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Dran bleiben ist schwerer als ich dachte

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    #31
    Hallo BewusstSein,

    wie geht es Dir unterdessen? Habe lange nichts mehr von Dir gelesen und dachte, ich frage mal nach

    Alles Gute wünscht Dir
    Chaja

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      #32
      Hallo Chaja,

      danke der Nachfrage. Ich habe mich als letztes mit dem Faden "Fluch und Segen der Einsamkeit" etwas intensiver auseinandergesetzt. Das ist ein wirklich befreiendes Thema für mich gewesen. Mal schauen was sich für mich daraus gedanklich noch entwickelt.

      Ich war die Woche krankgeschrieben. Hatte Grippe. Und zu meinem Erstaunen bin ich wieder in alte Verhaltensmuster hineingerutscht. Bin wieder stundenlang sinnlos am Rechner gesessen und hab die Zeit totgeschlagen.
      Habs bemerkt und immer wieder versucht gegenzusteuern. Ich habe ganz bewusst immer wieder andere Dinge gemacht. Mich hat aber einfach nichts wirklich ausgefüllt. Immer wieder, wie getrieben, vorm Rechner gelandet. Hab mich komischerweise dabei aber auch nicht wirklich gut gefühlt. Warum tu ich dan sowas? Bin ich Masochist?

      Trotzdem war ich jeden Tag mindestens ne halbe Stunde draußen. Tageslicht tanken. Die Tage sind wieder beängstigend kurz geworden. Die viele Dunkelheit macht mir jeden Winter zu schafen. Ich versuche es mir immer drin mit Tee und Kerzen so kuschelig wie möglich zu machen.

      Dieses WE habe ich auch Freunde und Bekannte getroffen. Heute das erste Mal wieder leichtes Training. War echt OK.
      Morgen gehts wieder zur Arbeit und abends Therapie. Bin mal gespannt was die neue Woche noch so bringt.

      Dieses Forum hilft mir doch immer wieder meine eingefahrenen Verhaltensmuster zu durchbrechen. Ich werde doch immer wieder an meine guten Vorsätze erinnert.

      Wie geht es dir so Chaja?

      LG
      BewusstSein

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        #33
        Hallo Bewusstsein,

        schön, von Dir zu lesen Tut mir leid, dass Dich die Grippe erwischt hatte! Ich hoffe, Du bist wieder auf den Beinen?

        Ja, es ist wohl nichts so schwer zu überwinden wie alte Gewohnheiten. Meiner Erfahrung nach holen einen diese Gewohnheiten besonders dann wieder ein, wenn es einem nicht gut geht, auch wenn man weiß, dass sie keineswegs das eigene Wohlbefinden befördern. Es ist nur so, dass man in solchen Zeiten, in denen man sich durch eine Krankheit geschwächt fühlt, tendentiell "zurückgeht", wie in ein früheres Lebensalter: vielen tut es gut, wenn sie krank sind ein bisschen "betütelt" zu werden, wie ihre Mütter das vielleicht gemacht haben, als sie klein waren. Für manche gehört eine bestimmte Suppe oder ein betimmter Tee von Mama zum Gesundwerden. Ich kenne auch einige Menschen, die, wenn sie krank sind, wieder ihre alten Kinderbücher oder Comics lesen. Und bei Dir sind es vielleicht die Computerspiele. Ich möchte damit nur sagen: nimm Dir diesen vorübergehenden "Rückschritt" nicht übel. Es ist normal, dass man zu etwas Altem, Vertrautem zurückkehren will, wenn es einem nicht gut geht. Wenn Du gesundheitlich wieder besser drauf bist, gibt sich das auch wieder, denn dann hast Du wieder Kraft für Deinen neuen Lebensstil übrig. Und dass sich auch schon einiges bleibend geändert hast, siehst Du ja daran, dass Du trotz allem täglich draußen warst und scon überlegst, wie Du die dunkle Jahreszeit, die leider den meisten Depressionsbetroffenen immer wieder zu schaffen macht, gut überstehst. Dazu kannst Du Dir schon einmal gratulieren!

