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    #16
    Vergebung....

    Hallo Miura,
    irgendein schlauer Mensch sagte mal folgenden Spruch: es gibt nur 2 Arten von Menschen, deine Freunde und deine Lehrer. Meine persönliche Sichtweise ist Folgende: dieser Jemand, von dem du sprichst, möchte dir unbewußt dazu verhelfen, dass du dein Leben selbst in die Hand nimmst.
    Hallo Sternenkönigin,
    Vergebung kann so gesehen werden(aus der Sicht des "Vergebenden"): jemand hat mir etwas getan, was mir weh getan hat - ich bin das Opfer. Oder so gesehen werden: jemand hat etwas getan, das nicht ok war, aber daran kann ich wachsen. Das ist zweifellos die schwierigere Sichtweise, aber aús meiner Sicht die wirklich heilende.

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      #17
      Hallo Mo,
      auch ich hatte etwas zu verzeihen. Die Wahl anderer Blickpunkte hat mir geholfen beide Seiten (jedes Ding hat mindestens 2 Seiten) in seiner Gesamtheit zu sehen. Dadurch habe ich die Angst auf beiden Seiten gesehen und dann konnte ich durch Mitgefühl auch verzeihen. (Angst ist ein schlechter Ratgeber). Im Endeffekt sah ich dann, daß jeder das bekommen hat, wonach er suchte- es aber ganz anders aussieht als gedacht. Letztendlich ein Gewinn, was aber erst ganz am Ende sichtbar wird.

      Wie man verzeiht: http://www.zeitzuleben.de/artikel/pe...koennen-1.html

      Wie man zur Ruhe kommt (ganz wichtig) findet man bestimmt auch bei Zeitzuleben. (Eine Suchfunktion gibt es glücklicherweise in Zeitzuleben)

      Liebe Grüße
      Stick

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        #18
        Zitat von Miura Beitrag anzeigen
        Das klingt ja einleuchtend mit dem Verzeihen und kein Opfer mehr sein. Sind gute Gedanken in Euren Beiträgen !

        Nur..., wie geht man damit um, wenn der andere (der einen sehr verletzt hat und dem man verziehen hat) immer wieder anfängt in der Vergangenheit herumzugraben und einem dann immer wieder angebliche "Verfehlungen" von damals (z.B. 15,20 Jahre her) vorhält ? Und dann vielleicht auch noch so tut, als ob er der gute wäre, der großzügig über alles hinwegsieht ?! Wie geht man damit am Besten um ?


        Bin gespannt auf Eure Beiträge !
        lg, Miura
        Liebe Miura,

        so geht es mir auch grad, ich wollte einen Neuanfang, sie gräbt alte Geschichten aus, weiss genau, was ich wann wo getan habe, was sie mir Gutes getan hat, ..... Sie ist voller Negativität, und hat mich mit "Dreck" überschüttet!
        Ich hab auf diesen schlimmen Brief nicht geantwortet, meine Gedanken waren folgende:
        Wenn sie krank ist, - was ich fast glaube - dann kann ich mit ihr nicht über den Brief reden, schreiben, das bringt nichts.
        Wenn sie gesund ist, will ich das ebenfalls nicht, denn dann ginge das immer hin und her! Das will ich ebenfalls nicht. Ich hab mir die Frage gestellt, will ich Recht haben oder will ich in der Liebe sein. .... und hab nicht auf den Brief geantwortet. Nun ist zwar im Moment kein Kontakt, aber ich weiss mir nicht anders zu helfen. Und .....mir geht es besser damit.

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          #19
          Hallo,
          auch ich habe so meine Erfahrungen mit diesem Thema, da ich extrem nachtragend bin. Ich kann manchmal die genaue Ursache vergessen, mögliche Gründe verstehen, aber verzeihen ?(da liegt eine Barriere). In der Regel verzeihe ich Verstöße nie - egal wie schwer oder leicht. Hier hilft mir nur die Zeit, und ich bin manchmal erstaunt, daß ich etwas vergesse, was sich andere Menschen zu Herzen genommen haben.

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            #20
            Hallo Stick!

