hallo ihrs,
der Begriff wird in der Hakomi-Arbeit verwendet. Das ist eine Methode aus der körperzentrierten Psychotherapie, aber darum solls hier jetzt nicht gehen.
Es geht um Selbstwahrnehmung. Und die ist ein fundamentales Mittel für unsere Persönlichkeitsentwicklung, drum hab ichs hier in diesem Unterforum angesiedelt.
Die Innere Achtsamkeit ist ein Bewusstheitszustand von mehreren möglichen, die wir erleben: z.b. neben Alltagsbewusstsein und Träumen. Sie ist eine Art leichte Trance und hat im Gegensatz zum Alltagsbewusstsein den Vorteil, dass der innere Zensor (schöner gesagt: WächterIn) ausgeschaltet ist und wir wertfrei wahrnehmen können.
Dazu will ich noch anmerken, dass diese Instanz des "Wächters" nichts negatives ist, sondern er hat die Aufgabe, das zu schützen, was sich bewährt hat. Wir alle haben im Laufe unserer Biografie Muster entwickelt, die unsere Psyche für unser Überleben als sinnvoll erfahren hat, um es mal vereinfacht zu sagen. Wenn wir also im Alltagsbewusstsein ständig am bewerten sind, dann ist das eine Einrichtung, die grunsätzlich zu unserem Wohlwollen da ist. Nur: sie begrenzt uns auch. Wir tun uns schwer, über diese Muster hinaus zu denken, auf andere Recourssen als den eingeübten zurückzugreifen. Das können wir in tieferen Bewusstseinszuständen (ihr kennt das sicher auch von Träumen)
Was passiert in dieser Achtsamkeit:
Ich kann völlig wertfrei wahrnehmen, was hier und jetzt gerade ist, z.B. da ist ein körperliches Gefühl (prickeln, Verspannung usw.), ein emotionales (Unruhe, Angst, Freude, Wohlig usw), ein Impuls (Bewegung, gähnen, seufzen usw). Diesen Wahrnehmungen auf allen Ebenen gebe ich weder Energie (also nicht festhalten), noch ignoriere ich sie (nicht verdrängen). Ich nehme sie wahr und mehr nicht. Dadurch können sie kommen und gehen. Ihr kennt vll das Bild aus der Meditation, sich Gedanken wie Wolken vorzustellen, die vorüber ziehen. So ähnlich ist das auch, nur dass ich Empfindungen, Gefühle, Impulse usw. erst wahrnehme, bevor sie weiterziehen.
Man kann das ganz gut üben mit meditativen Techniken, autogenem Training, Progressive Muskelentspannung usw.
Die kreativen Therapieformen bieten die Möglichkeit, den Impulsen Ausdruck zu geben z.B. durch Tanz, Malen, Musik. Auch hier ist es im kreativen Prozess möglich, zu lauschen, beobachten, und fließen lassen.
Wir haben nicht nur unser Gehirn, wir haben auch ein Zellgedächtnis. Da sind oft uralte Informationen gespeichert. Techniken, mit denen wir lediglich versuchen unser Gehirn "umzuprogrammieren", können daher u.U. an Grenzen kommen. Vor allem, wenn es darum geht, Energieblockaden im Körper zu lösen, welche zu Verspannungen, Krankheiten usw. führen können.
sich in innerer Achtsamkeit üben bringt es natürlich mit sich, dass man auch im Außen achtsamer wird, empathischer. Das empfinde ich auch nicht immer als Segen und damit komme ich auf Mooies Fragestellung in dem anderen Thread zurück:
Die Welt wird durch die höhere Senisiblität zwar nicht schöner, zumindest, wenn man in der Stadt lebt wie ich, aber ich kann mich besser orientieren und sinnvoller schützen. Weil ich eher merke, wie es mir grad geht und was ich brauche, um für mich zu sorgen. Und vor allem, weil meine Selbstakzeptanz immens gestiegen ist. Ich mache mir selber viel weniger Druck und kann mich besser annehmen, als früher, durch diese Arbeit. In Folge kann ich auch andere eher da lassen, wo sie sind und muss nicht mehr die Welt retten
Körperarbeit erlebe ich - vor allem durch die Wertfreiheit und die Ganzheitlichkeit - als echte Versöhnungs- und Herzensarbeit. Ganz vereinfacht gesagt: es ist ein Unterschied, ob man über Gefühle spricht, oder Gefühle durchlebt. Wenn man ihnen erlaubt, sich zu zeigen, dann gehen sie auch wieder. Manchmal zeigen sie dann erst mal ihr wahres Gesicht (hinter Wut ist eine Trauer usw.) Und oft ist das erschreckend eklig und schmerzhaft. Aber durch die Wahrnehmung und Nicht-Verurteilung kann das dann endlich frei werden und sich lösen.
Die "einfachste" Wahrnehmungsübung, die sehr alltagstauglich ist (geht auch in der Kassenschlange oder aufm Klo) ist: auf den Atem achten. Wie ist er vom Rhythmus, Tiefe, wo im Körper spüre ich ihn usw.
Oder auf den Bodenkontakt der Füsse achten: wo liegen sie auf, wo tun sie grad weh (wenn ich mir am Postschalter die Beine in den Bauch stehe)
, wie verlagere ich mein Gewicht, was löst das für Gefühle aus usw.
