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    Ich möchte auch mal bei dem Kuchen bleiben. Bei ihr zu Hause ist es selbstverständlich geworden, dass sie ihre leckeren Kuchen zu allen möglichen Gelegenheiten zaubert. Lob? Warum? Ist doch selbstverständlich geworden.

    Komme ich in den Genuss eines ihrer köstlichen Kuchen, das ist recht selten, lobe ich sie und den Kuchen und sehe dann, wie sich meine Mutter freut, dass doch nicht alles als selbstverständlich gesehen wird. Mein Lob gibt ihr mit Sicherheit keinen Grund, mir sofort weitere Kuchen zu backen, sondern sie fühlt sich für sich bestärkt, dass ihre sonst so als selbstverständlich angesehene Arbeit mal als nicht selbstverständlich und positiv gesehen wird.

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      Zitat von Hilla123 Beitrag anzeigen
      ---- sie fühlt sich für sich bestärkt, dass ihre sonst so als selbstverständlich angesehene Arbeit mal als nicht selbstverständlich und positiv gesehen wird.---
      genau darum geht es doch beim Loben AUCH.... - das WAHRNEHMEN - der Person und der Dinge, die sie tut.

      Klar, man könnte sagen: Hey, Deine Mutter hat den Part der Versorgung, Ernährung, der Hausfrau übernommen, dann gehört das zu ihren Aufgaben, also wozu dafür extra Danke sagen oder Loben ...

      übertragen auf den Job: Frau XY hat eine Stellenbeschreibung, dazu gehört als Tätigkeitsprofil:1., 2., 3. - im Idealfall mit 100%iger Zielerfüllung. Wenn sie also diese 3 Tätigkeiten erfüllt - zu 100 % - warum dann also Loben, dafür bekommt Sie doch ihr Geld.

      Als knallharter Personaler oder Vorgesetzter, Trainer oder Chef (oder als Familenmitglied) könnte man da so sehen.
      Aber ich denke: Kein Mensch ist selbstverständlich, auch nicht wenn er dafür bezahlt oder eingestellt (oder in der Ehe eben diesen Teil übernommen hat).
      Jeder hat gute und schlechte Phasen, leistungsfähigere oder weniger leistungsfähigere.
      Wenn jemand die ihm gestellten Aufgaben meistert, das vorgegebene Ziel erfüllt - ist das einerseits *schulterzuck* - doch nicht mehr, als verlangt wurde - aber es ist andererseits immer auch eine "erbrachte Leistung" - und das kann man doch ohne, dass einem ein Zacken aus der Krone fällt doch auch mal "ANERKENNEN, Wahrnehmen... Loben". Diese Wertschätzung des Gegenüber, das "nichtselbstverständlich-Nehmen" - das ist meines Erachtens das wahre Lob. Egal ob er jetzt einen Monat zuverlässig als Reinigungskraft den Dreck im Büro entfernt hat, am OP-Tisch als Chirurg schwierigste OPs hingelegt hat - oder als Mutter einer 3 köpfigen Familie mit dem Budget hingekommen ist - und alle immer satt und zufrieden waren und sich geborgen fühlen konnten.

      Dafür ist doch trotzdem ab und an mal eine "wahrnehmende und wertschätzende verbale Erwähnung des Geleisteten" nicht zuviel - oder ?

      Gruß vom fish

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        Zitat von fish. Beitrag anzeigen

        Dafür ist doch trotzdem ab und an mal eine "wahrnehmende und wertschätzende verbale Erwähnung des Geleisteten" nicht zuviel - oder ?

        Gruß vom fish
        Das finde ich auch!

        Ich erinnere mich noch gut an meine Schulzeit. Gelobt wurde ich bei guten Leistungen nie, bekam aber ab der 3. Klasse 1 DM für jede 1 auf dem Jahreszeugnis.

        Das schaffte ich ziemlich schnell, obwohl mein Taschengeld recht knapp bemessen war, ab. Meine Eltern waren darüber recht verärgert, dass ich die Zeugnis-Geld-Prämie nicht mehr haben wollte. Es war mir wurscht.

