flüchtlinge

[Gerlinde]

Also ganz ehrlich, so einfach wie die Kommentare es hier darstellen sehe ich den Flüchtlingsansturm nicht.

Ich frage mich nämlich, wo sollen all die Arbeitsplätze herkommen, damit die Menschen sich hier selbst ernähren und integrieren können.
Die Arbeitslosigkeit ist hier im Raum bei ca. 10%, und man weiß ja wie diese Statistiken zustande kommen.
Ich wohne hier in einer Arbeiterstadt, in der die 'Unterschicht' schon sehr hoch ist.
Man kann nicht alle diese Probleme einfach so vom Tisch wischen.

Ich persönlich nehme das Thema Arbeitslosigkeit sehr ernst - ich kenne viele arbeitslose Personen und mir ist klar, wie schwierig die Situation derzeit ist. Ich kann nur den Zusammenhang mit den Menschen, die vor dem Krieg Schutz suchen nicht sehen.

Die Arbeit gehört anders (gerecht) verteilt, sie gehört auch wieder gerechter entlohnt. Wenn wir uns als Gesellschaft um diese Themen nicht kümmern, riskieren wir unser Sozialsystem und unseren Frieden.

[unscheinbar]

@Gerlinde

Die Arbeit gehört anders (gerecht) verteilt, sie gehört auch wieder gerechter entlohnt. Wenn wir uns als Gesellschaft um diese Themen nicht kümmern, dass riskieren wir unser Sozialsystem und unseren Frieden.

Eigentlich müsste man endlich mal konkreter werden.
Man kann ja mal Nachfragen, wer der Meinung ist, genug zu verdienen. Wer der Meinung ist, zu wenig zu verdienen. Und wieviele angeben würden, dass sie zuviel verdienen und was abgeben könnten. Gegenüberstellung zum tatsächlichen Gehalt .....

Eine andere Frage wäre, ob man Teilzeit einführen könnte, um die Arbeit gerechter zu verteilen (natürlich ohne den Niedriglohnsektor zu fördern) .....

Das Problem ist, dass die Menschen unterschiedliche Vorstellungen vom "gut leben" haben .... der eine braucht nur ein Dach und 3 Mahlzeiten, der nächste will auch mal in Urlaub fahren, der nächste muss einen Ferrari haben.

Und Politiker brauchen das Gehalt eines Richters. und so weiter ......

80 Mio. Einwohner ... 80 Mio. Meinungen.

wo können wir uns treffen und einigen ?

Und was ist nötig, den Prozess anzustoßen.

[Gerlinde]

Aus meiner Sicht ist es nötig, dass sich viele engagieren - ich denke im Grunde sollte jede/r in seinem Bereich aktiv sein für sich selbst, aber auch für andere. 80 Mio. Einwohner ... 80 Mio. Meinungen - das sehe ich nicht so. Es gibt viele Menschen, die über das eigene Befinden hinaus denken können. Dann sieht man sehr schnell, welche Gruppen es in der Bevölkerung gibt ...

[unscheinbar]

@Gerlinde

Es gibt viele Menschen, die über das eigene Befinden hinaus denken können. Dann sieht man sehr schnell, welche Gruppen es in der Bevölkerung gibt ...

Und welche Gruppen gibt es ?

Eine Gruppe spendet regelmäßig 5 Euro für kinder in Afrika .... der eine ist Hartz4 - Empfänger, der andere Gärtner, und der dritte Rechtsanwalt ....

Was fällt dir da auf ? Für die Kinder ist es eine Hilfe keine Frage. aber für einen hartz4 - Empfänger sind 5 € im Monat schon viel, für einen Gärtner, der nicht Mindestlohn erhält, vielleicht auch, einen Rechtsanwalt jucken die 5 Euro vielleicht nicht. Bill Gates spendet 1 Millionen ... schön. Sage ich auch. aber das ist das gleiche, wie wenn ein Frührentner mit Sozialhilfe eben 5 Euro spendet.

Denkst du, dass es Altruismus gibt ? Ich nicht ! denn man darf sich auch besser fühlen, wenn man etwas tut, wenn man eine soziale Ausrichtung hat, im Gegensatz zu denen, die alle gar nichts tun (was wir nicht wissen) .... "ich tue ja im Kleinen und bin deshalb gut!"

