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Barmherzigkeit

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    #61
    Zitat von Gemma Beitrag anzeigen
    Genau an der Stelle kommt für mich die "bewusste Barmherzigkeit" ins Spiel, deshalb finde ich sie so interessant, denn ich tue in diesem Sinne eben nicht nur für mich etwas, sondern auch weil mich der andere "erbarmt", nehme ich teil, versetze mich in seine Lage und verspüre unmittelbares Mit-Gefühl - und handle.
    So meinte ich es ja auch. Das Mitgefühl gibt den Impuls zum Handeln.
    (Deshalb bleibe ich bei "Mitgefühl" und nicht bei "Barmherzigkeit")

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      #62
      Ihr diskutiert Barmherzigkeit ja mittlerweile im politischen Zusammenhang, aber ich will doch meine persönliche Definition loswerden und sie passt zu dem, was Gemma gerade im ersten Absatz über das Geben geschrieben hat.

      Das Wesentliche an der Barmherzigkeit ist für mich, dass sie ein Mehr beinhaltet, es wird mehr gegeben als jemand erbittet oder "verdient".

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        #63
        Mistral1 und spark,

        ja, das passt schon alles. Das schwer zu benennende "Mehr" ist es aber, was auch für mich den Unterschied macht. Beim Mitgefühl ist es mehr die Identifikation mit dem anderen, bei der Barmherzigkeit zusätzlich die bewusste Handlung am anderen; so lässt es sich vielleicht definieren.

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          #64
          Zitat von FirstSunshine Beitrag anzeigen
          Ok, dann die Frage auf's Beispiel umformuliert. Handle ICH altruistisch, wenn ich die Puppen meiner Tochter verschenke - auf die Gefahr hin, mich damit bei ihr unbeliebt (dafür aber bei anderen beliebt) zu machen?

          Ich will gar nicht drüber diskutieren, ob Frau Merkel sich da nun "richtig" oder "falsch" oder sonstwas verhalten hat, ich bin nur überrascht über den Begriff Altruismus in diesem Zusammenhang.
          Kann ich nicht sagen

          Altruismus

          Wann handelt jemand altruistisch? Bedingungen für Altruismus:
          Freiwilligkeit
          keine Absicht sich einen Vorteil zu verschaffen
          keine Erwartungauf eine spätere Gegenleistung
          erkennbarer Nutzen für den Anderen
          Aufwendung von Mühe

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            #65
            Zitat von FirstSunshine Beitrag anzeigen
            Ok, dann die Frage auf's Beispiel umformuliert. Handle ICH altruistisch, wenn ich die Puppen meiner Tochter verschenke - auf die Gefahr hin, mich damit bei ihr unbeliebt (dafür aber bei anderen beliebt) zu machen?
            Das war jetzt ein Scherz, oder?

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              #66
              Zitat von spark Beitrag anzeigen
              Das war jetzt ein Scherz, oder?
              Ne, so schräg ist mein Humor dann doch nicht.

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                #67
                Zitat von FirstSunshine Beitrag anzeigen
                Ne, so schräg ist mein Humor dann doch nicht.
                Die Idee, die Puppen der Tochter zu verschenken...

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                  #68
                  Zitat von spark Beitrag anzeigen
                  Die Idee, die Puppen der Tochter zu verschenken...
                  Das kenne ich aus dem Bekanntenkreis. Das gibt es Opfer von Eltern, die gegenüber ihren Kindern die Grenze zwischen mangelnder Empathie und Sadismus überschritten haben. Die Mütter gaben die einzigen Spielzeuge oder Haustiere ihrer Kinder ohne Ankündigung weg oder vernichteten sie.

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                    #69
                    Zitat von Freundin der Weisheit Beitrag anzeigen
                    Das kenne ich aus dem Bekanntenkreis. Das gibt es Opfer von Eltern, die gegenüber ihren Kindern die Grenze zwischen mangelnder Empathie und Sadismus überschritten haben. Die Mütter gaben die einzigen Spielzeuge oder Haustiere ihrer Kinder ohne Ankündigung weg oder vernichteten sie.
                    Unglaublich!