        Was gab mir denn persönlich z.B. die Prämierung meiner 1 in Rechnen? Rechnen flog mir nur so zu, ich brauchte kaum zu lernen. Stolz war ich endlich einmal eine 2 in Schönschreiben präsentieren zu können, denn ich hatte eine richtige "Sauklaue" und ich hatte geübt, geübt, geübt um schöner schreiben zu können. Doch eine 2 ist keine 1. Dumm gelaufen...

        Diese Erfahrungen habe ich in mein weiteres Leben mitgenommen und hoffe, dass ich zur richtigen Zeit nicht mit Lob spare, aber auch Lob nicht mit einer Gießkanne dauerhaft ausschütte. Dann wird Lob nämlich selbstverständlich und verliert seinen Wert.

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          Zitat von Muttutgut Beitrag anzeigen
          @ Hubert
          Du kannst Menschen ändern? Wie machst du das??
          Ich kann nicht den Menschen selber ändern (was ich ja im Grunde auch nicht vorrangig will) sondern sein Verhalten insbesondere auch mir gegenüber.

          Das kann dadurch erfolgen, dass

          - ich ihm Schranken setzte,
          - ihn davon argumentativ überzeuge dieses oder jenes zu unterlassen
          - ihn aber auch überzeuge dies oder jenes zu tun
          - ihm bestimmte Dinge vorlebe
          - sein Verhalten sanktioniere (sofern ich das kann)
          - sein Verhalten verbiete (soweit ich das kann)
          - ihn an allen möglichen Dingen partizipieren lasse und ihm damit möglicherweise neue Wege eröffne

          etc. etc.

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            Ich gebe zu, vielleicht habe ich in meinem Eingangspost mal wieder zu viel hereingepackt. Aber es ist ok. Ich verstehe Deine Argumentation, liebe fish.

            Klar, ich lobe auch lieber, was jemand wirklich freiwillig macht und wenn jemand etwas schlecht macht, lobe ich es noch lange nicht. Man sollte jetzt auch mal unterscheiden. Wenn jetzt jemand in einer Menchenführungspositon arbeitet, hat er es bedeutend einfachen, wenn er das in seinen "Untergebenen" lobt, was sie machen sollen, als wenn er nur Befehle erteilt. Man mag es manipulativ nennen, aber ich glaube, in diesem Zusammenhang ist Maniplation nichts schlechtes. Das wäre eh schon wieder ein eigenes Wochenthema, ob Manipulation nur negativ gesehen werden kann. Ich glaube auch, in diesem Satz "Lobe das in einem Menschen, was Du von ihm haben willst, und er wird alles daran setzen, es auch zu bekomen/tun" stört für manchen nur die Worte: "was Du von ihm haben willst". Jetzt kommt es natürlich auch auf die Sichtweise an, wie ich diesen Satz betracht.

            Mal ein anderes Beispiel: Ein Kind fängt an Fahrrad zu fahren und fällt andauenrd auf die Nase. der Vater will aber, das es schnell und sicher Fahrrad fährt, damit das Kind so wenig wie möglich Verletzungen davon trägt. Vater A sagt dem Kind bei jedem Sturz: Das darf Dir aber nicht passieren, sonst lasse ich Dich nicht alleine fahren. Vater B lobt das Kind für jeden sicheren gefahrenen Meter: Das machst Du toll, Du hast heute angefangen zu fahren und fährt schon 20 m sicher am Stück. Welches Kind wird wohl eher sturzfrei Fahrrad fahren?

            Klar kann ich meiner Mutter auch sagen: Der Kuchen schmeckt mir aber gut, den kannst Du ruhig öfter backen. Mir ist es da auch lieber, man sagt da direkt, was man will. Nur egal, wie ich den Kuchen lobe, meiner Mutter macht es doch mehr Spaß, den Kuchen zu backen, der mir auch schmeckt, oder?

            Zitat von fish. Beitrag anzeigen
            P.S. - Wolle Dein Gedanke, dass ich immer in jedem etwas finden kann, was gelobt werden kann - dem stimme ich zu.
            Ich wehre mich nur dagegen, etwas zu suchen, um es zu loben, damit ICH dadurch beim anderen erreiche, dass ich das bekomme, was ich will.

