Duales Studium

[Grimore]

Hallo,

ich werde im Sommer ein Duales Studium (Informatik) antreten.
Falls welche von euch noch nicht mit dem Prinzip des Dualen Studium bertraut sind:
Man macht während des Studiums eine zum Studiumsfach passende Ausbildung und ist bei einem Unternehmen angestellt.
1-2 Jahr: 2 Tage die Woche FH und 3 Tage die Woche Ausbildung
3-4 Jahr: Vollzeitstudium, Semesterferien im Betrieb
Nach 4 Jahren hat man dann den Bachlor und eine absolvierte Ausbildung.

Nun zu meinem Problem:

Ich habe keine Ahnung was bei einer Ausbildung auf mich zu kommt, da ich ja nur den Schulalltag gewohnt bin. Vor dem Teil an der FH habe ich weniger angst, da ich schon mehrer Kurse an dieser FH unter leitung von Professoren besucht habe und daher ungerfähr weiß , dass das ähnlich zur Schule ist.

Könnte mir also einer mit mehr Lebenserfahrung daher eine kurzen einblick in seine Erfahrung geben ?

[benno]

da bist du ja!...

meine idee: tutoren / kommolitonen befragen...in kontakt wirst du sowieso kommen müssen / wollen...
mein studium damals war gänzlich anders als deins heute. du brauchst aber aktuelle infos, am besten aus der uni, wo du hinwillst.

ps ich kenne von früher den 'erstsemester-tutor', der für neueinsteiger da war. unserer war top!

[Flora]

Vor dem Teil an der FH habe ich weniger angst, da ich schon mehrer Kurse an dieser FH unter leitung von Professoren besucht habe und daher ungerfähr weiß , dass das ähnlich zur Schule ist.

Heißt das, das du Muffensausen hast bezüglich des Praktischen Teils? (könnte ich gut nachvollziehen) und wenn ja, welche?

Ich hab nicht studiert, aber egal, was und wohin du im Leben hinwillst/mußt, hinterher ist es meist nicht so schlimm gewesen, als man befürchtet hatte (was einem vorher aber nicht viel weiterhilft )
Für mich ist Austausch, Fragen stellen etc. immer wichtig & hilfreich.
Das machst du hier ja grade

Grüße von Flora,
die das Studienfach Leben im 104ten Semester belegt

[Grimore]

Ja genau Lernen für die Uni ist ja vergleichbar mit Schule aber das arbeiten nicht

[benno]

was meinst du mit 'das arbeiten'?

[Grimore]

Ja ich werde ja in einem Betrieb neben bei eine Ausbildung absolvieren.
Dieses 'Arbeiten' meine ich die Arbeit beim Betrieb, also die Ausbildiung.

[Flora]

Und wovor hast du Muffensausen?
Kollegen, Vorgesetzte, Arbeitsabläufe, frühes aufstehen, achtstunden Tag, schlechtes Kantinenessen oder oder oder??????

[Grimore]

Davor das ich bei den gestellten Aufgaben versage.

An den langen Tag und das frühe Aufstehene muss ich mich dann zwar gewöhnen aber ich sehe da kein problem.

[Flora]

Davor das ich bei den gestellten Aufgaben versage.

Ah, OK.
Also, erstmal fällt mir dazu ein: du bist zum lernen dort und nicht zum Können.

Gibts schon negative Erfahrungen in der Hinsicht?

Später mehr, muß jetzt "arbeiten" gehen

Flora, die auch oft schisserich ist, wenn was neues beginnt

[hobbes]

Davor das ich bei den gestellten Aufgaben versage.

Wie Flora auch schon gesagt hat: darum geht es doch bei einer Ausbildung - dass du etwas lernst, was du noch nicht kannst. Und selbst wenn du es partout nicht auf die Reihe kriegst, muss das nicht mal unbedingt an dir liegen. Könnte auch die falsche Aufgabe zum falschen Zeitpunkt oder die falschen Lehrer sein.

