Zitat von ralf.senftleben
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Tintenweberin, doch das kann man ganz bestimmt in gewissen Grenzen. Aber selbst wenn ich es gelernt habe, achtsam damit umzugehen, hängt es immer auch von der Tagesform und jeweiligen Situation ab und wie sehr ich selbst verstrickt bin und davon, ob ich einen ähnlichen "Schatten" in mir trage und wie sehr dieser Schatten verdrängt habe usw. usw.
Viele, unwägbare Variablen. Deswegen ist mir eine klare Regel lieber
Ihr dürft auch eins nicht vergessen. Das hier ist ein Diskussionsforum und kein wirklich, gutes therapeutisches Setting.
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Ja klar... - Keine Frage. Zumal ein Forum wie dieses hier immer auch ein "offenes Haus" ist, in dem ständig neue Leute ein und aus gehen, die die Schattenumgangsregeln eben noch nicht kennen...Zitat von ralf.senftleben Beitrag anzeigenDeswegen ist mir eine klare Regel lieber
Meine Frage bezog sich eher darauf, ob eine Gemeinschaft so bewusst und liebevoll mit den dunkleren Anteilen jedes einzelnen Mitglieds umzugehen lernt, dass auch Konflikte in der gesamten Gruppe auf eine respektvolle, offen-herzige Art ausgetragen werden können...
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Was mir an meiner Idee von einer zukunftsträchtigen Gemeinschaft so gut gefällt ist die Vorstellung, dass es in der Gruppe immer irgendjemanden gibt, der im Moment gerade nicht verstrickt ist... - Und dann braucht es natürlich auch noch die Einsicht der anderen, dass diese unverwickelten Menschen in diesem speziellen Fall die besseren Ratgeber sind...Zitat von ralf.senftleben Beitrag anzeigenAber selbst wenn ich es gelernt habe, achtsam damit umzugehen, hängt es immer auch von der Tagesform und jeweiligen Situation ab und wie sehr ich selbst verstrickt bin und davon, ob ich einen ähnlichen "Schatten" in mir trage und wie sehr dieser Schatten verdrängt habe usw. usw.
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Dann sind wir immerhin schon zu zweit...Zitat von ralf.senftleben Beitrag anzeigenFange gerade erst an zu lernen

Nachdem ich mich lange genug vor Gruppen und ihrer Dynamik in meinem Häuschen am Waldrand versteckt habe, bin ich gerade am lernen, einen äußerst unguten Gruppenprozess so lange zu "halten", bis er sich drehen und zu gemeinsamem Wachstum führen kann... - Aber das ist eine schwierige Sache und wenn ich nicht irgendwo eine wirklich gute Idee dazu finde, wird mich das Thema wohl noch bis ins Rentenalter (oder bis in die Selbständigkeit) in Atem halten...
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Das der unverstrickte der beste Ratgeber ist würde ich so nicht sagen. Dass ich nicht verstrickt bin, heisst vielleicht, dass ich klarer sehe.Was mir an meiner Idee von einer zukunftsträchtigen Gemeinschaft so gut gefällt ist die Vorstellung, dass es in der Gruppe immer irgendjemanden gibt, der im Moment gerade nicht verstrickt ist... - Und dann braucht es natürlich auch noch die Einsicht der anderen, dass diese unverwickelten Menschen in diesem speziellen Fall die besseren Ratgeber sind...
Aber ob eine Entscheidung aus der Rationalität besser ist als eine aus der Emotion? Wer will das wissen?
Das kann man ja immer nur im Nachhinein beurteilen. Der Mist von heute ist das Glück von morgen.
Aber jetzt wirds eher philosophisch
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Du meinst... - Wenn wir dieses Thema weiter erörtern wollen, müssen wir den Faden wechseln...Zitat von ralf.senftleben Beitrag anzeigenAber jetzt wirds eher philosophisch
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Anneliese
Liebe Traumfängerin,Zitat von Traumfängerin111 Beitrag anzeigenIch habe hier im Forum gesehen und auch selbst erlebt, dass Schattenbereiche sehr eskalierten. Beim Nachdenken darüber habe ich gefunden, dass eine Kommunikation nur im Licht-Bereich nicht möglich ist weil eben sowohl Licht als auch Schatten zusammen ein Ganzes bilden.
Meine Frage dreht sich darum, wie eine Gemeinschaft wie z.B. dieses Forum es schaffen kann, den Schattenbereich nicht so lang auszugrenzen bis er dann sich mit Macht zu Worte meldet.