            Da sag ich lieber direkt was ich will - und lasse dem anderen die Freiheit der Wahl - ober er mir gibt was ich will - oder nicht.
            Mein Gedanke, dass ich in jedem etwas Lobendes finde, geht mir jetzt nicht auf den oben diskutierten Satz zurück. Ich finde, die Diskussion dreht ich eh zu viel um diesen Satz. Wenn ich Lob verteile, muss ich ja nicht erwarten dass etwas zurück kommt. Lob hat ja auch etwas mit Wertschätzung zu tun und wenn jemand etwas gut kann, oder toll gemacht hat, dann lobe ich ihn dafür, weil ich es gut finde und so meine Freude darüber ausdrücken. Oder ich drücke meine Freude darüber aus und lobe so indirekt.

            Doch bisher haben wir auch viel ums Lob gben diskutiert. Wie sieht es mit Lob empfangen aus, oder sich selbe loben?

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              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Klar, ich lobe auch lieber, was jemand wirklich freiwillig macht und wenn jemand etwas schlecht macht, lobe ich es noch lange nicht.
              Lieber Wolle,

              wenn jemand etwas freiwillig macht.... Da kommen ganz ungute Gedanken in mir hoch. Es sollte doch so sein, dass wir es freiwillig machen. Werde ich zu etwas gezwungen, heißt das doch, dass ich eine andere Sichtweise habe und aus welchem Grund auch immer gezwungener Maßen etwas tue. Das könnte vielleicht ein Thema eines zukünftigen Gedankenanstoßes werden.

              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Wenn jetzt jemand in einer Menchenführungspositon arbeitet, hat er es bedeutend einfachen, wenn er das in seinen "Untergebenen" lobt, was sie machen sollen, als wenn er nur Befehle erteilt.
              Nein, da bin ich nicht Deiner Meinung. Ich habe viele Vorgesetzte erlebt, die Befehle gaben. Lob gab es nie. Solche Vorgesetzten habe ich, um mich zu schützen, so schnell wie möglich verlassen.

              Als es bei uns in der Ex-Firma völlig auseinanderbrach, brachte ein Kollege ein gelbes PostIt im Flur vor der Tür unseres Chefs an: "Have you hugged your kid today?"

              Soviel dazu, dass in Firmen Loben einfacher ist als Befehle erteilen...

              Ich selbst als ehemalige Vorgesetzte habe zwar nie wissentlich Befehle erteilt, denn wir waren trotz Hierarchie ein Team, das gemeinsam die gesetzten Ziele (nicht: Befehle) erreichen wollte. Loben ist im beruflichen Leben nicht einfach, denn es ist eine Gratwanderung: Mal ist es zu wenig, mal ist es zu viel...

              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Klar kann ich meiner Mutter auch sagen: Der Kuchen schmeckt mir aber gut, den kannst Du ruhig öfter backen. Mir ist es da auch lieber, man sagt da direkt, was man will. Nur egal, wie ich den Kuchen lobe, meiner Mutter macht es doch mehr Spaß, den Kuchen zu backen, der mir auch schmeckt, oder?
              Vielleicht war das Kuchenbeispiel nicht das beste Beispiel. Die Kuchen meiner Mutter sind allesamt total lecker.

              Was ich meinte, ist: Ein Lob lässt einen Menschen aus dem Graubereich der Selbstverständlichkeit seines Tuns aufsteigen. Ein Lob ist daher etwas sehr Besonderes.

              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Wenn ich Lob verteile, muss ich ja nicht erwarten dass etwas zurück kommt.
              Da hast Du völlig Recht. Wenn jemand nach einem Lob erwartet, dass etwas zurück kommt, dann war das Lob als Lob-Bumerang aufgesetzt. Für mich ist das kein Lob, sondern eher "Fishing for compliments" mit etwas fragwürdigen Mitteln.