        Wie geht es dir so Chaja?
        Danke, dass Du fragst! Ich war diese Woche auch zuhause, nachdem ich überraschend eine kleine OP hatte. Ich fühle mich noch nicht wieder normal belastbar und darf auch noch zwei Tage zuhause bleiben, aber es geht jeden Tag ein bisschen besser

        Dir einen guten Start in die neue Woche!

        Alles Gute!
        Chaja

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          #34
          Hallo miteinander,

          "Wenn niemand für mich Zeit hat, dann bin ich mir eben wichtig." Ich habe lange Zeit die anderen viel zu wichtig genommen, sogar über mich gestellt.
          Und das bestimmt auch aus dem Grund, weil ich mich nicht besonders mag und einige unangehme Baustellen habe. Ich habe mein Heil im Außen gesucht, bei anderen Menschen, die wie ich gedacht habe, das haben was mir fehlt.

          Ich werde weiter und weiter an meinem Selbstwertgefühl und an meiner Selbstliebe arbeiten und dabei geduldig sein. Das ist meine Hauptbaustelle. Aus einem Mangel in diesen Bereichen entstehen viele, der für mich bisher unerklärlichen, belastenden Gefühle. Dazu werde ich mir als Unterstützung und zur Anregung neuer Ideen und Sichtweisen auch die entsprechende Literatur zulegen. Von Chaja habe ich bereits einen hilfreichen Buchvorschlag erhalten.

          Ich habe mir vorgenommen, in Zukunft besser für mich zu sorgen.

          Ich habe mir einen Ordner gekauft. Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht und das Aufgeschriebene in diesem Ordner abgelegt. Dort kann ich immer wieder nachschlagen und teilweise auch meine kleinen Fortschritte erkennen, wenn ich mal wieder das selbe Thema bearbeite. Oder ich kann bestimmte Themen beim Nachlesen aus einem anderen Blickwinkel betrachten, weil ich zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr emotional so tief drinstecke.
          Als erste Seite habe ich mir in diesem Ordner viele Tipps und Anregungen aufgeschrieben, die mir behilflich sein können, wenn es mir mal nicht so gut geht.
          Die schriftliche Arbeit mit meinen Gedanken und Gefühlen macht mir so viel Spaß, dass sogar der Computer in den Hintergrund gerückt ist. Dabei tritt viel Hilfreiches zu Tage.

          Ich habe mir die letzten Tage nochmal meine ganzen Fäden durchgelesen und noch einige hilfreiche Punkte entdeckt, die mir anfangs entgangen sind. Mir fiel beim erneuten Durchlesen auch auf, dass ich Manches, was ihr mir geschrieben habt, erst jetzt verstehe. Aus den vielen Worten ensteht etwas Zusammenhängendes, das auch mit meinem Fühlen übereinstimmt.

          Ich mache immernoch regelmäßig Spaziergänge und versuche viel Tageslicht abzubekommen. Auch Fitnesstraining und Meditation ist nach wie vor regelmäßig angesagt.

          Jetzt heißt es nur geduldig und diszipliniert weitermachen. Ich bin auf dem Weg und es fühlt sich richtig an...

          BewusstSein

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            #35
            Hallo BewusstSein,

            Super ! Ich freue mich total über Deinen neuen Beitrag hier ! Das ist toll zu lesen und gibt auch mir, der ich gerade durchhänge, Mut, wieder anzusetzten und weiter zu versuchen !

            Ich drück Dir weiterhin ganz fest die Daumen !!!

            Alles Liebe

            Skydog

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              #36
              Hallo Skydog,

              ja gib nicht auf...mach immer weiter. Mal mehr mal weniger aber immer weiter...
              Und ja, verdammt noch mal, es darf auch mal Zeiten geben, da hat man einfach keine Lust oder Kraft weiterzumachen. Dann lässt man es sich am Besten mal so richtig gut gehen, wieder ein bisschen auftanken.
              Es ist schön zu wissen, dass ich auch anderen mit meinen Posts Mut machen kann.

              Gerade eben bin ich echt froh, dass ich ein paar positive Tage erlebt habe. Das gibt mir Kraft, die kommende Hürde zu nehmen.

