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Fragen zu Therapie

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    #16
    @ Kim
    Ich schrieb letztens, dass Du nicht unbedingt auf Dein Gefühl „hören“ musst, und mir fiel ein, dass ich mich damit wohl unklar ausdrücke. Ich meinte, dass Du nicht gehorchen, also nicht entsprechend handeln musst. Man darf auch dadurch lernen, dass man sich bewusst gegen das Bauchgefühl entscheidet.

    Beim nochmaligen Reflektieren kam ich auch zu dem Ergebnis, dass manchmal mein Bauchgefühl doch recht hatte, auch wenn es zunächst nicht danach aussah. Das scheint auch dazuzugehören zum Lernen.

    @ Sidonie!
    Erinnert mich an eine Therapeutin, die auf ihrer Homepage auch Körpertherapie anbot, aber als ich dort war, sagte sie, sie sei davon abgekommen. Die Reaktionen dürften ihr zu heftig ausgefallen sein, nun bequatschte sie ihre Klienten nur mehr, dass sie in sich hineinfühlen sollen.

    Gerda Boyesen sagt mir zwar nichts, aber es dürfte sowas ähnliches sein wie ich mir damals wünschte. Habe niemanden entsprechenden gefunden und bin bei einer Mischung aus Gestalttherapie und Transpersonalen Therapie gelandet, verbunden mit Gestaltmassage. Letztere war angenehm, hatte allerdings bei mir nicht die angestrebte Wirkung.
    Hast Du inzwischen auch eine „richtig“ körperliche Therapie gemacht?

    @Sunshine und Mensch
    Ich freue mich immer, wenn ich auch gute Meinungen über Therapeuten lese. Nur das mit der Entscheidung warum jemand Therapeut wird .. .. also ich glaube, da sind am Anfang viele entusiastisch, wollen wirklich helfen und glauben es zu können, aber dann läuft es nicht bei allen so wie sie dachten. Wie bei vielen Ärzten auch, die dann nur mehr gestresst und frustriert sind.

    Liebe Grüße
    Veronika / Fjäril

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      #17
      Hallo Fjäril,

      Das Bauchgefühl! Dein Hinweis in deinem letzten Posting hat mich meine Reaktionen vor der letzten Sitzung etwas aufmerksamer beobachten lassen.

      Man war mir schlecht!!! Ich konnte am Mittag vorher kaum etwas zu mir nehmen, schwitzte und fror zur gleichen Zeit. Ich war käsebleich, hatte die Nacht vorher nur wenige Stunden geschlafen. Je näher die Therapiestunde rückte, umso schlechter fühlte ich mich.

      Kennt das irgendjemand?

      Auf die Eingangsfrage, wie es mir denn ginge, habe ich erst nach einiger Zeit eine Antwort herausbekommen, aber meinen Zustand dann sofort angesprochen. Für mich war es die pure Angstreaktion. Jetzt frage ich mich, ob dies Teil meines Problems ist, oder ob ich mir einen anderen Therapeuten suchen soll?

      Wie gehst Du damit um, wenn Du Gefühle wie Angst wahrnimmst, wenn Du Vermeidungsverhalten entdeckst? Nimmst Du nur wahr oder versuchst Du es zu ändern?
      In dem oben genannten Beispiel bin ich offensiv damit umgegangen. Ich habe Dinge angesprochen, die mir in der Woche vorher urplötzlich wieder bewusst geworden sind, u.a. der Anlass für diese Therapie. Wie schnell man doch verdrängen kann... Dies hatte bei mir die Woche vorher mehrere Angstphasen wachgerufen.


