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Anrecht auf meine Gefühle

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    #16
    Ich bin ok - Du bist ok

    @Tintenweberin und Hobbes: Kenne beides noch nicht, werde mich aber darüber schlau machen und gegebenenfalls ausprobieren.

    @Marigold: Danke für deine guten Wünsche. Ich hoffe schon, dass wir solche Situationen in Zukunft besser meistern können.

    @Brennesselsuppe: Vielleicht kennst du ja das Prinzip der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg. Er redet unter Anderem von der Grundeinstellung Ich bin ok-Du bist ok. Mit dieser Einstellung kommt es zu weniger Konflikten in einer Beziehung und diese Einstellung ist eigentlich schon alles was ich möchte und ich glaube nicht, dass das zuviel verlangt ist. Ich reagiere sensibel darauf, wenn ich die Rückmeldung bekomme, dass ich nicht ok sei. Mir ist es nicht egal, wie mein Freund auf mich reagiert und ich steh da nicht einfach drüber, wenn er mich nicht ok findet.
    Er braucht mich nicht mal zu verstehen, er braucht meine Problem nicht für mich zu lösen, mich nicht zu verhätscheln, sich nicht runterziehen zu lassen oder angegrieffen zu fühlen, wenn ich so eine Phase habe. Er soll es mir einfach nur zugestehen so zu sein, mich annehmen damit, mich ok finden und sich selbst natürlich auch, denn das ist auch wichtig.
    Und ja, natürlich gilt das auch umgekehrt für mich. Ich sage nicht, dass ich mich schon zur Perfektionistin gemausert habe darin, aber ich bin auf dem Weg und ich mache es schon besser als früher. Direkt in so einer Situation fällt es mir sicherlich schwerer, als wenn ich alles mit etwas Abstand betrachten kann. Es fällt mir auch schwer, den anderen ok zu finden, wenn der andere mich nicht ok findet. Ja klar, einer muss mal anfangen, aber ich bin noch nicht so weit, dass ich das uneingeschränkt kann.

    Grüsse
    Lorelai

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      #17
      hallo liebe lorelai,

      ich fasse zusammen was ich aus deinen beiträgen herausgelesen habe:

      1. für deinen freund ist es extrem schwierig zu akzeptieren, wenn du mal nicht "super" drauf bist, weil er es persönlich nimmt.

      2. er trifft damit einen wunden punkt bei dir, denn weil du eh "lange zeit versucht hast perfekt zu sein",hast du sowieso schon ein tendenziell schlechtes gewissen für deine laune, die er dir dann quasi zum vorwurf macht, weil es ihn verletzt.

      dann ist mir noch das hier aufgefallen:

      "z.B. ich huste und beuge mich nicht vor, damit er mir besser auf den Rücken klopfen kann, was er als Ablehnung gegen sich empfindet. Er fand, ich sperre mich gegen seine Hilfe."

      meine absolut subjektive meinung dazu: das ist extrem empfindlich von ihm und meiner meinung nach in dieser situation sein problem!!

      meine weitere gaaanz subjektive meinung :
      wenn du schon alles getan hast um ihm dein verhalten zu erklärn - zB. mal in einem ruhigen moment mit guter laune das ganze erklärt, dir wirklich auch zeit für dich nehmen wenn du mal keine lust hast und schlecht drauf bist (so wie es jeder manchmal einfach ist, punkt), und in einer akuten situation bescheid geben und sagen "schatz, es ist net böse gegen dich gemeint aber ich bin grad einfach nicht so gut drauf" - DANN finde ich kommst du nicht umhin, deinen freund ab und zu zu verletzten (so sanft wie möglich . denn dann ist es meiner meinung nach echt vor allem sein problem und er wird es nie lernen, dass du es tatsächlich nicht böse meinst, wenn du dich ihm zuliebe immer übertrieben zusammenreisst. und dir und deiner neigung zum pessimismus ist auch nicht geholfen.

      es klingt vielleicht hart, aber jeder hat ein recht auf rückzug und es ist nicht immer möglich 100% rücksicht zu nehmen - und auch nicht hilfreich.

      liebe grüße von einer, die an schlechten tagen auch einfach mal nur in den arm genommen werden will - und nicht dafür noch vorwürfe hören.