              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Lob hat ja auch etwas mit Wertschätzung zu tun und wenn jemand etwas gut kann, oder toll gemacht hat, dann lobe ich ihn dafür, weil ich es gut finde und so meine Freude darüber ausdrücken. Oder ich drücke meine Freude darüber aus und lobe so indirekt.
              Das kann ich sofort unterstreichen, obwohl ich Dein Wörtchen "auch" am Liebsten durchstreichen möchte, doch die Foren-SW lässt mich nicht. Ist [strike] deaktiviert?

              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Mal ein anderes Beispiel: Ein Kind fängt an Fahrrad zu fahren und fällt andauenrd auf die Nase. der Vater will aber, das es schnell und sicher Fahrrad fährt, damit das Kind so wenig wie möglich Verletzungen davon trägt. Vater A sagt dem Kind bei jedem Sturz: Das darf Dir aber nicht passieren, sonst lasse ich Dich nicht alleine fahren. Vater B lobt das Kind für jeden sicheren gefahrenen Meter: Das machst Du toll, Du hast heute angefangen zu fahren und fährt schon 20 m sicher am Stück. Welches Kind wird wohl eher sturzfrei Fahrrad fahren?
              Ich glaube, dass bei einem Kind im Unterschied zu einem erwachsenem Menschen noch keine Selbstverständlichkeit des Tuns besteht. Ein Kind will Radfahren und vieles andere mehr lernen. Natürlich empfinde ich es als absolut kontraproduktiv, um beim Radfahren zu bleiben, das Kind zu schelten, weil es dadurch klein und unsicher gemacht wird. Das Kind loben, wenn es 20m gut fährt, ist der Anfang für weitere gut gefahrenen Meter. Meine Meinung.
              Falle ich als Erwachsene auf die Nase, weil ich mal wieder die Fahrradbremse nicht rechtzeitig zugezogen habe, bekomme ich blaue Flecken und muss ein Grinsen von anderen aushalten. Ist so. Und niemand lobt mich, wenn ich die Radtour ohne Stürze überstehe. Das erwarte ich auch nicht.

              Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
              Doch bisher haben wir auch viel ums Lob gben diskutiert. Wie sieht es mit Lob empfangen aus, oder sich selbe loben?
              Empfange ich Lob, das mich aus meiner Selbstverständniskeit herausholt, freue ich mich.
              Mich selbst loben, das ist eine schwierige Sache, denn mein tägliches Leben ist für mich selbstverständlich. Wie soll ich erkennen, wann und weswegen ich mich loben sollte? Doch Deine Frage ist berechtigt. Ich lobe zwar andere, mich lasse ich links liegen. Das ist ein wirklich guter Gedankenanstoß! Meine Hilla-Gedanken sind schon angestupst! Danke!

              Liebe Grüße
              Hilla
              Zuletzt geändert von Hilla123; 31.07.2011, 17:40.

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                Zitat von Hilla123 Beitrag anzeigen
                Was ich meinte, ist: Ein Lob lässt einen Menschen aus dem Graubereich der Selbstverständlichkeit seines Tuns aufsteigen. Ein Lob ist daher etwas sehr Besonderes.
                Oh ich könnte Dich knuddeln für dieses geniale auf den Punkt bringen. DANKE!
                Zitat von Hilla123 Beitrag anzeigen
                Empfange ich Lob, das mich aus meiner Selbstverständniskeit herausholt, freue ich mich.

                Das kann ich soo, wie es da steht unterschreiben.
                Mich selbst loben, das ist eine schwierige Sache, denn mein tägliches Leben ist für mich selbstverständlich. Wie soll ich erkennen, wann und weswegen ich mich loben sollte?
                Hilla - ich kann Dir keinen Tip für Dich geben, ich kann Dir nur sagen, wie ich es z.T. mache: ich nehme Veränderungen an mir wahr, wo ich heute Dinge kann, die ich gestern, vorgestern oder vor einem Jahr noch nicht konnte, und Veränderungen sind nicht selbstverständlich. Weiterentwickeln tun wir uns immer irgendwie, aber auch so, wie wir es uns vor einem Jahr gewünscht haben ??? Überleg mal, was von dem, was Du heute tust vor 1 Monat - 1 Jahr - 10 Jahren ein großer Wunsch von Dir war - und heute kannst/lebst Du es?