              Man hat mir dieses Jahr zum wiederholten mal an der gleichen Stelle weißen Hautkrebs entfernt. An einer anderen Stelle meines Körpers muss demnächst eine Wucherung weggeschnitten werden. Jetzt war ich heute beim Hautarzt und...jetzt gehts wohl auch noch im Gesicht los. Also andere Körperstellen gehen ja noch...die Narben kann man verdecken...aber Gesicht?

              Ich war erst mal total geschockt. Aber ich habe mir gesagt, dass ich die Traurigkeit und die weiteren Gefühle diesmal nicht zur Seite schieben werde. Ich gehe gerade voll in diese Traurigkeit hinein. Um mich herum bewegt sich alles weiter...ich fühle mich wie ein aussenstehender Betrachter...für mich scheint die Zeit gerade stillzustehen. Die Traurigkeit scheint gerade meine Freundin zu sein, die alles ein bisschen abschirmt, was von aussen auf mich einstürmen will. Sie gibt mir ein bisschen Zeit in mich hineinzuschauen.

              Wie gehe ich mit dieser Information um? Werde ich jemals wieder richtig gesund? Wieviel Zeit bleibt mir noch auf diesem Planeten? Was ist mir wichtig?

              Ich spüre tief in meinem Inneren, dass ich es auch diesmal wieder schaffen werde. Das Leben könnte leichter sein. Aber zu meinem Leben scheint die Krankheit momentan dazu zu gehören. Ich möchte wieder gesund werden. Ich möchte mich noch ein bisschen besser kennenlernen und für meine Kinder und meine Freundin da sein.

              Ich gebe Gas, auch wenn dran bleiben schwerer ist als ich dachte...
              BewusstSein

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                #37
                hallo Bewußtsein,

                ich weiß gar nicht so richtig was ich schreiben soll , auch blöd nicht?
                Dann könnte ich es ja auch lassen.
                Aber mich haben Deine Posts sehr bewegt. Denn diese Phasen, wie Du sie beschreibst, hab ich auch. Und ich hab mir auch immer wieder einiges da von aufgeschrieben. Weil ich manchmal schon am nächsten Tag nicht mehr genau wußte, wie ich gestern empfunden habe.
                Und ich habe mir Affirmationen auf eine Karte geschrieben, die 4 für mich wichtigsten. Eigentlich wollte ich sie jeden Tag ein paar Mal lesen, damit sie in mich hineindringen. Jedoch hat meine Disziplin dafür nicht ausgereicht. Aber sie sind immer bei mir und ich kann jederzeit darauf gucken, wenn ich das Bedürfnis danach habe.

                Deine Hautsache ist natürlich schon schlimm. Wenn der Krebs (bösartig) immer an der gleichen Stelle wieder wächst? komisch. Ich stelle mir vor, dass dann nicht alles rausgeschnitten wurde. ??? Meine Mutter hatte Hautkrebs, sie haben ihr ziemlich viel rausgeschnitten, so dass richtig eine Delle entstanden ist. Seither ist der Krebs aber nicht wieder aufgetreten. Jede Krankheitsgeschichte verläuft wohl unterschiedlich.
                Zieh Dich ruhig etwas zurück und "lecke Deine Wunden". ich kenne solche Zeiten auch, all diese elementaren Gedanken kommen plötzlich und bei mir dann auch mal die Tränen dazu.
                Dieser November lädt ja auch dazu ein.
                Morgen kann es dann schon wieder heller sein, in jeder Beziehung.
                Ich wünsche Dir alles Gute
                Tamina

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                  #38
                  Hallo Tamina,

                  danke, dass du angefangen hast zu schreiben. Auch wenn du erst nicht wusstest was du schreiben sollst, ist doch ein wertvoller, unterstützender Beitrag entstanden.

                  Ich schreibe nicht nur auf um nichts zu vergessen, ich verarbeite bereits während des Schreibens. Es ist wie ein Selbstgespräch, bei dem sich meine Gefühle langsam beruhigen. Wenn ich nur so vor mich herdenke, schaukelt das meine Gefühle oft zusätzlich auf, so dass ich manchmal gar nicht mehr klar denken kann.