      Jetzt muss ich mir doch noch einmal Luft machen!
      Ich hatte ja schon mal angesprochen, dass ich eine Deutung meines Thera nicht so ganz nachvollziehen konnte. "Sie weinen jetzt nicht, weil sie mich nicht traurig machen wollen." Ich habe ihm meine Verwirrung darüber geschildert und den Erwartungsdruck, dem ich mich diesbzgl ausgesetzt sehe.
      Seine Reaktion war diesmal, dass er dies gesagt habe, weil er uns schützen wollte. So denke er jetzt darüber (???? kann ich mir ebenfalls nicht erklären). Er habe als Mensch reagiert und zwar spontan aus der Dynamik der Situation heraus. Er sei ja auch nur ein Mensch, auch wenn er als Therapeut über das Fachwissen, etc. verfüge.

      Meine Frage an euch: Sucht ihr Hilfe bei einem Therapeuten oder bei dem Menschen dahinter? Ich möchte, dass mir geholfen wird, dass ich Heilung erfahre. Das passiert nicht, wenn ich tagelang über seine Deutungen grüble und er diese im Nachhinein selbst wieder umstößt.

      Das gefiel mir überhaupt nicht. Die Sitzungen vorher war alles irgendwie distanzierter, unterkühlter und ich fühlte mich gut aufgehoben, was ja die Grundvoraussetzung für eine gelingende Therapie darstellt. Diese neue Nähe (wahrscheinlich auch eines meiner Probleme) will ich gar nicht.

      Herrje, ich finde diese Situation zur Zeit sehr verworren. Sympathisch finde ich ihn dennoch, auch wenn mir meine körperlichen Reaktionen etwas anderes sagen.

      Wer hat eine Erklärung?

      Viele Grüße

      Kim

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        #18
        Ich suche Hilfe vom Therapeuten und er zeigt mir auch nicht den Menschen dahinter.
        Ich bin jetzt seit ca 15 Jahren bei ihm in Behandlung, als Therapeut und als Psychiater, d.h. wir kennen uns wirklich sehr gut.
        Ich weiß von ihm so gut wie nichts Privates und er verhält sich immer noch so distanziert wie am Anfang.
        Er zeigt auch keine Trauer, wenn ich mich totheule, lediglich ist er erfreut, wenn es mir besser oder stabiler geht.
        Er ist nicht kühl oder kaltschnäuzig, hat sehr viel Verständnis, bleibt aber distanziert und das schätze ich auch.
        Anders geht es nämlich nicht, die Erfahrung habe ich leider bei jemand anderem machen müssen, wo dann auf beiden Seiten Gefühle ins Spiel kamen, die zwischen Therapeut und Patientin nicht hingehören.
        Ich kann deine Situation nicht beurteilen, ich hab jetzt nur mal von mir geschrieben.

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          #19
          Hallo Mensch!

          Er erklärt dir also NICHT die Beweggründe des Menschen hinter dem Therapeuten??? Ich habe erst ein paar probatorische Sitzungen hinter mir, und weiß nicht, ob da etwas falsch läuft. Ich dachte erst an einen Mangel an Professionalität, dann kam mir der Gedanke, dass dies auch gut mein eigenes Thema sein könnte und ich dies in ihn hineinprojeziere, Übertragung, Gegenübertragung, etc.

          Jetzt habe ich noch die Möglichkeit abzuspringen und mir jemand Neuen zu suchen.

          Verwirrt

          Kim

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            #20
            Nein, das tut er nicht.Ich habe lange überlegt, mir fällt kein einziges Beispiel ein.
            Er hält sich als Mensch aus der Sache völlig raus, würde nie über seine Gefühle bezüglich meines Zustands reden, nur aus rein therapeutischer Sicht.
            Natürlich sagt er mal: Ich möchte doch auch, dass es Ihnen besser geht.
            Aber sonst? Wüsste ich nichts.Er bringt auch keine Beispiele aus seinem eigenen Leben, sondern bleibt mit dem Problem immer bei mir als Patientin.