                Doch Deine Frage ist berechtigt. Ich lobe zwar andere, mich lasse ich links liegen. Das ist ein wirklich guter Gedankenanstoß!
                *nick* - manchmal sollte man sich einfach vorstellen, dass man seine BESTE Freundin wäre - und was man ihr sagen würde... - das hilft auch beim Loben
                Gruß vom fish

                Kommentar


                  Ich kann nicht den Menschen selber ändern (was ich ja im Grunde auch nicht vorrangig will) sondern sein Verhalten insbesondere auch mir gegenüber.

                  Das kann dadurch erfolgen, dass

                  - ich ihm Schranken setzte,
                  - ihn davon argumentativ überzeuge dieses oder jenes zu unterlassen
                  - ihn aber auch überzeuge dies oder jenes zu tun
                  - ihm bestimmte Dinge vorleben
                  - sein Verhalten sanktioniere (sofern ich das kann)
                  - sein Verhalten verbiete (soweit ich das kann)
                  - ihn an allen möglichen Dingen partizipieren lasse und ihm damit möglicherweise neue Wege eröffnen
                  so detailliert habe ich das noch nie vor Augen gehabt. Klar kann evtl. das Verhalten des Gegenübers beeinflusst werden.

                  Herzlichen Dank für die Auflistung Hubert.

                  Genau da haperts, das kriege ich nicht hin.
                  Somit bleibts dabei, ich muss mich und mein Verhalten ändern, damit sich beim Gegenüber etwas ändert.

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                    Zitat von fish. Beitrag anzeigen
                    Oh ich könnte Dich knuddeln für dieses geniale auf den Punkt bringen. DANKE!
                    Danke auch, liebe fish! Es freut mich sehr, dass Du das auch so siehst.

                    Zitat von fish. Beitrag anzeigen
                    Zitat von Hilla123
                    Empfange ich Lob, das mich aus meiner Selbstverständniskeit herausholt, freue ich mich.

                    Das kann ich soo, wie es da steht unterschreiben.
                    Mich selbst loben, das ist eine schwierige Sache, denn mein tägliches Leben ist für mich selbstverständlich. Wie soll ich erkennen, wann und weswegen ich mich loben sollte?
                    Hilla - ich kann Dir keinen Tip für Dich geben, ich kann Dir nur sagen, wie ich es z.T. mache: ich nehme Veränderungen an mir wahr, wo ich heute Dinge kann, die ich gestern, vorgestern oder vor einem Jahr noch nicht konnte, und Veränderungen sind nicht selbstverständlich. Weiterentwickeln tun wir uns immer irgendwie, aber auch so, wie wir es uns vor einem Jahr gewünscht haben ??? Überleg mal, was von dem, was Du heute tust vor 1 Monat - 1 Jahr - 10 Jahren ein großer Wunsch von Dir war - und heute kannst/lebst Du es?

                    Doch Deine Frage ist berechtigt. Ich lobe zwar andere, mich lasse ich links liegen. Das ist ein wirklich guter Gedankenanstoß!
                    *nick* - manchmal sollte man sich einfach vorstellen, dass man seine BESTE Freundin wäre - und was man ihr sagen würde... - das hilft auch beim Loben

                    fish, Deine Überlegung mit der Veränderung und der besten Freundin gefallen mir sehr.

                    Sich selbst die beste Freundin zu sein, das ist ein sehr spannender Gedanke!

                    Wenn ich das so betrachte, mache ich einige Dinge nicht mehr so wie noch vor 2 Jahren. Einiges meiner Veränderung gefällt mir, einiges davon gefällt mir nicht, daran will ich arbeiten.

                    Ich als meine beste Freundin würde mich freuen von ihr, also von mir, ein "Gut so, mach so weiter!" wie auch ein "Überleg einfach mal, wie es besser gehen könnte." hören zu können. Jetzt muss ich "nur" noch mich als meine beste Freundin annehmen... Schwere Kost, da so ungewohnt!

