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Wege zur Gelassenheit

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    Wege zur Gelassenheit

    Hallo an alle! Ich bin neu hier, finde das Forum ganz toll und hätte gleich zu Beginn eine Frage:
    Wie schafft ihr es, in stressigen oder schwierigen Situationen gelassen zu bleiben. Sosehr ich mich auch bemühe, an mir zu arbeiten - so ganz will es noch nicht gelingen. Beispiel: Straßenverkehr! Jeden Morgen die gleichen Situationen. Rücksichtsloses Verhalten, Schneiden, Drängeln usw. Und ich mittendrin und ich ärgere mich immer wieder und bin alles andere als gelassen. Dabei weiß ich vom Kopf her, dass es doch egal ist, ob sich zwei Autos vor mir reindrängeln, die paar Sekunden, die ich da verliere. Aber ich ärgere mich so über die Rücksichtslosigkeit. Ich möchte mich aber möglichst nicht mehr ärgern, finde, da verpufft zu viel Energie. Und ich möchte mich da auch weiterentwickeln und an mir arbeiten. Kennt jemand von Euch dieses Problem? Wie geht ihr damit um? Habt ihr einen guten Ratschlag für mich parat? Es würde mir auch helfen, einfach eure Meinung dazu zu hören. Danke und liebe Grüße - maromaro

    #2
    Deine Fragestellung ist zu komplex und allgemein zugleich, um darauf eine halbwegs vernünftige Antwort zu geben.
    DU hast Deinen Faden mit dem Titel Wege zur Gelassenheit betitelt.
    Mir fällt dazu das gleichnahmige Buch von Peter Lauster ein.
    Du findest darin, da bin ich mir sicher, sehr wertvolle Anregungen.
    Oder aber Du konkretisierst Deine Frage. Nicht wie werde ich gelassener, sondern wie reagiere ich in der Situation X.
    Das das aber nicht so einfach ist, wie Dein Beispiel aus dem Straßenverkehr zeigt, siehst Du an den ganzen HB-Männchen, die da hinter dem Steuer sitzen.
    Wenn Du es Dir leisten kannst, fährst Du einfach nur dann, wenn wenig Verkehr ist, oder aber Du gewinnst eine andere Einstellung zu diesen Dingen.
    Deshalb hier der Link zu dem Buch.

    http://www.amazon.de/Wege-Gelassenhe.../dp/3548365922

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      #3
      Hallo maromaro, herzlich willkommen hier im Forum.
      Also ich kenne das auch und mir hilft da einfach nur üben üben üben, d.h. wahrnehmen, das ich mich wieder mal aufrege wo ich es doch gar nicht will, und abstellen. Mit der Zeit wird es zur Gewohnheit sich nicht mehr aufzuregen.
      Liebe Grüße altes Mädel

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        #4
        Früher habe ich mich auch über viele Dinge und viele Menschen aufgeregt. Inzwischen bin ich viel ruhiger und gelassener geworden. Um das zu erreichen habe ich versucht, meine Sichtweise ein wenig zu verändern.

        Beispiel für eine alternative Sichtweise:

        Die Welt ist nicht dazu da, um mir alles recht zu machen. In jeder Minute, in jeder Sekunde passieren viele, viele Ereignisse, und viele davon passen nicht mit meinen Wünschen und Absichten zusammen; das ist nun mal so. Aber das ist nicht die Schuld der anderen Menschen bzw. der anderen Ereignisse. Es ist einfach ein mehr oder weniger zufälliges Nebeneinander an Ereignissen, die nicht immer zueinander passen.

        Betrachtet man nun sein Leben als eine Art Spiel, in dem die ärgerlichen und nervigen Ereignisse des Lebens Teil des Spiels sind, und die Aufgabe des Spiels darin besteht, für jedes unangenehme und unglückliche Ereignis eine Lösung zu finden, dann ärgert man sich nicht länger, sondern versucht einfach, für die eintretenden Ereignisse eine möglichst adäquate und passende Reaktion zu finden.

