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Wie fühlen Menschen, die Distanz brauchen?

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    Wie fühlen Menschen, die Distanz brauchen?

    Hallo liebe Forumsgemeinde,

    ich war ein wenig in der Versenkung verschwunden (Umzug, aber auch gaaaaaaaaaaaaaaaaanz viel nachdenken, sortieren und klarkriegen), habe jetzt aber den Dreh gekriegt, wieder aus meiner muggelugen Höhle herauszulugen...

    Mich beschäftigt momentan sehr das Thema Nähe und Distanz. Ich bin jemand, der gar nicht genug Nähe haben kann. Und dieses Verhalten verstärke ich auch noch (warum, weiß ich noch nicht so genau, ist aber für diesen Faden auch nicht wichtig)
    , wenn sich jemand, der/die mir wichtig ist, auf Distanz geht. Ein Teufelskreis, den wahrscheinlich einige von euch ebenfalls kennen.

    Um sowohl mich als auch den auf Distanz (und Unabhängigkeit?) bedachten besser zu verstehen, würde ich mich freuen, wenn alle "Distanzler", Freiheitsliebenden und Unabhängigen hier mal erzählen könnten, wie ihr Verhältnis zur Nähe ist, warum sie sie nicht ertragen können, was Nähe in ihnen auslöst, wie sie Nähe und Klammern empfinden (körperlich und seelisch), welche Ängste es auslöst... na ja, alles halt, was Nähebedürfige wie ich halt nicht kapieren und nachfühlen können.

    Ich freue mich auf ganz viele Beiträge und eine anregende und verständnisvolle Diskussion. Und falls jemand sich auch noch mit dem Phänomen "passiv-aggressiv" aukennt, würde ich mich in einem anderen Faden sehr über Input freuen.

    Liebe Grüße an euch alle
    Miss Isara

    #2
    Hey Du, schön Dich mal wieder zu lesen! Welcome back...

    hmm.... ja, ich bin auch so jemand, der zuviel Nähe überhaupt nicht erträgt und dann das Gefühl hat, sich aus einer Umklammerung befreien zu müssen. Aber es ist irgendwie schwierig zu erklären.

    Der Teufelskreis, von dem Du schreibst, den kann ich aus der Sicht Desjenigen, dem das zuviel wird, gut nachvollziehen. Aus Deiner aber auch. Je mehr Du jemandem auf die Pelle rückst, um so heftiger wird er den Wunsch verspüren, sich zurück zu ziehen. Was zur Folge haben wird, daß Deine Bemühungen, ihn wieder "einzufangen", sich verdoppeln....

    Hast Du Angst, eine Person ganz verlieren zu können, wenn Du ihr nicht "auf den Fersen" bleibst? Fehlt Dir das Vertrauen, daß derjenige sich von sich aus wieder bei Dir melden würde, wenn er überhaupt erstmal die Gelegenheit bekommen hätte, Dich zu vermissen?

    Nähe und Distanz haben auch etwas mit dem Einhalten unsichtbar gezogener Grenzen zu tun. Wenn Du einem Freiheitsliebenden zu nah auf die Pelle rückst, wird er seine Grenzen übertreten sehen und versuchen, soviel Abstand zwischen Dich und ihn zu bringen, daß er die wieder wahren kann.

    Mal bildlich ausgedrückt: kannst Du die Gefühle eines Menschen an seinem Gesicht ablesen, wenn Du ihn fest umarmt hältst?? Oder ist dafür das ein bis zwei Schritte Zurückgehen nötig, damit Du das Gesicht überhaupt sehen kannst?

    Ein Baby z. B., daß Du auf dem Arm hältst, kann Dich nur dann anlächeln, wenn es in Deinem Gesicht ebenfalls ein Lächeln erkennt. Das geht nicht, wenn Du es an Dich drückst.

    Ich kann Nähe dann nicht ertragen, wenn sie mir die Luft zum Atmen nimmt. Wenn jemand sich permanent an mich klammern würde, hätte ich das Gefühl, gleich zwei Leben "schleppen" zu müssen. Die Verantwortung, die mir da irgendwo auch ungefragt aufgedrückt wird, wäre mir zuviel.