                    Liebe Grüße
                    Hilla

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                      Zitat von Muttutgut Beitrag anzeigen
                      Somit bleibts dabei, ich muss mich und mein Verhalten ändern, damit sich beim Gegenüber etwas ändert.
                      Du bist auf dem richtigen Weg. Niemand kann andere Menschen ändern, man kann andere Menschen höchstens bitten, sich zu ändern. Klar gibt es den einen, oder anderen Menschen, der andere Menschen ändert, das geht dann aber nur Manipulativ, oder durch Aufforderung mit gleichzeitiger Bestrafung, wenn er es nicht tut. Aber das halte ich für schlecht und das muss man auch nicht können.

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                        Lobe das in einem Menschen, was Du von ihm haben willst, und er wird alles daran setzen, es auch zu bekomen/tun.
                        Für mich steckt hinter dieser Formulierung. Das ich Menschen um den Finger wickeln kann. Anders ihnen Honig um den Mund schmieren kann, so dass sie sich gelobt fühlen und dadurch eher tun, was man von Ihnen möchte.

                        Ich behersche es überhaupt nicht. Würde mir hin und wieder wünschen dass ich das könnte.
                        Aber es entspricht nicht meiner Art.
                        Wenn ich diese Methode beherschen würde wäre vieles einfacher.

                        Mit dem selber Loben komme ich schon viel besser zurecht.

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                          Zitat von Muttutgut Beitrag anzeigen
                          Für mich steckt hinter dieser Formulierung. Das ich Menschen um den Finger wickeln kann. Anders ihnen Honig um den Mund schmieren kann, so dass sie sich gelobt fühlen und dadurch eher tun, was man von Ihnen möchte.
                          Bei dem Satz geht es nicht darum andere Menschen zu ändern. Es geht doch darum, das man einen Menschen viel eher mit Lob eine Aufgabe geben kann, als mit Strenge und Befehl.

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                            Nachdem es mich schon die längste Zeit juckt, ich dann aber dachte, na geh, nein, du mußt nicht überall deinen WSK-Senf dazugeben, das interessiert doch keinen, mag ich jetzt doch einen Beitrag zu "loben" leisten, und bitte nicht mißverstehen, es ist nicht als Angriff gemeint, auch wenn es zitiert und kurz wölfissch wird.

                            Ausgelöst wurde es durch das da:

                            Zitat von Wolle0401 Beitrag anzeigen
                            Du bist auf dem richtigen Weg.
                            Das ist ein Lob, oder?

                            Und wenn ich dieses Lob lese und mir vorstelle, daß Wolle das zu mir gesagt hätte, dann ginge mir innerlich die Hutschnur hoch und ich würde mich - alle, die wissen, daß ich mich für WSK interessiere: ganz wölfisch, die Giraffe in mir würde es natürlich in Bedürfnisse übersetzen! - fragen: Und wer genau ist er eigentlich, daß er entscheidet, was der richtige Weg ist? Hat er die Weisheit mit dem Löffel gefressen, ist vom Himmel der Erleuchteten herabgestiegen und weist uns jetzt den richtigen Weg?

                            Und jetzt übersetzt in meine Bedürfnisse, welche Werte da dahinterstecken:

                            Nein, ich will kein Lob, und demgemäß will ich auch nicht loben. Und zwar nicht, weil ich nicht gerne Anerkennung bekomme oder Anerkennung ausdrücke. Sondern u.a. weil in Lob sehr oft ein Machtgefälle mitschwingt, weil Lob - nach meinem Verständnis - nicht auf einem respektvollen, wertschätzenden, gleichberechtigtem, aufrichtigen Miteinander basiert. Und das wünsche ich mir, dort will ich hin.

                            Mir gefällt das Prinzip der Dankbarkeit und Wertschätzung viel mehr: Was bedeutet das Verhalten von jemandem / seine Leistung, Tätigkeit, oder was auch immer - für mich persönlich, in meinem Wertesystem, inwieweit trägt es zu meinem Leben bei, fördert es etwas, was mir wichtig ist, warum wünsche ich mir, daß der Andere/die Andere so handelt.

