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    Anpassung

    Hallo alle zusammen!

    Zur Zeit erlebe ich so eine gar keine gute Phase. Im Grunde genommen sollte es mir gut gehen. Heuer haben sich viele positive Dinge in meinem Leben getan, aber ich bin höchst unzufrieden über meine Leistung auf der Uni.
    Dann ist noch etwas anderes, was mir in den letzten Tagen zu denken gibt. Ich habe das Gefühl mich in jeglicher Situation anzupassen und natürlich auch dem gegenüber. Es ist etwas schwer zu erklären, aber sagen wir es so: Ich spühre sehr schnell, was das Gegenüber von mir erwartet oder welches Bild es haben will und schwups die wups, schlüpfe ich in die Rolle und bin so überzeugend, dass ich mich selbst nicht mehr finde (weil ich eigentlich nicht mehr weiß wer ich bin).

    Angefangen bei meiner Mutter, bis zu Freunden und den Männern - überall! Und jetzt laufe ich umher und finde mich selbst nicht mehr.
    Ich weiß schon auch die Vorteile meiner Art zu schätzen: Im Grunde genommen komme ich überall zurecht und kann micht perfekt anpassen, aber es wird Zeit für eine Grenze - die ich gerade eben nicht kenne...

    Habt ihr vielleicht auch so ein Problem? Oder habt ihr Tipps, wie ich an die Sache herantreten könnte?

    Viele liebe Grüße
    Sofija

    #2
    hallo Sofija,

    oh ja, kenne ich. und es ist nicht leicht, rauszukommen. wo willst du anfangen etwas zu verändern, was missfällt dir am meisten?
    einer meiner ersten "schritte" war es, nicht mehr die entertainerin zu spielen. mal ein schweigen zu ertragen. mal "nein" zu sagen, wenn jemand etwas von mir wollte. das ist alles superkrass, wenn man es so nicht gewohnt ist. und kostet viel kraft. was mir geholfen hat, ist mich zu fragen: was will ich? was würde mir jetzt gut tun? welche menschen bedeuten mir etwas? mit wem will ich zeit verbringen und mit wem verbringe ich zeit, weil der andere es will (und ich eigentlich nicht)?
    was ist, wenn ich einen konflikt eingehe und was ist, wenn ich es NICHT tue?
    wenn du es wirklich angehen willst ,steht dir ein langer, harter weg bevor, der sich aber auf jeden fall lohnt, jeder einzelne brocken, den du erklimmst, auf den wirst du stolz wie oskar sein, und du wirst dir und deinen bedürfnissen näher kommen und das wird dir auch viel spaß machen. also nur zu: was willst du ändern?

    lieben gruß

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      #3
      Liebe Fortuna,

      Genau das mit dem Schweigen, mit dem "nicht entertainen", nicht die "Powerfrau" raushängen lassen. Damit meine ich, keine Powerfrau sein. Ich will eben eine sein, aber eben WIRKLICH eine sein und nicht nur eine spielen. Überall erzähle ich, dass ich soviel zu tun habe und dann sitz ich schlussendlich zu Hause vor dem Fernsehr oder dem PC und mache NICHTS!!! Ich drücke mich regelrecht vor jeglicher Aufgabe, die aber MIR etwa bringen würde.
      Wenn es um einen Mann geht in den ich verliebt bin, verlier ich alles aus den Augen und da bricht mir natürlich kein Zacken aus der Krone für ihn 24 Stunden erreichbar zu sein (dabei ist dieser Mann wohlgemerkt nicht einmal mein Freund).

      Trotzdem fehlen mir noch genauere Ziele, Sichtweisen. Genau das: Was will ich? bereitet mir die größten Probleme. Beruflich wäre es mein Traum eines Tages ein Pensionisten- und Kinderheim in meiner Heimat Serbien aufzumachen und es zu leiten, aber dafür muss ich erst einmal mein Studium zu Ende bringen und dort hänge ich gerade gewaltig in einer schlechten Phase.
      Privat kenne ich mich gar nicht mehr aus. Ich habe eine Affäre, hätte zur Zeit aber am liebsten niemanden - keinen Partner, keine Affäre und dann kommen wieder diese Momente wo ich das Vamp sein will oder einfach nur liebende Partnerin.
      Ich habe einfach das Gefühl, dass mein innerliches Pendel dermaßen ausschlägt, dass ich auf keinen Kontext mehr komme...daher auch das "nicht wissen" über die wahren Ziele und die inneren Wünsche...