                  Welche Affi ist dir denn besonders wichtig? Pick dir doch eine raus und häng das Kärtchen irgendwo auf, wo du es jeden Tag siehst. Du kannst ja immer wieder mal ein anderes deiner Kärtchen aufhängen. Oder dienen die Kärtchen gleichzeitig wie Energiekarten, dass du sie die ganze Zeit mit dir herumtragen willst? Nach ausreichend Wiederholungen reicht es schon wenn du durch die Karte daran erinnert wirst, deine Affirmation durchzugehen. Du musst sie schon bald nicht mehr ablesen, weil du sie auswendig gelernt hast. Du willst ja etwas neues Lernen, du willst ja, dass es sich in deinem Kopf verankert. Nur mal so als Gedanke.

                  Bezüglich dem Hautkrebs habe ich nochmal Glück im Unglück. Basaliome sind gutartig, können aber immer wieder kommen. Es sieht halt ziehmlich übel aus, wenn mehrmals an der gleichen Stelle geschnitten wird. Man sieht meist nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Haut liegt viel mehr verändertes Gewebe, dass ebenfalls entfernt werden muss. Mein letzter Schnitt war 4cm lang. Dementsprechend sieht auch die Narbe aus. Deshalb mache ich mir wegen meines Gesichts so große Sorgen. Hier hat man bisher noch nicht schneiden müssen.

                  Ich wünsche mir, dass mein Immunsystem in Zukunft wieder besser funktioniert. Momentan scheint es nicht so auf Zack zu sein. Sonst würden nicht an unterschiedlichen Stellen solche Probleme auftreten.

                  Ich ernähre mich abwechslungsreich, mache regelmäßig Sport, trinke ausreichend und versuche eine positivere Lebenseinstellung zu gewinnen. Ich denke, dass das mein Immunsystem bei seiner Arbeit unterstützen wird.

                  Ein bisschen mulmig ist mir trotzdem. Aber wie du schon sagst, morgen geht die Sonne für mich auch wieder auf. Das denke ich ist das Wichtigste.

                  BewusstSein

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                    #39
                    Zitat von BewusstSein Beitrag anzeigen
                    (...) Trotzdem war ich jeden Tag mindestens ne halbe Stunde draußen. Tageslicht tanken. Die Tage sind wieder beängstigend kurz geworden. Die viele Dunkelheit macht mir jeden Winter zu schafen. Ich versuche es mir immer drin mit Tee und Kerzen so kuschelig wie möglich zu machen.
                    In der Dunkelheit lauern die Schatten. Die kannst du nicht in nur einer halben Stunde Tageslicht entdecken, geschweige denn, dich in der kurzen Zeitspanne mit ihnen (ergo mit dir) auseinandersetzen. Kerzenlicht ist romantisch und heimelig, schafft und unterhält freilich (in deinem derzeitigen Gemütszustand) auch wieder neue flatternde Schatten, ... oder scheucht alter wieder auf.
                    Stell dich deiner Nacht.
                    Jetzt heißt es nur geduldig und diszipliniert weitermachen. Ich bin auf dem Weg und es fühlt sich richtig an...
                    Dann mach weiter und lass dich von Stolpersteinen und kleinen Rückfällen nicht von deinem Weg abbringen.

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                      #40
                      hallo Bewusstsein,

                      alles was Du Gutes für Dich tust, kommt Dir auch zugute.
                      Vielleicht spürt man den Erfolg nicht immer gleich - aber er kommt.

