Glühwürmchen

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