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Erstgespräch Therapie - worauf achtet ihr?

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    Erstgespräch Therapie - worauf achtet ihr?

    Hallo zusammen,

    nachdem ich mich endlich durchgerungen habe, einen Termin mit einem Therapeuten zu vereinbaren, überlege ich, wie ich in dieses Erstgespräch (mein erstes überhaupt) hineingehen könnte.

    Worauf achtet ihr bei euch (außer dem Gefühl, sich gut aufgehoben zu fühlen)?
    Was sollte ich auf jeden Fall fragen?
    Sollte ich mich vorher über den Therapeuten informieren?
    Welche Fragen werden mir wohl gestellt werden?

    Ich freue mich auf eure Ideen. Viele Grüße!

    Kim

    #2
    Hallo Kim ,
    Du verfolgst ja mit einer Therapie gewisse Ziele , die könntest Du in diesem Erstgespräch anbringen . Bei meiner Therapie wurde von der Therapeutin abgefragt , was ich in meinem Leben auch mit Hilfe der Therapie ändern möchte , welche Wünsche ich habe . Die sind Dir ja bestimmt bewußt , für mich war es , als würde ich zum Arzt gehen , und der fragt dann : Was haben Sie denn für Beschwerden , was kann ich für Sie tun ?
    In diesem Sinne
    Christin

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      #3
      Hallo zusammen,

      ich hatte letzte Woche meine 2. Sitzung und bin jetzt etwas verunsichert.

      @Christin: Du schreibst, ich hätte bestimmt gewisse Wünsche und Ziele, die mir bewusst seien und die ich in der Therapie verwirklichen will.

      Das scheint mein Problem zu sein: ich kann (aus welchen Gründen auch immer) keine konkreten Ziele formulieren. Irgendwas stellt sich da quer. Mein Therapeut und ich suchen danach, bzw. ich versuche da für mich was zu formulieren, aber es fällt mir so schwer.

      Ich rede dann viel über meine Vergangenheit, weine, werde ärgerlich, und empfinde danach eine Erleichterung, die ein paar Tage anhält. Wäre ein mögliches Ziel z.B. ganz einfach ein Gefühl von Erleichterung zu erhalten? Etwas, was ich bislang nur "taub" als Bedrückung bzw. Niedergeschlagenheit zur Kenntnis genommen habe, bewusst zu machen und loszulassen/abzuschütteln? Wäre das schon ein Ziel oder ist das viel zu vage? Auch habe ich ihm gesagt, dass ich ein Bedürfnis nach Aufklärung habe, da meiner Ansicht nach in meiner Familie viel geschwiegen wird/wurde. Wäre das ein Wunsch? "Licht ins Dunkle bringen", "Dinge aufklären"?

      Vielleicht ist es ja auch mein Wunsch meine Wünsche endlich wahrnehmen zu können???

      Auf jeden Fall merke ich, dass mir die Therapie sehr gut tut, auch wenn das ständige Grübeln, Erinnern, Bewerten in den Folgetagen anstrengend ist. Dadurch habe ich schon viele Einsichten erhalten. Auch emotional hat sich schon einiges getan.

      Über eure Einschätzungen würde ich mich sehr freuen!

      Liebe Grüße
      Kim

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        #4
        Hallo Kim!

        Also - ich finde, das wichtigste ist, dass du spürst, dass die Therapie dir sehr gut tut. Das freut mich für dich!!!

        Ist es eine Notwendigkeit von seiten deines Therapeuten, dass du Ziele formulierst?

        Ich finde, du hast einige Ziele formuliert:
        - Erleichterung empfinden - das Leben nicht mehr als so schwer wahrnehmen, das Gefühl von Taubheit loswerden und stattdessen Leben in all seinen Facetten und Melodien zu geniessen.
        - Licht ins Dunkel bringen, verstehen, was da bei euch so verschwiegen wurde - Geheimnisse belasten und können eben zu einem Taubheitsgefühl führen - weil du nicht hören konntest, durftest, was du hören wolltest, hast du vielleicht das Gefühl von Taubheit entwickelt. Es könnte einen direkten Zusammenhang zum ersten Ziel haben.
        - und deine Wünsche wahrnehmen - das hat auch sehr, sehr viel mit dem ersten Ziel zu tun: nicht mehr wie in Watte gebettet zu sein, sondern wirklich ein farbiges Leben leben zu können und die Farben, die du dir für dein Leben wünscht, auch benennen und damit suchen zu können.

