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    Allein :(

    Hallo Leute..
    ich habe eine ganz dringende Bitte an euch: kann mir jemand verraten was man macht wenn man sich ständig wieder und wieder im Stich gelassen fühlt?
    Die Sache ist nämlich die, dass ich vor kurzem weggezogen bin von meinem früheren Wohnort, und dadurch sehr viele Freunde verloren habe.
    Und jetzt sitze ich oft am Wochenende allein zuhause, meine Schwester und meine Mutter haben beide einen Freund und verbringen dort ihre Zeit, zusammen mit dem Liebsten, und meine Cousine ist da ähnlich drauf.
    Kann mir jemand helfen? Ich fühl mich grade echt nicht gut...
    Liebe Grüße,
    Traumfee

    #2
    Hallo Traumfee,

    ich bin in meinem Leben oft umgezogen, hab immer wieder von vorn anfangen müssen. Jetzt, wo ich nicht mehr ganz so jung bin, tu ich mich auch schwerer damit,....
    Ich weiss nicht, wie jung du bist, aber es bringt wohl nichts, sich an Familie zu halten, du musst dein eigenes Leben leben. Sie können dein Alleinfühlen nicht wegmachen...

    Von wem fühlst du dich denn enttäuscht, wer lässt dich im Stich?
    Bist du so weit weggezogen, dass der Kontakt mit den alten Freunden nicht mehr möglich ist?
    Eine Therapeutin hat mal mit einer Gegenfrage geantwortet, als ich Probleme hatte, in diesem Sinne könnte ich fragen: Wo lässt du DICH immer wieder im Stich?

    Es ist schwer zu raten mit so wenig Infos...

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      #3
      Hallo Traumfee,

      nachdem ich meinen gestrigen Gedanken gelöscht habe, den in der Kürze doch eine aufmerksame Teilnehmerin gelesen hat und die Löschung schade fand, wage ich einen neuen Anlauf ():

      Ich kann Dir, liebe Traumfee an diesem Punkt nichts wirklich raten. Zum einen weiß ich wie Heidi zu wenig über Dein konkretes Problem und zum anderen bin ich in einer ähnlichen Situation genauso ratlos wie Du.

      Ich kann Dir aber beschreiben, wie es mir derzeit geht, obgleich die Voraussetzungen sicher andere sind: Ich bin seit längerem nicht nur allein, sondern ich fühle mich so verflucht und verdammt einsam, entsetzt, gelähmt, traurig, müde, bedrückt... Nichtsdestotrotz habe ich die leise Gewissheit, dass das nichts Endgültiges ist. Und ich weiß, dass das letztendlich nur mit mir alleine zu tun hat. Es ist das Kino im eigenen Kopf.

      Mit diesen Voraussetzungen arbeite ich derzeit an zwei Baustellen:
      1. überlege ich, welches Bild ich von mir habe, wie ich mit mir und meiner Umgebung umgehe. Wichtige Leitfragen dabei sind: Wie gut tue ich mir und wie zentriere ich mich? Was muss ich tun, damit es mir gut tut? Muss ich überhaupt immer tun?
      2. muss (hier doch!) ich mich immer wieder ermahnen, meine Vergangenheit los zu lassen. Sie ist vorbei und nur noch eine Kopfgeschichte, die mich häufig lähmt und mich für zukünftige Dinge blockiert. Die Vergangenheit los zu lassen bedeutet für mich nicht, unangenehme Dinge zu verdrängen, sondern ihr den Stellenwert zuzumessen, der ihr gebührt: Im Idealfall ist das ein wertvoller Schatz an Erfahrungen

      Dies liest sich vielleicht sehr geläutert und weise. Wie oben schon beschrieben geht es mir aber nicht wirklich gut. Ich suche nicht den Stein der Weisen aber eine Brücke zwischen dem kognitiv Erkannten und meiner verwundeten Seele.

      Vielleicht, liebe Traumfee, kannst Du damit etwas anfangen.

      Viele Grüße

      Thomas

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        #4
        Zitat von Thomas L. Beitrag anzeigen

        Ich kann Dir aber beschreiben, wie es mir derzeit geht, obgleich die Voraussetzungen sicher andere sind: Ich bin seit längerem nicht nur allein, sondern ich fühle mich so verflucht und verdammt einsam, entsetzt, gelähmt, traurig, müde, bedrückt... Nichtsdestotrotz habe ich die leise Gewissheit, dass das nichts Endgültiges ist. Und ich weiß, dass das letztendlich nur mit mir alleine zu tun hat.
        Thomas
        Hallo Thomas,

        Dein Beitrag berührt mich sehr, diese Wucht der Einsamkeit - o weja.