      Liebe Grüße
      Sofija

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        #4
        hey, Sofija,

        dann nimm dir zeit für dich, und finde raus, was du JETZT gerade brauchst.

        das ist nicht für immer, wünsche und bedürfnisse ändern sich, und das macht das leben bunt und interessant. alles darf sein, wenn es dich glücklich macht. ich weiß dass das schwierig ist. wie meine therapeutin am anfang meiner therapie: und was ist mit IHNEN? wie ICH? wen interessiert das, was heißt das? hat ne weile gedauert....
        tip: fang mit kleinen sachen an. du weißt was dir schmeckt, dann koch dir dein lieblingsgericht, hör deine lieblingsmusik, und dann fallen dir vielleicht auch andere dinge ein...

        als affaire kannst du doch alles haben, was du willst, mal nähe und körperlichkeiten, mal nicht. probier dich aus, und versuche, es nicht deshalb zu tun, um dem anderen zu gefallen. versuch es...

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          #5
          Liebe Sofija

          Die Anpassung ist auch ein grosses Thema in meinem Leben. In meiner schlimmsten Phase wusste ich auch nicht mehr, wer ich eigentlich bin und das Gefühl ist sehr unangenehm.
          Bei mir hat die Änderung damit angefangen, dass ich mich fest entschieden habe, daran zu arbeiten. Ich hab erkannt, dass es so nicht mehr weitergeht und dass ich das nicht mehr will.
          Selbsterkenntnis ist meiner Meinung nach der erste und wichtigste Schritt. Was du nicht merkst kannst du nicht ändern.
          Was ich auch sehr wichtig finde, ist die Annahme und Akzeptanz dass du so bist. Du bist schon in Ordnung so. Dass heisst auch nicht, dass du dich nicht ändern kannst. Gerade damit fällt es leichter. Akzeptiere dass du dich im Moment so verhälst. Es hat ja schon einen Grund und es ist ok. Verurteile dich deswegen nicht.
          Als nächstes kannst du dir überlegen, was du willst und da sehe ich es auch so, dass du mal mit ganz kleine Dingen anfängst. So hab ich es auch gemacht. Nur schon, wenn dich jemand fragt, was oder wo du essen willst. Überleg nicht, was der andere wohl gerne tun würde.
          Mir hilft es dabei, wenn ich mir vorstelle, ich wäre ganz allein und unabhängig, was würde ich dann wollen, wo würde ich hingehen und dann sag es einfach und schau was passiert.
          Es geht ja nicht darum, dass dann immer genau das passiert, was du willst. Sei auch offen für die Vorschläge und Wünsche des Anderen. Wichtig ist einfach mal, dass du deine Wünsche auch spürst und sie ausdrücken kannst.

          Du wirst sehen, dass es immer besser geht und dass die Leute dich auch dann noch mögen, wenn du dich nicht für sie verbiegst. Sehr wahrscheinlich mögen sie dich dann sogar noch mehr, weil du so auch mehr Persönlichkeit und Individualität ausstrahlst.

          Manchmal hilft mir auch die Vorstellung, ich hätte so jemanden gegenüber, der sich immer anpasst und tut, was ich möchte, dann denke ich, dass das ja sicher irgendwann langweilig wird und der Andere Mensch sehr formlos wirkt.

          Ich wünsch dir alles Gute!
          Lorelai

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            #6
            Hey Sofija.

            Mir geht es ähnlich wie dir, und ich merke sogar jetzt schon während ich das hier schreibe ,dass ich mir hauptsächlich unterbewusst darüber gedanken mache was die Leute wohl von mir denken während sie das lesen.
            Bei mir ist das wie sone Art Programm das anspringt sobald ich mich in der Gegenwart von anderen Menschen befinde, vor allem bei Leuten die ich nicht oder nicht besonders gut kenne
            Das komische bei mir ist, ich weiß nicht ob es bei dir ähnlich ist, ist das dieser "Drang sich konform zu verhalten" extrem schwankt...
            Manchmal (kommt eher selten vor) fühle ich mich wirklich vollkommen frei und zufrieden ganz egal in welcher sozialen Situation ich mich befinde.
            Ich hab schon oft versucht herauszufinden wann das der Fall ist und ob ich das irgendwie steuern kann, aber es scheint einfach mehr oder weniger zufällig zu kommen und zu gehen...

            Aber was ich dir auf jeden Fall empfehlen kann (auch wenn das jetz ein bisschen nach Werbung klingt =) ), ist das selbstcoaching Programm das hier von Zeit zu Leben angeboten wird, weil das wirklich enorm dabei helfen kann herauszufinden wann und wie man selbst tickt...