            Du hast ja noch die Möglichkeit, ihn darauf anzusprechen, das würde ich glaub ich tun.Von wegen hineinprojezieren und so.
            Ich habe es bei dem anderen zu spät gemerkt, was eigentlich lief, da saß ich schon in der Scheiße. Ich hatte von dieser Seite keine Attacke in der Richtung erwartet und hatte nicht aufgepasst.
            Ich bin nur mit Hilfe des jetzigen Therapeuten aus der Geschichte wieder rausgekommen, und er war fuchsteufelswild über den anderen, der sich so unprofessionell verhalten habe.
            Frag ihn, das wird das beste sein.

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              #21
              Fjäril, ich habe noch keinen Körpertherapeuten gefunden, aber ich zahle privat manchmal Massagen nach Gerda Boyesen. Vielleicht würde Dir ihr Buch gefallen. Es heißt "Bioenergetik und Körpertherapie" und ist wirklich genial. LG Sidonie

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                #22
                @Mensch:

                Er hält sich als Mensch aus der Sache völlig raus, würde nie über seine Gefühle bezüglich meines Zustands reden, nur aus rein therapeutischer Sicht.
                Natürlich sagt er mal: Ich möchte doch auch, dass es Ihnen besser geht.
                Und das denke ich, ist doch professionelles therapeutisches Handeln, oder? Während der letzten Sitzung hatte er wieder Tränen in den Augen, als ich weinen musste. Wie schon gesagt, ich finde es nicht störend sondern eher sympathisch, aber haben Theras sich dahingehend nicht mehr unter Kontrolle normalerweise?

                Eine andere Situation hatte mich auch etwas verwundert. Er ist in einer Gemeinschaftspraxis mit einem weiteren Therapeuten. Vom Wartezimmer aus konnte ich eine Patientin, die bei seinem Kollegen saß, deutlich über ihr Leid klagen hören. Als diese gegangen war, es war 18:00 Uhr, kam dieser aus seinem Raum gehoppst, und stieß ein aggressiv-freudiges "ENDLICH FEIERABEND!" aus. Bis er mich dann bemerkte und sofort eine distanziert-kühle Miene aufsetzte. Meinen Thera habe ich dann auf die wenig schalldichten Türen angesprochen.

                Ich habe es bei dem anderen zu spät gemerkt, was eigentlich lief, da saß ich schon in der Scheiße. Ich hatte von dieser Seite keine Attacke in der Richtung erwartet und hatte nicht aufgepasst.
                Ich bin nur mit Hilfe des jetzigen Therapeuten aus der Geschichte wieder rausgekommen, und er war fuchsteufelswild über den anderen, der sich so unprofessionell verhalten habe.
                Jeez, Mensch, jetzt bin ich aber schon neugierig geworden. Was hättest du denn bemerken sollen, damit du nicht in der Scheiße gelandet wärst? Welche Attacke? Hat dein Thera dich tätlich angegriffen?

                Generell wüsste ich gerne, wie weit Theras bei der Auswahl ihrer "Interventionen" gehen? Gibt es da Grenzen?

                Verunsichert
                Kim

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                  #23
                  Nein, er hat mich "angemacht", wie man so schön sagt, weil wir uns im Gespräch viel zu nahe gekommen sind und er mir von seinen Problemen erzählt hat.
                  Als ich es gemerkt habe, hatte ich mich schon verliebt.
                  Mein jetziger sagt, das hätte er niemals tun dürfen, praktisch die Rollen tauschen, das sei unprofessionell.
                  Definitiv passiert is nix, aber das,was gesprochen worden ist, hat auch schon gereicht.

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                    #24
                    "Eine andere Situation hatte mich auch etwas verwundert. Er ist in einer Gemeinschaftspraxis mit einem weiteren Therapeuten. Vom Wartezimmer aus konnte ich eine Patientin, die bei seinem Kollegen saß, deutlich über ihr Leid klagen hören. Als diese gegangen war, es war 18:00 Uhr, kam dieser aus seinem Raum gehoppst, und stieß ein aggressiv-freudiges "ENDLICH FEIERABEND!" aus."