        Also ich finde, das sind sehr legitime Ziele, an denen sich zu arbeiten lohnt und wo du ja schon nach der 2. Stunde spürst: hier geht der Weg lang.

        Weiterhin Schritt für Schritt Erleichterung und viele bunte Töne!

        ashira
        -

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          #5
          Hallo Kim,

          wenn ich lese, was du zu deinen Wünschen schreibst, habe ich durchaus den Eindruck, dass du sie wahrnehmen und benennen kannst. Alles was du aufzählst sind tatsächlich Wünsche.

          Zitat von Kim_Matthews
          ... Wäre das schon ein Ziel oder ist das viel zu vage?...
          ...Über eure Einschätzungen würde ich mich sehr freuen! ...
          Allerdings habe ich den Eindruck, dass du dich nicht "traust" sie zu äußern. Dass du sehr abhängig davon bist, wie ein anderer (zum Beispiel jemand hier im Forum) diese Wünsche einschätzt (=bewertet).

          Alle deine Wünsche sind berechtigt und legitim und völlig in Ordnung. Selbst, wenn du kein "Ziel" nennen kannst, dem sie "dienen".

          Ich jedenfalls wünsche dir, dass du in deiner Therapie die Selbstsicherheit und Gelassenheit findest, dir deine Wünsche zuzugestehen, selbst wenn jemand auf das schmale Brett steigen und sie werten oder dich dafür kritisieren sollte.

          Liebe Grüße
          Sunshine

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            #6
            Hallo Kim,
            wir alle haben unsere Bestimmung im Leben: in der Aussenwelt, da sind die Aufgaben und Talente sehr unterschiedlich verteilt, das muss auch so sein, sonst könnte es auf dieser Ebene nicht funktionieren.
            Aber am wichtigsten ist die innere Bestimmung, und die ist für uns alle die gleiche: Bewusstwerdung. Das bedeutet: Erwachen.
            Buddha heisst der Erwachte.
            Spirituelles Erwachen bedeutet Bewusstsein und Verstand zu trennen. Das alleine würde schon zur ersehnten Befreiung führen.
            Keiner von uns kommt um dieses Erwachen herum. Bewusstseinswandel ist so notwendig, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Und wenn ein solch evolutionärer Schritt bevorsteht, haben wir auch die notwendigen Hilfen hierzu in Form von spirituellen Lehrern, die Klarheit in dein Leben bringen können. Die Werke von Eckhart Tolle (z.B. "Eine neue Erde" oder "Jetzt, die Kraft der Gegenwart") sind in einer sehr klaren und einfachen Weise geschrieben und könnten Dir bei Deiner Befreiung dienlich sein.
            Ich wünsche Dir und uns allen... dass wir "es" schaffen.
            Herzliche Grüsse, Crony

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              #7
              Hallo zusammen,

              danke für die vielen Antworten!

              @ashira:
              Ist es eine Notwendigkeit von seiten deines Therapeuten, dass du Ziele formulierst?
              Ja, es geht hier AUCH um den Antrag bei der Krankenkasse. Diese bezahlt nur, wenn ein schwerwiegendes Symptom vorliegt. Das ist bei mir nicht der Fall, denn ich funktioniere ja, im Unterschied zu anderen, die z.B. selbstmordgefährdet sind, von Angst- und Panikattacken gequält werden oder sich nicht mehr aus dem Haus trauen. Gehe ich von diesen Vorgaben der KK aus, dann bin ich nicht therapiebedürftig, denn ich bin ja stabil.