        Stecke ich also mit dem Auto im Stau, umgeben von Dränglern, dann stelle ich mir vor, dass diese Situation eben eine Spielsituation ist - sozusagen eine Ereigniskarte mit dem Text: "Du stehst im Stau, um Dich herum lauter Drängler. Mach das Beste draus..."

        Und schon kann ich die Situation ohne Ärger betrachten und versuchen, adäquat zu reagieren. Und wenn ich eine gute Lösung gefunden habe, mit der Situation umzugehen, dann habe ich sogar noch Spaß dabei, bzw. verspüre ein Erfolgserlebnis...

        Übrigens: unter einer guten Lösung verstehe ich nicht, es den anderen Menschen heimzuzahlen. Vielmehr verstehe ich darunter einfach ein Verhalten, welches mich entweder meinem Ziel dennoch näher bringt, oder, falls dies nicht möglich ist, mit der unerwünschten Situation möglichst konstruktiv umzugehen.

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          #5
          hallo, maromaro

          bei mir selbst ist das so, dass ich in solchen wie von dir beschriebenen Situationen gelassen sein kann, wenn ich ausgeglichen und vor allem ausgeruht bin. Oder wenn ich vorher was Positives erlebt habe o. ä.

          Dann sind mir Drängler sowas von schnurz

          Bin ich sowieso schon gestresst und ausgelaugt, dann bringen mich solche Situationen zur Weißglut.

          Ich sehe das dann als Alarmsignal, dass ich mir mehr Ruhe und Erholung gönnen sollte, damit ich dann wieder relaxter solche Situationen meistern kann.

          Tue ich dies nicht, schraubt sich das immer mehr hoch und irgendwann sitz ich auf einem Pulverfass.

          Mein Tip wäre also, genügend "Ruheinseln" in den Alltag zu integrieren, Dinge tun, bei denen du auftanken kannst. Das gibt Kraft und stärkt das Nervenkostüm

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            #6
            Mich regen solche Situationen nur dann auf, wenn ich selbst unter Zeitdruck stehe.
            Also: mindestens 10 Minuten früher losfahren..
            ist meine Lösung für die konkrete Situation.

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              #7
              Zitat von solipsist Beitrag anzeigen

              Betrachtet man nun sein Leben als eine Art Spiel, in dem die ärgerlichen und nervigen Ereignisse des Lebens Teil des Spiels sind, und die Aufgabe des Spiels darin besteht, für jedes unangenehme und unglückliche Ereignis eine Lösung zu finden, dann ärgert man sich nicht länger, sondern versucht einfach, für die eintretenden Ereignisse eine möglichst adäquate und passende Reaktion zu finden.

              Stecke ich also mit dem Auto im Stau, umgeben von Dränglern, dann stelle ich mir vor, dass diese Situation eben eine Spielsituation ist - sozusagen eine Ereigniskarte mit dem Text: "Du stehst im Stau, um Dich herum lauter Drängler. Mach das Beste draus..."

              Und schon kann ich die Situation ohne Ärger betrachten und versuchen, adäquat zu reagieren. Und wenn ich eine gute Lösung gefunden habe, mit der Situation umzugehen, dann habe ich sogar noch Spaß dabei, bzw. verspüre ein Erfolgserlebnis...

              Übrigens: unter einer guten Lösung verstehe ich nicht, es den anderen Menschen heimzuzahlen. Vielmehr verstehe ich darunter einfach ein Verhalten, welches mich entweder meinem Ziel dennoch näher bringt, oder, falls dies nicht möglich ist, mit der unerwünschten Situation möglichst konstruktiv umzugehen.

              So schön beschrieben, dass ich es gerne in meinem Blog aufnehmen möchte.. Darf ich?
              Gruss die *Schmetterlingsfrau

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                #8
                Zitat von Schmetterlingsfrau Beitrag anzeigen
                So schön beschrieben, dass ich es gerne in meinem Blog aufnehmen möchte.. Darf ich?
                Gruss die *Schmetterlingsfrau
                Aber gerne, ich freue mich...