      zebra

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        #18
        Zitat von Lorelai Beitrag anzeigen
        @Tintenweberin und Hobbes: Kenne beides noch nicht, werde mich aber darüber schlau machen und gegebenenfalls ausprobieren.
        John Gray, Männer sind anders. Frauen auch., 11. Kapitel: Wie teile ich meine schwierigsten Gefühle mit? - Die Liebesbrieftechnik

        Das Buch ist inzwischen so verbreitet, dass du es sicher auch in der Bücherei ausleihen kann. Ich würde nicht alles auf die Goldwaage legen, was der Autor über Männer und Frauen zum Besten gibt, aber es ist sehr amüsant zu lesen und es lohnt sich, den einen oder anderen Gedanken weiter zu denken...

        die Tintenweberin

        P.S.: Es würde mich interessieren, wie alt du bist, Lorelai. Aber wenn du diese Frage indiskret findest, dann solltest du sie einfach ignorieren...

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          #19
          @Zebra: Ja, die Zusammenfassung ist gut.
          Ich denke, ich sollte mir wohl wirklich einen netten Satz zurechlegen, den ich in solchen Situationen anwenden kann. Wie eine Art Code, dann weiss er sofort, was läuft. Ich hab ihm das ja wirklich schon oft erklärt, aber es kommen trotzdem immer wieder die gleichen Situationen. Bei mir dreht es sich auch dahingehend im Kreis, dass ich zwar manchmal im Nachhinein denke, ich sollte mich in so einer Situation von Anfang an klar ausdrücken können, aber in der Situation selbst kommt mir das nicht in den Sinn, so blöd das klingt. Ich weiss noch nicht, wie ich das anstellen kann, dass es mir einfällt, was und wie ich es sagen kann. Das würde vielleicht einiges einfacher machen...

          @Tintenweberin: Ah, der Buchtitel sagt mir allerdings was. Bin ich auch schon darüber gestolpert, habs aber nicht gelesen, weil ich ein anderes ganz tolles Buch über Mann/Frau kenne und dachte, das kann man nicht toppen
          Dieses Buch gibt es bestimmt in der Bibliothek zu holen. Werd mal schauen.

          LG
          Lorelai

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            #20
            @liebe lorelai

            hallo du,

            ich hoffe meine worte klangen nicht zu "hart" habs grad eben nochmal durchgelesen.

            ich kenne diese (deine) situation nur zu gut. ich bin ein echter fröhlicher sonnenschein und gerne unter menschen, habe aber eben auch ein großes rückzugsbedürfnis, insbesondere wenn es mir nicht gut geht, ich genervt/ungeduldig bin oder ich sehr unter spannung stehe. denn ich binn jemand, der bei problemen gerne ersstmal selber nachguckt und versucht sie allein zu lösen, erst im 2. schritt suche ich trost oder rat bei anderen.

            für sehr zart besaitete seelen ist das nicht immer einfach, denn viele menschen die gerne helfen wollen definieren sich auch ein stück weit darüber, wie sehr ihre hilfe angenommen und geschätzt wird. insofern trifft es bei rückzug meinerseits direkt ihren selbstwert und es ist für solche menschen sehr schwer, das nicht persönlich zu nehmen.

            ich denke dabei an eine freundin von mir, keinesfalls möchte ich beurteilen, ob das so oder ähnlich auch auf deinen freund zutrifft. ich fühlte mich durch deine beschreibung nur an eben diese freundin erinnert.

            wir haben dann tatsächlich eine art "code" ausgemacht (in einem ruhigen, entspannten moment ), so dass ich sie sozusagen vorwarnen konnte. wenn es soweit ist sage ich immer "achtung, ich bin grad irgendwie grantig, nicht wegen dir, aber ich glaub jetzt ist "es" mal wieder soweit" und sie sagt dann "ah ja, oskar aus der mülltonne ist wieder zu besuch " und dann können wir schon mal beide ein bisschen drüber schmunzeln und es nimmt den krampf raus. oskar aus der mülltonne ist diese figur aus der sesamstrasse, die die ganze zeit nur rummotzt aber eigentlich ein gutes herz hat

            liebe grüße lorelai! ich glaub du bist auf dem richtigen weg.
            zebralein

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              #21
              Hey Zebra

              Nein, deine Worte klangen gar nicht zu hart für mich. Keine Sorge.