Die Traumfängerin, die oftmals lieber anhand von Beispielen erklärt, was sie meint, hier aber in theoretischer Rede versucht, es verständlich zu machen.
da ich andere Menschen ja nicht ändern kann, sondern nur mich selbst ändern kann, denke ich, ist es sinnvoll bei Problemen zweier Personen nicht sofort eine Stellung zu einer bestimmten Person einzunehmen sondern erst mal 'bei mir zu bleiben', hinzuspüren was der Streit mit mir macht, welche Gefühle er in mir auslöst. Vielleicht weist er ja auch in mir auf Schattenseiten hin? Wenn ich mir dann wirklich bewusst bin was der Streit mit mir macht, kann ich evtl. als Schlichter fungieren. Und wenn nicht, kann ich einfach nur annehmen was grade ist - nämlich der Streit der zwei Personen - ohne einzugreifen. Ich denke auch dass es oftmals erst eskaliert wenn sich Gruppen bilden um zu helfen, zu verteidigen.
Vielleicht wäre es auch hilfreich zu erkennen wieso man eigentlich dem Anderen beistehen möchte, dem Anderen helfen möchte, verteidigen möchte? Was hat es mit mir zu tun? Fehlt mir vielleicht das Vertrauen dass die Beiden alleine klarkommen? Oder bin ich harmoniebedürftig?
Wie kann ich lernen 'zuzusehen' und auszuhalten wenn zwei streiten?
Es stellt sich mir auch grade die Frage: Was können zwei Menschen durch einen Streit lernen, wie könnte ihre Weiterentwicklung aussehen? Welche negativen Auswirkungen könnte mein Eingreifen, mein 'zu jemand halten' haben? ZB dass derjenige zu dem ich halte, nicht lernt sich durchzusetzen weil er ja immer Schützenhilfe kriegt und damit nicht in seine Kraft kommt, weil ich ihm ja die Verantwortung für sich selbst einzustehen damit ein Stück weit abnehme?
Wenn ich jemanden helfen will, helfe ich ihm dann wirklich indem ich für ihn Partei ergreife und mich einmische?
Oder helfe ich vielleicht auch mal eher indem ich vertraue dass beide eine Lösung finden werden?
Liebe Grüße
Anneliese
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Oh, das ist ja engagiert und mit Energie hier weitergegangen, seit ich gestern zuletzt da war. Freu mich
Also zu Ralf und Tintenweberin: Der Lehrer von mir, auf den ich mich im Eingangsposting bezog, ist in der Lage große Gruppen in Konfliktgebieten der Welt zu begeiten, zu coachen. Seiner Arbeit zusehen zu können hat mir seinerzeit und bis heute unglaublich Mut gemacht.
Ich erlebte und erfuhr hier hautnah: JA ES IST MÖGLICH kontroverse Standpunkte in einem Raum zu haben, auszuhalten und die Parteien ein Stück weit zu versöhnen.
Ein wichtiges Element seiner Arbeit: er vermag zunächst jeder (ich nenn das jetzt mal Partei, um Begriffe wie Streitenden etc. zu vermeiden) Partei ein Gefühl von: "ich werde hier gehört und wahrgenommen" zu vermitteln.
Er tut das absolut empathisch und nicht wertend.
Durch sehr gute Wahrnehmung, die auch in dieser Schule gelehrt wird, geht der ganze Prozess ziemlich schnell in die Tiefe, da aufgedeckt wird, dass die Parteien eben auch nicht nur aus dem ersten geäußerten Beitrag bestehen sondern es meist einen verschlungenen Doppel/Dreifach/Mehrfach Prozess gibt.
Das nimmt einem Konflikt schon mal die Spitzen, wenn der andre sehen, hören, fühlen kann, dass sein Gegenüber eben nicht nur "Böse" sondern ein Wesen mit einer Vielzahl menschlicher Regungen ist.
Sobald möglich ist, dass die Parteien nicht mehr auf "ich habe recht" beharren, sie sich gegenseitig beginnen wahrzunehmen, beginnt etwas neues, dass häufig aus dem Konflikt sogar ein Potential machen kann.
Später mehr dazu, einen guten Tagesbeginn wünscht euch die Traumfängerin
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/em nickt dazu heftig...Zitat von ralf.senftleben Beitrag anzeigenTraumfängerin, das klingt faszinierend.
Aber wenn ich die Traumfängerin richtig verstanden habe meint sie, dass man das lernen kann...
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Nö, so meinte ich das nicht. Wollte nur sagen, dass man bei all diesen Dingen immer nur hinterher wissen kann, was gut und was weniger gut ist.Du meinst... - Wenn wir dieses Thema weiter erörtern wollen, müssen wir den Faden wechseln...