                    Ach, komm, ist doch auch nur ein Mensch...

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                      #25
                      Hallo Sidonie!
                      Immerhin hast Du jemanden gefunden, der diese Massagen macht. Geht es Dir gut damit?
                      Ich werde mich das nächste Mal, wenn ich mich in die Buchhandlung traue, nach dem Buch umsehen, obwohl in dem Fall Theorie ohne Praxis wahrscheinlich wenig hilfreich ist. Trotzdem danke für den Tip
                      LG Veronika / Fjäril

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                        #26
                        Liebe Kim!
                        Oje, habe ich da was angerichtet mit der Aufforderung zur Aufmerksamkeit .. ..?

                        Also ich kenne solche Gefühle vor einer Therapiestunde nicht. Nur als ich mal bei einem sogenannten Atemseminar mitmachte, da geht es ums Holotrope Atmen, und ich wusste nicht, was mich da erwartete, ob und wie ich auf dieses Atmen reagieren würde, was sich überhaupt abspielen würde, da hatte ich mit Angst zu kämpfen. Aber da gleichzeitig eine innere Stimme mir sagte, dass ich es wichtig wäre das mal zu probieren, habe ich die Angst überwunden. (Das Ergebnis war übrigens die Erfahrung, dass auch das nicht der richtige Weg für mich ist und ich einen anderen einschlagen musste)

                        Zu Deiner Frage „Therapeut oder Mensch“:
                        Ursprünglich suchte ich ganz einfach fachlich Hilfe. Dass der Therapeut gerne über sich selbst sprach, war mir gar nicht angenehm. Er erschien mir dadurch etwas aufdringlich, selbstgefällig und angeberhaft. (Vielleicht weil er tatsächlich so war.)

                        Meine jetzige Therapeutin hat mir auch viel von sich erzählt, aber bei ihr störte mich das nicht. Sie ist für mich dadurch mehr Mensch als Therapeut geworden, unsere Arbeit hat das keineswegs behindert. Oft erzählte sie mir gerade das, was ich für meine Entwicklung brauchte.

                        Ich denke daher, dass es keine Regel gibt sondern auf den Einzelnen ankommt. Auf den Therapeuten genauso wie für den Klienten. Was dem einen ein gutes Gefühl gibt, ist für den anderen unangenehm.

                        Wenn du tagelang über Deutungen grübelst, ja, das glaube ich Dir gerne, dass Dir das nicht weiterhilft.
                        Sicher kann einem Therapeuten auch mal eine spontane Aussage entschlüpfen, die er im Nachhinein anders sieht. Die „perfekten“ Therapeuten dürften eher die Ausnahme sein. Hat er seine Deutung nun nur entschuldigt oder kam er mit einer neuen? Wenn nicht, schaffst Du es diesen „Ausrutscher“ seinerseits abzuhaken?
                        Du schreibst, diese neue Nähe wäre wahrscheinlich auch eines Deiner Probleme. Gibt es denn einen gravierenden Anlass zu dieser Ansicht?

                        Wenn ich mir eine Norm vorstelle, so eine Art Durchschnitt, und die mit mir vergleiche, falle ich sicher auch in die Kategorie „Probleme mit Nähe“. Ich bin etwas empfindlich diesbezüglich, und es sind Gründe in meiner Kindheit dafür zu finden, aber muss es deswegen etwas sein, das ich überwinden muss? Für mich sage ich einfach „nein“, ich passe lieber auf, wer mir besser nicht zu nahe kommt. Ich sehe es so, dass man das selbst entscheiden kann, falls es nicht wirklich lebensbehindernd ist.

                        Vielleicht lässt Du Dir noch ein wenig Zeit, schaust mal, wie es sich das nächste Mal anfühlt?
                        Liebe Grüße
                        Veronika / Fjäril

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