              Ich kann das alles wirklich gut nachvollziehen, was du schreibst. Und ich denke das hat auch was, dass viele Menschen helfen wollen und sich darüber auch ein wenig definieren und wenn dann die Hilfe nicht angenommen wird, ist das für sie ein schlechtes Feedback gegenüber sich selber.

              Ich weiss noch nicht genau, was ich für einen Code anwenden soll. Finde das aber auf jeden Fall eine tolle Idee.
              Den Oskar aus der Sesamstrasse find ich auch einen netten Vergleich. Toll auch, wenn das schon ein wenig den Krampf aus der Sache nimmt und ihr drüber lachen könnt

              Alles Liebe
              Lorelai

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                #22
                Zitat von Lorelai Beitrag anzeigen
                Ich bin ok-Du bist ok. ... Ich reagiere sensibel darauf, wenn ich die Rückmeldung bekomme, dass ich nicht ok sei. Mir ist es nicht egal, wie mein Freund auf mich reagiert und ich steh da nicht einfach drüber, wenn er mich nicht ok findet.
                ...
                Er soll es mir einfach nur zugestehen so zu sein, mich annehmen damit, mich ok finden und sich selbst natürlich auch, denn das ist auch wichtig.
                ...
                Es fällt mir auch schwer, den anderen ok zu finden, wenn der andere mich nicht ok findet. Ja klar, einer muss mal anfangen, aber ich bin noch nicht so weit, dass ich das uneingeschränkt kann.
                Diese Sätze unterstreichen ein wenig die Gedanken, die mir beim Lesen deines Beitrages kamen.
                Du verlangst einerseits angenommen zu werden von deinem Freund. Andererseits muss er aber in einer für dich richtigen Weise reagieren. Sprich - du nimmst ihn doch in der gewissen Situation auch nicht, wie er ist. Lässt ihm diese Macke auch nicht. Willst auch, dass er dann richtig funktioniert. Marigold beschrieb ähnliches schon recht am Anfang - ich sehe das auch so.
                Ihr beide reagiert sensibel auf gewisse Situationen. Was vollkommen normal und ok ist! Du möchtest, dass es andere bei dir okey finden. Bist aber im Prinzip nicht in der Lage, es selber vorzuleben. Denn dein Freund reagiert genauso sensibel - was er aber aus deiner Sicht ändern muss.

                Wie gesagt - es sind meine Gedanken dazu. Ich kann da auch völlig daneben liegen - deswegen prüfe es für dich.

                Kennen tue ich solche Situationen aber auch sehr gut - auch von anderer Seite her.

                LG, Silvi

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                  #23
                  Der Weg kann ein leichter sein...

                  ... aber für gewöhnlich ist der Schwerere der Bessere.
                  An Rosenberg direkt ist mir als Name nicht so geläufig, was bei mir jedoch weniger etwas zu bedeuten hat. Der Name ist das Erste, was ich wieder vergesse. Aber wahrscheinlich habe ich von ihm schon was gelesen, denn von dieser Überlegung Wir finden uns gegenseitig OK als Konfliktlösungseinstellung kommt mir irgendwie bekannt vor.
                  Vielleicht ist das eine gute Wahl, wenn eine Beziehung sehr stark von unerträglichen Außeinandersetzungen dominiert wird und man damit einen Ansatz schafft sich wieder aufeinander zuzubewegen. Aber ich muß da eher gähnen. Denn man kann diese Einstellung auch anders verstehen.
                  Wenn man sich gegenseitig respektiert, dann hat man ja genau die Basis sich auseinandersetzen zu können ohne in einen Konflikt zu begeben, der eher einen Keil in die Beziehung treibt, wie einen zusammenwachsen läßt. Deiner Beschreibung nach sieht es für mich eher so aus, als ist das der Beginn einer einschlafenden Beziehung, weil es einfacher ist, sich wegen etwas beschissener zu fühlen, wie sich damit auseinanderzusetzen. Klar.
                  Warum sollte man es sich schwer machen im Leben? Ich weiß es auch nicht. Aber irgendwann wird man es wissen.
                  Nach diesen der gegenüber kritischen Gedanken sieht deine Situation deiner Beschreibung nach dennoch ziemlich anders aus. Letzten Endes glaub ich, daß du so auf ihn reagierst einfach nur deine Ruhe vor ihm haben zu wollen in solchen Situationen, weil er es nicht versteht wirklich auf dich einzugehen. Ehr sondern lediglich gerne eine Frau hätte, die diese Probleme nicht hat. Er merkt, daß sie da sind, aber er hat einfach kein Bock drauf und wenn er merkt, daß du nur in Ruhe gelassen werden möchtest, dann merkt er, daß du sie hast und das läßt ihm keine Ruhe. Kann man ihm eigentlich schon wieder anrechnen.
                  Und deshalb ist und bleibt es spannend. Das Wichtigste überhaupt: Wie geht man um mit dem Moment!