    Je weiter jemand meine unsichtbare Grenze übertritt, um so entschlossener würde ich ihn abwehren, um die für mich wichtige Distanz wieder herzustellen. Das hat im Grunde aber nichts mit mehr oder weniger mögen oder auch lieben zu tun. Das ich Distanz wahre heißt nicht, daß ich die Person an sich nicht mag. Ich mag nur ihren "alleinigen Hoheitsanspruch" an mich nicht.

    Beziehungen kann ich dann am meisten genießen, wenn jeder für sich auch in der Lage ist, zeitweilig eigene Wege zu gehen, sich eigenen Interessen zu widmen, seinen eigenen Gedanken nachhängen darf, ohne sich ständig erklären zu müssen. Das sind für mich irgendwo auch Voraussetzungen, sich auf den Partner wieder freuen zu können, das Zusammensein mit ihm zu genießen und dabei dann auch durchaus ganz viel Nähe zulassen zu können.

    Sinngemäß ist das vielleicht so wie bei diesem Sprichwort mit dem Vogel, dessen genauer Wortlaut mir gerade nicht einfällt. Wenn Du den Vogel mit beiden Händen umklammerst, wird er versuchen sich zu befreien, weil Du ihn in diesem Moment flugunfähig machst. Wenn er aber auf Deiner ausgestreckten Hand sitzen darf, ganz ohne Druck und Zwang, gibt es für ihn keinen Grund, sich zu befreien.

    Hmmm.... ob Dir mein Getippsel jetzt weiterhilft?

    LG
    Spunk

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      #3
      Ich nehme jetzt mal ganz bewusst nur den folgenden Passus deiner Antwort, um - hoffentlich - etwas klar machen zu können:

      Je weiter jemand meine unsichtbare Grenze übertritt, um so entschlossener würde ich ihn abwehren, um die für mich wichtige Distanz wieder herzustellen. [...] Ich mag nur ihren "alleinigen Hoheitsanspruch" an mich nicht.
      Was hat Händchenhalten, sich aneinanderkuscheln, durch die Haare streichen oder umarmen mit "alleinigem Hoheitsanspruch" zu tun? Und warum ist der dann plötzlich weg, sobald (und hier wird's provokant ) man miteinander Sex hat? Ich kann mir körperlich schon fast nichts Näheres vorstellen als eine Vereinigung zwischen Mann und Frau (oder gelichgeschlechtlich - egal...). Da kann es dann komischerweise demjenigen mit den Grenzen gar nicht nah genug werden.

      Wie gesagt, sicherlich provokant. Und auch nicht so ganz ernst gemeint. Aber ich verstehe halt nicht, was an Händchenhalten so grenzverletzend ist, wedes jetzt-unbedingt-Abstand-brauchens nicht. Was ist das für ein Gefühl? Was ändert Distanz?

      Und ganz fies wird's natürlich, wenn derjenige, der die Grenzen hat, sie dem anderen aber nicht zeigen mag, weil er Angst hat, den Nähesuchenden zu verletzen... *schulterzuck*

      Wie gesagt, ich möchte gerne verstehen, was in dem Distanzsucher vor sich geht - denn für mich ist Nähe das Schönste und Sicherste und Geborgenste und Geliebteste und Akzeptierteste der Welt. Warum sollte jemand das NICHT wollen???

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        #4
        Weil er/sie die Nähe dazu missbrauchen könnte, in meine Seele hineinzuklettern.

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          #5
          Zitat von missisara Beitrag anzeigen

          (...) ...denn für mich ist Nähe das Schönste und Sicherste und Geborgenste und Geliebteste und Akzeptierteste der Welt. Warum sollte jemand das NICHT wollen???
          Mal ganz provokant ausgedrückt : weil Du das Schönste und Sicherste und Geborgenste und Geliebteste und Akzeptierteste der Welt (nur) bei jemand anderem findest, nicht aber bei Dir??

          Ok, Butter bei de Fische, wir reden von einer Beziehung zu einem Partner, nicht von einer Freundschaft zwischen Dir und XY, richtig?

          Mit "alleinigem Hoheitsanspruch" meine ich die (unausgesprochene) Erwartung eines Menschen an mich, grundsätzlich immer voll und ganz für ihn da zu sein. Da würde mir zuviel von mir selbst verloren gehen, ich brauche einfach auch Zeit für mich, brauche Abstand und Distanz um Dinge besser sehen, erkennen, verstehen zu können. Wenn Du mit der Nase am Bildschirm hängst, kannst Du nichts lesen. Da brauchst Du auch einen Abstand. So ähnlich halt.