                            Nicht "das ist gut, das ist richtig", sondern: Ich freue mich, daß Du das und das getan hast, weil es zu meinem Bedürfnis nach sowieso beiträgt / weil mir das ein wichtiger Wert ist und Du mit diesem Verhalten dazu beiträgst.

                            Im Bewußtsein, daß das nur und ausschließlich meine Sicht ist, und das dem Anderen auch aufrichtig mitteilend.

                            Und auch nicht manipulativ ein von mir erwünschtes Verhalten verstärkend, weil ich darauf spekuliere, daß der Andere, um noch mehr Lob zu bekommen, weiterhin das tut, was ich will, ohne darauf zu hören, was er oder sie eigentlich sonst noch von diesem Verhalten hätte außer meinem Lob. Weil mir nämlich genauso wichtig ist, daß dieser Mensch sein Inneres spürt und entwickelt, seine eigenen Werte entwickelt und denen gemäß handelt - sogar dann, wenn sie meinen entgegengesetzt wären.

                            Weil ich nicht der Nabel der Welt bin - sondern nur mein eigener.
                            Zuletzt geändert von MissPig; 01.08.2011, 20:59.

                            Kommentar


                              Hallo MissPig,

                              das Zitat: "Du bist auf dem richtigen Weg" ist im Zusammenhang, mit dem Beitrag, in dem es darum geht, Menschen zu ändern. Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "Meines erachtens bist Du auf dem richtigen Weg." Ob es ein Lob war? Wohl eher meine Sichtweise.

                              Ob bei Lob ein Machtgefälle mitschwingt, weiß ich nicht. Hin und wieder bestimmt, aber ich denke mal eher weniger. Für mich ist Lob nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Art Wertschätzung und auch Dankbarkeit kann ein Lob sein. Aber auch die Wertschätzung, oder Dankbarkeit kann man als ein Machtgeälle sehen, denn es gibt Menschen, die leider genauso damit arbeiten. Ich finde, egal ob es um Lob, Wertschätzung, oder Dankbarkeit geht, man sollte alles drei nie berechnend einsetzen, obwohl es leider passiert.

                              Und nein, ich bin nicht vom Himmel als erleuchteter herabgestiegen und wenn ich den Teller mit der Weisheit gesehen haben sollte, habe ich bestimmt den Löffel vergessen gehabt. Man könnte das allerdings bei allen Themen fragen, die ich hier anspreche, denn ich gebe ja diesem Faden irgendwie die Richtung vor und versuche, die Themen mal laufen zu lassen, oder die Diskussion etwas zu leiten. Der Faden lebt ja auch davon, dass ich mit den wechselnden Themen versuchen will, die Forumels zum Nachdenken anzuregen, oder ihre Sichtweise zu überprüfen. Allerdings funktioniert das auch bei mir, dass ich meine Sichtweise auf bestimmte Dinge durch diesen Faden änder.

                              Lieben Gruß
                              Der nachdenkende Wolle

                              Kommentar


                                Hallo Wolle!

                                Nur, um's noch einmal zu verdeutlichen, daß ich tatsächlich nicht Dich meine, sondern mich. Die Frage, die ich aufwerfen wollte, ist tatsächlich:

                                Wenn ich sage "du bist auf dem richtigen Weg", oder "genau so ist es" oder "he, das machst du echt gut" -

                                bin ich mir selbst zu diesem Zeitpunkt tatsächlich bewußt, daß ich hier nur meine Sichtweise vertrete? Denke ich wirklich und meine ich aus tiefstem Herzen aufrichtig: "Mir ist klar, daß ich das aufgrund meines Wertesystems so sehe, und ich anerkenne, daß du das u.U. völlig anders siehst, und ich respektiere deine Meinung genauso wie meine"?

                                Oder würde ich das nur theoretisch gerne so sehen, weil diese Sichtweise erstrebenswert klingt, weil man ja auch viel darüber gelesen hat, und hänge ich von daher dieses "natürlich ist das nur meine Meinung" - wenn ich wirklich ganz aufrichtig in mich hineinhöre - im Grunde genommen nur als Lippenbekenntnis an, dem ich tatsächlich noch nicht mit ganzem Herzen folgen kann?