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                    #24
                    @Silvi: Ich gebe ja auch zu, dass ich die Einstellung "Du bist ok" auch nicht immer so lebe, wie ich sie umgekehrt gerne erleben würde. Wie gesagt, ich arbeite daran. Direkt in so einer Situation bin ich aber oft zu sehr mit mir selbst beschäftigt um mir darüber im Klaren zu sein. Es ist mir theoretisch schon klar, dass ich ihn in so einer Situation auch akzeptieren sollte wie er ist, weil ich das ja auch verlange. Von Aussen ist das ja alles ganz einfach.

                    @Brennesselsuppe: Also ich weiss jetzt nicht, ob ich dich recht verstehe oder nicht. Das mal vorweg.
                    Unsere Beziehung ist nicht von unerträglichen Auseinandersetzungen dominiert. Wir haben Konflikte, wie sie, schätze ich, normal sind. Wir sind beide eher sensibel und ruhen nicht immer in uns selbst, das machts nicht einfacher. Ich kann ihn nicht ändern, aber mich und ich arbeite an meinem Teil daran, dass ich immer mehr ich selbst werde und mich selbst annehme, weil ich gemerkt habe, dass dann vieles ganz selbstverständlich läuft. Dann ist das mit dem Respekt auch kein Problem. Ich denke, man muss zuerst auch mal sich Selbst Respekt und Akzeptanz geben können, bevor man es jemand Anderem geben kann.
                    Eine einschlafende Beziehung ist es auch nicht. Früher wars für mich schlimm, wenn es Konflikte gab und eine ideale Beziehung war für mich eine ohne Konflikte. Ja, da hab ich eingiges dazugelernt seither. Auch dass Konflikte mal kommen und dazugehören. Keine 2 Menschen sind sich immer einig. Man ist verschieden. Ich nehme Konflikte auch nicht mehr so tragisch wie früher. Ich sehe sie als Ausstausch, als Arbeit an der Beziehung. Unsere Konflikte sind nicht von der Art, dass wir uns anschreien und Sachen werfen. Wir diskutieren es aus. Das ist manchmal sehr anstrengend und manchmal weniger. Manchmal ändert sich etwas gleich, manchmal braucht es mehr Zeit. Es gibt gewisse Themen, die immer wieder kommen und ich denke, das hat auch seine Sinn. Wir haben da ganz offensichtlich noch etwas zu lernen und die Lektionen werden uns wohl so oft gestellt werden, bis wir es gelernt haben.

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                      #25
                      Zitat von Lorelai Beitrag anzeigen
                      Direkt in so einer Situation bin ich aber oft zu sehr mit mir selbst beschäftigt um mir darüber im Klaren zu sein. Es ist mir theoretisch schon klar, dass ich ihn in so einer Situation auch akzeptieren sollte wie er ist, weil ich das ja auch verlange. Von Aussen ist das ja alles ganz einfach.
                      Öhm, ja, das kenne ich allerdings auch. Und betrachte ich dann solche Situationen mit Abstand, könnt ich mich für mein Verhalten mal wieder treten. Ich versuche zu lernen, in solchen Situationen erstmal inne zu halten, und dran zu denken, wie es sonst immer war. Und mich zu errinnern, dass ich gerade nicht klar sehe. Versuche das ein wenig zu entlarven und zu schauen, was da eigentlich abgeht, und wieso das nun mal wieder alles so ist. Oft hilft auch Abstand. Naja, ich bin da auch noch am Üben...

                      LG, Silvi

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