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Selbstzweifel und 'sich in Frage stellen'

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    Selbstzweifel und 'sich in Frage stellen'

    Hallo zusammen,

    immer wieder erlebe ich Situationen mit anderen Menschen die mich stören, belasten, die ich am liebsten ändern und/oder so nicht mehr erleben möchte.
    Sofort fallen mir die Worte ein "Du kannst einen anderen Menschen nicht ändern, nur Dich selbst" oder "alles was Du erlebst spiegelt Dich wider" und ich suche deshalb bei mir nach den Fehlern bzw. was ich ändern kann, stelle mich aber dabei oft in Frage.

    Was ich gerne von euch wissen möchte: Wie kann man bewusst ansehen und akzeptieren was 'falsch läuft' ohne sich selbst in Frage zu stellen bzw. das was man als 'falsch' empfindet dann einfach ändern ohne großes Trara des 'Sich-selbst-niedermachens'?

    switch: Ich möchte meine Fehler annehmen ohne mich vorher zu verurteilen oder zu bewerten.

    Liebe Grüße
    Anneliese

    #2
    hallo Anneliese,

    ich kenn das und mir gehts wesentlich besser, seit ich diese angeblichen Fehler als Teile von mir nehme, sie also weit weniger bewerte. Ich habe nicht mehr den Anspruch, ständig an mir feilen zu müssen, um besser zu werden. Ich will es auch einfach mal so sein lassen können, wie es ist und mir selber genügen.

    Seitdem merke ich, dass ich nicht immer auf alles re-agieren muss und mit manchen Schwächen von mir ganz gut leben kann. Manche sind hinderlich, mit denen setze ich mich dann weiter auseinander und krieg da trotzdem noch nicht alles gebacken. Aber ich denke deswegen nicht mehr schlecht über mich selbst. Ich bin oft ungeduldig mit mir, aber auch das kann ich mir mittlerweile ganz gut verzeihen.

    Das klingt jetzt alles so harmonisch. Klar hab ich auch meine Sch...tage und meine downs, aber ich gehe heute liebevoller mit mir um.
    Ich bin letzte Woche mal wieder ziemlich in meine Unzulänglichkeitsgefühle gestürzt (worden - von einem Kollegen), aber ich rapple mich da schneller wieder hoch und ziehe früher klare Grenzen, seit ich mir selber eine Freundin bin. d.h. aber auch, dass ich heute konsequenter weggehen kann, als früher.

    lg Anna

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      #3
      Hallo Anneliese,

      ich fühlte mich förmlich angezogen von Deiner Überschrift, denn das beschäftigt mich ähnlich, aber doch anders auch immer wieder.

      Spontan stolperte ich aber über Deinen switch.
      switch: Ich möchte meine Fehler annehmen ohne mich vorher zu verurteilen oder zu bewerten.
      Wenn ich Dich richtig verstanden habe, geht es doch um Situationen, in denen Dich andere Menschen bzw. ihr Verhalten stören oder belasten. Der Umkehrschluss kann aber nicht sein, dass Du dann fehlerhaft bist, weil Du Dich daran störst.

      Du kannst Deine Haltung ändern - ja. Aber das geht nicht immer gleich so nebenbei. Das, was Dich stört, spiegelt Dir etwas von Dir wider - ja. Aber auch da braucht man Zeit, das rauszufinden.

      Beispiel:
      Der xy nervt mich total.
      *switch*
      Ich wünsche mir, dass ich mich nicht mehr so sehr nerven lasse, dass ich Abstand gewinne, dass ich meinen eigenen Weg gehen kann. Ich wünsche mir Geduld, die Situation genau so lange auszuhalten, wie es sein muss, und ich wünsche mir Mut, die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen.