                      Also ha ben Deine Wucherungen etwas mit dem Immunsystem zu tun?

                      ich wünsche Dir und auch mir viel Durchhaltevermögen beim positiven Arbeiten an uns selbst

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                        #41
                        Hallo Shepherd,

                        Zitat von Shepherd Beitrag anzeigen
                        In der Dunkelheit lauern die Schatten. Die kannst du nicht in nur einer halben Stunde Tageslicht entdecken, geschweige denn, dich in der kurzen Zeitspanne mit ihnen (ergo mit dir) auseinandersetzen. Kerzenlicht ist romantisch und heimelig, schafft und unterhält freilich (in deinem derzeitigen Gemütszustand) auch wieder neue flatternde Schatten, ... oder scheucht alter wieder auf.
                        Stell dich deiner Nacht.
                        Ich denke zu verstehen was du mir sagen willst.
                        Nur mache ich meine Spaziergänge nicht direkt um der Dunkelheit zu entfliehen. Depressionen haben meines Wissens auch etwas mit dem Serotoninspiegel zu tun und der wird unter anderem auch dadurch beeinflusst, wieviel Tageslicht man abbekommt. Werden die Tage nun kürzer ist es um so wichtiger nicht nur bei Dunkelheit seine Spaziergänge zu unternehmen (wenn ich das auch öfters mache), sondern ganz bewusst die hellen Tagesabschnitte zu nutzen. Die halbe Stunde ist das absolute Minimum. Meistens bin ich länger unterwegs.


                        Tamia,

                        ich dachte bisher schon, dass Krebs im allgemeinen nur dann wuchern kann, wenn die körpereigene Abwehr die ersten kranken oder veränderten Zellen nicht gleich als solche erkennt und abtötet. Dann teilen sich diese kranken Zellen erneut und an der Stelle wächst etwas, dass uns krank machen evtl. sogar töten kann.

                        Arbeitest du momentan weiter mit deinen Affirmationen?

                        LG
                        BewusstSein

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                          #42
                          Hallo liebe Forumels,

                          es arbeitet in mir momentan wie verrückt. Ich kann kaum noch schlafen.

                          Warum fällt es mir so schwer mich selbst zu lieben? Warum fällt es mir so schwer ein positives Gefühl zu mir selbst aufzubauen?

                          Kann es sein, dass das alles mit der Gewohnheit, mit den eingeschliffenen Strukturen in meinem Hirn zu tun hat?

                          Ich denke ja. Ich bin es bereits mein ganzes Leben gewohnt, dass ich Liebe von außen empfange oder eben nicht. Ich muss anderen immer gefallen, sonst gibts keine Liebe. Somit steigt und fällt auch mein "Selbstbewusstsein" damit, wieviel Liebe ich von außen empfange.

                          Deshalb ist es mir wahrscheinlich auch so wichtig, dass in meiner Beziehung immer Harmonie herrscht. Sonst fühle ich mich ungeliebt und dementsprechend schlecht. Deshalb ist es mir auch so wichtig von anderen gemocht zu werden, damit ich mich gut fühlen und "lieben" kann.

                          So etwas wie Selbstliebe ist für mich relativ neu. Nicht der Begriff, sondern dass ich mich mit dem Thema beschäftige und dessen Stellenwert langsam begreife.

                          Der Einzigste der mir die Selbstliebe verbieten kann, bin ich selbst. Jetzt müsste ich sie mir nur noch erlauben können, unabhängig davon wie ich aussehe, wie gescheit ich bin oder wieviel Geld ich besitze. Ich will lernen, meinen Selbstwert zu erkennen, ohne das ganze Drumherum. Vielleicht schaffe ich es dann sogar die ganze Vergleicherei mit anderen zu beenden.
                          Da schneide ich momentan sowieso immer ganz schlecht ab, weil ich bei den anderen immer das Gute und bei mir nur das schlechte sehe.

                          Dazu muss ich nur ständig weiter an mir arbeiten, um eben die über Jahre entstandenen Strukturen langsam aufzuweichen. Geduldig bleiben, nicht so schnell mit meinem Schicksal hadern, weiter machen und mir selbst immer wieder Mut zusprechen, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Auf dem Weg zu mir, auf dem Weg nach Hause. Ein schönes Bild, auf dem Weg nach Hause zu sein. Das fühlt sich gut an.