                                Also, ganz ehrlich: Ich weiß, wie meine Antwort auf diese Fragen ausschaut, genau das ist mein Thema der letzten Wochen, ich beobachte mich da gerade sehr, sehr, sehr genau, und ich weiß, daß ich es anstrebe, das so zu sehen - und daß ich es nicht kann.

                                Und gleichzeitig ist diese Sichtweise mir unendlich wertvoll und erstrebenswert geworden, ich will die erreichen, und mir ist bewußt: Das ist eine tägliche Übung, und die beginnt viel, viel früher als dort, wo wir normalerweise bemerken, daß wir mit unserer die eigenen Sichtweise absolutierenden Position anstehen - das sind die sogenannten Konflikte, da fällt es uns auf - sondern es steckt zum Beispiel auch schon im Loben. In diesem vermeintlich positiven Akt steckt - ich kann das für mich als wahr erkennen - Vereinnahmung des Anderen, ich bin nicht bei mir, sondern ich kategorisiere und schreibe absolut fest. Und ich will das nicht. Deswegen will ich schon da diese andere Haltung üben.

                                Von daher: Ich sehe tatsächlich nicht, wie man Wertschätzung berechnend einsetzen kann, denn Wertschätzung ist für mich eine innere Haltung - siehe oben. Und wenn ich diese innere Haltung als einen für mich möglichen Weg erkenne - dann verliert "Lob" jeden Reiz.

                                Und ad Dankbarkeit:

                                Wenn ich Dankbarkeit äußere, dann ist das für mich kein Lob. Entweder ich bedanke mich, oder ich lobe.

                                "Danke, daß Du mir beim Umzug geholfen hast, mit Dir hat es mir richtig Spaß gemacht, und mit Dir ging's so schnell, da konnte ich am Sonntag sogar schon auspacken, so daß ich mich jetzt schon richtig wohnlich fühle. Es ist total schön für mich, heute schon so entspannt in die Arbeit zu gehen und zu wissen, daß am Abend kein Chaos sondern schon fast wohnliche Gemütlichkeit wartet. Danke für Deine Hilfe, die mir das ermöglicht hat."

                                ist ganz etwas Anderes als

                                "He, Du hast echt effizient gearbeitet beim Umzug, selten so einen starken Schlepper gesehen wie Dich"

                                Bei zweiterem habe ich gerade absolut festgelegt, was Effizienz und Stärke ist und dem Anderen Eigenschaften zugeschrieben. Vielleicht sogar großzügig übertrieben, damit sich der Andere besser fühlt, dann war dieses Lob ein Gnadenakt.

                                Ersteres anerkennt, was der Andere mir ermöglicht hat, und das einzige was man hier als "Berechnung" sehen könnte ist, daß ich damit die Beziehung zwischen dem Anderen und mir festigen und vertiefen will, daß ich die Freude, die mich erfüllt, teilen möchte.

                                Und natürlich meine ich bei allem, was ich hier schreibe, wenn die Dankbarkeit und die Wertschätzung aufrichtig sind. Wenn ich die Worte sage, ohne sie zu meinen, dann ist's aber auch keine Dankbarkeit, sondern eine Lüge. Und das ist etwas ganz Anderes, da brauchen wir glaube ich gar nicht zu diskutieren.

                                Und wie gesagt - mein wölfischer Einschub war nur dazu da um zu zeigen, wie so ein Lob - z.B. bei mir - ankommen könnte. Und das ist nicht Deine Verantwortung sondern hat mit meinen Werten und meiner Reaktionsautomatik zu tun. Es ist nicht Deine Aufgabe, Deine Worte an meine Werte anzupassen, sondern meine Aufgabe, meine Gefühle für mich zu übersetzen in das, was sie mir über mich sagen wollen.

                                Und ich wollte echt nur meine Gedanken aufs Buffet tun, ohne Anspruch, daß das jeder so sehen muß, ja im Gegenteil, im Bewußtsein, daß das viele vermutlich ganz anders sehen.

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