      Hintergrund wäre hier für mich z.B. das Bedürfnis nach Autonomie oder Selbstrespekt. Bei Dir wird es auch das oder irgendetwas anderes sein. Finde es heraus und nimm erst einmal nur wahr, dass Du dieses Bedürfnis hast, welches derzeit nicht ausreichend befriedigt wird. Dann lasse den Wunsch wachsen, dieses Bedürfnis in Zukunft mehr zu berücksichtigen. Die notwendigen Schritte kommen dann.

      Und hier kannst Du dann ja, wenn Dir das liegt, bis ins Detail hineingehen und Dir all die Reaktionen und Situationen wünschst-switchst, die Dir helfen können, Deine Bedürfnisse zu befriedigen.

      Beispiel:
      Immer, wenn er herein kommt, herrscht gleich wieder Kampfstimmung/ Misstöne/ Genervtheit.

      *switch*
      Ich wünsche mir, dass ich in derartigen Situationen aufstehe und meine Jacke nehme und eine Viertelstunde spazierengehe, um die Anspannung etwas loszuwerden.

      Der entscheidende switch geht aber an Deine Selbstzweifel:
      *switch*
      Ich wünsche mir, dass ich mich selbst lieben kann und mich annehme mit meinen Zweifeln und Unsicherheiten. Ich wünsche mir, dass ich all die Zweifel als Wegweiser und Wachstumsförderer sehen kann auf dem Weg zu der Frau, die ich sein kann und möchte. Ich liebe meine Unsicherheiten, denn sie sind Teil meines So-Seins in diesem Moment, sie haben ihre Gründe und ihre Geschichte. Sie waren bisher notwendige Bestandteile meines Lebens. Nun bin ich auf dem Weg, mich weiterzuentwickeln. Daher wünsche ich mir, dass ich die Zweifel, die mich auf diesem Weg behindern, Stück für Stück ablegen werde.

      Den letzten Teil kann ich mir gleich so in mein Tagebuch übertragen, da habe ich mir gerade den eigenen Ratschlag geschrieben.

      Gute Nacht,
      sverige

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        #4
        hallo Anneliese,

        hierzu passen auch gut die antworten, die ich auf meinen faden:http://forum.zeitzuleben.de/pers-nli...ir-zu-tun.html bekommen habe.

        ich kenne dieses gefühl nur allzu gut. ich falle immer wieder in meine alte falle: die bedürfnisse/das verhalten anderer ist wichtiger als meins. ich kann die situation verändern wenn ich mich verändere (meine gefühle verleugne, mich anpasse, etc.)
        stimmt m.e. beides nicht.

        erstmal finde ich es gut, dass du deine gefühle und bedürfnisse wahr nimmst und sie ernst nimmst. sie sind nicht schlecht! vll gerade manchmal noch unbequem für dich, aber äußerst wertvoll und wichtig! sieh es mal so rum...
        du entscheidest: love it, change it, or leave it.

        du bist dafür verantwortlich, dass es dir gut geht. du entscheidest, welche menschen du in deinem leben haben möchtest und welche nicht. das ist, wenn man es noch nicht gewöhnt ist, tierisch anstrengend. sich immer wieder zu fragen, warum rege ich mich jetzt auf? welche möglichkeiten habe ich, es zu ändern oder zu gehen? lohnt sich ein konflikt? können beide gewinnen? was brauche ich, damit es mir gut geht?

        liebe grüße

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          #5
          Hallo zusammen,
          liebe Anna, liebe Sverige und liebe Fortuna

          kam leider nicht früher dazu euch zu schreiben. Herzlichen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir damit viele neue Sichtweisen gezeigt. Auch die switch - gerade den Letzten - drückt vieles aus von dem wie es mir geht. Danke für eure Hilfe.

          Liebe Grüße
          Anneliese

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            #6
            Hallo zusammen,

            an dieser Stelle passt einer meiner absoluten Lieblingssprüche, den ich auch schon mal in einem anderen Faden geschrieben habe, nämlich:

            "Was du nicht willst, das man dir tu - das füg dir auch nicht selber zu!"

            LG
            Ladyspa

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