Dieses Besserfühlen ist kein Selbsloses Gefühl, oder ein gefühl über das eigene Befinden hinaus. Oder , wie siehst du das ?

Ich glaube, dass sich viele nicht eingestehen wollen, dass ihr eigenes Tun, doch auch egoistische Hintergründe hat und sei es eine Spende .... oder das Gießen einer Zimmerpflanze !

[Tamina]

Gerlinde schrieb:

Ich persönlich nehme das Thema Arbeitslosigkeit sehr ernst - ich kenne viele arbeitslose Personen und mir ist klar, wie schwierig die Situation derzeit ist. Ich kann nur den Zusammenhang mit den Menschen, die vor dem Krieg Schutz suchen nicht sehen.



Die Kriegsflüchtlinge sind nicht die größte Herausforderung für die deutsche Gesellschaft. Ich gehe davon aus, dass diese Gruppe Menschen sich hier integrieren möchte. Im Gegensatz zu einigen anderen Gruppen sprich die vom Balkan. Sie haben durch die Mitgliedschaft in der EU die Reisefreiheit erhalten und kommen nun hierher, weil es ihnen hier wirtschaftlich besser geht als zu Hause.

In einem Gespräch mit einer Gymnasiallehrerin habe ich von haarsträubenden Zuständen am Gymnasium gehört. Die Kinder jeder Altersgruppe, nur in der Minderheit sind es Kriegsflüchtlinge, sitzen dort in den Klassen, sprechen kein Wort Deutsch. Gut, das ist nun eine völlig verfehlte Schulpolitik unseres Landes.
Aber.... das Schlimmste ist, dass die Kinder/Jugendlichen dort die tägliche Schularbeit völlig aus dem Ruder laufen lassen, weil dort geklaut wird, so dass nun immer alles abgeschlossen werden muss. Es wird randaliert, Fenster ausgehebelt, nur zum Unterricht gekommen, wenns gerade mal passt usw. usw. Mädchen unsittlich behandelt werden etc.
Ich war entsetzt diese Zustände hören zu müssen.

Und da glaubt Ihr, dass diese Kinder/Jugendlichen hier jemals in den Arbeitsmarkt kommen? Ich nicht.

[success]

Neueste Meldung von heute, 1.9.15 :

rund um den Hbf München werden Strassen abgesperrt,
um Platz für Flüchtlinge zu schaffen.

[benno]

hört sich so an, als würden sie eine stampede erwarten...

[unscheinbar]

Wird dort demonstriert ?

[Condor]

Auch meine Meinung:
Heinz Rudolf Kunze - Vertriebener
https://www.youtube.com/watch?v=dWfj4Bd46lI

Condor

[Condor]

Noch besser...

https://www.youtube.com/watch?v=ZQekL3C1wPw

Unbedingt ansehen...

Condor

[Gast]

Bei uns (und wie ich gehört habe auch in Österreich) bringen die regionalen Radiosender ausführliche Berichte darüber, wie Menschen sich privat für Flüchtlinge engagieren.
Gestern z.B. wurde über eine junge Frau berichtet, die alle Arten von Wolle sammelt und daraus Wintermützen in allen Formen, Farben und Größen für die Flüchtlinge strickt.
Sie kam auch selbst zu Wort und sagte, sie sei emotional nicht stark belastbar und bei direktem Kontakt zu den Flüchtlingen sei das Leid für sie kaum zu ertragen.
Da sie aber dennoch helfen wolle, habe sie sich für diese Aktion entschieden, weil sie da tätig sein könne, ohne sich selbst über Maßen zu belasten.
Finde ich gut.

[Tamina]

Genau so gut fände ich es, wenn man den Flüchtlingen Wolle und Nadeln geben würde, damit sie selbst etwas für sich tun können.
Übertragbar natürlich auf viele Bereiche.

[Gast]

Stimmt auch wieder.

[Gast]

Ich denke für die Flüchtlinge ist beides wichtig:

Die "Willkommensgeste" durch die Mützen: da macht sich jemand für mich diese Mühe und die "Anerkennung" durch Wolle und Nadeln: da traut mir jemand zu, dass ich für mich selbst was leisten kann und degradiert mich ncht zum "Bettler".

[Condor]

dass ich für mich selbst was leisten kann und degradiert mich ncht zum "Bettler".

Das klingt sehr abwertend.

Condor