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    Freundschaft

    Freundschaft ist ein Zustand, der besteht, wenn jeder Freund glaubt, dem anderen gegenüber eine leichte Überlegenheit zu haben.

    Honoré de Balzac



    Was haltet ihr von diesem Zitat?

    #2
    gar nichts

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      #3
      Überlegenheit? Ich glaube eher nicht. Wenn ich Überlegen bin vertraue ich dem "schwächeren" doch nicht. Eine heikle situation und ich bin abhängig vom Schwachen? Niemals!
      Freundschaft ist Vertrauen und wenn ich mich überlegen fühle und alles besser kann hab ich kein Vertrauen in die Fahigkeiten anderer. So ist das bei mir ganz einfach.
      Ich habe Vertrauen in die Fähigkeiten meiner Freunde. Ich Vertraue darauf das wenn ich etwas von ihnen will es auch so läuft wie ich mir es denke.
      Wäre ich Überlegen wären seine Fähigkeiten doch nicht ausreichend für mich, da ich mich als Standard wähne.

      Für mich ist das zwar grad ein klein wenig verwirrend, aber besser kann ich es irgendwie nicht ausdrücken.

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        #4
        Zitat von Florida Beitrag anzeigen
        Freundschaft ist ein Zustand, der besteht, wenn jeder Freund glaubt, dem anderen gegenüber eine leichte Überlegenheit zu haben.

        Honoré de Balzac



        Was haltet ihr von diesem Zitat?
        Als Aphorismus ist er wahrscheinlich sarkastisch gemeint und hinterschaut die meisten so genannten "Freundschaften", in denen es dann auch so ist, wie Balzac es beschreibt: Beziehungen, in denen jeder den anderen zu seinem Zweck benutzt.

        Wenn es ein Statement ist, bin ich (mit Einschränkungen) Narvens Meinung.

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          #5
          Ich würde Überlegenheit auch nicht gerade als Grundstein für Freundschaft nennen - im Gegenteil - spürt das einer zu sehr vom anderen raus ist es mit der Freundschaft bald mal aus. Zumindest meine Erfahrung.

          Auch "zum Zweck benutzen" finde ich etwas stark als Statement - dennoch im Sinne richtig.

          Ich schliesse mich einer Gruppe (und 2 sind eine Gruppe) nur an, wenn sie mir etwas nutzt, sprich nützlich ist - eine Funktion erfüllt, mir hilft etwas, ein Ziel zu erreichen, ein Bedürfnis zu befriedigen - etwas das ich alleine nicht machen kann.

          Sogar in so Konstellationen wo einer das Gefühl hat nur zu geben, geht es durchaus auch um die eigene "Bedürfnisbefriedigung" sprich hat die Beziehung einen Nutzen.

          Es ist halt die Kunst das Geben und Nehmen dieser Nutzen im Gleichgewicht und damit auch im Auge zu behalten

          würde gerne wissen was sich der Balzac dabei so gedacht hat - in welche Richtung er da dachte
          Keraldar

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            #6
            würde gerne wissen was sich der Balzac dabei so gedacht hat - in welche Richtung er da dachte
            Dann schnüffle man ein bisschen in seiner "Die menschliche Komödie" (La comédie humaine). Balzac galt (in seiner Zeit) als ein ziemlich scharfer und kritischer Zeitgenosse

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              #7
              eine sehr finstere Perspektive auf einen Typ menschlicher Beziehungen..hier auf Freundschaften...

              ein Gleichgewicht ist sicher wichtig..der Zuneigung ( also der geteilten Emotionen), der Kommunikationsfähigkeit, eine beidenzusagende Schnittmenge geteilter Interessen...und vieles mehr...

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                #8
                ...bei einem meiner freunde, hatte ich in letzter zeit wirklich den eindruck, er fühle sich mir gegenüber überlegen.
                ich fühl mich ab und an nicht ernst genommen, ich empfinde es als respektlos und überheblich. vielleicht ist er auch ein besserwisser, empfinde ich manchmal so.

                freundschaft ist für mich die letzten paar jahre sowieso ein schwieriges thema. ich spüre, wie ich mich als freund verhalten möchte, aber das ist nicht so einfach umzusetzen. ich arbeite daran und hoffe, dass ich so meinem ich immer näher komme.

                überlegen, will ich mich meinen freunden gegenüber sicher nicht fühlen!
                dat fröschken

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                  #9
                  Zitat von Florida Beitrag anzeigen
                  Freundschaft ist ein Zustand, der besteht, wenn jeder Freund glaubt, dem anderen gegenüber eine leichte Überlegenheit zu haben.

                  Honoré de Balzac



                  Was haltet ihr von diesem Zitat?
                  Ich halte auch nicht viel von diesem Zitat. Mag ja sein, dass es "Freundschaften" gibt, die so oder ähnlich funktionieren. Für mich wäre es jedoch nichts, was ich Freundschaft nennen würde.

