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Spagat zwischen Kindern und eigenen Interessen

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    Spagat zwischen Kindern und eigenen Interessen

    Hallo Leute,
    bin mal gespannt, was ich zu meinem Problem so an Feedback bekomme... Kurz zur Vorgeschichte: ich habe vor ca. 7 Jahren begonnen, mein Leben, meine Gewohnheiten, mein Verhalten, mein Umfeld usw. im Prinzip alles unter die Lupe zu nehmen, zu hinterfragen, meine Familiengeschichte aufzudecken, mich gegenüber anderen abzugrenzen(klappt mal mehr mal weniger) und nach mir zu schauen. Hört sich erst mal sehr gut an, ist es auch, mir geht's sehr viel besser als früher, auch wenn dieser Prozess teilweise mit grossen Schmerzen verbunden war, durch daraus resultierende Trennungen/Distanz zu vertrauten Personen, die diesen Weg nicht mitgingen bzw. deren Verständnis sich mir gegenüber Richtung Null bewegt hat. Somit gab es auch nur die Möglichkeit, mich langsam immer mehr zu distanzieren, was ich anfangs nicht wahrhaben wollte, aber die Alternative wäre ja gewesen, ich verhalte mich wieder so wie zuvor, so dass alle anderen zufrieden sind, und davon hatte ich mich Gott sei Dank verabschiedet. Nun stecke ich aber insofern fest, dass diese Abgrenzung gegenüber meinen Kindern und meiner Parterin einfach nicht so funktioniert, wie das für mich besser wäre, woran ich allerdings selber den größten Anteil habe. Ich stelle meine Bedürfnisse oft dahinter zurück, dadurch bin ich momentan eher unzufrieden, was sich schon seit Monaten immer mehr gesteigert hat. Was mich daran hindert, mehr nach mir zu schauen und zu tun, was mir gut tut, ist vermutlich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinen Kindern, weil ich die Zeit, in der ich etwas für mich ganz alleine mache, ja auch zusammen mit meinen Kindern verbringen könnte. Ich bin immer auf der Suche, mit der Familie etwas schönes, sinnvolles, aufregendes zu unternehmen, und wenn wir das dann tun, macht es mir ja auch riesen Spaß. Das Problem ist auch nicht, dass ich nicht weiß, was ich will, sondern im Gegenteil, es es gibt so viel, was mir momentan vorschwebt, teilweise Kleinigkeiten. Aber z.B. kann ich nicht nein sagen, wenn es ans ins-Bett-bringen oder Kuscheln oder vorlesen geht, auch wenn's mir in dem Moment nicht danach ist. Mein Anspruch mir gegenüber ist allgemein sehr hoch, und von daher möchte ich wahrscheinlich auch der perfekte Vater sein, und wenn ich dann, was ganz selten vorkommt, vor lauter innerer Zerissenheit die Beherrschung verliere und laut werde, geht's mir natürlich noch schlechter. Leider weiß ich nicht wie ich aus diesem Dilemma herauskomme, ich habe ja schon sehr viel über mich gelernt, aber diesen Spagat bekomme ich nicht hin. Den Hinweis "Tu einfach was dir Spaß macht" würde ich jemandem der keine Kinder zu Hause hat wahrscheinlich auch geben, aber für mich ist das keine Alternative. Wenn ich so denken würde, hätte ich keine Kinder in die Welt setzen müssen! In 10 Jahren gehen sie sowieso so langsam ihren eigenen Weg, aber bis es soweit ist, muss man als Eltern auch zurückstecken, das ist doch nur ganz natürlich. Oder was meint ihr? Ich bin gespannt. Danke schon mal für euer Feedback.