          Und was sexuelle Nähe betrifft und den Unterschied zur sonstigen Distanz... die Voraussetzungen für diese Nähe hatte ich weiter oben schon beschrieben: Beziehungen kann ich dann am meisten genießen, wenn jeder für sich auch in der Lage ist, zeitweilig eigene Wege zu gehen, sich eigenen Interessen zu widmen, seinen eigenen Gedanken nachhängen darf, ohne sich ständig erklären zu müssen. Das sind für mich irgendwo auch Voraussetzungen, sich auf den Partner wieder freuen zu können, das Zusammensein mit ihm zu genießen und dabei dann auch durchaus ganz viel Nähe zulassen zu können.

          Wenn Du jeden Tag Sekt trinkst, was macht Champagner dann noch für einen Unterschied? Wie soll sich erotische Spannung aufbauen können, wenn man sich ständig auf der Pelle hängt? Meiner Meinung nach ist "die Finger mal voneinander lassen" da hilfreicher.

          Fies wird es, und da gebe ich Dir vollkommen recht, wenn der Partner nicht vernünftig mit Dir darüber reden kann, daß er diesen Abstand braucht. Gerade wenn er Dich nicht verletzen will, sollte er Dir das sagen, und zwar mit Worten, die Dir nicht weh tun.

          LG
          Spunk

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            #6
            @ Mensch: Das klingt interessant. Allerdings kommt mir sofort die Frage in den Kopf, was das mit körperlicher Nähe zu tun hat. Dernn würde ich wirklich in die Seele des anderen klettern wollen - bräuchte ich dazu denn körperliche Nähe? Könnte ich das nicht auch mit zwei Meter Abstand und den richtigen Worten?

            Wobei mich jetzt auch interessiert, was du eigentlich genau unter "in die Seele klettern" verstehst. Da du das Wort "missbrauchen" damit in Zusammenhang bringst, scheint es etwas nicht gerade wünschenswertes zu sein. Meinst du etwas in der Richtung "Seele stehlen", so wie Naturvölker oft glauben, dass ihnen beim Fotografieren die Seele gestohlen wird.

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              #7
              Nein, meine Mutter versuchte immer, alle meinen geheimen Gedanken und Gefühle aus mir herauszubekommen.
              Für mich war das so schlimm, dass ich auch ihre körperliche Nähe nur schwer ertragen konnte.
              Seitdem kann ich es nicht mehr gut haben, wenn mir bestimmte Leute zu nahe auf den Pelz rücken.
              Bei meinem Mann allerdings stört mich das nicht, im Gegenteil. Es hängt immer davon ab, wer es ist.

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                #8
                @ Spunk:
                Ja, es geht in diesem konkreten Fall um einen Partner. (Wir hatten bereits vor einiger Zeit über ihn gemailt.) Aber es würde mir genauso gehen bei einer Freundschaft. Ich möchte es auch eher allgemein begreifen können.

                Mal ganz provokant ausgedrückt : weil Du das Schönste und Sicherste und Geborgenste und Geliebteste und Akzeptierteste der Welt (nur) bei jemand anderem findest, nicht aber bei Dir??
                Touchè...! Aber das ist das alte Problem bei mir: Erst wenn ich mich von anderen akzeptiert, geliebt und anerkannt fühle, kann ich das auch bei mir. Da hat sich leider auch noch nichts geändert. Ich weiß (im Kopf), dass da der falsche Gedankenansatz ist, aber der Bauch "denkt" nun einmal so...
                Was nützt es, wenn ich mein Reden ganz toll finde, der andere aber findet, dass ich zuviel rede? Was bringt es, mein Nähebedürfnis zu akzeptieren, wenn jeder Mann nach kurzer Zeit Reißaus nimmt, weil zuviel Nähe brauche? Also muss ich doch irgendwie lernen, mit etwas weniger Nähe auszukommen. Bzw. nachfühlen können, was in dem anderen vor sich geht, wenn ich zuviel Nähe brauche.