            Danke für den Link. Da war ein interessanter Absatz : "Wenn wir verzeihen, heißen wir damit das, was der andere getan hat, nicht automatisch gut. Wir können es nach wie vor "falsch" finden, "niederträchtig", "unangemessen", "kriminell" oder was auch immer.
            Wir entscheiden uns damit lediglich dazu, nicht länger zuzulassen, dass die Tat unser Leben dauerhaft negativ beeinflusst. Die Tat selbst aber wird dadurch nicht besser. "

            Für mich war "verzeihen" immer, ja, im Prinzip auch Vergessen, Herunterspielen, "unter den Tisch kehren".Ich würde, wenn ich verzeihe, ja gut beipflichten, den Kürzeren ziehen.
            Ich weiß nicht, wie ich das beschrieben soll. Kann nur hoffen, daß ich richtig verstanden werde...
            Aber dieser Absatz macht Verzeihen eher machbar.

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              #21
              Zitat von Danny-Mo Beitrag anzeigen
              Moin Sheila!

              Ich überlege schon den ganzen Tag, aus welchen Blickrichtungen ich das was war noch betrachten könnte. Aber irgendwie scheinen ich in meinem Blickfeld eingeschränkt zu sein. Ich kann nur diese Geschehnisse sehen, die mich schon den größten Teil meines Lebens verfolgen.
              Was wäre denn ein anderer Blickwinkel? Wäre es das "Verniedlichen"oder "Verharmlosen"? Wäre es eine gewisse Art von "Humor"? Müßte ich dankbar sein für die "Erfahrung"?

              Ich bin wahrscheinlich schon völlig durcheinander vom Überlegen... Bitte erklär mir wie ich Abstand gewinnen kann oder sowas in der Art.
              Ok, ich versuche es mal. Ich habe ziemlich viel Schreckliches überstanden in meinem Leben. Und befinde mich zur Zeit wieder mitten drin in einem Trauma. Was die Vergangenheit betrifft habe ich mühsam gelernt erst einmal zu akzeptieren, dass diese Dinge zu meinem Leben gehören, ein Teil von mir sind. Ich habe mir Hilfe geholt: Gesprächstherapie, Borderline-Gruppe und in immer wiederkehrenden Abständen EMDR-Therapie. Ich versuche durch diese Hilfe von außen mein Gedankenkarussel zu unterbrechen, meine Alpträume zu überstehen und meine große Angst in den Griff zu bekommen. Ich lerne Achtsamkeit mit mir selber und einen bewußten Blick auf das GUTE im Leben. Ich übe dies täglich, weil ich leben will! Hilfsangebote gibt es sehr viele und man sollte sie in Anspruch nehmen, wenn man alleine nicht mit den Dingen fertig werden kann (ich meine dies nicht arrogant!). Ich gehe einen harten, mühsamen Weg - keiner kann ihn mir ersparen. Aber ich habe den unbedingten Willen aus meinem Elend rauszukommen.
              Ich hoffe sehr, dass klingt jetzt alles nicht zu heftig
              LG
              Sheila

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                #22
                Ist "Akzeptieren" gleichzusetzen mit "Vergeben"? Hast du Vergeben, was man dir angetan hat? Nimmst du das quasi hin, was dir widerfahren ist?
                Wie ist denn dein Blickwinkel? Verstehe ich noch nicht? Wie denkst du über das, was dir passiert ist? Hast du keine Wut oder Verzweiflung in dir? Würdest du denjenigen der die das angetan hat nicht am liebsten vierteilen? Irgendwie so jedenfalls....

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                  #23
                  Hallo Ihr Lieben,
                  vielen Dank für die vielen Beiträge und auch _ für mich_ neuen Gedanken.
                  Ich habe auch nochmal länger über das Thema nachgedacht. Das ich das Verzeihen nicht mehr mit dem Vergessen in Verbindung bringe, liegt vor allem daran, dass ich nicht vergessen "kann" und mich dennoch aus der Opferrolle herausentwickeln wollte.
                  Das heißt nicht, dass ich demütig den Erfahrungen danke, sondern dass ich sie in mein Leben integriere. Sie sind unauslöschlich mit mir verbunden, haben mich und mein Verhalten geprägt.
                  Doch ich entscheide, inwieweit sie mein derzeitiges und zukünftiges Leben weiterhin beeinflussen. Ich kann zwar meine Vergangenheit nicht beeinflußen oder Dinge ungeschehen machen, aber ich kann meine Verhaltensweisen überprüfen und mit meinen Werten in Einklang bringen.





