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Auf die harte Tour

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    Auf die harte Tour

    Ich musste es auf die harte Tour lernen, mehr auf mich zu achten.

    Den größten Fehler den ich in den letzten Jahren machte war der, meine Freude, mein positives Glücksempfinden und meine Erholung auf etwas in die Zukunft zu legen und es von anderen Menschen abhängig zu machen.

    Ich arbeitete in einer Abteilung wo das Niveau seit dem Eigentümerwechsel kontinuierlich sank und wollte die Abteilung wechseln. Ich hielt es einfach nicht mehr aus, es war als würde nach dem Wechsel der Chefetage in vielen Kollegen das Schlechte zum Vorschein kommen. Ich ging zur Personalchefin die von mir ein Konzept zur Verbesserung interner Abläufe innerhalb von fünf Tagen verlangte. Ich lieferte es ab, trotz Überstunden und eines familiären Notfalls mit nächtlichem Besuch in der Notaufnahme.
    Es waren seit Wochen mindestens fünf Überstunden pro Woche zu tätigen, zusätzlich soll man auch bei langen Wochenenden Arbeit mit nach Hause nehmen, die Stimmung war schlecht und gereizt, zuhause ging ich durch eine besondere Form der Hölle da ein Familienmitglied unter schweren Depressionen litt. Ich hatte nichts positives mehr im Alltag und funktionierte nur noch, immer wieder sagte ich mir das ich wieder zu mehr Energie und Lebensfreude komme wenn ich endlich die Abteilung wechsle und den Job habe der mir zugesichert wurde, mit einem freundlichen Chef der einen Wertschätzt und man zusammen arbeitet um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

    Tja, daraus wurde nichts. Ich wurde 7 Monate lang hingehalten, belogen, versucht zu manipulieren und zu bestechen, denunziert, hängengelassen und hintergangen. Es spielten sich Dinge ab, die ich nicht für möglich gehalten hätte, es arbeiteten einige gegen mich, da sie nicht wollten das ich die Abteilung verlasse (ich war sehr gut in meinem Job).

    Alles endete mit der (von mir zweimal) eingeleiteten einvernehmlichen Kündigung im März, mitten in der Pandemie und mitten im Burnout. Ich musste mir dabei von dem Chef noch sagen lassen was ich mir denn dabei denke wo arbeiten zu können wo nicht gelogen wird, er wird belogen und so wird es halt gemacht.

    Es war ein langer, sehr langer Weg bis ich endlich begriff und lernte wie wichtig es ist auf mich selbst acht zu geben, im Moment zu leben, nicht nur zu funktionieren, die Ernährung umzustellen, auf Pausen zu achten (das war mitunter das schwerste, nicht endlos Vollgas bei allem zu geben und 1000 Pläne im Kopf zu haben was noch alles zu tun ist, sondern auch runterzufahren) und zu erkennen wie alles soweit kommen konnte. Das alles in einer Pandemie und auf der Suche nach einem Job.



    Dieses Jahr war ein harter Lehrmeister. Aber, es war für mich auch ein Notwendiger Lehrmeister.

    Ich lernte: Wieder mehr auf mich zu hören, wenn es sich schlecht anfühlt... lass es bleiben
    Auf mich acht zu geben und zu leben im hier und jetzt, richtige Ernährung und Bewegung an der frischen Luft wirken Wunder ebenso wie die Einstellung zum Tag
    Es Wert zu schätzen wie privilegiert man ist wenn man echte Freunde hat
    Sein Glück nicht von anderen abhängig zu machen oder Erholung und Freude auf einen unbestimmten Zeitpunkt in die Zukunft zu verlegen
    In jedem Tag etwas positives zu suchen und dankbar dafür zu sein

    Keine Frage...bei so manchem strauchele ich noch immer (ab und zu). Aber ich erkenne es nun sehr schnell wenn ich auf "Abwege" komme und kann es korrigieren.




    #2
    Zitat von Denver Beitrag anzeigen
    Ich musste es auf die harte Tour lernen, mehr auf mich zu achten.
    Hmm, das Gegenteil zu behaupten (mal ganz allgemein gesehen), ist meistens ein schamloses Understatment.

    Den größten Fehler den ich in den letzten Jahren machte war der, ... (mich und mein Wohlergehen weitgehend) ... von anderen Menschen abhängig zu machen.
    Fettgedrucktes von mir

    Ich arbeitete in einer Abteilung wo das Niveau seit dem Eigentümerwechsel kontinuierlich sank und wollte die Abteilung wechseln. Ich ... (...) ... Ich wurde ... Es spielten sich Dinge ab, ... arbeiteten einige gegen mich, ... Ich musste ...
    Ich lernte: Wieder mehr auf mich zu hören, wenn es sich schlecht anfühlt... S(m)ein Glück nicht von anderen abhängig zu machen ...
    Ja ! Grundsätzlich sind es nicht "die Anderen", die uns (dir) das Leben vers.... Wir (du, ich) lassen es -aus welchen Motivationen auch immer- zu, dass sie das tun dürfen. Wir können es ihnen jedoch auch verweigern.

    Deinem Schreiben entsprechend hast du diesbezüglich gute Fortschritte gemacht.

    Keine Frage...bei so manchem strauchele ich noch immer (ab und zu). Aber ich erkenne es nun sehr schnell wenn ich auf "Abwege" komme und kann es korrigieren.
    Das wird noch eine ganze Weile so bleiben ... und das macht es ja auch so "spannend".
    Zuletzt geändert von Shepherd; 11.12.2020, 20:29.

    Kommentar


      #3
      Zitat von Denver Beitrag anzeigen
      Den größten Fehler den ich in den letzten Jahren machte war der, meine Freude, mein positives Glücksempfinden und meine Erholung auf etwas in die Zukunft zu legen und es von anderen Menschen abhängig zu machen.
      das ist eine tolle Einsicht....ich gehöre auch zu denen die erst in die Wand rennen und dann erst etwas bemerken, könnte sein, das der Mensch so ist, denn ich kenne einige denen es auch so ergeht.

      Zitat von Denver Beitrag anzeigen
      Ich lernte: Wieder mehr auf mich zu hören, wenn es sich schlecht anfühlt...
      gratuliere und weiter gehts auf dem Weg zu sich selber....dazu wünsche ich dir weiterhin viel Erfolg..

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