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                  #9
                  Nachtrag:

                  es gibt natürlich Situationen, in denen es auch mir schwer fällt gelassen zu bleiben. Unter anderem dann, wenn ich unter dringendem Zeitdruck stehe.

                  Aber dann kann es auch gelegentlich nützlich sein, seine Contenance zu verlieren. Setzt man seinen Ärger gezielt ein kann man sein Ziel evtl doch noch erreichen.

                  Beispiel: ich fuhr einmal mit der Trambahn zum Bahnhof und musste dort einen bestimmten Zug erreichen. Die Zeit drängte. Doch die Tram blieb wenige Meter vor der Haltestelle aus irgendwelchen technischen Gründen stehen und fuhr nicht mehr weiter. Die Türen blieben verschlossen.

                  Ich bat den Straßenbahnfahrer, doch wenigstens die Türen zu öffnen, da ich meinen Zug erreichen müsse. Er weigerte sich, sprach von Sicherheitsgründen.

                  Da platzte mir der Kragen und ich schimpfte ziemlich ungehemmt los. Effekt: er öffnete - stark genervt - kurz die vordere Tür. Ich konnte meinen Zug noch erreichen.

                  Einerseits tat es mir leid, dass es mir nicht gelungen war ruhig zu bleiben. Andererseits hätte ich mit ruhigem Verhalten wohl meinen Zug verpasst...

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                    #10
                    Danke für die Anregungen!

                    Wow! So viele Beiträge mit interessanten und hilfreichen Anmerkungen zum Thema! Danke auch für den Buchtipp, das Buch lege ich mir sicher zu. Ich habe mich ja schon mit dem Thema beschäftigt und es gibt auch ein Buch von Kurt Tepperwein zum Thema Gelassenheit, das ich empfehlen kann und eines von Sabine Asgodom. leider habe ich die Titel nicht parat, aber in jedem Titel kommt "Gelassenheit" vor. Die Idee von Solipsist, die Situation als Spiel zu sehen, finde ich toll, werde ich sicher bei Gelegenheit (sicher bald!) versuchen. Ein wenig erinnert es mich an die Empfehlung von Kurt Tepperwein, Personen etc., die einen gerade zur Weißglut bringen könnten, als eine Art "Gelassenheitstrainer" zu sehen, die einen lehren, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Den Ansatz finde ich auch gut. Aber in der jeweiligen Situation schaffe ich es oft nicht, das alles umzusetzen. Tepperwein sagt auch, gerade der Strassenverkehr sagt viel über einen selbst aus, das hat ja auch Miyabi hier geschrieben. Tepperwein meint z.B., wenn einen Stau total nervt, soll man sich fragen, wo es sich bei einem selbst staut.
                    Danke euch sehr , es hilft auch schon, sich nur darüber auszutauschen.
                    Liebe Grüße
                    Maromaro

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                      #11
                      .. Genau.. man kann sich auch fragen.. (geht mir oft genauso ;o) Warum reagiere ich denn so .. wegen dem Stau bzw. wegen der Rücksichtslosigkeit? Weil ich selbst vielleicht mir gegenüber auch rücksichtslos bin?.. Weil ich mir selbst zu wenig (Zeit) gönne?.. Weil ich evtl. selbst ZU viel Rücksicht auf andere nehme.. (die das evtl. dann wieder ausnützen könnten)??

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                        #12
                        Hallo Simone, ja - das hilft wirklich. Und vielleicht muss man auch unbequeme Fragen an sich stellen, nämlich: bin ich wirklich selbst immer so rücksichtsvoll? Obwohl: ich denke eigentlich schon, dass es bei mir so sein könnte, dass ich immer Rücksicht nehme und schon hin und wieder deshalb ausgenutzt werde. Und in der jeweiligen Situation setze ich nichts dagegen. Eigentlich an unpassender Stelle kommt dann der Ärger unverhältnismäßig stark heraus. Danke Simone, zumindest theoretisch spüre ich schon einen gewissen Gelassenheits-Schub

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                          #13
                          Bitte.. maromaro.. gern geschehen!!
                          Also.. so geht es mir auch oft.. ich fühle mich oft generell fast ausgenutzt durch die Rücksichtslosigkeit der Leute..
                          Und.. da hab ich angefangen.. mich zu fragen, warum ich mich ausnutzen lasse? und manchmal wehre ich mich dann auch fast schon unverhältnismäßig stark.. Dann wieder: Mußte dass jetzt sein??