                  Ich teile da eher Keraldars Ansicht. Eine Freundschaft bedeutet auch Geben und Nehmen, aber lein Übervorteilung einer Person würde die Freundschaft doch eher stören.

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                    #10
                    Zitat von Florida Beitrag anzeigen
                    Freundschaft ist ein Zustand, der besteht, wenn jeder Freund glaubt, dem anderen gegenüber eine leichte Überlegenheit zu haben.

                    Honoré de Balzac
                    Oh meine Güte, kommt es euch wirklich so unmenschlich und düster vor, was M. de Balzac (augenzwinkernd?) über das Wesen der Freundschaft geäußert hat...?

                    Ich habe einmal gehört, dass ein gutes Geschäft dann zustande gekommen ist, wenn jeder Geschäftspartner das Gefühl hat, den anderen ein kleines bisschen übervorteilt zu haben. Das geht eigentlich in die selbe Richtung und wenn jeder das Gefühl hat, dass er ein kleines bisschen besser abgeschnitten hat, dann ist doch eigentlich wieder alles in Ordnung.

                    Vielleicht ist es mit der Freundschaft nicht viel anders. Es geht ja nicht um ein völliges Ungleichgewicht sondern um das beiderseitige Gefühl einer leichten Überlegenheit, das die Freundschaft erhält. Wenn sich jeder seinem Freund gegenüber ein kleines bisschen überlegen fühlt, dann fühlt er sich vielleicht auch groß und stark genug, um sein Wissen, seine Zeit, seine Besitztümer mit dem anderen zu teilen. Und wo sich zwei Menschen in diesem wunderbaren Zustand der Fülle befinden, gibt für nicht nur für die beiden sondern auch für andere Menschen immer genug Zuwendung, Unterstützung, Freundlichkeit und Großzügigkeit...!

                    Just my two cents
                    von der Tintenweberin, die sich den meisten Menschen gegenüber ein kleines bisschen überlegen fühlt...

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                      #11
                      Wenn jeder dem anderen in einem anderen Bereich überlegen ist, ist es doch eine gute Sache, dann kann einer vom anderen lernen.

                      Dass man sich selber immer ein bisschen (für sich) wichtiger nimmt, ist doch normal.

                      Muss grad an so Tipps denken, oft von Professoren und Lehrern gegeben: Sucht euch jemanden, von dem ihr lernen könnt. Freundschaften mit Leuten, die weniger wissen, bringen nichts.

                      Das heißt aber, dass man selber auch keinen finden würde, der sich mit einem abgibt. Alles zu einseitig. Der Schlüssel sind die verschiedenen Bereiche. Hier und da mag der andere einem nichts erzählen können, weil man sich da für das Maß hält. Aber auf anderen Gebieten kann man sehr wohl was lernen.

                      Jemanden, der einem immer nur überheblich vorkommt und alles besser weiß, würde ich abschießen. Manche Dinge kann man ja gerne besser wissen, aber wenn man so ein Grundverhalten hat und nicht mal eingestehen kann, dass man keine Ahnung hat bzw. der andere in seinen Recherchen und mit seinem Wissensstand mindestens gleichwertig ist, kann das keine Freundschaft werden.

                      Bei ner Freundin und mir ist das so, dass wir uns manchmal ein bisschen belächeln. Wir beide bringen Klopper, die die andere nicht glauben kann und dann bringen wir das zum Ausdruck. Ist aber nicht schlimm, denn im Vordergrund steht eben die gegenseitige Bereicherung.

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                        #12
                        TINTENWEBERIN: genau so sehe ich das auch, so ungleichgewichtig kann so eine Freundschaft à la Balzac nicht sein, wenn BEIDE sich ein ganz kleines Bisschen überlegen fühlen. Das heisst, es fühlt sich eben auch keiner von Beiden UNTERLEGEN (was, wie Mary Jane, Vespi, Kermit, Keraldar und andere schon festgestellt hatten, oft das Ende oder gar nicht erst Zustandekommen einer Freundschaft bedeutet kann) Diese Freundschaft muss sich, damit sich jeder einbilden kann, ein bisschen überlegen zu sein, eigentlich auf Augenhöhen-Level befinden. Mein erster Gedanke zu dem Zitat war:“ wie doof ist das denn?“ *lach*, aber nach einigem Nachdenken kamen mir dann auch diese anderen Gedanken.


                        MARY JANE: deiner ersten Satz mit den unterschiedlichen Bereichen finde ich auch gut. Wenn ich mich das nächste Mal irgendwo unterlegen fühle, denke ich daran, und überlege gleich, in welchem Bereich dagegen ich dann vielleicht besser bin.

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                          #13
                          Hm, ich weiß gar nicht, ob man das in einer Freundschaft so direkt machen sollte. Hört sich schon nach Defizit an, wenn man sich das konkret überlegt, wo man besser ist. Als ob der andere wirklich etwas zu überheblich wäre oder man selber zu wenig selbstbewußt.

                          Vielleicht hilft es, wenn du dir überlegst, dass wir eben alle verschieden sind.