        Ich könnte Dir keinen anderen Rat geben als den, den Du Dir schon selbst gegeben hast und finde, dass das kein großer Trost ist.

        Möge es Dir gelingen, Dich jeden Tag gu zu umsorgen und Dir viel Gutes angedeihen zu lassen.

        Brune

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          #5
          Hi Leute,

          ich wollte mich eigentlich nicht so sehr in den Vordergrund drängen. Letztendlich hat ja Traumfee den Thread begonnen. Aber zum einen ist mir das Geschriebene einfach so herausgeplatzt und zum anderen wollte ich Traumfee ein mögliches Denk-Mal anbieten.

          Viele Grüße

          Thomas, der sich trotzdem für Eure Anteilnahme ganz herzlich bedankt (kann ich im Moment auch dringend brauchen )

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            #6
            Ich bin seit längerem nicht nur allein, sondern ich fühle mich so verflucht und verdammt einsam, entsetzt, gelähmt, traurig, müde, bedrückt...
            Mir ging es genau in deinem Alter auch so, frisch getrennt, einsam, traurig, müde, aber oft schlaflos, ohne Selbstwert usw.
            Nichtsdestotrotz habe ich die leise Gewissheit, dass das nichts Endgültiges ist.
            Das hört sich für mich sehr positiv an, ich wünsch dir, dass du einen Weg findest, dich wieder anders zu fühlen! Sei gut zu dir, das ist soviel wert. Seid gut zu euch. Wenn nicht ich es bin, wer dann?

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              #7
              Liebe Traumfee,

              ich kann nachempfinden, wie Du Dich fühlst. Das ist schrecklich bedrückend.

              Auch ich kenne das ungewollte Alleinsein, was für mich aber nichts damit zu tun hat, dass ich mich im Stich gelassen bzw. verraten fühle.

              Meistens hat das ungewollte Alleinsein damit zu tun, dass ich zu wenig auf andere Menschen zugehe, mich ein-igele aus ganz "dummen" Gründen.

              Allerdings gibt es auch Phasen, in denen ich ganz bewusst allein sein möchte, weil es mir ein Bedürfnis ist, mit mir allein zu sein.

              Was Du ansprichst klingt für mich eher nach Einsamkeit.

              Sich einsam zu fühlen und sich allein zu fühlen sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge.

              Wenn ich mich allein fühle, dann gelingt es mir irgendwann mich durch entsprechende Aktivitäten (Sportverein etc.) daraus zu befreien. Ich lerne Menschen kennen und entwickele ein soziales Netz.

              Wenn ich mich einsam fühle, dann habe ich den Kontakt zu mir selbst selbst verloren, dann stehe ich nicht im Dialog mit mir.

              Ich habe das einmal ganz bewusst erlebt: Ich war eingeladen bei Freunden, eine richtig große und auch lustige Party. Ich saß da, und fühlte mich plötzlich ganz "allein". Aber ich war ja nicht "allein". Tatsächlich war ich einsam. Mich hat das erschreckt.

              Aber es war ein Anlass, den Kontakt zu mir wieder aufzubauen. Und um das zu entwickeln, wollte ich tatsächlich allein sein.

              In diesem Sinne wünsche ich Dir, dass es Dir gelingt, das Eine vom Anderen zu trennen und Dich für neue Menschen sowie neue Impulse in Deinem neuen Umfeld zu öffnen.

              Herzlichst

              Wilson

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                #8
                Zitat von Thomas L. Beitrag anzeigen

                Ich suche nicht den Stein der Weisen aber eine Brücke zwischen dem kognitiv Erkannten und meiner verwundeten Seele.
                Hallo Thomas,

                es ist beeindruckend, wie Du Deine Situation beschreibst.

                Ganz offensichtlich liegt hier Dein Weg:

                Nicht nur verstehen, sondern Dein Herz erreichen.