So, das reicht für die erste Verwirrung
Ich warte mal eure Posts ab. Das Thema ist sehr umfassend und ich habs versucht so gut wie möglich aufs wesentliche zu beschränken und nicht allzu trocken darzustellen. Mir fällt das immer etwas schwer Körperprozesse in Wörter zu bringen.
lg Anna
der Begriff wird in der Hakomi-Arbeit verwendet. Das ist eine Methode aus der körperzentrierten Psychotherapie, aber darum solls hier jetzt nicht gehen.
Es geht um Selbstwahrnehmung. Und die ist ein fundamentales Mittel für unsere Persönlichkeitsentwicklung, drum hab ichs hier in diesem Unterforum angesiedelt.
Die Innere Achtsamkeit ist ein Bewusstheitszustand von mehreren möglichen, die wir erleben: z.b. neben Alltagsbewusstsein und Träumen. Sie ist eine Art leichte Trance und hat im Gegensatz zum Alltagsbewusstsein den Vorteil, dass der innere Zensor (schöner gesagt: WächterIn) ausgeschaltet ist und wir wertfrei wahrnehmen können.
Dazu will ich noch anmerken, dass diese Instanz des "Wächters" nichts negatives ist, sondern er hat die Aufgabe, das zu schützen, was sich bewährt hat. Wir alle haben im Laufe unserer Biografie Muster entwickelt, die unsere Psyche für unser Überleben als sinnvoll erfahren hat, um es mal vereinfacht zu sagen. Wenn wir also im Alltagsbewusstsein ständig am bewerten sind, dann ist das eine Einrichtung, die grunsätzlich zu unserem Wohlwollen da ist. Nur: sie begrenzt uns auch. Wir tun uns schwer, über diese Muster hinaus zu denken, auf andere Recourssen als den eingeübten zurückzugreifen. Das können wir in tieferen Bewusstseinszuständen (ihr kennt das sicher auch von Träumen)
Was passiert in dieser Achtsamkeit:
Ich kann völlig wertfrei wahrnehmen, was hier und jetzt gerade ist, z.B. da ist ein körperliches Gefühl (prickeln, Verspannung usw.), ein emotionales (Unruhe, Angst, Freude, Wohlig usw), ein Impuls (Bewegung, gähnen, seufzen usw). Diesen Wahrnehmungen auf allen Ebenen gebe ich weder Energie (also nicht festhalten), noch ignoriere ich sie (nicht verdrängen). Ich nehme sie wahr und mehr nicht. Dadurch können sie kommen und gehen. Ihr kennt vll das Bild aus der Meditation, sich Gedanken wie Wolken vorzustellen, die vorüber ziehen. So ähnlich ist das auch, nur dass ich Empfindungen, Gefühle, Impulse usw. erst wahrnehme, bevor sie weiterziehen.
Man kann das ganz gut üben mit meditativen Techniken, autogenem Training, Progressive Muskelentspannung usw.
Die kreativen Therapieformen bieten die Möglichkeit, den Impulsen Ausdruck zu geben z.B. durch Tanz, Malen, Musik. Auch hier ist es im kreativen Prozess möglich, zu lauschen, beobachten, und fließen lassen.
Wir haben nicht nur unser Gehirn, wir haben auch ein Zellgedächtnis. Da sind oft uralte Informationen gespeichert. Techniken, mit denen wir lediglich versuchen unser Gehirn "umzuprogrammieren", können daher u.U. an Grenzen kommen. Vor allem, wenn es darum geht, Energieblockaden im Körper zu lösen, welche zu Verspannungen, Krankheiten usw. führen können.
sich in innerer Achtsamkeit üben bringt es natürlich mit sich, dass man auch im Außen achtsamer wird, empathischer. Das empfinde ich auch nicht immer als Segen und damit komme ich auf Mooies Fragestellung in dem anderen Thread zurück:
Zitat von Mooie

Körperarbeit erlebe ich - vor allem durch die Wertfreiheit und die Ganzheitlichkeit - als echte Versöhnungs- und Herzensarbeit. Ganz vereinfacht gesagt: es ist ein Unterschied, ob man über Gefühle spricht, oder Gefühle durchlebt. Wenn man ihnen erlaubt, sich zu zeigen, dann gehen sie auch wieder. Manchmal zeigen sie dann erst mal ihr wahres Gesicht (hinter Wut ist eine Trauer usw.) Und oft ist das erschreckend eklig und schmerzhaft. Aber durch die Wahrnehmung und Nicht-Verurteilung kann das dann endlich frei werden und sich lösen.
Die "einfachste" Wahrnehmungsübung, die sehr alltagstauglich ist (geht auch in der Kassenschlange oder aufm Klo) ist: auf den Atem achten. Wie ist er vom Rhythmus, Tiefe, wo im Körper spüre ich ihn usw.
Oder auf den Bodenkontakt der Füsse achten: wo liegen sie auf, wo tun sie grad weh (wenn ich mir am Postschalter die Beine in den Bauch stehe)
, wie verlagere ich mein Gewicht, was löst das für Gefühle aus usw.So, das reicht für die erste Verwirrung
Ich warte mal eure Posts ab. Das Thema ist sehr umfassend und ich habs versucht so gut wie möglich aufs wesentliche zu beschränken und nicht allzu trocken darzustellen. Mir fällt das immer etwas schwer Körperprozesse in Wörter zu bringen.lg Anna


Ich liebe Deine Fragen, kann ich doch dann immer so schön klugsch....
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