            Ich hab noch ne Frage an dich=)
            Bei mir kommt es manchmal vor dass wenn ich ne Weile mit anderen Personen zusammen bin, ich dann anfange mich ne Weile lang wie diese Person zu verhalten ohne dass ich bewusst versuche diese zu immitieren oder so...

            Kennst du das?

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              #7
              hallo Sofija,

              kennst du das Buch "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller?

              Dort wird dieses Thema sehr gut beleuchtet.

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                #8
                Lieber Tim,

                Dieses Imitieren kommt mir sehr sehr bekannt vor. Ich beginne sogar Mimik und Gestik teilweise zu kopieren und das komplett unbewusst.
                Bei mir ist es ebenfalls so, dass es komplett variiert. Es gibt Phasen wo ich das Gefühl habe bei mir zu sein und dann widerum kommen Zeiten, da verliere ich mich selbst im "Personenjungel".

                Es ist wirklich sehr schwer bei sich zu bleiben...vor allem wenn der erste Gedanke ist: Was werden die anderen darüber denken. Am meisten denke ich dabei immer an meine Mutter - was sie dazu sagen wird. Sie ist wie eine Stimme im Hinterkopf die wie ein Damokelschwert über meinem "Schicksal" hängt.

                @Miyabi
                Danke für den Tipp. Ich werde es mir ansehen!

                Ich wünsche euch auch alles alles Liebe und Gute
                Sofija

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                  #9
                  Liebe Sofia,

                  das was du da über dich schilderst kenne ich von mir.
                  Ich spüre unbewußt und unbeabsichtigt, was andere wollen und orientiere mich danach. Ich merke schon teilweise gar nicht mehr was ich selber will und kann mich auch oft nicht entscheiden. Manchmal bin ich dann wieder ganz bei mir, aber dann merke ich erst, wie extrem anders ich bin, wie anders meine Sichtweise und Denkweisen sind im Gegensatz zu meinen Mitmenschen. Wenn ich dann was äußere, kommen so dämliche Sprüche wie "du machst ja eh was du willst". Aber immer wieder. Dann hat mich einmal dieser Spruch sowas von verärgert, daß ich mal zu einer Freundin gesagt habe, natürlich tue ich was ich will, es ist mein Leben, ich bin doch nicht dein Sklave. Darauf kam wieder ein blöder Spruch von ihr "du schießst heute schon wieder mit Kanonen".
                  Dann denk ich mir, gehts noch? Ich bin doch nicht für das Wohlergehen der Menschheit verantwortlich.
                  Jeder Mensch muß doch nach sich selber schauen?
                  Oder?

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                    #10
                    hallo zantaur,

                    man sollte sich die menschen, mit denen man zu tun hat, genau anschauen- kommt was zurück, tun sie auch was für uns, hören sie uns zu, etc?

                    natürlich sind wir in erster linie für uns verantwortlich, und selbstverständlich helfen wir auch mal anderen. das tun wir aber freiwillig und niemand kann uns zwingen oder manipulieren, genau so wie wir niemand zwingen können.

                    solange wir allerdings unsicher sind, strahlen wir genau das aus, und manche menschen, die gerne nehmen, riechen das und lassen dann auch nicht locker- weil wir doch dann auch umkippen, wenn jemand hartnäckig ist- hand aufs herz...
                    die übung, auch mal nein zu sagen und hart zu bleiben ist super- weil echte freunde haben verständnis dafür und sind vielleicht kurz sauer, aber laufen nicht weg. und die, die einen nur benutzen, auf die können wir auch getrost verzichten. wir können also nur gewinnen....

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                      #11
                      hallo fortuna,

                      ich denke du hast die ursache meines problems sehr gut erkannt.
                      ja, leider bin ich oft noch unsicher und gebe auch schnell nach.

                      danke für die gute erklärung

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                        #12
                        Hallo zusammen! Ja, ich kenne das auch, sich in jeder Situation anzupassen, es jedem recht machen zu wollen. Aber es ist schon ein bisschen besser geworden. Vielleicht weil ich irgendwann drauf gekommen bin, dass es viel mit dem zu tun hat, wie mein Vater mich in meiner Kindheit behandelt hat. Ich hatte immer das Gefühll, dass ich seinen Erwartungen entsprechen muss. Ich konnte in einem Gespräch, wo er dabei war, mich nie frei ausdrücken, weil er immer ganz genau und ganz kritisch zugehört hat, was ich sage. Ich fühle mich im Gespräch mit anderen Leuten, die mir nicht vertraut sind, immer oft noch völlig unfrei und denke immer, was denken die wohl darüber, was ich sage, wie ich es sage usw. Wie gesagt, es ist besser geworden, aber ich muss da auch noch an mir arbeiten. Viel Glück - Maromaro

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