                Beziehungen kann ich dann am meisten genießen, wenn jeder für sich auch in der Lage ist, zeitweilig eigene Wege zu gehen, ...
                und
                Mit "alleinigem Hoheitsanspruch" meine ich die (unausgesprochene) Erwartung eines Menschen an mich, grundsätzlich immer voll und ganz für ihn da zu sein.
                Aber es geht nicht darum, grundsätzlich immer an dem anderen zu pappen und dass man nicht seine eigenen Wege gehen darf, sondern ganz konkret um eine Situation, in der ich Nähe brauche. Und dass ich vielleicht grundsätzlich mehr Nähe brauche (was auch von ihm verstanden wird). Und ich kann auch akzeptieren, dass er nicht so nähebedürftig gestrickt ist. Und gerade deshalb möchte ich einfach verstehen, was ich bei ihm mit meinem Wunsch nach Nähe auslöse.

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                  #9
                  @ Mensch:

                  Nein, meine Mutter versuchte immer, alle meinen geheimen Gedanken und Gefühle aus mir herauszubekommen.
                  Für mich war das so schlimm, dass ich auch ihre körperliche Nähe nur schwer ertragen konnte.
                  A-HA... das ist ja mal ein Hinweis. Das kann ich verstehen. Und vielleicht strahle ich genau so etwas auch aus??? Oder mein Herzallerliebster hat genauso eine Erfahrung gemacht??? Und jetzt komm ich und will bekuschelt werden...

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                    #10
                    Es geht wohl mehr um Zärtlichkeit!

                    Zitat von missisara Beitrag anzeigen
                    Was hat Händchenhalten, sich aneinanderkuscheln, durch die Haare streichen oder umarmen mit "alleinigem Hoheitsanspruch" zu tun? Und warum ist der dann plötzlich weg, sobald man miteinander Sex hat? Ich kann mir körperlich schon fast nichts Näheres vorstellen als eine Vereinigung zwischen Mann und Frau. Da kann es dann komischerweise demjenigen mit den Grenzen gar nicht nah genug werden.

                    Aber ich verstehe halt nicht, was an Händchenhalten so grenzverletzend ist, wedes jetzt-unbedingt-Abstand-brauchens nicht. Was ist das für ein Gefühl? Was ändert Distanz? Und ganz fies wird's natürlich, wenn derjenige, der die Grenzen hat, sie dem anderen aber nicht zeigen mag, weil er Angst hat, den Nähesuchenden zu verletzen... Wie gesagt, ich möchte gerne verstehen, was in dem Distanzsucher vor sich geht - denn für mich ist Nähe das Schönste und Sicherste und Geborgenste und Geliebteste und Akzeptierteste der Welt. Warum sollte jemand das NICHT wollen???

                    Hallo, liebe Missiara, mir scheint es geht bei dem Problem mit Deinem Paartner, wohl mehr um die Fähigkeit Zärtlichkeiten zuzulassen und auszuteilen, was ich besonders bei Männern immer wieder beobachte.

                    Leider wird in manchen Familien, besonders am Land und in ärmlichen Gegenden, der Zärtlichkeit kaum Raum gegeben und wessen Bedürfnisse nach Zärtlichkeit als Kind nicht beantwortet wurden, der ist als Erwachsener dafür auch nicht empfänglich und schreckt sogar davor zurück, weil er dies wunderbare Glück, echter, absichtsloser, liebevoller Zärtlichkeit nie kennen gelernt hat.

                    Die einzige Form körperlicher Nähe, die solche Menschen zulassen, ist dann die sexuelle, was dann besonders für einen weiblichen Paartner sehr schmerzhaft und kaum zu akzeptieren ist!

                    Was meinst Du zu meiner Sichtweise?

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                      #11
                      Ich tendiere auch ein wenig zum Beziehungsflüchtling und bei mir hat es damit zu tun, dass ich mich nicht mehr "denken und spüren" kann, wenn mir eine Beziehung zu intensiv wird...

                      Wenn ich mit anderen Menschen zusammen bin, kann (und will) ich sie intensiv wahrnehmen. Ich stelle mich gerne auf andere ein und es macht mir Freude, ihre Bedürfnisse zu entdecken und (in den meisten Fällen) auch zu erfüllen. Aber diese intensive Art der Nähe ertrage ich nur stundenweise und dann brauche ich Abstand um wieder mit mir selbst in Ressonanz zu kommen.