                          LG
                          BewusstSein

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                            #43
                            hallo Bewusstsein,

                            gerade habe ich Dein Post gelesen. Die Antwort auf Deine Frage bezüglich der Selbstliebe hast Du D'ir m. E. selbst gegeben. Es ist die jahrelange nicht richtige Konditionierung. Ich erkenne mich in Deiner Beschreibung ganz und gar wieder.
                            Ich muss zugeben, dass ich es momentan leicht habe, mich mit diesem meinem Problem der Selbstliebe nicht so viel beschäftigen zu müssen. Im Laufe der Jahre bin ich durch viele Krisen gegangen, jetzt jedoch läuft mein Leben in ruhigeren Bahnen, ich arbeite nicht mehr entgeltlich, sondern kann mir meinen Tag ziemlich frei einteilen. Und das Schönste ist, dass ich einen tollen Freundeskreis habe, der zum großen Teil aus meinem Chor besteht. Dort erfahre ich viel Bestätigung und wir haben sehr viel Spaß und Freude miteinander.

                            Wenn jedoch mal eine Zeit lang nichts von außen kommt, dann bin ich gezwungen, mich auf mich selbst zu besinnen und mich mit mir selbst wohl zu fühlen. Einerseits fürchte ich diese Zeiten, aber andererseits empfinde ich sie als Herausforderung. 'Freiwillig ohne Notwendigkeit bin ich bequem und lasse mich so treiben und nehme das Schöne von außen nur an.

                            Nun möchte ich Dir keinesfalls Deine Situation schönreden, jedoch hast Du momentan wohl viel Gelegenheit an Dir zu arbeiten. Das kann Fluch und Segen zugleich sein. Vielleicht hast Du auch noch nicht die richtigen Menschen bzw. Hobby gefunden, die es Dir leichter machen, Dich so anzunehmen wie Du bist.
                            Rückblickend kann ich sagen, dass es mir früher längst nicht so gut ging wie heute, wo ich die 50 schon überschritten habe. Der Konkurrenzkampf wird weniger, die Gewichtung vieler Dinge im Leben ändern sich langsam. Ich empfinde es als angenehm. Sei nicht zu streng mit Dir. Ich wünsche Dir Menschen, die das Leben mit menschlichen Augen betrachten und wo es nicht ständig um das gegenseitige Übertrumpfen geht. Dann ist es auch leichter, seine eigenen Mankos zu akzeptieren und gelassener an ihnen zu arbeiten.

                            (Das Problem der Schlaflosigkeit kenne ich nur zu gut)

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                              #44
                              Hallo Tamina,

                              danke für deinen Post. Es baut mich schon ein wenig auf, mich mit Menschen wie dir austauschen zu können. So habe ich doch nicht das Gefühl mit meinem Problem ganz allein auf der Welt zu sein.
                              Es macht mir auch Mut weil ich weiß, dass auch noch bessere Zeiten für mich kommen werden.

                              Das mit den vielen Krisen kenne ich nur zu gut. Bei mir sind sie von Zeit zu Zeit wohl auch notwendig, damit ich meinen Hintern hoch bekomme und an mir arbeite. Doch manchmal ists auch ein bisschen heftig.

                              Ich denke, dass ich inzwischen auch so weit bin, ohne Krise weiter an mir zu arbeiten, weil gewisse Rituale schon zu meinem Tagesablauf gehören. Aber ich denke die Krise wird schon wissen, wann sie zu verschwinden hat.

                              Das mit dem tollen Freundeskreis wird sich bei mir mit Sicherheit entwickeln, wenn ich etwas selbstsicherer geworden bin. Es muss wohl schon meine Art sein, dass ich immer kurz angebunden bin oder so tue als ob ich keine Zeit habe oder dass ich den anderen nicht in die Augen schauen kann, dass keine Freundschaften entstehen können. Ich schaffe es im Moment noch nicht mich so weit zu öffnen. Ich kenne nur wenige Leute, die selten Zeit haben. Aber ich bin mir sicher, dass meine Bemühungen diesbezüglich über kurz oder lang Früchte tragen werden.

                              Das mit dem nicht so streng zu mir zu sein, lerne ich gerade langsam. Das fühlt sich gut an. Da bleibe ich auf jeden Fall dran.

                              Das mit der Schlaflosigkeit wird bei mir wohl ein Thema bleiben. Liegt in der Familie.

                              LG
                              BewusstSein

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