                In diesem Sinne: Herzlichst

                Wilson

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                  #9
                  Zitat von Thomas L. Beitrag anzeigen
                  Ich suche nicht den Stein der Weisen aber eine Brücke zwischen dem kognitiv Erkannten und meiner verwundeten Seele.
                  Bei mir ist diese Brücke entstanden durch das verzeihen,Vergeben.
                  Das Kognitiv Erkannte ist nicht nur in meine Seele "gerutscht",sondern hat sich in ein ganz tiefes Gefühl der Ruhe umgewandelt.
                  Das bedeutete auch ganz automatisch zwar noch das Vorhandensein der Vergangenheit,aber auch gleichzeitig die Vollendung,den Abschluss.

                  Liebe Grüße,die Mensch-Frau

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                    #10
                    Zitat von wilson Beitrag anzeigen

                    Was Du ansprichst klingt für mich eher nach Einsamkeit.

                    Sich einsam zu fühlen und sich allein zu fühlen sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge.

                    Wenn ich mich einsam fühle, dann habe ich den Kontakt zu mir selbst selbst verloren, dann stehe ich nicht im Dialog mit mir.

                    Ich habe das einmal ganz bewusst erlebt: Ich war eingeladen bei Freunden, eine richtig große und auch lustige Party. Ich saß da, und fühlte mich plötzlich ganz "allein". Aber ich war ja nicht "allein". Tatsächlich war ich einsam. Mich hat das erschreckt.

                    Aber es war ein Anlass, den Kontakt zu mir wieder aufzubauen.

                    Lieber Wilson.
                    Du hast vollkommen Recht, so habe ich es noch nicht gesehen. Ich bin tatsächlich wohl nicht allein (denn ich wohne ja zuhause bei meiner Mutter und meiner Schwester und nicht vollkommen allein in einer Wohnung), sondern eher einsam. Aber dass sich diese beiden Begriffe so differenzieren lassen habe ich bisher noch nicht erkannt.
                    Ich könnte zwar die Gesellschaft von den beiden suchen, möchte das aber oft nicht.

                    Ich habe sicherlich den Kontakt zu mir selber verloren. Obwohl ich sehr viel nachdenke - über mich, mein Leben - fühle ich mich nicht wohl mit mir.
                    Doch wie kann ich das ändern? Wie kann ich mich mit mir selber mehr wohl-fühlen?

                    Der Grund für meine Einsamkeit liegt aber sicherlich auch darin, dass ich zwar nicht schüchtern bin, da ich gern auf Leute zugehe und gleich das Gespräch suche. Dennoch tue ich mich schwer damit, mein wahres Ich zu zeigen, aus einem einfach Grund: weil ich Angst habe, verletzt zu werden. Oder aber auch, weil ich fürchte, nicht zu "genügen".
                    Ich habe mich auf Beziehungen eingelassen, und bin über kurz oder lang enttäuscht worden. Die Menschen, die ich gern gehabt habe, haben sich oft für einen anderen Lebensweg entschieden, der uns getrennt hat. Das sind Dinge und Erfahrungen, die mich sehr verletzt haben und die immer noch weh tun. Von genau diesen Menschen fühle ich mich "im Stich gelassen". Denn ich kann das nicht so einfach: meinen Weg gehen. Ich hänge sehr an Beziehungen und Freundschaften, und es kostet mich viel Kraft solche Trennungen und zerbrochene Freundschaften zu überwinden. Ich weiß oft nicht, wo ich diese Kraft hernehmen soll, ich fühle mich einfach oft zu schwach für diese gewaltigen Emotionen.

                    Vielleicht kannst du/ könnt ihr mich und meine Situation ein wenig besser verstehen.

                    Liebe Grüße
                    Traumfee

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                      #11
                      je mehr du dich einsam fühlst, desto einsamer wirst du...

                      - was genau hat dich an diesen beziehungen enttäuscht?
                      - 100% enttäuscht oder 10% enttäuscht - was genau, wie?
                      - was hast du getan um diese enttäuschung zu verhindern?
                      - wo und wie hast du allenfalls andere enttäuscht?
                      - was hast du an diesen beziehungen erwartet?
                      - was erhoffst du dir von beziehungen?
                      - wieviel hat dein sicherheitsgefühl mit beständigkeit zu tun?
                      - wenn sich nichts verändern würde, wie sicher wärst du dann?
                      - was möchtest du einbringen?
                      - was denkst du möchten und erwarten die andern von dir in beziehungen?
                      - wann denkst du, genügst du den ansprüchen der andern?
                      - wie sicher bist du, dass das auch so ist?
                      - wer kann dir sagen, was er von dir erwartet in einer beziehung?
                      - wer kann dir sagen, was er einbringen will in diese beziehung?