                          Und genau da denke ich jetzt um ;o)

                          Wenn ich Zeit habe.. bin ich manchmal sogar richtig bewußt rücksichtsvoll.. lasse die Leute bewußt vor.. nicke ihnen mit einem Lächeln zu..

                          Wenn ichs eilig habe.. bekomm ichs noch nicht so recht hin.
                          Aber ich versuche immer öfter auch aus dieser "Opferrolle" auszusteigen.. dass alle Leute gegen mich sind.. (so gefühlsmäßig.. wenn Du verstehst, wie ichs meine).. versuche innerlich Verständnis für deren Lage zu haben usw.

                          Aber.. viel ist harte Arbeit.. mit mir selber.. und oft auch graue Theorie bisweilen ;o)

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                            #14
                            ... Du hast so recht. Und es tut echt gut, sich ein bißchen darüber auszutauschen Zu sehen, dass es anderen auch so geht und wie die damit umgehen! Was Du zuletzt angesprochen hast, hat mich an das zuletzt gelesene Buch einer Buddhistin erinnert (Titel "Es ist Dein Ärger" - der Name ist zu schwierig, als dass ich ihn mir gemerkt hätte, wenn jemand will, sehe ich gerne nach). Sie meinte, man soll immer daran denken, dass jeder Mensch eigentlich nur glücklich sein will und keine Probleme haben will und in der jeweiligen Situation dementsprechend so handelt, wie er glaubt handel zu müssen, um eben glücklich zu sein und keine Probleme zu haben. Also dass nicht immer böse Absicht dahinter steht. Ich habe im Strassenverkehr auch schon versucht, mir vorzustellen, dass die Frau, die gerade drängelt, ein Problem oder mehrere hat. Dass es ihr gerade nicht gut geht, weil sie krank ist oder einfach im Stress ist. Dass sie ihre kranke Mutter pflegt und schnell zu ihr muss. Dass ihr Kind krank geworden ist und sie schnell von der Arbeit heim muss. Das kann der Situation, meinem Eindruck, dass ich rücksichtslos behandelt werde, schon einmal die Schärfe nehmen. Und vielleicht trifft ja etwas davon zu.
                            Bis bald - Maromaro

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                              #15
                              Zitat von maromaro Beitrag anzeigen
                              Hallo Simone, ja - das hilft wirklich. Und vielleicht muss man auch unbequeme Fragen an sich stellen, nämlich: bin ich wirklich selbst immer so rücksichtsvoll?
                              Das stimmt. Manchmal ärgert man sich über Verhaltensweisen anderer Menschen, die man selber in ähnlicher Weise manchmal hat. Allerdings gibt es anscheinend eine Art von Filter im Kopf, der die eigenen Verhaltensweisen ausblendet oder einem selbst harmlos erscheinen lässt.

                              Muss ich mich manchmal über andere Menschen und ihr vermeintlich rücksichtsloses Verhalten ärgern, so versuche ich nun immer öfter, mich in den anderen Menschen hineinzuversetzen. Ich frage mich, ob ich mich nicht vielleicht ähnlich verhalten hätte, oder ob ich zumindest dessen Verhalten irgendwie nachvollziehen kann.

                              Im übrigen weiß ich ja nicht, was diesen anderen, vermeintlich rücksichtslosen Menschen gerade drückt, ärgert oder zwickt. Vielleicht hat er gerade Streit in der Familie, Stress im Beruf, oder Schmerzen im Rücken?

                              Führe ich mir solche Gedanken vor Augen, dann gelingt es mir meistens nicht mehr, mich über die Situation aufzuregen...

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