    #2
    Hallo!
    Alles hat seine Zeit -die als Eltern und die für sich. Ich glaube, das Zauberwort heißt Kompromiss. Wer Kinder hat, kann nicht nur tun,was ihmSpaß macht. Das Kunststück besteht wirklich darin, wo stecke ich die Grenzen. Und die Frage: Was ist im Moment machbar?
    Ich habe drei Kinder , von denen zwei verheiratet sind. Seit 30 Jahren bin ich Mutter und habe vieles gern hinten an gestellt, weil ich durch die Kinder natürlich auch vieles andere bekommen habe. Perfekt geht nicht. Alles nur super geht nicht. Es hat sich gelohnt,wenn ich meine Kinder heute so ansehe. Ich bin sehr stolz auf sie. ABER ich hatte auch zuviel Kompromisse gemacht. Und nun ist es schwer,aus dieser Rolle herauszukommen. Bin fleißig dabei,was nun wieder die Familie schockt.
    Mir helfen Positiv-Negativ-Listen. Alles geht nicht. Was ist am Wichtigsten? Was kann ich miteinander vereinbaren? Je älter die Kinder werden, um so mehr verschiebt sich das alles. Nutze bloß das Kuscheln und ins Bett bringen, es ist sooo schnell vorbei! Der Tag hat nur 24 Stunden, also Prioritäten setzen und Zufriedenheit üben und nicht dem nachtrauern,was nun wirklich nicht ging.
    Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit. Das hab ich mir oft gesagt. Vielleicht kannst du mit deiner Partnerin klären, wo sind die Bereiche, die ihr gemeinsam bestreitet, wo ist dein alleiniges Terrain . Wann hat jeder seine "Freizeit" von der Familie. Aber bitte BEIDE, manche Männer vergessen gern, dass eine Mutter das genauso braucht. Ich hab ein wenig das Gefühl, wenn ich das lese, dass an der gemeinsamen Lösung des Problems nicht ganz so"gearbeitet" wird (Abgrenzung) Wieso Abgrenzen? Sind Freiräume nicht besser? Und noch eine Frage: Vielleicht zuviel unter die Lupe genommen? Ist es nicht manchmal besser, auch etwas laufen zu lassen? --- Natürlich kenne ich die Situation nicht, da kann man manches fehlinterpretieren.

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      #3
      Hallo

      Ich habe zwei Kinder und kenne den Spagat sehr gut. Selber war ich auch mit schlechtem Gewissen unterwegs. Bis ich einen guten Tipp von einem Freund bekommen haben. Er nannte den Begriff" Qualitätszeit". Oft verplempert man Zeit mit schlechten Kompromissen. In dem man sich etwas schnell noch vornimmt, dazwischen quetscht. Am Besten drei Sachen gleichzeitig machen, nur das keiner zu kurz kommt. Ich nehme mir jetzt Zeit für jeden aber nicht gleichzeitig, sondern hintereinander. Da unternehme ich etwas mit den Kindern und habe dann nur Zeit für sie, ohne Unterbrechungen. Das genießen sie unheimlich. Dann gibt es Zeiten die nehme ich nur für mich.Da lade ich meine Akkus wieder auf und pflege meine Seele. Wenn man sich etwas gutes tut kann man es auch weitergeben. Ich bin ausgeglichener, ruhiger. Davon profitieren alle! Mein Mann macht es auch und er nimmt sich abwechselnd Zeit für sich und mich und die Kinder. Die finden es ganz toll, den Papa ganz allein zu haben und da macht es auch nichts aus zu warten, denn dann ist es besonders schön!

      Vielleicht ist es ja eine Idee für dich

      liebe Grüße Emma

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        #4
        Ich finde Emma hat es sehr schön auf den Punkt gebracht.So kann es denke ich für alle funktionieren.
        Wobei ich auch denke,daß man als Eltern eben auch einfach mal zurücksteckt.Einfach weil es wichtig ist für die Kinder.Manchmal kann es eben nicht warten,dann brauchen sie uns jetzt und vielleicht auch durchgängig.
        Ich für mich löse solche "dringenden" Zeiten für meinen Sohn dann so,daß ich oft bei anderen Personen Abstriche mache um auch Zeit für mich zu haben.Denn die sind Erwachsen und "brauchen" mich nicht jederzeit verfügbar.
        Andrea

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