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                      #70
                      Leider nein, ich kenne mehrere Betroffenen persönlich. Der Schock, als sie begrffen, daß sie nicht die einzelnen waren, hat sich bei einigen immerhin positiv geäußert. Sie konnten sich gegenseitig helfen zu begreifen, warum sie heute noch psychishe Probleme hatten (natürlich nicht nur wegen dieser Erfahrungen). Aber wir driften ins off topic bzw. landen beim Gegenteil von Barmherzigkeit.

                      Mir persönlich genügte das meist; daß jemand bemerkt, daß etwas schwer für mich war und mir das zeigte. Mitgefühl, wenn ich keines erwartet hatte.

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                        #71
                        Zitat von Freundin der Weisheit Beitrag anzeigen

                        Mir persönlich genügte das meist; daß jemand bemerkt, daß etwas schwer für mich war und mir das zeigte. Mitgefühl, wenn ich keines erwartet hatte.
                        Ja, Mitgefühl kann so wohltuend sein, Mitleid dagegen ist schmerzhaft.

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                          #72
                          Zitat von FirstSunshine Beitrag anzeigen
                          Ok, dann die Frage auf's Beispiel umformuliert. Handle ICH altruistisch, wenn ich die Puppen meiner Tochter verschenke - auf die Gefahr hin, mich damit bei ihr unbeliebt (dafür aber bei anderen beliebt) zu machen?.
                          Womit wir an einem Punkt angekommen sind, an dem sich die berechtigte Frage stellt, ob altruistisches Handeln "ausschließlich und immer" positiv zu bewerten ist.

                          Wenn ich jemand aus altruistischen Beweggründen Gutes tue (bspw. die Puppen verschenke), ergibt sich die andere Perspektive, dass ich damit jemand anderem möglicherweise etwas wegnehme oder vorenthalte, was ihm genauso hilfreich wäre/war wie dem, der von meinem Altruismus profitiert.
                          Vereinfacht ausgedrückt, heisst das, dass "jemand Gutes tun für einen anderen durchaus "ungut", bzw. schlecht sein sein kann".



                          Handeln aus altruistischen Beweggründen hat (wie jedes Handeln) ein Motiv (einen Auslöser) und das ist in der Regel persönlich und bewirkt beim Gebenden zwingend auch etwas - beispielsweise "ein gutes Gewissen (eine Form der Beruhigung/Selbstregulierung) -oder- die Bestätigung "mitfühlen" zu können -oder- die Überzeugung, ein guter Mensch zu sein -oder- .... Es gibt viele Motive, nur "umsonst" oder ohne Grund tut niemand etwas.

                          Man könnte auch sagen: es ist doch Wurscht, aus welchen Gründen ich altruistisch handele, Hauptsache ist, dass ich es tue. Das geht selbstverständlich auch, nur wird mir dann (wenn ich mich selbst erfahren will) einiges von mir selbst verborgen bleiben.

                          "Barmherzig" ist von seiner Entstehung und seiner Bedeutung her ziemlich eindeutig religiös (moralisch wertvoll) geprägt, weshalb es auch als Wort im religiösen Empfinden des Menschen "überleben" konnte. Im profanen täglichen Gebrauch wird es eher selten benutzt.

                          Barmherzig sein, postuliert "ein Herz für die Armen zu haben", wobei "heute arm sein" sowohl in sozialer, ökonomischer als auch in moralisch-ethischer Hinsicht und Bedeutung "zerpflückbar"(interpretierbar) geworden ist.

                          Sarkastisch könnte ich hinzufügen, dass wir als sozial Abgesicherte und Versorgte es uns leisten können, unter den Armen die Ärmsten zu spielen.

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