                      und dann noch dies zum nach-denken:

                      erst wenn menschen aus unserem leben wieder weggehen, gibt es wieder platz für neue menschen - denn wir können nicht unendlich viele beziehungen gleichzeitig pflegen.

                      die menschen sind dann in unserem leben, wenn wir von ihnen, und sie von uns lernen können. nach dem lernen geht jeder weiter. mal mit, mal ohne den andern.

                      lass die los, die du liebst und gerne magst, denn auch sie müssen ihre wege gehen - und nicht immer sind das die gleichen wie unsere. sei zufrieden ein stück des wegs mit ihnen gegangen zu sein und freu dich auf neue begegnungen.

                      versteht dich gut
                      keraldar

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                        #12
                        hallo Traumfee,

                        ich weiss ja nicht, was Du mit "vor kurzem" meinst, aber bei mir war die Eingewöhnungsphase in eine neue Stadt schon immer so ca 1 Jahr.
                        Ich habe es dann so gemacht, dass ich an den WE Touristin gespielt hab, also versucht hab, wirklich mit offenen Augen rumzulaufen , und das ungewöhnliche und auch banale zu sehen. Und ich bin die klassischen Wege über Sportverein usw. gegangen und langsamlangsam bildete sich hier und da was neues und beständiges.

                        Thomas, Dir wollte ich noch sagen, dass ich nicht glaube, dass diese Einsamkeit NUR mit Dir zu tun hat. Es ist leider auch mainstream, dass Einsamkeit immer mehr ein Thema ist, weil man immer weniger aufeinander achtet, immer weniger dafür auch Kraft hat, weil man selber belastet ist.
                        So dafür werden mich jetzt vll welche hauen, aber ich finde es einfach nur noch mehr belastend zu glauben, man hat sich alles immer selber zuzuschreiben. Wir leben in einer schwierigen Zeit und es ist verd... hart, damit klar zu kommen. Das änderts jetzt auch nicht wirklich, aber nimmt vll ein bißchen den Druck von den Schultern.

                        lg Anna

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                          #13
                          Zitat von Anna63 Beitrag anzeigen
                          Es ist leider auch mainstream, dass Einsamkeit immer mehr ein Thema ist, weil man immer weniger aufeinander achtet, immer weniger dafür auch Kraft hat, weil man selber belastet ist.
                          So dafür werden mich jetzt vll welche hauen,
                          Nein, ich bin nicht der Meinung dass wir in harten und achtlosen Zeiten leben. Ich glaube immer an das Gleichgewicht. Werden die einen zu achtlos, werden andere dafür um so achtvoller.

                          Beispiel dafür sieht man hier in diesem Forum. Zwei einsame Seelen werden hier aufgefangen und liebevoll bestärkt in ihrer momentanen Einsamkeit.

                          Die Zeiten sind immer gleich hart oder leicht, alles was sich verändert sind die Kanäle in denen wir kommunizieren.

                          Hackt doch nicht immer auf den armen Zeiten herum, es ist unsere Zeit, sie ist die Schönste die wir erleben dürfen. Wer da anders denkt, versaut sich seine eigene Zeit.

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                            #14
                            Zitat von Yasinee Beitrag anzeigen
                            Nein, ich bin nicht der Meinung dass wir in harten und achtlosen Zeiten leben. Ich glaube immer an das Gleichgewicht. Werden die einen zu achtlos, werden andere dafür um so achtvoller.

                            Beispiel dafür sieht man hier in diesem Forum. Zwei einsame Seelen werden hier aufgefangen und liebevoll bestärkt in ihrer momentanen Einsamkeit.

                            Die Zeiten sind immer gleich hart oder leicht, alles was sich verändert sind die Kanäle in denen wir kommunizieren.

                            Hackt doch nicht immer auf den armen Zeiten herum, es ist unsere Zeit, sie ist die Schönste die wir erleben dürfen. Wer da anders denkt, versaut sich seine eigene Zeit.
                            Da ist so viel positives drin
                            DANKE
                            (kann ich gerade gut gebrauchen)

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