                      Ich kenne nur wenige Menschen mit denen ich mich sogar im selben Zimmer aufhalten kann wenn ich für mich sein will. (Ich vermute, es sind Menschen, die auch gut für sich sein können.) Von den meisten anderen fühle ich mich durch ihre bloße Anwesenheit "gefordert". Wenn ich mein Bedürfnis nach persönlicher Zeit ignoriere(n muss), werde ich spätestens dann stinkesauer, wenn mein Gegenüber tatsächliche (oder eingebildete) Forderungen an mich stellt...

                      Just my two cents
                      von der Tintenweberin

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                        #12
                        Also wir hängen auch nicht den ganzen Tag aufeinander, deshalb haben wir auch ein räumlich großzügiges Haus, damit jeder auch mal für sich allein sein kann. Die Mutter meines Mannes war nämlich auch so eine Klammererin.
                        Wenn wir aber zusammen in die Stadt gehen, dann muss Händchenhalten sein, wir beide wollen das.Und ein Abschiedskuss, wenn wir uns vor dem Haus trennen, weil wir unterschiedliche Termine haben, ist immer drin.

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                          #13
                          @ Rainer:

                          Hallo, liebe Missiara, mir scheint es geht bei dem Problem mit Deinem Paartner, wohl mehr um die Fähigkeit Zärtlichkeiten zuzulassen und auszuteilen, was ich besonders bei Männern immer wieder beobachte.
                          Nein, in diesem Fall hat das nichts mit Zärtlichkeit zulassen und auch geben können zu tun. Er kann beides.
                          Aber es geht mir hier jetzt auch nicht um die Frage, was zwischen mir und meinem Partner ist. Ich möchte viel mehr allgeiem wissen, wie Menschen fühlen und empfinden, denen Nähe schnell zu viel wird. Meine Idee ist, dass ich mit diesen Infos dann besser verstehe, was in meinem Partner vorgeht, wenn ich ihm zu sehr in die Tasche krieche. Und da geht es auch eher um die akute Situation - und nicht das Beziehungsmuster als Ganzes.

                          @ Tintenweberin:

                          Danke dir für deinen Beitrag. Ja, auch das kann ich irgendwie nachvollziehen. Ich hätte zwar andere Beweggründe, aber prinzipiell könnte ich auch nicht mit einem Menschen in einem Raum sein, wenn ich nachdenken muss. Es sei denn, wir hätten vorher abgesprochen, dass jetzt jeder mal sein Ding macht.
                          Kannst du mir jedoch noch etwas mehr zu der intensiven Art der Nähe sagen? Wie empfindest du diese? Hat es etwas mit Wellenlängen zu tun?

                          @ mensch:

                          Nein, meine Mutter versuchte immer, alle meinen geheimen Gedanken und Gefühle aus mir herauszubekommen.
                          Du magst das als doofe Frage empfinden, aber ich frag's trotzdem mal: Warum war es für dich unangenehm, dass deinen Mutter all deine geheimen Gefühle und Gedanken herausbekommen wollte? Weil sie sozusagen darauf bestand und keine Ruhe gab?

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                            #14
                            Das kann ich dir auch im Nachhinein gar nicht beantworten.........
                            Es gibt halt Bereiche, die ich für mich selbst abklären wollte, vor allem als älteres Kind und auch als Jugendliche.
                            Dass sie mein Tagebuch gelesen hatte und auch noch mit mir darüber sprechen wollte, empfand ich als seelische Vergewaltigung.
                            Ich wollte und will selbst entscheiden, mit wem ich worüber spreche und wem ich mein Innerstes offenbare.

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                              #15
                              Zitat von missisara Beitrag anzeigen
                              Kannst du mir jedoch noch etwas mehr zu der intensiven Art der Nähe sagen? Wie empfindest du diese? Hat es etwas mit Wellenlängen zu tun?
                              Für mich ist es normal, dass ich mich auf Menschen (gleich welcher Wellenlänge) so intensiv einlasse, dass sie sich wahrgenommen und verstanden fühlen. Dabei ist es völlig egal, ob ich es mit einem Universitätsprofessor in Rente zu tun habe, mit dem Klempner, der meinen Wasserkasten repariert oder mit den vier Knallfröschen in meiner Klasse...

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