                          Ich habe eine Freundin, die ich manchmal beneide. Sie geht sehr zwanglos mit ihrem (sehr hübschen) Körper um, was ich so nicht könnte (aber sie gibt sich nicht billig, es ist immer noch natürlich). Sie hat blonde Locken und blaue Augen, sie hat Oberweite, sie hat tolle Haut. Manchmal komme ich mir daneben echt blöd vor. Aber würde ich tauschen wollen? Nee. Weil sie eben auch Seiten hat, die ich nicht haben will und noch manche Kämpfe ausfechten muss, die ich bereits hinter mir habe. Aber wir sind trotzdem ziemlich ebenbürtig, was z.B. Humor, Intelligenz usw. angeht. Sie mag meine trockenen Sprüche und ich liebe es, wenn sie wegen Kleinigkeiten laut und unbefangen loslacht. Man kann stundenlang mit ihr reden. Über alles. Sie ist sehr herzlich und offen.

                          Ich weiß, dass es Dinge gibt, um die sie mich beneidet und trotzdem würde sie auch nicht tauschen wollen. Wir sind völlig verschieden und ziehen uns manchmal gegenseitig auf, aber wir können echt gut nebeneinander leben, ohne uns in die Quere zu kommen.

                          Halte doch Ausschau nach den guten Seiten und sei dir deiner guten Seiten bewusst, dann musst du an dir oder anderen keine Fehler suchen, um dich gleichwertig zu fühlen. Diese besagte Freundin malt, dass ich vor Neid erblasse. Anstatt zu denken: "Mist, sie malt so gut, ich muss irgendwas finden, wo ich besser bin", denke ich: "Super, sie malt gut, ich frag sie, ob sie mir was beibringen kann".

                          Als ich mal total down war, weil ich mich hässlich fühlte, weil irgendein Typ mich anschrieb, um nach ihrer Nummer zu fragen, dachte ich nicht dran, jetzt zur Beruhigung mal nach ihren schlechten Seiten zu suchen. Stattdessen hab ich mich gefragt, wo meine guten Seiten sind, um mich aufzubauen. Denke, das ist der bessere Weg, weil sich gleich eine Möglichkeit ergibt, an etwas zu arbeiten. Das andere kann man nur zur Kenntnis nehmen und denken: HAHA!
                          Aber dadurch ändert sich auch nichts, es ist eher niederträchtig.
                          Na, und ich meine, generell gute Seiten. Ohne Konkurrenz. Was sind deine Stärken? Nicht wo du besser sein könntest. Wer sollte das beurteilen? Und wen juckts? Was gibts an dir, das du ausbauen kannst und wodurch dein Selbstwertgefühl wachsen wird? Ich finds blöd, sich an anderen zu messen. Ich könnte zwar sagen: Okay, sie hat mehr Oberweite, dafür kann ich besser Rauchkringel in die Luft blasen, aber was sollte ich dann damit anfangen? Geht ja darum, sich eine Grundlage an Fähigkeiten und Selbstbewußtsein im eigenen Leben aufzubauen, um sich nicht mehr mit anderen, die vermeintlich besser sind, heimlich messen zu müssen. Etwas, das man einfach für sich weiß. Dadurch können andere einen eigentlich nicht mehr erschüttern, weil man weiß, was man wert ist.

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                            #14
                            MARY JANE: ich habe mich wohl ziemlich blöd ausgedrückt weiter oben - ich meinte das so in diesem Sinne, wie du hier auch schreibst:



                            Zitat von Mary Jane Beitrag anzeigen

                            ...Stattdessen hab ich mich gefragt, wo meine guten Seiten sind, um mich aufzubauen.

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                              #15
                              MARY JANE: habe mir deinen Beitrag noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Ich finde ihn gut, und es ist absolut anstrebenswert einen Zustand zu erreichen, wo es kein vergleichen gibt, man sich auf eigene Stärken besinnt u.s.w.
                              Weisst du, was mich aber ein bisschen stört, sind die Wörter "Neid" in deinem Beitrag, die passen irgendwie nicht zu dem restlichen Inhalt. Es sei denn, du interpretierst das Wort "Neid" anders als ich. Eigentlich dürfte dann dieser Neid doch gar nicht erst entstehen, oder denke ich da jetzt irgendwie verquer *lach*?
                              Sich komplett in einem Zustand zu befinden, wo man sich überhaupt nicht mehr mit anderen vergleicht, aslo nicht mal mehr so ein klitzekleiner Gedanke aufflammt, da stelle ich mir paradiesich vor, aber ob es nicht irgendwo auch "träge" macht? Ich denke da gerade mal an die WM. Hätte man Lust sooo viel Training in Kauf zu nehmen, wenn man nicht den Ansporn hätte, Weltmeister werden zu wollen? Und wie würde es mit der Werbung aussehen? Da werden Träume verkauft. Würde das noch funktionieren?
                              Ein absolut interessantes Thema!!!

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