Ich versuche mich immer an folgende Regel zu halten: Probiere aus und schau was funktioniert. Und wenn es funktioniert dann mach mehr davon. Und wenn etwas nicht funktioniert, dann probiere etwas anderes.
Will sagen: Die meisten Dinge bekommt man durch überlegen / diskutieren nicht raus. Die Wahrheit liegt im Tun und achtsamen schauen, was beim Tun herausgekommen ist. Aber jetzt gehts wirklich off-topic
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Ja liebe Tintenweberin ich denke auch, dass wir lernen können uns als liebende Menschen zu verhalten in allen Situationen. Das ist ein Prozess der ein Leben lang dauern wird, sagt mir mein GefühlZitat von Tintenweberin Beitrag anzeigen/em nickt dazu heftig...
Aber wenn ich die Traumfängerin richtig verstanden habe meint sie, dass man das lernen kann...
(also können wir dabei in Ruhe auf die Rente warten)
Für mich ist das Wichtigste, dass ich mich in jeder Situation versuche fair zu verhalten und das bedeutet, dass ich auch den Menschen respektvoll behandle, der vielleicht gerade in dieser Inszenierung die Rolle des Fieslings innehat. Was ich für Worte in die Runde werfe, ist ganz alleine meine Entscheidung, ich schreibe mein eigenes Drehbuch für meine Rolle selber und ich bestimme den Grad der Höflichkeit.
Mit meinem Vorgehen kann ich andere animieren und inspirieren. Ist mehr nötig? Ich will ja nicht werten und bewerten, sondern nur begleiten. Und ich lerne auch bei Blitz und Donner als Beobachterin sehr viel!
Farah
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Sunshine
Hallo Traumfängerin,
danke, dass du hier eine Frage stellst, die mich kürzlich auch umgetrieben hat.
Ich hatte bis vor kurzem den Eindruck, dass dem so sei. Ich dachte, dass hier jeder auch mal "platzen" oder übers Ziel hinausschießen "darf" und trotzdem von der Gruppe angenommen und aufgefangen wird.Zitat von TintenweberinMeine Frage bezog sich eher darauf, ob eine Gemeinschaft so bewusst und liebevoll mit den dunkleren Anteilen jedes einzelnen Mitglieds umzugehen lernt, dass auch Konflikte in der gesamten Gruppe auf eine respektvolle, offen-herzige Art ausgetragen werden können...
Das Platzen oder die negative Kommunikation ist ja erst der Anfang. Hier kristallisiert sich etwas, das man noch nicht greifen kann und es auszusprechen gibt einem die Möglichkeit, es von allen Seiten zu betrachten und betrachten zu lassen.
Mit Impulsen anderer und Beiträgen oder Aspekten, die andere aus ihrer Erfahrung heraus beisteuern, kann man sich besser sortieren - jedenfalls geht es mir so.
Ich denke eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Gruppe bereit ist, sich solche Kommunikation anzuschauen und auf das einzugehen, was "dahinter liegt", anstatt "darauf einzusteigen" und zur Eskalation beizutragen. Genauso wichtig ist, dass das einzelne Mitglied weiß, dass die Gruppe es wahrnimmt und bereit ist, sich "positiv" mit ihm auseinander zu setzen, auch wenn es mal "negativ" auffällt.
Mir ist wichtig, dass ein Mitglied der Gemeinschaft auch mal ganz kräftig "daneben hauen darf" und dann die Möglichkeit hat, dies wieder gerade zu rücken. Das mag zwar für ihn mit schmerzlichen Reaktionen und Erkenntnissen verbunden sein. Aber eine Gemeinschaft, die "Schweigen" provoziert, weil ein Mitglied davon ausgeht, dass es ohne Chance, etwas zu erklären oder sich zu entschuldigen, rausfliegt, wenn es sich mal danebenbenimmt, oder aus Angst vor herrschenden Mehrheitsverhältnissen und Gegenwind schweigt, ist kein Umfeld, in dem ich mich wohl fühle.
Es hat mich schockiert (und nun folgt meine ganz persönliche Interpretation der Geschehnisse!), wie hier ein Hauen und Stechen eingesetzt hat, wie Kommunikation geblockt wurde, wie Ressentiments und bisher Unausgesprochenes ans Licht kam. Mein bisheriges, anscheinend ziemlich blauäugig (oder rosarot) gesehenes Bild der Gemeinschaft liegt in Trümmern.
Und natürlich bin ich neugierig, wie es in Bezug auf offene Kommunikation in diesem Forum weitergeht - denn davon hängt für mich ab, ob ich mich weiterhin als Teil der Gemeinschaft fühlen kann und sehen möchte.
Liebe Grüße
Sunshine
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