Ich habe auch so eine Duales Studium gemacht, ähnlicher Studiengang. Die Praxis im Betrieb sah meistens so aus, dass ich mich zu Tode gelangweilt habe, weil es keine richtigen Aufgaben für mich gab. Klar, dann kann man sich irgendwie selbst beschäftigen, aber das war in der Hinsicht keins meiner Talente und auf Dauer ist es einfach ätzend, weil man sich ziemlich überflüssig vorkommt.
Bei Studienkollegen sah das wiederum ganz anders aus. Manche hatten richtig interessante Aufgaben, manche hatten zwar Aufgaben, aber die wiederum waren sterbenslangweilig, andere haben Aufgaben bekommen, die fast eine Nummer zu groß waren.

Aber wie auch immer - du triffst da auch nur auf ganz normale Menschen, wenn du Glück hast, auf solche, die Zeit für dich haben bzw. sie sich nehmen. Wenn du Pech hast, triffst du auf irgendwelche Idioten, aber nun ja, passiert, im Normalfall wächst man daran.

Im Zweifelsfall würde ich jedenfalls lieber eine Frage zu viel stellen, auch auf die Gefahr hin, irgendwem auf die Nerven zu gehen, als irgendwas machen, was dann möglicherweise falsch ist.

[Jana31]

Im Ausbildungsbetrieb hast du jemanden, der dir erklaert, was du machen sollst, bevor es losgeht. Es kommt gut, wenn man solange fragt, bis alles verstanden ist, und nicht einfach Ohren zu und irgendwas machen.

Notizen machen ist hilfreich, zum Beispiel abends oder wenn mal Leerlauf bei der Arbeit ist, oder wenn etwas erklaert wird. Normalerweise wiederholen sich viele Arbeiten im Arbeitsleben, da ist es gut, wenn man sich die sache gemerkt hat, und "nicht jeden Morgen neu angelernt werden muss"

Ansonsten gilt, dass nicht alles ausdiskutiert werden muss wie in der Schule. Deine Vorgesetzten werden es nicht schaetzen, wenn du jeden Satz mit "Ja, aber...." anfaengst. Mach, was dir gesagt wird, als Neuer und Auszubildener im Team ist es nicht angebracht, sofort Verbesserungsvorschlaege anzubringen.

Puenktlich sein, nicht staendig das Telefon vor der Nase, schon gar nicht, wenn dir jemand was erklaert, saubere Arbeit, freundlich sein, dann kommst du gut durch.

[Grimore]

Danke - Ich werde das glaube ich einfach auf mich zukommen lassen und michzur gegebennen Zeit anstregen .

[Glühwürmchen]

Hi, Grimore, ich glaube, Du brauchst Dir wegen Überforderung keine Bange machen. In meiner Firma war es immer so, daß man bei den Studenten, die zum "Durchlauf" für ein paar Wochen in die Abteilung kamen, erstmal nichts voraussetzte. Sondern annahm, daß man die von Grundauf einarbeiten muß und ihnen alles, aber auch alles, erstmal erklären muß. Das ist nicht, weil man denkt, daß die jungen Leute nichts können, sondern, weil die Dinge auf solchen Arbeitsplätzen meist recht kompliziert sind und man ein Haufen Hintergrund- und Projektwissen braucht, was kein Mensch hat, wenn er neu reinkommt. Und weil es sich manchnmal nicht lohnt, so weit auszuholen, läßt man dann solche Studenten auch nicht die ganz verzwickten Sachen machen. Was durchaus dazu führen kann, daß die sich manchmal unterfordert fühlen. Außerdem habe ich festgestellt, daß die Dualen Studenten untereinander meist supergut vernetzt sind und sich sehr gegenseitig helfen. Viel mehr, als normale Studenten. Bei uns war das ein richtiges Netzwerk, was sich auch bis zu den Ehemaligen hinzog, was natürlich dann auch sehr weiterhilft. Also mache Dir nicht solche Sorgen, falls es geht. Ein bisschen macht man sich ja immer! Liebe Grüße Glühwürmchen