              Im Vergleich dazu, wirken meine Probleme null und nichtig. Das hat mich zunächst sehr verunsichert. Vielleicht fällt es mir deshalb schwer, Ziele zu formulieren, weil diese notgedrungen - im Vergleich zu den richtig harten Fällen - lächerlich wirken müssen. Diese Bedenken waren dann das Thema der letzten Sitzung, in der mir klargeworden ist, dass ich "Gegenstimmen" zu denen herausbilden muss, die mir ständig sagen, mir ginge es ja nicht schlecht und ich bräuchte keine Hilfe.
              P.S: ashira, ich finde deine Beiträge wirklich toll!

              sondern wirklich ein farbiges Leben leben zu können und die Farben, die du dir für dein Leben wünscht, auch benennen und damit suchen zu können.
              Ach, das tut gut zu hören bzw. lesen! In meiner Familie gibt es keine Worte für solche Bedürfnisse, die werden nicht wahrgenommen. Das Leben ist Arbeit, Arbeit, Arbeit, über die Runden kommen, Kinder großziehen, anständig bleiben, es recht machen, .... du weißt schon. Das Leben ist halt kein Spiel. Das können sich nur die Wohlhabenden leisten. Ich will aber auch ein Leben führen, dass ich als "farbig" bezeichnen könnte, auch wenn ich damit meine Herkunft aus einem "einfachen Stall", nach Meinung meiner Familienangehörigen, verleugne und mich fremd und sonderbar verhalte.

              @sunshine: danke für deine verständnisvollen Worte! Ich habe bemerkt, dass ich mich für meine "Wünsche" schäme, sie als minderwertig betrachte und als nicht erwähnenswert. Hier habe ich wohl noch viel an mir zu arbeiten, um diese Stimmen zu entkräften und endlich meine eigene Stimme zu hören und ihr Gehalt und Kraft zu verleihen. Ich stehe noch ganz am Anfang.

              @Crony: danke für die interessanten Hinweise zum Themenbereich "spirituelles Erwachen". Ich habe den Eindruck, als hast du ein festes theoretisches Fundament, auf dem du dich bewegen kannst.
              Ich werde deine Ideen aufgreifen, und Bücher zu diesem Thema mal aus einer anderen Perspektive lesen, was mir vielleicht einen neuen Zugang zu diesen Werken eröffnet. Bewusstwerdung/Erwachen/Befreiung = Bewusstwerdung der eigensten Bestimmung und innersten Wünsche. Habe ich abgespeichert.

              Liebe Grüße
              Kim

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                #8
                Zitat von Kim_Matthews Beitrag anzeigen
                @ashira: Ja, es geht hier AUCH um den Antrag bei der Krankenkasse. Diese bezahlt nur, wenn ein schwerwiegendes Symptom vorliegt. Das ist bei mir nicht der Fall, denn ich funktioniere ja, im Unterschied zu anderen, die z.B. selbstmordgefährdet sind, von Angst- und Panikattacken gequält werden oder sich nicht mehr aus dem Haus trauen. Gehe ich von diesen Vorgaben der KK aus, dann bin ich nicht therapiebedürftig, denn ich bin ja stabil.
                Okay, wenn es um die Krankenkasse geht... ich kenn mich nicht aus damit, aber ich würde intuitiv dann auf dieses "Taubheitsgefühl" setzen, das geht in Richtung Depression, sich abgeschnitten fühlen vom Leben... Dein Therapeut wird wissen, wie er es formulieren muss, dass es von der KK angenommen wird.

                Du kannst es auch so betrachten, dass du präventiv schon etwas tust, auch wenn du (noch) keine Selbstmordgedanken oder Panikattacken hast... Indem du früh genug reagierst, bevor die Symptome so schlimm sind, dass du ganz massive Hilfe brauchst. Du tust vorbeugend etwas für deine Gesundheit - das ist vielleicht so wie Rückengymnastik oder Yoga für Leute, die zwar noch arbeitsfähig sind, aber eben Schmerzen haben - das zahlt in der Schweiz die Krankenkasse auch - auch wenn die Leute nicht krankgeschrieben sind.

                Schön, dass du mit meinen Beiträgen etwas anfangen kannst.

                Alles Gute dir weiterhin auf deinem Weg

                ashira

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