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                    #24
                    Zitat von germandy Beitrag anzeigen
                    dieser Jemand, von dem du sprichst, möchte dir unbewußt dazu verhelfen, dass du dein Leben selbst in die Hand nimmst.
                    Hallo germandy, danke für Deine Zeilen, aber damit kann ich im Moment garnichts anfangen ! Kannst Du vielleicht ein Beispiel dazu nennen ?
                    lg, Miura

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                      #25
                      Zitat von Heidi Beitrag anzeigen
                      ..., ich wollte einen Neuanfang, sie gräbt alte Geschichten aus, weiss genau, was ich wann wo getan habe, was sie mir Gutes getan hat, ..... Sie ist voller Negativität, und hat mich mit "Dreck" überschüttet!... Nun ist zwar im Moment kein Kontakt, aber ich weiss mir nicht anders zu helfen. Und .....mir geht es besser damit.
                      Hallo Heidi, auch wenn mir das im Moment nicht weiterhilft (kein Kontakt geht nicht, hab ihn eine Zeitlang reduziert) so bin ich doch froh, dass es auch andere Menschen gibt, die ähnlich empfinden. Ich möchte auch so gerne einen Neuanfang, aber mit den alten Geschichten werden immer alte Wunden aufgerissen.
                      Aber ich bin zuversichtlich, dass wir für uns einen Weg finden, schon alleine weil wir uns aktiv damit beschäftigen einen Weg zu finden.
                      ganz liebe Grüße,
                      Miura

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                        #26
                        Zitat von Danny-Mo Beitrag anzeigen
                        Ist "Akzeptieren" gleichzusetzen mit "Vergeben"? Hast du Vergeben, was man dir angetan hat? Nimmst du das quasi hin, was dir widerfahren ist?
                        Wie ist denn dein Blickwinkel? Verstehe ich noch nicht? Wie denkst du über das, was dir passiert ist? Hast du keine Wut oder Verzweiflung in dir? Würdest du denjenigen der die das angetan hat nicht am liebsten vierteilen? Irgendwie so jedenfalls....
                        Nein, akzeptieren heißt nicht vergeben für mich. Es ist mir "nur" klargeworden, dass nichts rückgängig zu machen ist! Ich habe durchaus eine Menge Wut und auch Verzweiflung in mir: nur durch "Vierteilen" der Täter mache ich nichts rückgängig. Auge um Auge, Zahn um Zahn: was habe ich davon? Meine Erinnerung, meine Alpträume bleiben. In Gedanken Rache üben, auf brutalste Art, das habe ich durchaus getan und tue es immer wieder. Weil es mir Erleichterung verschafft. Für den Augenblick! Mehr nicht. Es gab auch Zeiten, da habe ich die Wut und Ohnmacht gegen mich selbst gerichtet. Mir wehgetan. Darüber bin ich zum Glück hinaus. Ich hasse Gewalt in jeder Form, dafür ist mir schon zuviel geschehen und ich werde mich niemals auf diese Ebene begeben. Ich kann nur versuchen, mich in Zukunft mit anderen Menschen zu umgeben. Menschen, die mir guttun! Ich habe eine "feine Antenne" entwickelt für meine Umwelt. Bin vorsichtig.
                        Kannst du mit meiner Antwort was anfangen? Ich habe es ja schon mal geschrieben: ich muss lernen mit meinen Erinnerungen zu leben und auf irgendeine Art mit mir selbst Frieden schließen! Hast du dich schon mal über Borderliner informiert oder EMDR?
                        LG
                        Sheila

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                          #27
                          Hey Sheila!
                          Mit deiner Antwort kann ich etwas anfangen. Klar
                          Wie ich dir geschrieben hatte, habe ich mir ein Buch über EMDR gekauft. Borderline und SVV kenne ich. Borderline ist ja zu einer Modediagnose geworden. Ich verletze mich selber, wenn ich diesen Druck einfach nicht mehr aushalte. Meine Hoffnung ist ja, daß ich durch EMDR irgendwann wieder "normal" sein kann.

                          LG
                          Mo
                          Zuletzt geändert von Danny-Mo; 09.04.2007, 22:37.

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                            #28
                            *hust_hust*
                            Da liegt wohl eine Verwechslung vor.

                            LG Sannia

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                              #29
                              Jetzt nicht mehr. Sorry!

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                                #30
                                Hi Mo,
                                da habe ich wohl was "überlesen" Borderliner halte ich nicht für eine Modediagnose. Dieses Krankheitsbild gibt es schon sehr lange! Ich habe dir ja schon geschrieben, dass ich in einer fachärztlich geleiteten Gruppe bin und dort lerne, den Druck anderweitig loszuwerden etc. Und EMDR ist eine anstrengende, aber (für mich) wirkungsvolle Methode.
                                Und was heißt schon "normal". Ich bezeichne mich in jedem Fall als normalen Menschen - nur eben mit besonderen Problemen *lächel*
                                LG Sheila

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